War die Zukunft schon gestern? Mein Blick auf die Spezi aus der Ferne

Das ist eigentlich kein Grund, so laut zu schreiben.

Das war ein versehen, sorry. Unangemessene Lautstärke liegt mir fern.

Die Extrempositionen sind allein von Dir, das hat niemand so geschrieben. Das ist eine coole Idee, wenn man sich streiten will, bringt aber keinen weiter.

Ich will mich auch nicht streiten. Das ist nur mein Eindruck aus diesem Thread und meine zusammenfassende Beschreibung. Soll ich jetzt wirklich die einzelnen Stellen raussuchen, auf denen dieser Eindruck beruht?

Es zweifelt doch niemand daran, dass eine Elektrounterstützung in vielen Fällen sinnvoll ist. Nur eben nicht in allen und zum Massenprodukt oder gar Default sollte sie schon gar nicht werden.

Aber selbst wenn Elektro als Pedelec der neue Default wäre: Besse als der Default 'Auto' doch allemal?

Querlieger
 
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Auch ich wiederhole es ein x-tes Mal. Es gibt sinnvolle Einsatzzwecke für Motoren jeder Art.

Aber ist deshalb jeder Hinweis darauf verboten, dass es auch besser ginge? In den allermeisten Fällen eben ohne Motor?
Wenn nicht in einem Forum für muskelkraftgetriebene Fahrzeuge und auf der Messe dazu, wo dann?
 
...wer will darf natürlich weiterhin was schnelles und effizientes fahren, aber nicht jeder schätzt den Kanueinstieg...

Bin auf der Spezi mit dem Blauen von EC-Velomo gefahren (nicht motorisiert ;-)

Das kann ich mir als Velomobil für die Stadt gut vorstellen.
Wenn man die Velocars von Mochet zum Vergleich nimmt gab es natürlich schon gestern Zukunft.

Bin auch mal probehalber mit dem Milan in der Stadt unterwegs gewesen.
M. E. ist der nix für den reinen Stadtgebrauch.

Warum sollte die Zukunft einfältig werden?
Persönlich finde ich Vielfalt prima, auch bei Velomobilkonzepten...

...und ein motorunterstütztes Velomobil ist mir lieber als ein (Elektro-)Auto.
Je weniger Pedalantrieb + umso mehr Motor, desto Auto:
Pur VM - Pedelec - 45er - Twike - pur Auto
Gefällt mir ..................................... weniger
 
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Vielleicht sollten wir die Frage an den Messebetreiber der Spezi richten, warum Aussteller mit Produkten im Grenzbereich (Kabinenroller) zutritt erhalten. Häns
 
M. E. ist der nix für den reinen Stadtgebrauch.
In Münster reicht ein Hollandrad und ne gute Jacke. Beides zusammen für gut 650€. Wer mag kann auch gern das 10Fache oder gar das 20-Fache (Messerschmidt) für Kurzstrecke ausgeben. Das man dann nach der Sinnhaftigkeit fragt finde ich legitim
 
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Mit Hollandrad und guter Jacke kann ich auch über Land radeln.
Wer nicht möchte, braucht ja nicht kaufen.

Nächstes Jahr sehen wir, wo die Zukunft heute war.
 
Bei mir würde genau genommen ein Tretroller reichen. Und das bin ich auf der Spezi probegefahren, Kostka war ja auch da.

Kann es sein, dass viele Spezi-Besucher die Exponate etwas selektiv wahrgenommen haben? Ich auch, ich fand nämlich, das bei der Spezi die ich erlebt habe, Knicklenker, Tretroller und leichte Quads maßgeblich präsent waren. Dazu viele Velomobile verschiedenster Art. Die hier so scharf angegriffenen Miniautos waren zwar optisch präsent (logisch) aber zahlenmäßig eher untergeordnet. Was mir auffiel, dass die Trikes immer dicker, höher, größer wurden. Wolff+Wolf war sehr präsent mit dem Testgelände, der Niedergang der Einspurer scheint dort nicht angekommen zu sein :)
 
Ich will mich auch nicht streiten. Das ist nur mein Eindruck aus diesem Thread und meine zusammenfassende Beschreibung. Soll ich jetzt wirklich die einzelnen Stellen raussuchen, auf denen dieser Eindruck beruht?
Jeder schreibt, was ihm besonders auffällt oder ihn besonders stört und wenige schreiben ohne Anlass extra dazu, was gut ist. Am besten geht man einfach davon aus, dass auch der andere kein ideologisch verblendetes Wesen ist.

Aber selbst wenn Elektro als Pedelec der neue Default wäre: Besse als der Default 'Auto' doch allemal?
Ich verstehe nicht, was Du meinst?
Wenn jemand einen Motor braucht (da ist viel Spielraum für Diskussionen), dann lieber einen am Fahrrad als dass er statt dessen Auto fährt?
Das ist prinzipiell richtig.
Hier ging es aber gerade darum, dass sich viele aus diversen Gründen Fahrräder per default unmotorisiert wünschen, bzw. viele Einsatzzwecke für mindestens fraglich halten. Ich z.B. denke, dass jemand, der in seiner Freizeit mit unmotorisierten Radfahrern um die Wette fahren kann und will, auf den Motor verzichten kann und sollte. Ebenso braucht es mMn für die drei Kullertouren zum Biergarten pro Jahr keines, dass den Rest der Zeit im Keller verstaubt. Wie gesagt, ist meine Meinung, verbieten würde ich es niemandem, unter anderm weil ich die Gründe für die Entscheidung der anderen nicht kenne.

ich könnte auch eine Liste aufstellen, wo ich Fälle aufliste, bei denen ich mich freue, dass es für diese Menschen e-Unterstützung gibt, aber das ist dann eine andere Diskussion.
 
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Beratung.............. da kann ich Andekdoten aus der Vergangenheit beisteuern.

Mann mit angehängtem Weibchen möchte zwei Fahrräder kaufen. Auf die Frage "fahrt ihr viel?" Ein energisches JA, mit der Beschreibung man fahre Sonntags ab und zu zum Baggersee, das sind sogar 10 km!. Unsere etwas verzweifelte Anmerkung, dass damit jedes unserer Räder unterfordert wäre, wurde nicht verstanden.

Frau alleine. "Ich suche ein einfaches, günstiges Rad". "Wie viel und wo fahren Sie denn?". "Eigentlich fahre ich gar nicht viel, nur in der Stadt" Auf genaue Nachfrage ergab sich: Nur morgens in den Kindergarten (3km), mittags zum Einkaufen (2*5 km), wieder Kindergarten (3km), zu den Eltern (5 km). Jeden Tag. Wir rechneten ihr mal die Jahresfahrleistung aus. Sie passte zur drahtig fitten Erscheinung der Frau, aber sie glaubte uns nicht, dass ein etwas besseres Rad für sie durchaus angemessen war.

Älterer, etwas korpulenter Mann, wünscht das beste Rad im Laden zu kaufen. Das teuerste hängt an der Decke, es ist das Rad das ich mir nicht leisten konnte, aber das ich gerne gehabt hätte, für meine Sahara-Fahrt: Ein Djerboa, gemacht für Weltumradlung, heute würde man 29"er dazu sagen. Mir hat es "nur" zur Guylaine gereicht, die ich bis heute gerne fahre, die aber bis heute den dramatischen Nachteil eines für breite Reifen zu engen Hinterbaus hat. Dieses mein verhindertes Wunschrad hatten wir bewusst ganz unter Verzicht von damals "bösen" Shimano-Teilen aufgebaut. Der Herr wollte es also kaufen. Aber nicht so wie es da hing. Denn er hatte in einer Vitrine die eben erst herausgekommene Shimano XTR entdeckt, am Preis festgestellt dass es die teuerste Gruppe überhaupt war, und bestand auf Umbau. Ich könnte heute noch heulen, wenn ich daran denke in welcher Garage dieses schöne Arbeitstier aufgehängt und vergessen wurde.

Das sind Anekdoten aus den 80ern-90ern. Heute ist die Zukunft von damals, an Shimano ging die Welt nicht zugrunde, und ich fahre Liegerad statt Djerboa. Aber ich fürchte, an der Problematik "Beratungsgespräch" hat sich nicht viel geändert....
 
Knicklenkerworkshop für die ganz spinnerten Leute
:eek:

Fahrräder sind auch nur "Fortbewegungsprothesen", denn der Mensch ist seit Zehntausenden von Jahren für den aufrechten Gang(!) optimiert.

Mir gefällt am Radfahren, dass es leise ist, und dass man so schön durch die Landschaft dahingleiten kann, und zwar aus eigener Kraft. Neben meinem Lieblingsrad, einem Flevoracer, habe ich auch einen motorisierten Pioneer. Auf dem Weg zur Arbeit ist er gut für meine Knie, aber ansonsten fahre ich ihn nicht so gerne. Abgesehen davon, dass ein Pioneer kein Flevo ist, fehlt mir mit Motor das Gefühl, aus eigener Kraft unterwegs zu sein.

Wohin die Gesellschaft, gesteuert von der Industrie, hinläuft, gefällt mir ganz und gar nicht: Am liebsten gar nicht mehr bewegen. Jeden Meter am besten motorisiert zurücklegen. In der Tiefgarage mit dem E-Scooter vom Auto zum Aufzug. Was weiß ich.

Hermann Knoflacher hat in seinem sehr lesenswerten Buch "Virus Auto" überzeugend dargelegt, dass der Wunsch nach möglichst wenig körperlicher Bewegung irgendwie evolutionär immer vorhanden ist. Selbst Bienen finden nahe gelegene Einzelblumen attraktiver als weiter entfernt gelegene Blumenwiesen. Warum sollte der Mensch da anders sein? Autofahren ist für den Organismus energieeffizienter als sich aus eigener Kraft zu bewegen.
 
Da ist einfach diese Enttäuschung....

Vor fünfzehn Jahren habe ich das Fahrrad für mich wiederentdeckt. Schon in der ersten Saison stellte sich heraus, daß der größte Teil der Fahrten im Alltag sehr gut zum Fahrrad passte. Die Standardstrecke "in die Stadt" mit etwa 45km gesamt geht spielend. Das fällt dann anderen Menschen schon auf und die halten mich dann für eine Art Supersportler. Meine Erklärung, daß man einerseits nur ein gut zu einem passendes und einigermaßen leichtlaufendes Rad braucht und dann andererseits anfänglich etwas Beschwernis überwinden muss, um fortan mit Freude das gleiche zu tun, wird ungläubig hingenommen. Es könnte so einfach sein....
Seit ein paar Jahren kaufen die sich jetzt alle Elektroräder und freuen sich, daß sie jetzt auch ohne die Beschwernisse so schön fahren könnten. Und das allein reicht den meisten dann auch. In die Stadt wird selbstverständlich weiter mit dem Auto gefahren. Außer am Wochenende zum Eis essen.
Ach, es könnte doch so einfach sein...
 
:eek:


Wohin die Gesellschaft, gesteuert von der Industrie, hinläuft, gefällt mir ganz und gar nicht.

Was mir nicht in den Schädel will, ist diese passive Opferhaltung. Ich habe durchaus auch Angebotstheorie studiert, aber es nicht die einzige und für mich nicht glaubhafteste wirtschaftliche Theorie.

Wir haben es doch stark in der Hand! Die Nachfrage nach leichten VM, und der Wille das auch zu bezahlen, hat die VM Technik mächtig nach vorne gebracht. Gestern hat ein Quest 36kg gewogen, ich erinnere noch die Diskussionen , das das angesichts des Gesamtgewichtes auch völlig ok ist, Heute diskutieren wir sub 20 kg, auch dank individueller Arbeit (aber nicht nur)

Ich erinnere auch noch das Lamentieren, das Trikes das Schlechte aus VM und Einspurer verbinden, heute ermögliche Trikes sehr Vielen Radmobilität.

Heute gibt es Renntretroller. (Leider für mich zu klein)

Nein. Die Zukunft ist Morgen, und wie sie für uns aussieht haben wir selbst in der Hand. Schön das es so viele Möglichkeiten gibt.

Rwd
 
das erste mal, das ich am Supermarktparkplatz bin UND außer mir noch ein anderes Fahrrad dort parkt !!!!
Permiere !
Und, noch dazu: es ist auch kein verdammtes böses Pedelec!
Ich musste schon zweimal aussteigen, damit ich überhaupt einparken konnte vor lauter Fahrrädern. Pedelecs waren auch schon drunter, wir hatten ja durchaus schon schönes Wetter. Aber auch viele Räder mit Kindersitzen, Anhänger, Kinderräder.

Das war ein positives "spinnerten". Wir haben doch eh mind. einen leichten Knall als Liegeradler.

Gruß,

Tim
 
Auf der Spezi ist mir aufgefallen, dass im Trike-Bereich, insbesondere mit Motor, viel Geld vorhanden zu sein scheint. Viele Fun-Bikes. Je dicker die Räder, desto besser. Und faltbar sollen sie sein, damit man sie mit dem SUV durch die Gegend fahren kann. Das bestimmt natürlich auch das Angebot der Hersteller, die sich alle eine Schnitte vom Kuchen holen wollen.

Auf dem Arbeitsweg hab ich mich an E-Radler gewöhnt: Die ziehen halt an mir vorbei. In der Freizeit fahre ich oft mit motorisierter Begleitung. Da gebe ich dann das Tempo vor. Uns sind die unterschiedlichen Fahrverhalten mit und ohne Motor, auf zwei bzw. drei Rädern bekannt. Ich wohne an einem Hang mit bis zu 14% Steigung. Je nachdem, wie weit oben man wohnt, ist Alltagsfahren mit unmotorisiertem Fahrrad nicht mehr möglich.

Viel, viel gravierender erscheint mir aber die Tatsache, dass die Infrastruktur für Fahrradfahrer, also (fahrbare) Radwege, Ampelschaltungen, Abstellmöglichkeiten etc. immer schlechter wird, so dass man weder mit noch ohne Motor fahren kann. Und ich sehe auch nicht, dass sich das auf absehbare Zeit ändert.
 
Viel, viel gravierender erscheint mir aber die Tatsache, dass die Infrastruktur für Fahrradfahrer, also (fahrbare) Radwege, Ampelschaltungen, Abstellmöglichkeiten etc. immer schlechter wird, so dass man weder mit noch ohne Motor fahren kann. Und ich sehe auch nicht, dass sich das auf absehbare Zeit ändert.

ich seh, das sie immer besser wird...
also nicht verallgemeinern - scheint von Region zu Region wohl verschieden zu sein
 
Viel, viel gravierender erscheint mir aber die Tatsache, dass die Infrastruktur für Fahrradfahrer, also (fahrbare) Radwege, Ampelschaltungen, Abstellmöglichkeiten etc. immer schlechter wird, so dass man weder mit noch ohne Motor fahren kann. Und ich sehe auch nicht, dass sich das auf absehbare Zeit ändert.
Mir hat noch nie jemand zur „Bahnhofsgurke“ für wenig Geld geraten, damit es nicht so schlimm sei, wenn es mal geklaut würde, oder „was dran käme“.
...fürs Auto!
Beim Fahrrad geht man davon aus, sonst würden nicht solche Abstellmöglichkeiten angeboten (direkt neben einem 1a PKW-Parkhaus:
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Selbst Leuten, die sich mit der „Stadtschlampe“ abgefunden haben, käme der Rat:

fahr doch nicht mit Deinem neuen Audi zum Bahnhof, den Klauen sie Dir noch oder die machen alles kaputt. Kauf Dir doch einen billigen Zweitwagen, gibts doch schon ab xy€. Kann man auch am Bahnhof stehen lassen“.

merkwürdig vor.
 
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