Anderes Schaltwerk verursacht Probleme durch veränderte Kettenführung

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Hallo,
ich habe mir erst vor ein paar Wochen ein gebrauchtes Nöll SL-4 gekauft - mein erstes Liegerad mit einer Sachs 5000 Dual Drive-Schaltung 3x7, Gripshifts am Untenlenker.
Problem der Kettenschaltung ist nur, dass sie fast von alleine schaltet, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es nur am sehr kurzen Lenker-Griff und zu leichtgängigen Dreh-Schaltgriff liegt, oder auch am Schaltwerk und/oder Ritzelpaket, bei dem einzelne Zähne fehlen - könnte es eine Kassette von Sram mit dem Open-Glide-System sein? Der Drehgriff hat eine Lock-Funktion, mit der man den jeweiligen Gang feststellen kann - dann schaltet natürlich nichts mehr von allein, aber dadurch wird mir das Schalten zu aufwendig.
Deshalb wollte ich jetzt wechseln auf Shimano - habe mir ein altes XTR Schaltwerk und Drehgriff gekauft, denn ich vermute, die Indexierung des Sachs-Drehgriffs ist nicht kompatibel mit der Shimano-Übersetzung...? (mit dem Ritzelpaket und der Kette sollte es doch keine Probleme geben, oder?) Als ich aber das XTR-Schaltwerk angebracht habe, merkte ich, dass es deutlich kürzer ist als das von Sachs, die Kettenrückführung verläuft also ein ganzes Stück höher. An sich ist das ja eher ein Vorteil, wenn Schaltwerk und Kette etwas weiter von Boden, Staub und Dreck entfernt sind. Aber die Kette kollidiert nun bzw. schrappt an die Bremsleitung (Verbindungsleitung?) der hinteren Magura und ans Rahmengelenk.
Jetzt bin ich etwas ratlos, wie ich am besten damit umgehe. Bräuchte ich dafür eine Kettenleitrolle und wenn ja, wo würdet Ihr sie anbringen? Oder ginge es auch mit einem längeren Kettenführungsrohr? Das jetzige untere Kettenführungsrohr (etwa 60cm lang) führt über die (Feder-)Gabel und reicht bis knapp unter den Sitz. Eine Schwierigkeit scheint mir v.a. in der Veränderung des Kettenlaufs durchs Schalten zu liegen.
Zuvor hatte ich eigentlich eher mit der oberen Kettenführung Probleme. Da ist mir die Halterung am vorderen Sitzrohr für eine längere Schraube mit relativ kurzem Gewindezapfen herausgebrochen, an der das Kettenführungsrohr, Kabelbindern befestigt, seitlich auf der glatten Fläche beim Schalten hin- und her-rutschen konnte. Darauf musste ich das Kettenrohr über eine Schraube an einer längsverlaufenden Halterung unter der vorderen Sitzbefestigung aufhängen - wieder mit Kabelbindern - und durch die Aufhängung kann das Kettenführungsrohr seitlich beim Schalten mitschwingen. Doch ich habe den Eindruck, die Höhenveränderung wird nicht ideal ausgelichen, denn die Schraube hängt nicht in einer Längslinie zum kleinsten Ritzel (dadurch würde die Aufhängung zu den größeren Ritzeln seitlich nach oben schwingen, was genau richtig wäre), sondern geschätzt ungefähr parallel zu den mittleren oder sogar größeren Ritzeln, so dass die Kette besonders bei den höheren (Kettenschaltungs-)Gängen nicht sehr gerade aus dem Kettenführungsrohr herauskommt. - Das Kettenführungsrohr endet unmittelbar nach der Aufhängung und ich frage mich, ob es mit einem längeren Rohr besser wird. Bis jetzt gibt es für die beiden etwa 60cm langen Kettenführungsrohre jeweils nur eine Aufhängung. Bräuchte ich zwei, wenn ich längere Rohre verwende - ich dachte an 1,10cm), die weiter bis zu Ritzel und Schaltwerk reichen?
Ich bin da insgesamt noch sehr unerfahren, doch vielleicht kann mir jemand von Euch ja weiterhelfen bzw. weiß bessere Lösungen, als sie mir mit meinem untechnischen Wald- und Wiesenverstand einfallen.
Vielen Dank im Voraus für Euer Mitdenken.
 

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Hat das denn im Zugtrum ne Umlenkrolle?
Grundsätzlich verhält es sich mit den Kettenführungsrohren so: im belasteten (oberen) Zugtrum der Kette muss das Rohr genau der Kettenlinie folgen, sonst läuft es schwer und die Kette raspelt mit der Zeit das Rohr durch, beim
Leertrum ist die Führungslinie nicht so entscheidend obwohl hier auch weniger Biegungen weniger Kraftverlust bedeuten... Etwas Schräglauf im Leertrum macht auch nix
(Das Zugtrum darf allerdings nicht irgendwo an Rahmenteilen scheuern, das ist eine Langzeitschleifmaschine)
Mehr und längere Rohre halten Kleidung und Beine sauber, nach ein paar Regenfahrten kannste aber jede Menge Schmodder aus dem Rohr ziehen, hat alles sein Für und Wider
 
Problem der Kettenschaltung ist nur, dass sie fast von alleine schaltet, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es nur am sehr kurzen Lenker-Griff und zu leichtgängigen Dreh-Schaltgriff liegt, oder auch am Schaltwerk und/oder Ritzelpaket, bei dem einzelne Zähne fehlen
Wahrscheinlich liegt es am Schaltgriff. Aber unabhängig davon hört sich auch ein kaputtes Ritzelpaket nicht gut an; gerade auch, weil ein Austausch ja nicht unbedingt teuer ist.
Als ich aber das XTR-Schaltwerk angebracht habe, merkte ich, dass es deutlich kürzer ist als das von Sachs, die Kettenrückführung verläuft also ein ganzes Stück höher. An sich ist das ja eher ein Vorteil, wenn Schaltwerk und Kette etwas weiter von Boden, Staub und Dreck entfernt sind.
Aber du hast ein großes Hinterrad, da spielt das keine so große Rolle wie bei 20 Zoll, wo ein langes Schaltwerk schon bis zur Felge runter reicht.
Aber die Kette kollidiert nun bzw. schrappt an die Bremsleitung (Verbindungsleitung?) der hinteren Magura und ans Rahmengelenk.
Du hast ja offensichtlich nur ein Kettenblatt. Vielleicht reicht es einfach, die Kette zu kürzen, so dass das Schaltwerk auf dem kleinen Ritzel steiler steht?

Und zur Kettenführung: Die im Leertrum sieht nicht so optimal aus. Wegen der recht breiten Federgabel kann man die Kette nicht so gut seitlich daran vorbei führen, obwohl das besser wäre (weniger Umlenkung = weniger Reibung) – vielleicht wäre es trotzdem einen Versuch wert. Ansonsten, vielleicht passt das Kettenrohr unter der Gabelkrone durch (zwischen Gabelkrone und Brake Booster); vielleicht reicht der Lenkeinschlag dann noch.

Zum Zugtrum: Da sehe ich zu wenig auf den Fotos. Sieht auf den ersten Blick zumindest nicht ganz falsch aus.
 
Hat das denn im Zugtrum ne Umlenkrolle?
Hallo HFKLR, nein, weder Zugtrum noch Leertrum haben eine Leitrolle. An sich verläuft die Kettenlinie im Zugtrum aber auch sehr gerade - und ich denke, es sollte dort eigentlich ohne Rolle gehen. Dort gibt es keine Berührung mit dem Rahmen, aber zumindest mit meiner jetzigen Aufhängung schrappt die Kette auf dem größten Ritzel manchmal ans Schutzblech.
 
Ritzelpaket, bei dem einzelne Zähne fehlen - könnte es eine Kassette von Sram mit dem Open-Glide-System sein?
Bei Sachs denke ich relativ schnell an Powerglide, da fehlt in den Schaltgassen ein Zahn ganz oder fast ganz. Vergleiche einfach mal mit Bildern im Netz. Wenn es nicht noch andere Hinweise auf Verschleiß oder Defekte gibt, sollte das OK sein.
An sich verläuft die Kettenlinie im Zugtrum aber auch sehr gerade
...und sehr hoch über dem Schwingenlager, das wird beim Treten vermutlich recht stark mitwippen. Ein bisschen Platz zur Leertrumhalterung über der Gabel ist ja noch, vielleicht lässt sich eine Rolle mit einer Schelle am Lehnenrohr des Sitzes befestigen.
Beim Leertrum reicht gegen "Ansägen" der Teile durch die Kette wahrscheinlich ein längeres Kettenrohr, das bis hinter die Bremse reicht. Aber gegen die Hydraulikleitung der Magura drücken tut es so immer noch.

Mich überrascht übrigens, dass Du ein Sachs-Schaltwerk gegen ein XTR tauschen konntest. Sind nicht die Seilwege unterschiedlich?
 
Aber unabhängig davon hört sich auch ein kaputtes Ritzelpaket nicht gut an
Hallo Christoph, das Ritzelpaket ist nicht kaputt - ich denke, es ist das Open-Glide-System von Sram, so in dieser Art: https://www.sram.com/de/sram/road/technologies/open-glide
Wegen der recht breiten Federgabel kann man die Kette nicht so gut seitlich daran vorbei führen, obwohl das besser wäre (weniger Umlenkung = weniger Reibung) – vielleicht wäre es trotzdem einen Versuch wert. Ansonsten, vielleicht passt das Kettenrohr unter der Gabelkrone durch (zwischen Gabelkrone und Brake Booster); vielleicht reicht der Lenkeinschlag dann noch.
Hm, das ist eine gute Idee, denn beim Lenken wird das Leertrum ja so wie es jetzt ist auch immer hin- und herbewegt - und v.a. beim Einschlagen nach Links drückt die Verschlusskappe der Federgabel das Kettenführungsrohr ans Steuerrohr. Das reduziert das Einschlagen - vergrößert den Wendekreis - und presst das Kettenführungsrohr. Führung seitlich an der Gabel vorbei habe ich gerade grob ausprobiert, indem ich die Befestigungsschraube gelöst habe. Aber zum einen bräuchte ich dann eine riesige Schraube, um das Rohr noch aufhängen zu können (und könnte mir vorstellen, dass es dann mit meinen Beinen ins Gehege kommt), und zum anderen scheint mir das für die Ketten-"Linie" grenzwertig. Aber zwischen Gabel und Brake Booster ist eine ziemlich gute Idee. Ich muss ausprobieren, ob es klappt. Hast Du einen Tipp, was geht schneller und einfacher geht: Vorderrad und Bremse abnehmen und Kette mit Führungsrohr unten herum über das Ausfallende in die Gabel einfädeln, oder lieber Kette aufmachen...?
 
Vorderrad und Bremse abnehmen und Kette mit Führungsrohr unten herum über das Ausfallende in die Gabel einfädeln, oder lieber Kette aufmachen...?
Kommt darauf an, was leichter geht. Ich würde wohl die Kette aufmachen.
Aber zum einen bräuchte ich dann eine riesige Schraube, um das Rohr noch aufhängen zu können (und könnte mir vorstellen, dass es dann mit meinen Beinen ins Gehege kommt)
Um das Rohr aufzuhängen, brauchst du nicht unbedingt eine Schraube. Ich löse so etwas oft mit Kabelbindern. Wichtig ist ja nur, dass sich das Rohr nicht nach vorne oder hinten verschieben kann; und je weniger die Kette vom Rohr umgelenkt wird, desto weniger muss das Rohr hochgehalten werden. Bei meinem Liegerad, wo ich eine sehr schmale Gabel habe, an der das Leertrum-Rohr seitlich vorbei läuft, habe ich (wenn ich mich richtig erinnere) je einen Kabelbinder straff um Rohr und um die Gabel gemacht (am Rohr noch links und rechts daneben Klebeband, so dass er nicht seitlich rutschen kann), und einen weiteren lockeren Kabelbinder zwischen die beiden anderen; so hat das Rohr etwas Spielraum, aber wird trotzdem daran gehindert, nach vorne oder hinten wegzurutschen. (Vertikal muss es nicht gehalten werden, da es einfach der Kettenlinie folgt.)
 
[QUO
Bei Sachs denke ich relativ schnell an Powerglide, da fehlt in den Schaltgassen ein Zahn ganz oder fast ganz.
Hallo Fanfan, stimmt, das ist es, also nicht Open-Glide, sondern Powerglide.
TE="Fanfan, post: 1034210, member: 13152"]Mich überrascht übrigens, dass Du ein Sachs-Schaltwerk gegen ein XTR tauschen konntest. Sind nicht die Seilwege unterschiedlich?[/QUOTE]
Das muss sich zeigen, ich hab den Zug noch nicht verlegt. Und fürchte jetzt natürlich, dass Du Recht hast...
das wird beim Treten vermutlich recht stark mitwippen
ja, ich denke das tut es auch. Allerdings habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, weil es mein erstes Liegerad ist - andere bin ich noch nicht gefahren, von ein paar Metern Probefahren einmal abgesehen.
Ein bisschen Platz zur Leertrumhalterung über der Gabel ist ja noch, vielleicht lässt sich eine Rolle mit einer Schelle am Lehnenrohr des Sitzes befestigen.
Beim Leertrum reicht gegen "Ansägen" der Teile durch die Kette wahrscheinlich ein längeres Kettenrohr, das bis hinter die Bremse reicht. Aber gegen die Hydraulikleitung der Magura drücken tut es so immer noch.
Anstatt das Rohr fürs Leertrum über der Gabel an die Schraube zu hängen, könnte ich es darauf legen (und so mit Kabelbinder befestigen). Dadurch wäre die Lenkung wieder komplett frei. Aber zugleich würde sich das Problem mit dem Schrappen des Leertrums an Rahmengelenk und Hydraulikleitung verschärfen. Wie meinst Du das mit einer am Lehnenrohr befestigten Rolle? Fürs Zugtrum oder fürs Leertrum?
 
Wie meinst Du das mit einer am Lehnenrohr befestigten Rolle? Fürs Zugtrum oder fürs Leertrum?
Für's Zugtrum. Im Moment wirst du bei jedem Tritt die Schwinge etwas hochziehen, und das wird weniger, wenn die Kette nur noch knapp über der Schwingendrehachse entlangläuft. Dabei kommt sie natürlich auch weiter vorn etwas tiefer, aber über der Gabel und über dem Leertrum scheint mir noch genug Platz, dass sich das ausgehen könnte.

Die Leertrumführung ist nicht so kritisch. Wenn das Leertrum bei einem Tieflieger über Rollen läuft, liegt es neben dem Steuerrohr oft sogar höher als das Zugtrum und läuft zwischen Zugtrum und Rahmen durch. Auf der Gabelbrücke ablegen würde ich es allerdings nicht, da ist es zu abhängig vom Lenkeinschlag. Es auf deiner Schraube obendrauf abzulegen reicht vielleicht schon, um die Gabel freizubekommen.
Im Bereich des Schwingenlagers ein Kettenrohr nochmal am Rahmen "anzubinden" ist wahrscheinlich keine gute Idee, auch weil es dort wegen des Schaltens ja seitliche Bewegungen gibt. Vielleicht kommen noch bessere Ideen, wie man die Kette von Schwingenlager und Bremse fernhalten kann. Da du nur ein Blatt hast, könntest du notfalls doch wieder ein Schaltwerk mit längerem Spanner nehmen und die Kettenlänge so einstellen, dass der Spanner nicht zu weit nach vorn oder hinten schwenkt. Oder vielleicht ist ja der Spanner des aktuellen Schaltwerks lang genug, dass es bei optimaler Kettenlänge auch damit klappt? Wie weit schwenkt der denn auf dem größten Ritzel vor?
 
Hm, vielleicht hat Christoph recht und es liegt doch nur am alten Drehgriff, der einfach zu leichtgängig bzw. die Rasterung zu ausgeleiert ist. In dem Falle ist es vielleicht das einfachste, wieder das alte Sachs 5000 Schaltwerk mit dem langen Käfig zu nehmen. Dann käme ich vermutlich ohne Umlenkrollen aus. Nur bräuchte ich in dem Falle einen kompatiblen Griff. Weiß jemand, welche Übersetzung Sachs 5000 hatte? Und welcher Schaltgriff passen würde? Ich hänge Fotos von Schaltwerk und Drehgriff mal an. Im Prinzip müsste es auch nicht unbedingt ein Drehgriff sein. Allerdings weiß ich nicht, wie praktisch oder unpraktisch rapid fire in der Bedienung am Untenlenker sind. Links den Drehgriff für die Dreigangnabe würde ich jedenfalls erstmal beibehalten. Dort verschalten sich die Gänge nicht.
 

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Servus Windhund.

Nur bräuchte ich in dem Falle einen kompatiblen Griff. Weiß jemand, welche Übersetzung Sachs 5000 hatte? Und welcher Schaltgriff passen würde?
stimmt, Shimano hat zu Sachs eine kleine Differenz. Wie wäre es mit einem alten Lenkerendschalthebel, bei dem die Rastung schon kaputt ist, oder vielleicht auch einer der für den Umwerfer gedacht ist, der dann auf Reibung nach Gefühl, bzw. Gehör geschaltet wird. Bei einigen meiner Lenkerendschalter ist die Rastung schon hinüber und ich habe mich an diese relative Art zu schalten gewöhnt.

Gruß
Felix

PS: Mal zur Kettenführung: Das Zugtrum verläuft sehr weit über dem Schwingendrehpunkt. Wieviel fühlt sich die Liege beim kräftigen reintreten denn als 'Gummikuh' an? Falls das Treten sich stark bemerkbar macht, sollte die Kettenführung, mit einer Umlenkrolle so dicht wie möglich über die Schwingenlagerung kommen. Das Rücktrum in dem gebogenen Kettenschutzrohr ist auch nicht ideal. Vielleicht paßt ja eine kleine Umlenkrolle (von Pedalkraft/Hase) an die Kettenschutzrohrbefestigungsschraube und es geht ohne Kettenschutzrohr. Oder mit einer entsprechenden Halterung, wie bei dieser Rolle, können davor und dahinter noch Kettenschutzrohre befestigt werden.
 
Mal etwas auseinandersortieren...
1) Schaltgriff: Dass er augeleiert ist, kann gut sein. Aber ich würde erstmal gucken, ob man den öffnen und irgendwie reparieren kann, denn heute bekommt man passende Schaltgriffe oder -hebel wahrscheinlich nur noch antiquarisch. Falls Du gern rumprobierst: Vielleicht liegen die Seilwege von Shimano 9-fach oder 10-fach dicht genug dran, ggf. mit "falsch" geklemmtem Zug am Schaltwerk.
2) Leertrum: Wenn der Kettenspanner des Schaltwerks weit genug runterkommt, erübrigt sich Basteln hinten ja. Die Führung an der Gabel ist allerdings unabhängig davon.
3) Zugtrum: Das hat mit den anderen beiden Punkten nichts zu tun. Ich würde das auch nicht so auf Verdacht machen, denn die nötigen Teile kosten wahrscheinlich über 100 Euro, u.a. brauchst du eine Rahmenschelle, die auch die Zugtrum-Kräfte aushält. Wenn du das Rad ein bisschen kennengelernt hast und das Mitschwingen beim Treten das Einzige ist, was dich stört, dann würde es sich wohl lohnen.
 
Hi Fanfan,

Die Führung an der Gabel ist allerdings unabhängig davon.
hier mal eine elegante Kettenführung, gerade im Leertrum.(y)
Die Schwinge ist bei der Liege, allerdings schon mit richtiger Federung (Stahlfeder/Öldämpfung), viel weiter "ausgefedert" und damit kommt das Zugrum automatisch dichter an den Rahmen und an die Schwinge. Vielleicht kann man das bestehende Elastomer aufpolstern oder ein längeres nehmen um eine ähnlich Anordnung hinzubekommen.

Gruß
Felix
 
Zuletzt bearbeitet:
Die alten Sachs Schaltwerke haben dasselbe Hebelverhältnis wie Shimano Schaltwerke. Du solltest für die Kettenschaltung jeden beliebigen 7-fach Schalthebel (Gripshift, Rapidfire, ...) verwenden können, egal, ob Du das Sachs 5000 oder das Shimano XTR verwendest.

Den linken Hebel für die Nabenschaltung kannst Du bei Bedarf gegen jeden Sachs oder SRAM-Schalthebel für 3-Gang-Naben tauschen.

Die Sachs Schalthebel Deines Nölls habe ich in keiner guten Erinnerung. Rasterung unpräzise und die Verriegelung unpraktisch. Die besten Schalthebel für die 3x7 waren m.E. die Sachs Power Grip Wavey. Die Griffe findet man in der Bucht oder, wenn eine größere Stadt in der Nähe ist, in den Grabbelkisten von Selbsthilfewerkstätten. Beachte: es ist oft schwierig herauszufinden, ob der linke 3-fach Hebel für eine Kettenschaltung oder eine Nabenschaltung gedacht war, die sehen gleich aus.

Ansonsten: willkommen und viel Spaß mit Deinem Nöll, das sehr gepflegt aussieht!

Matthias

Edit: schau auch mal hier: https://www.velomobilforum.de/forum...chalter-koennt-ihr-empfehlen-sachs-3x7.16898/
 
Für's Zugtrum. Im Moment wirst du bei jedem Tritt die Schwinge etwas hochziehen, und das wird weniger, wenn die Kette nur noch knapp über der Schwingendrehachse entlangläuft.
Hab' vielen Dank für den Tipp. Du hast Recht, ich hatte beim Fahren das Gefühl, dass die Elastomer-Federung ständig in Aktion war. Das liegt dann wohl wirklich an der Schwingung, die mit jedem Tritt ausgelöst wird durch die relativ hohe Führung des Zugtrums. Würdest Du also die Kette mit einer Umlenkrolle auf der Höhe des Sitzrohrs nach unten drücken? Oder wäre das schon zu dicht an der Schaltung? Denn die Rolle ist ja in jedem Falle unflexibel, anders als ein aufgehängtes Kettenführungsrohr.
Da du nur ein Blatt hast, könntest du notfalls doch wieder ein Schaltwerk mit längerem Spanner nehmen und die Kettenlänge so einstellen, dass der Spanner nicht zu weit nach vorn oder hinten schwenkt. Oder vielleicht ist ja der Spanner des aktuellen Schaltwerks lang genug, dass es bei optimaler Kettenlänge auch damit klappt? Wie weit schwenkt der denn auf dem größten Ritzel vor?
Ja, ich denke, ich nehme doch lieber wieder das Sachs-Schaltwerk mit dem relativ langen Käfig. Damit bin ich ja vorher fürs Leertrum hingekommen.
Es auf deiner Schraube obendrauf abzulegen reicht vielleicht schon, um die Gabel freizubekommen.
Ja, das habe ich schon probiert und es reicht. So kann man wieder frei lenken. Vielleicht könnte ich dann ja einfach beide Kettenführungsrohre auf diese Schraube über der Gabel legen (und dort befestigen), am besten aufeinander, oder evtl. auch nebeneinander? Jedenfalls kriege ich das Zugtrum so etwas tiefer und vielleicht komme ich dann ja sogar ohne Umlenkrolle aus?
 
Würdest Du also die Kette mit einer Umlenkrolle auf der Höhe des Sitzrohrs nach unten drücken? Oder wäre das schon zu dicht an der Schaltung? Denn die Rolle ist ja in jedem Falle unflexibel, anders als ein aufgehängtes Kettenführungsrohr.
Es gibt schwimmende Rollen, die ein bisschen seitlich wandern können, aber feste Rollen sind weiter verbreitet. Der Kettenschräglauf dadurch ist ja nicht größer als beim Upright. Als Befestigung bietet sich bei deinem Rad wohl nur das Sitzrohr an. Am Rahmenlängsrohr geht's nicht, denn die Kette muss über der Schwinge zum Hinterrad laufen.

Die alten Sachs Schaltwerke haben dasselbe Hebelverhältnis wie Shimano Schaltwerke.
Wo Plasma, DiRT o.ä. drauf steht, da sollte das klappen. Aber auch davor? Ich habe vorletztes Jahr an einer Sachs Orbit mit Siebenfachkassette rumgeforscht, die mit einem arretierbaren Sachs-Schalthebel und einem 105er Schalterk kombiniert war. Das ging bei den sieben Ritzeln um ca. einen Gang daneben. Kann natürlich auch sein, dass das Problem durch Verschleiß verursacht war und nicht durch Seilwegdifferenzen.
 
Hallo an das Forum! ich bin neu hier, eigentlich suche ich ja Tipps zu einem neuen Liegerad, naja.
Vielleicht kann ich ein bisschen helfen. Bei meinem Nöll hatte ich damals (2007) ein bisschen rumgebastelt und zwei Rollen angebaut (s. Bilder). Ich fand die Schaltung eigentlich gut. Das Rad fuhr mit der Sitzanpassung auch 2000 km gut und war bequem, biss ich feststellen musste, dass die Schwinge auf beiden Seiten an den Stützpunkten Risse bekommt, vermutlich Materialermüdung. Jetzt steht das Rad seit 9 Jahren so im Keller ... samt Anbauteile. Sollte jemand Interesse haben, ich gebe gerne Teile oder das Rad komplett ab. Ich habe lange auf ein Azub Max 26" gespart ... dann ist das Nöll ohne Verwendung...
Grüße aus DD an der Elbe
 

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Als Schalthebel für die 3 fach Nabe eignen sich auch indexierte Schalthebel für Umwerfer.
Dazu muss man den zweiten Gang sauber einstellen. Im 3. hängt das Kettchen meist etwas lose aber funktionieren tuts.

Drehgriffe sind meistens in kurzer Ausführung. Ich bevorzuge am Lieger eindeutig die langen, da man die auch ohne Handschuhe schalten kann. Bei kurzen funktionierts im Regen oder mit eingecremten Händen oft nicht.

Ebay hilft da noch oft
 
Habt vielen Dank für Euer Mitdenken und Eure Ratschläge. Ich habe jetzt wieder das alte Sachs-Schaltwerk mit dem langen Käfig genommen - so gibt es keine Kollision des Leertrums mit Bremse und/oder Schwingenschraube. Und Fetzer hatte Recht bzgl. des Schaltgriffs. Mit einem einfachen Shimano-Revoshift 7-fach scheint es zu gehen - so habe ich doch wieder Indexierung.
Für die Kettenführung habe ich noch keine Umlenkrolle gekauft, sondern die Kettenrohre mit Zug- und Leertrum beide auf die Schraube über der Gabel gelegt und sie mit Kabelbinder zusammen- und an der Schraube festgebunden. Der winzige und altersschwache Kabelbinder, den ich für die Befestigung der beiden Rohre an der Schraube zunächst übernommen hatte, ging sehr schnell kaputt, das führte aber immerhin nicht dazu, dass das Rohr des Zugtrums in die Kurbel oder das Rohr des Leertrums ins Ritzelpaket hineingeriet. Durch das Zusammenbinden der Rohre hielten sich die gegenläufigen Zugrichtungen in der Balance, so dass die Kette zwar ziemlich schlackerte, aber immerhin nicht absprang. Jetzt habe ich beide zunächst nebeneinander noch einmal mit einem neuen Kabelbinder an der Schraube befestigt, doch schon nach ein paarmal Pedalieren unter Last hatten sie sich wieder übereinander verschoben, s. Foto. Insofern scheint das eher der natürlichen Kettenführung zu entsprechen.
Ich muss jetzt erst einmal schauen und ausprobieren, was dieses Provisorium taugt. Das Zugtrum verläuft ja immer noch recht hoch (ca. 10 cm) über dem Schwingengelenk – und auch die gebogene Rohrführung des Leertrums ist nicht ideal, da habt Ihr Recht.
Elbhaenger, Deine Rollenlösung sieht eigentlich ziemlich elegant aus, doch das Zugtrum hat wahrscheinlich doch einen ähnlich großen Abstand zum Schwingengelenk wie bei mir, oder? Wo genau an der Schwinge kamen die Risse und wie verlaufen sie? Hast Du vielleicht einmal ein Detailfoto? Auf welche Belastung führst Du das zurück?
 

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Hallo Windhund, hm, ich denke dieser Abstand zum Schwingengelenk wird überbewertet, ich glaube, da gibt es / gab es schlimmere Konstruktionen und fahren kann man damit auch. Die Risse bilden sich von der hinteren Kante der Federabstützung wegführend an der Oberseite der Kettenstrebe, beidseitig, ca. 2 ... 3 cm lang, es sind Haarisse. Ich müsste mal die Pemperskisten im Keller rüberschieben, vielleicht komme ich da für ein Foto nah genug ran ... ;-ö ... Ich habe mir überlegt, ob man da nicht einen Versteifungswinkel direkt drauf schweißen kann. Ein befreundeter Kunstschmied meinte aber, dass dass nicht so einfach sei, da man das Gefüge des Stahls nicht kennt, alles sehr dünn sei und wahrscheinlich wieder andere Spannungen in das Material bekommt. Er würde es nicht machen, es sei ja auch sowas wie sicherheitrelevant. Ich tippe mal ganz einfach auf "Konstruktionsfehler", es scheint ja auch eines der ersten "Fullis" zu sein, meins hat übrigens Rahmennummer 6289.
 
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