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velomobil:technik:beleuchtung

Beleuchtung

Fast alle Velomobile sind mit Batteriebeleuchtung und Halogen bzw. neuerdings LED-Leuchtmitteln ausgestattet. Von der Batterie werden außerdem gespeist: Standlicht, Blinker und manchmal die Hupe.

Dynamobeleuchtung wird serienmäßig fasst nie verbaut, obwohl sie in Deutschland vorgeschrieben und technisch auch möglich ist. Es kann z.B. die Trike-Version des SON oder ein Seitenläufer verwendet werden.

kommerziell:
privat:

Allgemeines

(Autor: Olek / Januar 2007)

Weitere Infos: Thema: HID contra Halogen

Mit den Lumen (Lm) fängt es an. Das ist die tatsächliche Lichtmenge die ein Leuchtmittel abgibt. Bei Halogen Leuchtmitteln ist der Spielraum recht groß und stark von der Spannung abhängig. In der europäische Norm ECE Kategorien R37 ist eine Konstruktionsspannung von 13,2 Volt für Scheinwerferlampen vorgeschrieben und darauf beziehen sich die Hersteller. Die Angaben gehen von 1200 Lm für ein Long-Live-Leuchtmittel bis 1600 Lm für die High-End-Leuchtmittel (Angaben für H4 Leuchtmittel).

Die Angaben lassen sich mit Überspannung noch erhöhen. Bei 20% Überspannung ca. 200% Lichtausbeute, natürlich bei stark eingeschränkter Lebensdauer von ca. 10% Lebenserwartung bei 20% Überspannung.

Da wir ja eine bestimmte Fläche ausleuchten wollen, werden die LUX interessant. Ein Lumen auf einen Quadratmeter verteilt ist ein LUX. Zumindest in der Theorie. Denn man bekommt das Licht nicht verlustfrei fokussiert; beim Umlenken des Lichts treten Verluste auf. Ebenso wird Licht als Streulicht in die Umwelt abgegeben. In der Praxis sind 70% des Lichts im gewünschten Bereich schon sehr gut.

Nun noch die Lichtfarbe. Halogenleuchten haben typisch eine Farbtemperatur von 2800K(elvin) bis 3200K. Das ist Licht mit viel Rotanteil. Mit Überspannung geht es dann bis 4300K hoch. Die HID-Leuchtmittel sind mit 6000K angegeben. Das ist schon Tageslichtqualität.

Hier begint der subjektive Teil, Licht und das Auge. Generell kann man sagen, das die angeleuchteten Gegenstände mit steigender Farbtemperatur des Lichts vom Auge mit höherem Kontrast wahrgenommen werden. Jedoch Vorsicht, das Schwert hat wieder zwei Schneiden. Bei Licht mit hohem Rotanteil fühlen wir uns recht schnell wohl. Wo hingegen bei Kaltlicht mit hoher Farbtemperatur alles was nicht stark beleuchtet wird fahl und langweilig wirkt. Dadurch neigt man bei Kaltlichtbeleuchtung dazu, viel Licht zu verwenden.

Nun noch zuletzt die kleinen Nebenwirkungen. Nach dem man sich über die schöne Lichtfarbe gefreut hat, kommt der erste Nebeltag (Nebel hat eine Farbtemperatur von ca. 7000 - 9000K). Je weiter man sich der Farbtemperatur von Nebel annähert, um so stärker wird die Eigenblendung. Wer das erste mal mit HID- oder LED-Licht auf eine Nebelwand trifft wird eine unangenehme Überraschung erleben.

Anmerkung: der letzte Absatz gilt vermutlich für rotationssymetrische Leuchten. Aus eigener Erfahrung mit KFZ-HID kann ich das nicht bestätigen. — Reinhard 08.01.2007 23:22


Umbau der Beleuchtung auf HID-Scheinwerfer

(Autor: Matthias K. / Okt. 2006)

Da die Original Fahrrad-Beleuchtung meines Quest zwar als Positionslicht brauchbar, aber zum selber sehen gänzlich ungeeignet war, habe ich zunächst das Original 2,4W Birnchen durch ein 5W Birnchen ersetzt. Damit konnte man schon was sehen, aber nur ohne Gegenverkehr und wenn es trocken war; und auch nur geradeaus, beim Abbiegen und bei Kurven war es immer noch Blindflug.

So bin ich über 2 Jahre gefahren und mit dem Wunsch nach mehr Licht schwanger gegangen. Vor 3 Wochen habe ich mich aufgerafft und es endlich geändert: wenn ich gewusst hätte wie einfach das ist, hätte ich nicht 2 1/2 Jahre gewartet.

Ich besorgte mir über einen Online-Versand einen 10W HID-Brenner mit 12° Reflektor mit dazugehörigem Ballast. Kosten: < 100€ inklusive Versand Dazu kam ein alter Unionscheinwerfer aus der Teilekiste (oder vom Sperrmüllfahrrad) da diese ein Metallgehäuse haben.

Bauanleitung

Bei dem alten Fahrradscheinwerfer die Scheibe raushebeln, Birnchenhalterung abschrauben, Innereien (Kunststoffreflektor) entfernen. Hinteres Loch mit Blechschere radiär einschneiden und aufbiegen, so dass der Zementsockel des Brenners gerade durchpasst. Brenner von vorne reinschieben und mit Schlauchschelle am Gehäuse fixieren. Dabei gleich die Befestigung mit einklemmen. Im Fallle meines Quest einen Kabelbinder für die Originalbefestigung mit Spanngummi.

Dann Originalscheinwerfer durch den Neuen ersetzen. Ballast mit Kabelbinder am Alurahmen des Quest fixieren, 6V Bleiakku durch 3-zelligen Lipoly ersetzen oder mit 2. Bleiakku auf 12V ergänzen (NiMh-Akkus sind wegen der hohen Selbstentladung und des ausgeprägten Memoryeffekts weniger geeignet aber viel preisgünstiger als Lipolys)). Kabel zusammenstecken - Fertig!

Beim Rücklicht habe ich noch ein Stückchen dickes Alublech unter die Diodenplatine mit Klebeband geklebt, weil die Elektronik bei 12V doch recht warm wurde. Evtl. kann man auch einen Widerstand zur Spannungsreduzierung davor schalten. Ich habe an der Original-Verkabelung nichts geändert. Die ganze Beleuchtung zieht bei 12V 1,3A Strom. Mit meinem 4,4Ah Lipoly-Akku (360g) habe ich also 3,5 Stunden Licht. Das dürfte meistens reichen. Zuvor hatte ich mit der 5W Funzel auch nicht länger Licht. Notfalls muss ich einen 2. Akku mitnehmen.

Der ganze Umbau dauert (wenn mann es schon mal gemacht hat) 15 Minuten. Ansonsten aber auch keine Stunde und kostet nur ein Bruchteil eines B+M Big Bang oder einer Lupine.

Am 29.11.06 hat der Autor noch etwas zu kleineren Änderungen zu o.g. Bauanleitung geschrieben: hier klicken

velomobil/technik/beleuchtung.txt · Zuletzt geändert: 2015/12/30 07:36 von Mike