richtige Ernährung auf der Langstrecke

AW: richtige Ernährung auf der Langstrecke

Der beste Weg, um -abzunehmen-, ist das, was so gut wie niemand hören möchte:

Weniger Energie (Gesamtpensum) aufnehmen. Oder mehr Aktivität. Oder beides.

Wenn Ersteres nicht klappt, passiert das, was Tkosi beschrieb: der Körper erhöht die Verwertungseffizienz des Verdauungstraktes (vieles liegt länger/schwerer drin), die Sportleistung sinkt jedoch gleichzeitig. Nicht jeder Mensch ist körperlich mit dem Gleichen zufrieden (und das ist gut so). Genauso wie nicht jeder Mensch zunimmt, wenn er Übermengen zu sich nimmt oder abnimmt, wenn er drei Wochen radikal die Einnahme reduziert, das hängt stark vom Organismus des Einzelnen ab.

Ein Universalweg existiert demnach nicht..

Ich z.B. möchte Muskeln aufbauen (also -zunehmen-, Ausdauersport juckt mich nicht die Bohne (und ich sehe Radsport als beides - es ist sehr gut als Muskelaufbautraining nutzbar) - die Ausdauer steigert sich durch ansteigendes Training und variable Trainingseinheiten hierdurch ebenso. Würde ich eine Unterversorgung mit Kohlenhydraten und Fett beginnen, würde der Körper jedoch die Muskeln abbauen, was kontraproduktiv wäre.

Es ist also auch eine Frage, was der Einzelne körperlich/optisch/leistungsmässig erreichen möchte. Genauso mit Koffein: ich nehme am Tag rechnerisch 0,6 bis 0,8 Gramm Koffein (Thein) auf. Dies wegzulassen ändert für mich exakt Null, allerdings bin ich mit diesem Koffeinpegel nicht leistungsmässig zu "pushen", da die benötigten Dosen hierfür schon riskant würden (alles ab 2g Koffein in 24h würde ich als Erwachsener sein lassen, ab 4g steigt das Risiko auf lethalen Ausgang enorm).

Zucker zu verteufeln (Kohlenhydrate) halte ich für sinnlos ("billiger Industriezucker" ist genauso ein Zucker, wie "aus reinen, gesunden Früchten extrahierte Fructose" und hat, wenn auch je nach Verkettung einen langsameren Wirkeintritt, doch exakt die gleiche Wirkung). Dessen Aufnahmemenge zu reduzieren kann hingegen durchaus sinnvoll sein, die Grundversorgung des Körpers sollte jedoch (und diese ist variabel, von Mensch zu Mensch) auf jeden Fall gewährleistet sein.

Viele Grüße
Wolf
 
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Mit Kaum KH meine ich: Kein Zucker und von Morgens bis Abends nur Fisch, Fleisch und Gemüse Salat...allerdings sind da immer noch ein bischen KH ins Spiel gekommen, z.B. im Dosengemüse, oder Fischkonserven, Milch im Kaffee...also die versteckten Industriezucker dann doch in mäßigen und bekannten Mengen. Abends habe ich dann auch eine Scheibe Brot gegessen.
Low-cab?!
Davon halte ICH nix!
Ohne Zucker heist nicht ohne Kohlenhydrate.
Brot, Nudel, Joguhrt esse ich in normalen Mengen, aber ich vermeide die Ein/Zweifach Zucker (Sacherose/Glycose/Fructose/Alkohol). Mehr nicht .
Diese "kurzkettigen" KH "verstopfen" Blut(Insulinausschüttung) und Leber(Fettverbrennung) und somit einen effizienten kontinuerlichen Energiehaushalt.
Es ist kein wissenschaflich fundierte Desertation, sondern beruht auf Erfahrungen und Lesestoff(nein keine Foren).
Es ist viele Gefühl dabei, wenn Du so einen Absturz in der Leistungsfähigkeit bekommst, kann da was nicht stimmen, ich hatte bei der Umstellung kaum Probleme, wobei ich keine kalten Enzug vornahm, sondern eher langsam umstellte.
Gruß JJ
 
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Hallo JJ,

Ohne Zucker heist nicht ohne Kohlenhydrate.

das ist richtig. Jedoch kann ich Dir daher, dass ich auf praktisch jedem Lebensmittel die Kohlenhydratmenge (und die Zuckermenge steht entweder in der Inhaltsstoffliste nach Anteilsmenge sortiert, oder gleich unter der Kohlenhydratmenge) ablese, verraten: Im Schnitt dürften 50-70% der Kohlenhydrate (Lebensmittelprodukte aus Discountern, Lebensmittelläden und Ähnlichem, quer durch, ich esse vieles) verschiedene Zucker sein.

Ist natürlich auch kein fundiertes Forschungsergebnis, nur Gefühl und Erfahrung. Bei reinen Nudeln, Reis, Kartoffeln sieht es anders aus - jedoch besteht ein Essen zumeist ja auch aus Beilagen. Oder einem Joghurt hinterher. Oder Obst hinterher. Oder Fruchtsaft, Schorle, dabei... oder, oder..

@Tkosi: Cola hat ca. 10-13g (je nach Hersteller) Kohlenhydrate auf 100ml, das ist schon extrem viel. Reine Fruchtsäfte hingegen gehen oft in Richtung 20g(!) auf 100 ml.., die 16-17g/100ml sind dort schon Normalität. Das sollte nicht vergessen werden..

Viele Grüße
Wolf
 
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Wenn Du dauernd Kaffee trinkst, bringt das Koffein eh nichts mehr ausser der Aufrechterhaltung der Normalität.

Einspruch! Ich trinke täglich minimum 0,75l Kaffee.
Aber nen Kaffee am Nachmittag oder ne Cola unterwegs machen mich wach!
Und die Koffein Tablette dich ich bei PBP von einem RRler bekommen haben war voll der HAMMER: Nach 1 min Glong und Wach!
 
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Reine Fruchtsäfte hingegen gehen oft in Richtung 20g(!) auf 100 ml.., die 16-17g/100ml sind dort schon Normalität.
Moin wolf,
das Thema hatten wir schon, in Saft ist kein zugefühter Zucker enthalten, er wird komplexer verstoffwechselt, hat aber den Nachteil, er im Darm hygroskopisch wirkt. Daher ist Schole besser.
Zudem enhält Fruchsaft keine/kaum Glykose, geht also nicht direkt is Blut und versaut den Insulinhaushalt, die Fuctose ist komlex gebunden, daher bemst diese auch nicht den Fettstoffwechsel in der Leber. Anders ist es wenn die Fructose (auch andere Mono- und Disacheride) beigemengt wird, das wirkt sich immer negeativ auf den Stoffwechsel aus. Das gillt ebenso für andere Lebens/Nahrungsmittel.

Gruß JJ
 
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Und die Koffein Tablette dich ich bei PBP von einem RRler bekommen haben war voll der HAMMER: Nach 1 min Glong und Wach!
Und das bezeiche ich wiederum als Doping!
Kaffee und Cola enhalten zu geringe Mengen, aber die Tablette ist IMHO ein Equivalent von 20 Bechern Kaffee, die bekommst Du nicht innerhalb von 1 Minute in den Hals. ;)
 
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@Tkosi: Cola hat ca. 10-13g (je nach Hersteller) Kohlenhydrate auf 100ml, das ist schon extrem viel. Reine Fruchtsäfte hingegen gehen oft in Richtung 20g(!) auf 100 ml.., die 16-17g/100ml sind dort schon Normalität. Das sollte nicht vergessen werden..

Jupp Was den Zuckeverzicht angeht sind Fruchtsäfte keine Lösung...im Gegenteil die enthaltenen Fruchtzucker sollen, nach neuesten Erkenntnissen, sogar noch schädlicher sein. Wir sollten halt zusehen das wir unseren Durst mit Wasser löschen..und Coka Cola sollte wg. seiner Reklame richtung "Durstlöscher" echt was auf den S..k bekommen...und bekommt dies wohl auch demnächst im Amiland, wo den Softdrinkhersteller Ähnliches droht wie der Zigarettenindustrie.
Ein Glas frisch gepressten Orangensaft morgens, werde ich aber weiterhin zu schtzen wissen...allerdings als Nahrungsmittel, nicht als Durstlöscher.
..evt noch mit untergerührten Haferflocken?!;)

Die 10 gramm Zucker pro 100ml in Getränken scheint irgendeine Art von Regel zu sein. Malzbier, Eistee, Fruchtbrause Orangensaftgetränk...alles halten sich an diese "magische" Grenze. (Ich meine es sind sogar exact 9.1 Gramm)
 
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Hallo JJ,

was die Zusätze angeht: das scheint jede Firma unterschiedlich zu handhaben. Bei direktgepressten ohne Zusatzstoffe mag dies der Fall sein, bei über 50% der abgepackten Säfte, welche ich kaufe, hingegen ist Zucker zugesetzt (wie auch immer sie das durchbekommen). Selbiges gilt für nahezu alle Säfte, welche aus Fruchtsaftkonzentrat produziert werden.

Bei der Verwertungsgeschwindigkeit kann ich Dir nicht zustimmen: Das Blutzuckerlevel steigt bei "reinen Fruchtsäften" abgepackter Art weit schneller, als bei z.B. Cola, gesüsstem Tee oder sogar reinem Kristallzucker. Und mit "weit schneller" spreche ich von 5-10 Minuten von der Aufnahme aus gesehen.. es geht sehr schnell sehr hoch.

Wenn ich hingegen Orangen und Grapefruits selber auspresse (demnach garantiert keine Zusätze vorhanden sind), dauert es "immerhin" 15 bis 20 Minuten, bis der Blutzuckerspiegel rapide ansteigt (nach 30 - 35 Minuten wurde jedoch ebenfalls alles aufgenommen). Ob das nun als so großer Unterschied bezeichnet werden darf, nunja.. ein Kartoffel- oder Reisgericht benötigt 20 Minuten bis zum Einsetzen der Steigung und nochmals 30, um den Höhepunkt zu erreichen..

Wodran das liegt, ob die Firmen es mit Angaben nicht so genau nehmen, ob die Zucker eben doch nicht komplex gebunden sind, k.A. - Fakt ist jedoch, dass ich kein Problem damit habe, mal ein Glas Cola zu trinken (steigt nicht schneller, als durch das Mittagessen selber schon), Fruchtsäfte jedoch das Insulinausschüttungssystem (bei mir in Form von Spritzen, lach) weit extremer belasten und fordern. Dafür jedoch zeitlich stark beschränkt.

Und selbst eigens gepresste Fruchtsäfte würde ich als "belastend" kategorisieren, da die Aufnahme schneller eintritt und stärkere Spitzen ausbildet, als so ziemlich anderes Lebensmittel, was in unserer Küche steht (von Honig, Zucker und Marmeladen einmal abgesehen).

Das einzige Mittel, welches bei mir -noch- extremer wirkt, sind gesüsste und natürliche zuckerhaltige Säfte, wodrin z.B. Dosenananas eingelegt ist. Oder Dosenpfirsiche. Das ist Zucker intravenös gleichbedeutend.

(Nicht umsonst habe ich vor der Schlafzimmertüre für den Fall von nervendeaktivierenden Herumroll-Zuck-Unterzuckerungen kurz vorm Exitus neben den auch ohne Steuerfunktionalität von Extremitäten einfach zu öffnenden Traubenzuckerpillen eine Packung (TetraPak) Fruchtsaft. Normal trinken würde ich das Zeug jedoch nicht regelmässig, ansonsten braucht man sich nicht wundern, wo die Pfunde herkommen.)

Viele Grüße
Wolf
 
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Fruchtsäfte: Eine im täglichen Leben durchaus zu praktizierende Möglichkeit wäre doch, die Frucht ganz einfach so zu essen, wie sie ist!? :eek:

fluxx.
 
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Hallo Tkosi,

Jupp Was den Zuckeverzicht angeht sind Fruchtsäfte keine Lösung...im Gegenteil die enthaltenen Fruchtzucker sollen, nach neuesten Erkenntnissen, sogar noch schädlicher sein.

das kann ich mir gut vorstellen (siehe mein letztes Posting). Was Zuckerextrembombe angeht, Wirkungseintrittsbombe und Pegelausschlagextremität, geht IMHO nichts über Fruchtsäfte. Dass dies für (körperregulierte) Insulinproduktion nicht allzu gut ist, dauerhaft gesehen, kann ich mir sehr gut vorstellen.

Wir sollten halt zusehen das wir unseren Durst mit Wasser löschen..

Sehr, sehr gute Idee. Oder Tee (gerne auch gesüsst). Oder Kaffee. Oder irgendwelchen Getränken ohne Zucker, dafür mit Süssungsstoffen. Allerdings ist bei letzterem wieder ein zweiteiliges Problemkonstrukt: Potentiell Krebserregend und bei Nicht-Diabetikern die Insulinproduktion irritierend (was für Diabetiker keine Rolle spielt, ich kann Energydrinks mit Aspartam saufen wie Wasser und es wirkt exakt wie Wasser (demnach setzt es exakt Null an), allerdings macht mich das potentielle Krebsrisiko nicht ganz glücklich).

Mehr Hersteller sollten auf Stevia setzen. Nicht nur, dass es gegenüber den chemischen Süssstoffen weit unbedenklicher ist (wenn auch nicht zwangsläufig harmlos, eine Reduktion wäre ja schon einmal etwas!), es schmeckt auch noch karamellartig (was ich liebe).

Ein Glas frisch gepressten Orangensaft morgens, werde ich aber weiterhin zu schtzen wissen...allerdings als Nahrungsmittel, nicht als Durstlöscher.

Das dürfte kein Problem sein. Ich bezweifel nämlich, dass käufliche Fruchtsäfte so sauber (im Sinne von zugesetztem Zucker) sind, wie behauptet wird. Dazu sind dessen Wirkungen zu nahe an anderen Zuckerlimonaden, während selbstgepresste Fruchtsäfte etwas langsamer (wenn auch nicht weniger extrem) wirken. Nebebei haben Fruchtsäfte auch viele gute Bestandteile und positive Wirkungen. Einseitigkeit gibt es halt nicht, alles hat zwei Seiten..

Die 10 gramm Zucker pro 100ml in Getränken scheint irgendeine Art von Regel zu sein. Malzbier, Eistee, Fruchtbrause Orangensaftgetränk...alles halten sich an diese "magische" Grenze. (Ich meine es sind sogar exact 9.1 Gramm)

Oh, das variiert.. Coca Cola habe ich mit 10,9 oder 10,6g / 100 ml im Kopf. Malzbier hat oftmals etwas mehr (um die 11-12). Eistee variiert ebenfalls (8-14 o.Ä., trinke ich nicht). Wirklich leichte Getränke ("Wasser mit Geschmack") haben ca. 2-3g ohne Süssstoffe. Mit Süssstoffen gibt es auch genug 0g Produkte (wie gesagt: Bist Du gesund, kann Süssstoff Deine Insulinproduktion und damit sinnfreien Heisshunger auslösen).

Es gibt auch einige Softgetränke mit 14-16g/100 ml, einige um 5-7g/100 ml... Ich schätze, die Firmen übertreiben es gerne. Ein Getränk mit 5g/100 ml schmeckt nicht zwangsläufig weniger süß. Aber die ganze Maschinerie setzt ja auf Verkaufen - demnach wird es schon seinen Grund haben..

Viele Grüße
Wolf
 
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Zur frage was soll ein Kochbuch bringen?? Mir aufjedenfall sehr!! viel, wenn man davon ausgeht das ich nichts ohne Anleitung hinbekomme, die Zutaten zusammenwürfeln kann jeder und wie steht ja dann da genau beschrieben.
Bei mir ist es so das ich ausser Nudeln/Karoffeln und Dosenfutter warm machen und Tiefkühlkost in den Ofen schieben nichts kann. Ich behaupte mal einfach je mehr man trainiert desto wichtiger ist die Ernährung.

Wer nur am WE eine Tour mach für den ist wohl egal was er isst aber für Leistungssportler mit über 10000 Trainingskilometer im Jahr ist es wohl nicht unerheblich wie er sich ernährt.

Ich merke es ja an mir, ich esse irgendwas, keine 90 Minuten später habe ich wieder Hunger, genauso sackt auch unterwegs die Leistung ab, Langstrecke ist für mich alles ü100 vom Aktuellen Stand ausgegangen, nach 100Km würde ich nächsten Tag merken das ich was getan habe, genau das darf halt nicht sein.

Wenn ich früher mal 100Km+ gefahren bin habe ich Bananen gegessen und Riegel und das nicht gerade wenig auch viel getrunken.
 
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Zur frage was soll ein Kochbuch bringen?? Mir aufjedenfall sehr!! viel, wenn man davon ausgeht das ich nichts ohne Anleitung hinbekomme, die Zutaten zusammenwürfeln kann jeder und wie steht ja dann da genau beschrieben.
Bei mir ist es so das ich ausser Nudeln/Karoffeln und Dosenfutter warm machen und Tiefkühlkost in den Ofen schieben nichts kann. [...]

Verstehe das folgende nicht falsch, aber: So wie du es darstellst brauchst du einen Kochlehrgang. Ein Buch alleine bringt dir da kaum etwas.
 
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Hallo Patrick,

.. Ich behaupte mal einfach je mehr man trainiert desto wichtiger ist die Ernährung.

Wer nur am WE eine Tour mach für den ist wohl egal was er isst aber für Leistungssportler mit über 10000 Trainingskilometer im Jahr ist es wohl nicht unerheblich wie er sich ernährt.

solange der Leistungssportler nur für sich trainiert, keine Rennen gewinnen will und als einzigen Anspruch seine eigens gesetzten Limits hat, kann er essen, was immer er möchte. Querfeldein. Und kann so auch 30.000 km im Jahr fahren, wenn er genug Zeit hat. Weltrekordler (also die letzten 2-5% Unterschied) wird er so eher nicht, nein.

Er sollte lediglich darauf hören, was sein Körper ihm mitteilt und die Ernährung an das, was der Körper benötigt, anpassen. Ansonsten kommt es logischerweise zur Dissonanz Körpergefühl vs. Leistungsanspruch..

Ich merke es ja an mir, ich esse irgendwas, keine 90 Minuten später habe ich wieder Hunger .. .. nach 100Km würde ich nächsten Tag merken das ich was getan habe, genau das darf halt nicht sein.

Das ist nur eines: Kopfsache. Egal, ob Du sieben Packungen Gummibärchen über drei Monate isst und dann aufhören möchtest, 12 Flaschen Malzbier am Tag trinkst und dann aufhören möchtest oder ein Kilo Salat am Tag isst und dann aufhören möchtest - das geht alles problemlos. Habe ich alles schon hinter mir.

Du musst es lediglich wollen, bedeutet: Du musst Dich im Kopf dazu bringen. Wenn Du Ausreden suchst, wie: "ohh, vor zwei Stunden was gegessen, schon wieder Hunger!" wird das nie etwas. Deine Kopfeinstellung sollte jedoch mit Deinen Körperwünschen harmonisieren - ansonsten geht irgendetwas kaputt oder die Energie rennt weg.

Wenn ich früher mal 100Km+ gefahren bin habe ich Bananen gegessen und Riegel und das nicht gerade wenig auch viel getrunken.

.. zu oben gesagtem (Willensstärke) gehört Trinken jedoch nicht. Wenn Dein Körper Durst hat, gib ihm etwas zu trinken - da bringt Dein "Willen" wenig, denn Durst bekommst Du eben nicht, wie Hunger, teilweise aufgrund von "Leere des Magens" oder "Niedrigpegel des Blutzuckers", sondern durch die Anforderung Deines Körpers. Entweder, weil er es benötigt, oder, weil das Blutzuckerlevel viel zu hoch ist (was Dir normal nicht extrem passieren sollte, denn dann versucht er es durch Ausscheiden über die Niere anzugleichen und benötigt hierzu viel Wasser), oder weil Du schwitzt wie sonstwas oder oder..

Ich trinke, je nachdem, 6-10 Liter Wasser täglich. Ohne oder mit nur wenig Ausdauersport. Weniger und ich würde austrocknen wie ein Fisch in der Sonne an Land. Da kann ich zwar sagen: "Ich trinke jetzt 2 Stunden nichts!", es bringt mir aber exakt Null. Höre lieber auf Deinen Körper, anstelle Dir Limits zu setzen, welche gegen die Anforderungen Deines Körpers fungieren und Dich somit mehr limitieren, als Deine Körperleistung selber.

Viele Grüße
Wolf

(PS: Ich habe das letzte Mal vor 15 Stunden etwas gegessen. Hunger habe ich schon länger, stören tut es mich jedoch nicht. Das ist Kopfsache.)
 
AW: richtige Ernährung auf der Langstrecke

Ich merke es ja an mir, ich esse irgendwas, keine 90 Minuten später habe ich wieder Hunger, genauso sackt auch unterwegs die Leistung ab, Langstrecke ist für mich alles ü100 vom Aktuellen Stand ausgegangen, nach 100Km würde ich nächsten Tag merken das ich was getan habe, genau das darf halt nicht sein.

Wenn Du weisst, dass Du nach 90 Minuten einbrichst, iss etwas zwischen Minuten 70 und 80 wo Du deinen Muell gleich los werden kannst. Halte dich dabei nicht sklavisch an die Zeit sondern ehern an die Muelleimer. Jedes Dorf im Norden hat einen.

Es gibt nur eines das schlimmer ist, als ein RR-Fahrer der seine Bananenschalen von der Strasse auf den Radweg wirft, MTBler die der Meinung sind ihre leeren Gelpacks in den Wald pfeffern zu muessen.

Kochen ist nicht schwer, wenn man keine Sterne erhalten will. Allerdings ist es fuer eine Person aufwendig, kostet viel Zeit und macht nicht gerade viel Spass. Schnapp Dir deine Freunde und koch mit denen zusammen. Die grossen Verpackungen sind ausserdem guenstiger und zusammen lernt/kocht es sich besser.

Peter
 
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Im Grunde habt Ihr alle Recht, einige etwas mehr, andere etwas weniger. Mir ist/war auch bewusst, dass Essen und Trinken die Leistungsfähigkeit beeinflusst. Nur, sagt das mal meinem Körper, wenn der nach 400 oder 600 oder 800 km keinen Appetit hat und die Nahrungsaufnahme verweigert.
Solange man noch in "normalen" Entfernungen und zugleich niedrigen Pulswerten unterwegs ist, mag das alles richtig sein, was ihr schreibt. Aber der Körper kann auch gegen die Nahrung, die zuvor super aufgenommen werden konnte, rebellieren. Und dann sinkt die Leistung tief oder extrem tief in den Keller. Ich bin bei PBP mit dem Up die letzten 300-400 km mit Pulswerten um die 110 bis 115 gefahren. Wenn der Puls mal auf 125 gegangen ist (und die Geschwindigkeit zunahm) war ich glücklich.
Ich versuche einfach das zu Essen, auf was der Körper Appetit hat. Auf Sportriegel, egal welcher Hersteller, bekomme ich früher oder später Durchfall.
Gut sind Bäckereiprodukte und auch Schokolade (am liebsten Milka Noisette)
 
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Im Grunde habt Ihr alle Recht, einige etwas mehr, andere etwas weniger. Mir ist/war auch bewusst, dass Essen und Trinken die Leistungsfähigkeit beeinflusst. Nur, sagt das mal meinem Körper, wenn der nach 400 oder 600 oder 800 km keinen Appetit hat und die Nahrungsaufnahme verweigert.

Naja, das sind Warnsignale deines Koepers, auf die Du auch hoeren solltest. Dann mach eine entsprechende Pause, damit Du dich nicht ueberlastest. Irgendwann hiess es, dass die Fahrer der Tour de France abends an den Tropf kamen, weil der Verdauungstrakt dem Koerper einfach nicht genug Energie zur Verfuegung stellen konnte. Ich wuerde meine Grenzen nicht so weit ausloten wollen. Da hoert fuer mich der Spass auf. OK, fuer die Profis ist es ja auch nur Arbeit.

Peter
 
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Im Grunde habt Ihr alle Recht, einige etwas mehr, andere etwas weniger. Mir ist/war auch bewusst, dass Essen und Trinken die Leistungsfähigkeit beeinflusst. Nur, sagt das mal meinem Körper, wenn der nach 400 oder 600 oder 800 km keinen Appetit hat und die Nahrungsaufnahme verweigert.
Langsamer fahren. Ist nicht so richtig populär, funktioniert aber prima und Du könntest es Dir alle Tage leisten. Mit einem Endspurt ins Ziel zu fahren fühlt sich mMn viel besser an, als das auf dem Zahnfleisch zu machen, ganz unabhängig von der Gesamtzeit. Meine persönliche Erfahrung ist auch, dass ich weniger und später müde werde, wenn ich ruhiger unterwegs bin. In meiner Leistungsklasse ist das in jedem Fall von Vorteil, weil man weniger Zeit verplempert, wenn man bei der Sache ist, und auch besser einschlafen kann, wenn man denn eine Schlafpause macht. Viele von denen, die nach dem 600er noch mitleidig geguckt haben, habe ich bei PBP deutlich hinter mir gelassen.

Wenn Du Dich verschätzt hast und da bei Dir Schokolade als Treibstoff gut funktioniert: Versuche einen warmen Kakao aufzutreiben und den in kleinen Schlucken zu trinken. Falls das nicht geht, leg Dich irgendwo auf den Rücken, Füße hoch und kaue ganz langsam und gründlich zähes Zeug wie getrocknete Ananas (Das Kauen scheint wichtig zu sein). Nach spätestens einer halben Stunde sieht die Welt dann schon wieder ganz anders aus.
 
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Aber der Körper kann auch gegen die Nahrung, die zuvor super aufgenommen werden konnte, rebellieren. Und dann sinkt die Leistung tief oder extrem tief in den Keller.
Das ist ganz allgemein so, der Mensch ist von Natur aus so gemacht. Das andauernde Essen ist ein "Kulturaufsatz" der von irgendwelchen Leuten initiiert wurde,
die hofften sich daran eine Goldene Nase zu verdienen. Deine Verdauung braucht sehr viel Energie, deshalb schaltet sie der Körper gern ab, wenn er Dauerleistungen erbringen muss.

Ich bin bei PBP mit dem Up die letzten 300-400 km mit Pulswerten um die 110 bis 115 gefahren. Wenn der Puls mal auf 125 gegangen ist (und die Geschwindigkeit zunahm) war ich glücklich.
Also, da ist Dein Fettstoffwechsel, stotternd zwar, aber immerhin gelegendlich doch, mal angesprungen.
Diese Momente, die mit dem Puls so um 125, nach dem Zuckerentzug, sind Dein natürlicher Betriebszustand, den Puls kann jeder Gesunde bis 130/135 hochtrainieren. Glücklich veranlagte bis an oder gar knapp über die GA1 Grenze .
Du solltest Dein Augenmerk darauf richten, diesen Zustand so oft wie möglich aufzusuchen, und zu trainieren. Den Pulsklemmer davor kann man loswerden, indem man sich streng Low-Carb ernährt, und nüchtern trainiert. Allerdings dauert das ettliche Wochen, denn ein wesendlicher Teil der Energiekette findet im Muskel statt. Dazu braucht es dafür extra ausgestattete Muskelzellen, die Die auf Zucker konditionierten, nicht in der zum Fahrradfahren und Dauerlaufen notwendigen Menge, wenige (Diabetis II) sogar überhaupt nicht mehr besitzen.

Nicht das einer denkt, Low-Carb sei nun eine Ernährungsdogma, aber genau für diesen Trainingszweck, ist es DAS essentielle Werkzeug.

Ich versuche einfach das zu Essen, auf was der Körper Appetit hat.
Wenn man die verschiedenen "Hunger" noch differenzieren kann, und nicht die dominierenden Entzugserscheinungen der Zuckersucht damit verwechselt,
ist das im allgemeinen Leben gut. Zum trainieren des Fettstoffwechsels und des Ausdauerfahrens, hast Du zwar ein angeborenens Programm, aber es ist sicherlich
veschüttet, weil Du die entsprechenden Lebensmittel auch in deiner Lebensumgebung kaum noch findest.

Auf Sportriegel, egal welcher Hersteller, bekomme ich früher oder später Durchfall.
Gut sind Bäckereiprodukte und auch Schokolade (am liebsten Milka Noisette)
Wundert mich nicht wirklich. Die Backwaren sind recht eiweißhaltig, die KH gut vernetzt, und die darmreitzenden Abwehrstoffe der Getreidekörner durch die Fermentation,Gährung im Teig, entschärft. Schokolade, besonders die bittere, ist haupsächlich Fett ... und das ist der natürliche Treibstoff des Menschen.

Wir essen auf Langstrecken garnichts, oder nur vor ausreichend langen Pausen.
Um Belästigungen durch die imaginären Radfahrer, einknickende Bildecken, und andere Gaukeleien eines unterversorgten Gehirns zu entgehen,
hat Matthias einen kleinen Beutel mit einer griechischen Süßspeise, Halvas, dabei. Da er aber wenn er währen der Fahrt isst, ebenso zu Kotzkrämpfen neigt,
bleiben die Stückchen kleiner als eine Würfelzucker im Mund, bis sie weg sind. Wenige dieser Stücke in der Stunde reichen aus das Gehirn ausreichend zu versorgen,
sind aber ansonsten so unbedeutend das der Fettstoffwechsel nicht gestört, und nicht der ganze Verdauungstrackt aufgeweckt wird.

Grüße
Veronika

PS. Die Extrem-Lanstrecken-Sportler z.B. bei der RAAM werden in der Nacht zusätzlich unterstützend über den Tropf ernährt, weil das erwecken der Verdauung eine gewisse Zeit braucht, und sowieso gar nicht die notwendige Zeit da ist, um ausreichend Nahrung über den Darm zu resorbieren.
Die die das nicht so machen, verbrennen einige Kg ihrer Körpermasse auf dieser Tour, schau Dir mal die Vorher/Nacher-Bilder an.
 
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