VM Rennhaube

Jag

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Hallo,
plane den Selbstbau einer Rennhaube. Folgende Ziele sollte sie erfüllen:
- genauso schnell (oder wenn schneller ist auch nicht so schlimm) wie die Rennhaube vom Räderwerk.
- keine Kniehubel
- integrierte Spiegel (in Form von Hubeln)

Was bisher geschah:
Ich habe eine Längsspannte grob zugeschnitten, den Platz für meinen Kopf ausgeschnitten und eine mögliche seitliche Silhouette grob markiert.
28052019040.jpg
Ich dachte, möglichst flache Winkel zum Wind würden den geringsten Widerstand ergeben. Ist das richtig?

Bin noch unschlüssig, ob ich mir die Arbeit antun soll oder eine Haube vom Räderwerk kaufen sollte und dann modifizieren. Aber wer weiß schon, wie lange man auf die warten wird?
 
Bin noch unschlüssig, ob ich mir die Arbeit antun soll oder eine Haube vom Räderwerk kaufen sollte und dann modifizieren
Warum nicht die Originalhaube einmal abkopieren und die dann modifizieren. Die hat man und muss nicht warten. Ich hatte auch schon drüber nachgedacht. Da ich jetzt aber durch die neue tiefere Sitzeinstellung auch mit Helm drunter passe war alles gut. Die Haube könnte gerne etwas Spitzer zulaufen und die Seiten nach vorne schmaler sein. Seitenfenstern bräuchte man nicht. Vielleicht ein paar Gucklöcher.

Warum die Kniehubbel weglassen? Geben der Haube doch etwas Stabilität.
 
Warum die Kniehubbel weglassen?
Ich fahr 140iger Kurbeln und brauch die bei meiner Größe nicht. Wahrscheinlich ist die aerodynamische Verbesserung minimal. Aber den Vorteil, dass ich in Kurven besser sehen kann, wo der Bordstein ist, den hätte ich auf jeden Fall.
 
Ich hab jetzt mal ein paar mögliche Formen gemalt. Unabhängig von der Umsetzbarkeit, wären die das aerodynamische Optimum? (links Draufsicht, rechts Seitenansicht):
20190529_095821.jpg

Warum werden keine spitzen Spitzen benutzt?

Egal ob ich jetzt weiterbaue oder nicht, ich würde gerne die Grundzüge der Aerodynamik kennen. Hat evetuell jemand eine Buchempfehlung oder sonstige Quelle, die geeignet ist, sich in das Thema einzulesen ohne Vorkenntnisse (nach Möglichkeit aktueller Stand, muss nicht deutsch sein).
 
Aerodynamisch wäre es sicherlich am günstigsten, wenn die Haube vom Scharnier bis zur Hutze spitz hochläuft. Nur dann kommt das
bedeutet auch flachen Durchblickwinkel und bei Kunststoffscheiben ist dabei mit größeren Verzerrungen zu rechnen.
wieder zum Tragen und macht besonders bei Regen oder Beschlag mehr Probleme.

Bedenke bei deinem ganzen Fleiß, dass sich ein Unterschied z.B. zwischen Rennhaube und Standardhaube überhaupt erst ab ca. 50 km/h bemerkbar macht. Ist also eigentlich nur was für Rekordfahrten. Bis dahin muss man sich mehr Gedanken über den Rollwiderstand machen. Für Rennen reicht meines Erachtens, wenn man sich die normale Haube von außen abkleben lässt, um die Übergänge zu verbessern und das Visier evtl. passgenau einklebt. Die Übergänge bei der Milanhaube sind einfach schlecht gelöst, was sich auch bei der Regendichtigkeit zeigt. Die Rennhaube hat da viel besser Übergänge und liegt dichter an.
 
Ich habe noch keine gesehen, die mich überzeugt hat.
Also die Rennhaube von @bumfidel hat mich schon recht überzeugt. Gerade im Bereich der Haube ist sie komplett heruntergezogen und liegt gut an.
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Zuletzt bearbeitet:
Warum werden keine spitzen Spitzen benutzt?
Aus meinem aerodynamischen Halbwissen:

Ideal wäre wohl eine ganz langgestreckte S-Form. D.h. die Luft trifft fast parallel auf die Oberfläche, wird ganz langsam zur Seite abgelenkt, und dann krümmt sich die die Oberfläche wieder parallel zur Strömung, damit diese nicht schlagartig abreißt und verwirbelt.

Wenn man nur einen spitzen Keil verwenden würde, dann würde die Luft beim Auftreffen schlagartig umgelenkt werden. Nicht ideal.

Warum dann die abgerundeten, stumpfen Formen? Die Luft wird ja nicht nur von der Oberfläche abgelenkt, sondern auch von der Luft, die sich vor der Rundung staut. D.h. die klassischen abgerundeten Formen sind aerodynamisch gar nicht stumpf, sondern auf deren Vorderseiten sitzen „Spitzen“ aus gestauter Luft, die dafür sorgen, dass die neu ankommende Luft sanft abgelenkt wird, ohne zu verwirbeln. Verwirbelungen treten nämlich bei Unterdruck auf; d.h. hier muss die Oberfläche die Strömungsrichtung vorgeben. Im vorderen Bereich dagegen, wo Überdruck auftritt, liegt die Strömung sowieso an; da kann man die Teile, die der Strömung den Weg weisen, auch gleich weglassen und statt dessen der stauenden Luft diese Aufgabe übertragen.
 
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