Es war in einer Abfahrt. Ich habe gebremst und das Vorderrad ist gerutscht.
Eigentlich hätte ich erwartet, dass auf gutem Asphalt vorher das Hinterrad hoch käme, bevor das Vorderrad rutscht. Der Reifen scheint aber keinen besonders guten Grip zu haben...
"Lustigerweise" habe ich nur darum ziemlich kräftig gebremst, weil ich die Bremsbeläge ordentlich abschleifen wollte, um das Quitschen loszuwerden.
Nach dem Unfall lag das Liegerad auf seiner rechten Seite, ich sass auf dem Boden mit der Sitzschale zu meiner Linken (berührend) und die Beine zusammengefaltet hinter dem Lenker (Sorry für die dürftige Beschreibung).
Ich sah sofort, dass mindestens der rechte Oberschenkel gebrochen war, wegen der komischen Stufe im Bein, der Beinstellung und dem Schraubstockgefühl. Ich befürchtete, dass auch noch das Becken gebrochen sein könnte und wollte mich keinen Millimeter bewegen aus Angst, dass irgend ein Knochensplitter eine wichtige Arterie durchschneiden könnte.
Es tat höllisch weh und ich schrie wie am Spiess.
Die freundlichen Helfer habe ich angwiesen, mich zu stützen, damit ich meine beschissene Position halten konnte. Der Krankenwagen kam nach einer gefühlen Ewigkeit (logisch). Er war schon von weitem zu hören und ich fragte mich, ob die falsch abgebogen sind.
Das Ambulanzteam machte einen sehr kompetenten Eindruck. Ich verstand nur nicht, warum die sich so lange mit dem unversehrten Kopf und Rücken beschäftigten, während ich das Gefühl hatte, dank dem geräderten Unterleib den Löffel abzugeben.
Den Flug im Helikopter konnte ich auf meinem Drogentrip nicht wirklich geniessen.
Es ist zum Glück "nur" der Oberschenkel gebrochen. Ziemlich weit oben aber nicht der Schenkelhals, so dass ich keine Gelenksnekrose befürchten muss.
Das Liegrad wurde angeblich von der Polizei abtransportiert. Mein Interesse an diesem verfluchten Gaul ist im Moment eher etwas gedämpft.