MR (Marburg) = Meistens Rostig
VB (Vogelsberg) = Voll Behämmert
KB (Korbach) = Kuhbauern
HR (Hersfeld) = Hessisches Rindvieh
N (Nürnberg) = Nieten
AN (Ansbach) = Alles Nieten

Eben Stammtischsprüche...
 
OF - "ohne Führerschein" bzw. gerne auch "ohne Ferstand" und will man sie richtig ärgern ... "Ost Frankfurt" ...
 
HR (Hersfeld) = Hessisches Rindvieh

Meine Großeltern kamen aus HEF (bzw. ROF), das ist Hersfeld, insofern muss mich da einmischen... HR ist der Schwalm-Eder-Kreis.

In Köln warnte man immer vor den Autos aus HS (Heinsberg).
Und in Hamburg heisst es, soviel ich weiss, "Herr, beschütze uns vor PI-SE-OD!" (Pinneberg, Segeberg, Bad Oldesloe)
 
Dieser Beitrag könnte ebenso im Nerv-Faden oder in dem "Was kann man tun, um so einen Unfall zu verhindern?" sein, aber er sitz thematisch auf einem anderen Stuhl und damit zugleich zwischen den anderen:
Mir fällt auf, wie sehr beim Autofahren anscheinend sehr früh das Verhaltensmuster: "Ich bin schneller, also bin ich besser" trainiert wird, samt dem damit einhergehenden Potential der Rücksichtslosigkeit im Verkehr.
Ich fahre als Teil meiner Berufstätigkeit einen Bus mit Kindern unterschiedlich gelagerter und ausgeprägter Behinderungen und vor allem ( aber nicht nur!) die Jungen versuchen neue Fahrer oder FSJ-ler zu motivieren, mit den Bussen Rennen zu fahren, also zu überholen und vor dem anderen am Ziel zu sein. Beim Überholen gibt es dann spöttische oder hämische Gesten und nach Ankunft ebensolche Kommentare. Ich erkläre den Kiddies bei mir im Bus dann, dass ich das gar nicht nötig habe, sondern es uncool finde und dass ich lieber entspannt mit ihnen auf Sicherheit fahre. Nach einiger Zeit begreifen sie es denn auch.
Ich erkläre mir das
a) aus elterlichen, seit frühester Kindheit vorgelebten Verhaltensweisen (woher haben die das?);
b) aus der Präsenz des Rennsports in den Medien und der Darstellung von Rennfahrern als Idolen und deren entsprechender Vermarktung in der Werbung;
c) und das fällt mir aktuell intensiv auf: Durch Computerspiele. Ich habe mir vor einiger Zeit über die Onlineplattform STEAM einen recht simplen kleinen Arcaderacer geholt, "Horizon Chase Turbo", der einen im Retrostil kurze Rennen (max. 3 Minuten) gegen KI-Fahrer oder auch im Netzwerk machen lässt: Die Belohnung auf den vorderen Plätzen zu landen, besteht in Upgrades der Autos, neuen Autos, Prämien, Titeln usw., also dem ganzen Kanon, der das im menschlichen Zentralnervensystem vorhandene Belohnungssystem über die Ausschüttung von Glückshormonen bei Erfolgserlebnissen anspricht.

Mensch und Tier lernen neue Verhaltensmuster am schnellsten durch diese Ausschüttung.

Interessant ist für mich, wie schnell die in diesem extrem schnell süchtig machenden ("Nur noch eine einzige kleine Runde!") Spiel vorhandenen Verhaltensmuster wie das Ausspähen von Lücken unter den vor dem eigenen Auto befindlichen Fahrzeugen, das Ausprobieren von Überholmanövern usw. sich im Bewusstsein festsetzen und irgendwann, vor allem bei kindlich mangelnder Impulskontrolle, zu Bewusstseinsgewohnheiten werden. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Spiele bei langer Übung und entsprechender Veranlagung auch bei "richtigen" Autofahrten verhaltensverändernd wirken können und dann unfallträchtige Situationen herbeiführen können.

Was meint Ihr?
 

Als Vater von drei Töchtern war ich anfangs auf eine gender-neutrale Erziehung aus. Im Spielwarenladen haben wir nicht nur Puppen angeschaut sondern auch Autos. Sagt doch meine dreijährige Tochter: "Weisst du Papi, wenn du so ein Auto möchtest, darfst du dir das schon kaufen".

Dreissig Jahre später habe ich meinen zweijährigen Enkel auf den Knien und wir schauen uns (da man das zur Erhöhung der Sicherheit bei meinem VM vielleicht brauchen könnte) auf Youtube verschiedene Lamborghini-Sounds an. Die Augen strahlten und eine geschlagene halbe Stunde musste ich mit meinem Enkel die verschiedensten Autorennen anschauen.

Irgend etwas scheint da vorprogramiert zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fluchtverhalten liegt im Anteil unserer Angsthasengene... Bei den KompensationsDickeKarreFahrern ist der Anteil größer. Sie tolerieren zusätzlich Kollateralschäden wegen verkümmerter Gliedmaßen.
Im Frühjahr wird es schlimmer, nach Jahrhundertsommern eine Weile besser...
In dreißig Jahren ist damit Schluss, Erdöl alle. Was sind schon 30 Jährchen ;)
Gruß Krischan
 
Ich erkläre mir das
a) aus elterlichen, seit frühester Kindheit vorgelebten Verhaltensweisen (woher haben die das?);
b) aus der Präsenz des Rennsports in den Medien und der Darstellung von Rennfahrern als Idolen und deren entsprechender Vermarktung in der Werbung;
c) und das fällt mir aktuell intensiv auf: Durch Computerspiele.
...
Was meint Ihr?

Ich möchte noch ein d) ergänzen:

Unsere inzwischen völlig auf den kurzfristigen "Vorteil" verengte Sicht und Wirtschaftsweise. Wenn "Geiz geil ist" und ich in allem versuche, noch den letzten Vorteil für mich herauszuholen: Warum sollte das im Strassenverkehr anders sein? Und dieses Verhalten wird uns vielfältig vorgelebt und als sehr, sehr gut gepriesen.

Wenn man Menschen lange genug wie Ratten behandelt, benehmen sie sich eben irgendwann wie Ratten.

Der Querlenker
 
Servus Carsten,

Was dabei rauskommt, wenn die Bauvorschriften sehr liberal sind ...
Der alte Blog http://uglybelgianhouses.tumblr.com/ ist inzwischen auf Instagram zu neuer Beliebtheit erwacht https://www.instagram.com/uglybelgianhouses/
Hier ein "typisches" Beispiel: https://www.instagram.com/p/Bmq0s11gLfd/
Ikonisch ist dieser Briefkasten: https://www.instagram.com/p/Btk6bIXFsH0/
den Briefkasten kann ich leider nicht sehen, sondern nur ein rotes Kreuz;). Vielleicht dürfen die Bilder nur verlinkt werden. Aber diese klassische, aber durch Aufstockung verschandelte Haus hat auch was. Der Kommentar zu dem Haus:"When you have a beautiful Belgian House but you really want to be on my website."

Gruß
Felix
 
Du wolltest es so ... ;) :whistle:
den Briefkasten kann ich leider nicht sehen
NXYdIXl.jpg
 
@Troubadix : Ich bin seit meinem 6. Lebensjahr "Gamer". In der Jugend auch gern mit 30h die Woche, in den Ferien konnten es auch mal 100h werden. Darunter viele "schlechte Spiele": Einer der ersten CounterStrike-Spieler, sogar in der ESL mitgespielt, Battlefield, div. Horrorgames (ResidentEvil), usw.
Und auch von dir angesprochenes... Need for Speed Underground 1 und 2 (spiele ich heute noch gern). Hatte aber dort schon als 12Jähriger "meinen Geschmack" und dieser hat sich interessanterweise bis heute nicht geändert.... Dezent getunter Mazda MX5 in dunklerem metallic-grün finde ich heute noch optisch ansprechend.
Würde mich aber weder als Amokläufer noch als Raser bezeichnen. Unser Hirn schafft es da recht gut Realität und Fiktion auseinander zu halten (was es z.B. bei Falschaussagen gern nicht packt... oft genug gesagt oder lang genug her und es wird zur gefühlten Wahrheit).
Wenns dann in Richtung VR geht kippts mehr, aber soetwas ändert nicht wirklich den Charakter eines Menschen (man wird nicht zum blutrünstigen Brutalo weil man E-Sportler in Bereich Shooter ist).
Dann müsste man jeden Schieß-, Jagt-, Sportverein schließen. Alle zielen auf "Dominanz" oder "Kampf" ab.

Gruß,
Patrick

PS. ich bin aber jemand der in Spielen, besonders RPGs, extrem stark dazu neigt "sich selbst" zu spielen. Meine Freundin meint da oft: "Du bist viel zu nett... Ich hätte den jetzt umgehauen". Das Spiel formt nicht den wirklich der Charakter, man lebt eher seinen Charakter im Spiel aus. Derjenige der gern Menschen im Spiel foltert (z.B. die GTA5 Szene...), macht das nicht weil er es in einem Spiel so gesehen hat, sondern weils (zum Glück) für viele die einzig mögliche Variante ist diese Vorliebe auszuleben. Ergo: Spiel formt nicht Charakter, sondern Charakter formt Spiel. (Krasses Negativbeispiel : "Rape Day"...google mal nach)
 
Mir scheint, daß schlechte Beispiele tendenziell leichter in Verhaltensänderungen zum Schlechten münden, als Positive zur positiven Veränderung (kennt bestimmt fast jeder: "ich müßte eigentlich...).
Dazu kommt deren immer ungeniertere Verbreitung, bei gefühltem Rückgang positiver Vorbilder.

Werteverfall und "GiG" werden durch (gewählte!!) neoliberale Politiker-Darsteller vom "Sport" in eine Abwärts-Spirale bewegt, die irgendwann nichts mehr übrig läßt, predigen unternehmerische Freiwilligkeit und Kopfpauschale.
Dieselben Darsteller (wer hat die wieder über die 5% gebracht ?) versuchen dann, die guten Argumente junger Leute mit der Klatsche der "Schulpflicht" abzuwürgen.
Trotzdem lasse ich mir meinen unmotivierten Optimismus nicht austreiben.

Grüße,
Christian
 
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