Liebe Forums- schreiberInnen / leserInnen und AlpentourerfahrerInnen
Einmal mehr gilt euch ein herzliches Dankeschön! Euren Support hier im Forum als auch auf der SPEZI 2019 ist einfach toll. Ihr seid motivierend, konstruktiv und voller guter Laune. Auch wenn wir uns hier im Forum und per Newsletter nicht all zu oft melden - wir schätzen euer Mitwirken. Auch fühlen wir uns verpflichtet euch etwas in unsere Karten schauen zu lassen, einige offene Fragen klären zu können und unsere Sicht auf gewisse Diskussionspunkte darzulegen. Wenn man mit uns nicht gleicher Meinung ist, soll man das bitte weiterhin kundtun. So…
Laute Acros Nabe: Entweder man mag den lauten Freilauf oder man hasst ihn. Abgesehen davon, war die Acros-Nabe ein top Produkt, passend zum Steuersatz und zum Alpentourer grundsätzlich. Man kann das Geräusch etwas dämpfen in dem man den Body abnimmt, die Federn an eine tiefere Position setzt und kräftig fettet. Dennoch haben wir jetzt die Nabe (auch aufgrund eurer Resonanz) standardmäßig durch die leise DT Swiss 350 ersetzt. Diese ist minimal schwerer - macht bis jetzt aber einen tadellosen Job. Ganz genial ist das werkzeuglose Wechseln vom Freilauf (Ratchet). Egal ob, Sram XD, Shimano 10/11 oder Micro Spline Body - alles ist nachrüstbar.
- Wird jemand die Acros-Nabe vermissen?
Flaschenhalter: Der hintere Flaschenhalter verliert manchmal sein Gut. Das ist zwar ärgerlich - doch immer noch der beste Kompromiss. Die Flaschenhalter sind da einfach optimal positioniert - man kommt dazu ohne Verrenkungen und in fast jeder Situation. Auch die Bauweise der Halter hat sich bewährt, man kann z.B. die Flasche seitlich rausziehen und bei einem Sturz gehen sie nicht kaputt. Bei unseren privaten Rädern haben wir beim hinteren Flaschenhalter einen Gummi rundherum gemacht. Man trinkt vorzugsweise aus der Vorderen - ist diese leer, wird getauscht.
- Gibt es alternativen zum Gummiband?
- Hat schon jemand andere Flaschenhalter montiert?
Kurbeln: Uns ist es wirklich ein anliegen, dass man gerade im Antriebsbereich keine Effizienz-Kompromisse eingeht und auf aktuelle Technik setzt. Auch wenn eine 4-Kant Kurbel in ihrer Grundform sehr vielseitig einsetzbar ist, erfüllt sie keinen dieser Punkte. Ergänzt werden unsere Anforderungen durch die verwendeten Schaltsysteme (3x10, 1x11, 1x12 und Rohloff) und die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden wie Kurbellänge, Q-Faktor, Kettenschutz und dem Preis
Wir ergänzen unser Angebot ab sofort mit der Sram Apex Kurbel. Diese gibt es in 165 und 170mm Kurbellänge und hat einen Q-Faktor von 148mm. Allerdings hat das kleinste passende Kettenblatt 40 Zähne - die Kurbel wird daher primär beim AT1-E und bei der Rohloff ihren Einsatz finden. Bei der neuen Shimano XTR Top-Gruppe kommt die neue FC-9100 dazu und überrascht für MTB-Verhältnisse mit einem schmalen Q-Faktor von 168mm. Das hängt allerdings ein eher deftiges Preisschild dran… Insgesamt haben wir bezüglich der Kurbel bald 100 Optionen im Angebot. Und dennoch können wir nicht alle Wünsche abdecken.
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Wie wichtig ist für euch einen Kettenschutz? Sollen wir einen Kettenschutz entwickel? Was dürfte dieser Kosten?
- Der Fahrradteilehersteller Rotor hat ein neues Modulares Kurbel-System. Es erfüllt praktisch alle Wünsche! Kurbellänge (min. 150mm), Q-Faktor (min. 148mm), Narrow-Wide Kettenblätter zur Direktmontage in all unseren benötigten Grössen (32-44 Zähne) in runder und ovaler Ausführung, das System ist zudem leicht und steif. Am liebsten würden wir alle unsere Kurbeln durch dieses eine System ersetzen. Allerdings beträgt der Preis mit Kettenblatt ca. 320€ das sind ca. 150€ mehr als unser bisher günstigstes Kurbelsystem. Ist so etwas für euch denkbar oder eine Verteuerung am falschen Ort?
Rohre: Als kleiner Hersteller gestaltet sich der Materialeinkauf äußerst knifflig. Es gilt jeder Zeit den Stückzahlen-Spagat zu meistern. Eine Bestellung mit hoher Stückzahl drückt zwar den Preis, erhöht aber das Risiko unnötiger Lagerbestände. Wir mögen es nicht (vorsichtig ausgedrückt) Lagerbestände aufbrauchen zu müssen, wenn zwischenzeitlich bessere Alternativen vorhanden wären. Mit guten nahtlosen Präzisionsstahlrohren konnten wir bisher sehr flexibel arbeiten und die Lagerbestände tief halten. Der Kompromiss war einfach ein höheres Rahmengewicht.
Nach 3 Jahren auf dem Markt können wir bedeutend besser abschätzen wohin die Reise geht. Wir haben es nun gewagt mehrere Kilometer Rohre einzukaufen (wohlgemerkt ist das die minimale Bestellmenge), hergestellt in Deutschland und das genau nach unseren Wünschen. Wir können so das Rahmengewicht bei höherer Stabilität um ca. 450g senken.
Reifen und Tubeless: Breite Reifen sind ein zentrales Element jedes Alpentourers. Zusammen mit dem Stahlrahmen und dem Spannsitz bringen sie wartungsarmen Komfort und tragen einem auch auf schlechten Wegen sicher ans Ziel. Schmale Reifen werden kaum je wieder ein Thema bei uns sein. Wir blicken ca. auf eine halbe Million Kilometer zurück, gefahren mit Reifen zwischen 22mm und 40mm Breite. Wir können mit Überzeugung sagen, dass wir uns diese nicht zurück wünschen. Leider ist es für den Alpentourer nicht einfach, passende Reifen zu finden - geschweige denn Tubeless Ready zertifizierte.
Unser aktueller Erfahrungsstand bezüglich dem Tubelessbetrieb werden wir noch als Grafik nachliefertn. Fazit dieses Erfahrungsstandes: Tubeless lohnt sich ganz klar. Es ist schneller, komfortabler und eindeutig pannensicherer. Wir werden zukünftig vermehrt vorne und hinten auf unterschiedliche Reifen setzen und noch weitere Sealants ausprobieren.
- Wir haben ein Formular gemacht um eure Erfahrungswerten bezüglich der Bereifung festhalten zu können.
https://forms.gle/6CiEX1TYkTR8BDwSA.
Eine Auswertung werden wir dann nachliefern.
- Was wären Gründe schmale Reifen für ein Tourenrad zu bevorzugen?
Laufradgrösse: Rahmensteifigkeit und die Gewichtsverteilung auf die Räder sind die großen Herausforderungen. Diesw Faktoren sind nur mit mehreren Rahmengrössen und bei kleinen bis mittelgrossen Personen mit einem 20” und einem 26” Rad zu meitern. Ein höhere Sitzposition und größere Räder wären für große Personen mit langen Beinen grundsätzlich denkbar. Nebst der besseren Reifenauswahl, einem geringerem Rollwiderstand und mehr Komfort hätte das Fahrrad mit breiten Reifen jedoch mehr Luftwiderstand. Zur Zeit wird ca. 50% des Hinterrades durch den Körper abgedeckt. Nimmt man den Sitz hoch steht bedeutend mehr Reifen im Wind. Ein Highracer mit schmalen Reifen ist schnell und bietet eine gute Übersicht. Ein Hightourer mit breiten Reifen wird eher langsamer und für kleine Personen erschwert fahrbar sein. Beides passt nicht so richtig in unser Konzept. Die Option eines 27.5” (584mm) Hinterrades könnte aber durchaus eine sinnvolle Ergänzung sein, die mit einem speziellen Ausfallende gelöst werden könnte. Für uns bedeutet ein solch neues Ausfallende einiges an Zeitinvestment: 1 Tag um sauber zu konstruieren und zu zeichnen. 1 Tag für das CNC-Fräsprogramm und um die Maschine zu rüsten. 2 Tage Fräsen für 20 Paar. Und dann stellt sich noch die Frage für welche Achsaufnahme wir das machen. Die logische Antwort gemäss unseren bisherigen Bestellungen ist ganz klar: Steckachse.
- Wer würde ein solches Ausfallende bestellen?
- Was wäre ein fairer Preis für eine solche Sonderanfertigung?
Neue Vorderradnabe: Die W&W Nabe ist ca. 155g schwer und aus 7075 Aluminium. Im Vergleich zu der bisherigen ist sie steifer und ästhetischer. Der Hauptgrund für die neue Nabe war die Abhängigkeit von Hubsmith (Hersteller der bisherigen Nabe). Der ganze Alpentourer ist auf diese Nabe abgestimmt und bei solch zentralen Teile sind wir gerne möglichst frei und flexibel.
Neue Umlenkrolle: Wir wollten eine Umlenkrolle die stabiler und weniger Schrauben benötigt. Nun fräsen wir die Rolle aus einem Stück und benötigen keine Schrauben.
Der Seitenständer: Er ist Fluch und Segen zugleich… Schwer, klapprig und bei schwerem Gepäck nicht ideal platziert. Und wenn man losfährt und den Ständer vergisst hochzunehmen kann man schon mal den Rahmen deformieren. Mit den neuen 0,6mm dünnen Rohren des AT2s wir letzter Punkt noch kniffliger. Wir müssten eine verhältnismäßig schwere Aufnahme für einen überaus schweren Seitenständer machen. Das passt mit einem AT2 Sport absolut nicht zusammen. Für den AT2 (ohne Sport) wird es sicherlich wieder einen Ständer geben, dann aber gleich mit neuem Konzept.
Neuer Gepäckträger: Konsequenterweise muss man den Gepäckträger in den Leichtbau mit einbeziehen. Wir haben neu die Option diesen aus bedeutend leichteren Rohren zu fertigen - und das bei gleicher Stärke. Leider verliert der neue leichtere CroMo Gepäckträger (380g inkl. Befestigungsschrauben, 140g leichter als bisher) seine Rostbeständigkeit. Bei einer Bestellung sind immer beide Optionen wählbar.
Alpentourer AT2-Sport: Der AT2-Sport ist bei gleichbleibenden Komponenten etwas mehr als 1kg leichter. montiert man die neue XTR Gruppe und lässt man den Gepäckträger weg kommt man auf ein Gewicht von 12kg (wie an der Spezi ausgestellt, also komplett fahrbar mit Pedalen und Radschützern). Anstelle vom Gepäckträger kann man leichte Packsäcke hinter und unter dem Sitz montieren. Ideal für sportliche Touren oder Brevets.
Ausgerüstet mit der bedeutend günstigeren SRAM 1x12 GX Schaltgruppe, leichten Pedalen, XT-Bremsen und Akkuscheinwerfer und den leichten KHE-Reifen wiegt das Rad tourenfertige inkl. Gepäckträger ca. 13.2 kg.
Herzlichst - euer Wolf & Wolf Team