AW: Recordversuche Dekra 29-06 / 03-07
Hallo Freunde des schnellen Sports,
ich war für die UMCA als Official für Bernd und Charles zum 1. Mal am Ring.
Der Ring hat mich wirklich beeindruckt, super Asphalt, gute Infrastruktur und engagierte Betreuung durch die Dekra!
Kameraüberwachung entlang des gesamten Rings, nur in der Nacht wegen fehlenden Flutlicht leider unbrauchbar.
Als alternative Veranstaltung die (VW) Euro-Speedway gegenüber auf dem Lausitzring mit entsprechender Beschallung und einem gehörigen Aufgebot an Pol, die ihre mobile Zentrale auf dem Parkplatz der Dekra hatte.
Samstagnachmittag hat Daniel bei einer Probefahrt auf öffentlicher Straße vor dem Dekragelände noch für zusätzliches Publikum gesorgt und im Schlepp 3-4 von deren Einsatzfahrzeugen mitgebracht ;-)
Die Abnahme der Fahrzeuge war dort auf dem Parkplatz, weil wir erst später auf den Ring konnten. Als es dann soweit war, dass man starten konnte war das Licht zum Fotographieren für mein Mobile nicht mehr so gut - ich habe selten so wenig Fotos gemacht, wie bei diesem Event...
Es hatten alle fast alle Teilnehmer mit technischen und vor allem Sicht-Problemen zu kämpfen. Es war schwül und die Feuchtigkeit beschlug die Scheiben. Francesco hatte ich am Freitag schon fahren sehen, da war es ihm zu feucht-heiß für eine Rekordverbesserung. Er, Barbara und Charles waren sicher auf den Punkt trainiert und hätten gute Chancen gehabt.
Barbara´s Team fand ich sehr beeindruckend, wirklich ein Team für die Fahrerin, alles nach ihren Wünschen kompromisslos gerichtet. Ihnen war die die Kamera von der Varna ausgefallen und sie haben kurzer Hand den Kameramast abgesägt und mit Daniels Hilfe ein recht großes Sichtloch in die Karosse gesägt. Der Sichtwinkel war in den Kurven und für Nachtfahrten leider nicht ausreichend groß, weshalb es bei Testläufen blieb.
Bernd brauchte ebenfalls einen größeren Sichtausschnitt, weil er den Sitzwinkel noch angepasst hatte. Der Ton in seinem Team war im Verglich zu den Franzosen eher rau...
Jan´s Team hatte derweil versucht den Fehler in der Steuerung zu beheben, das Gefährt war kaum aus der Form gebracht und innerhalb von Stunden auf beiden Seiten zerkratzt. Sonntag ist es dann geglückt das Gerät trotz schlechter Bedingungen sicher durch den Ring zu bewegen.
Sergej wollte mit seinem Kurzstreckenfahrzeug (200m) eine längere Distanz (1h) probieren, ist dann aber wegen Belüftungsproblemen nach 6 Runden fast ohnmächtig geworden. Die Russen versuchen den Liegeradsport in ihrem Land wieder populär zu machen. Sergej war als junger Kerl richtig bekannt gewesen, nur nach der Wende ist die Liegeradszene fast ausgestorben. Für ihn würde der Rekordversuch nach UMCA- statt nach IHPVA-Regeln einen der Altersklasse angepaßten Rekord bieten, was den "Wettkampf" auch für die älteren Fahrer interessant macht.
Das Räderwerk kam mit zwei Fahrern. Sie fuhren nicht nach UMCA-Regeln aber ich denke auch die Möglichkeit als Staffel bzw. als Team Rekorde anerkannt zu bekommen, kann für die Zukunft eine größere Rolle spielen.
Wulf beeindruckte selbst die Russen mit der Mitnahme von 9 Litern verdünnter Cola in dem zur Verfügung gestellten Milan R. Ich habe von meiner Position in der Nordkurve zwar nicht mitbekommen warum, aber auch er war gleich zu Beginn seines Versuches ein paar Mal unvermutet in die Boxengasse gefahren und dann wieder gestartet. Dennoch der Cola-Antrieb hat dann auf Dauer nicht funktioniert. Wulf meinte, er konnte nicht auf Fettverbrennung umstellen, was mich allerdings nicht wirklich gewundert hat.
Was war mit Kirsten? Irgendwie habe ich von Kirsten wenig mit bekommen. Das Familien-Team hatte zeitlich eine Punktlandung vor der Dekra gemacht, den Milan SL von Jan vorgeführt und als es Zeit war ist Kirsten damit gestartet. Ein paar angekündigte Pausen hat sie gemacht und nach 12h ist sie etwas salzverkrustet dem VM entstiegen. Alles irgendwie unspektakulär, wirkte fast wie Routine - ein Routine-Rekord...
Ich bin der gleichen Meinung wie René, die Veranstaltung verschlingt Personal. Nach UMCA-Regeln, ist derjenige, der den Rekordversuch macht auch derjenige, der seine (1-) 2 Officials finden und stellen muss. Da die Officails nicht zum Team gehören, muss der Rekordler noch zusätzliche Leute als Crew z.B. zum Fangen des VM oder für die Kommunikation finden, denn die Officials treten nicht in den direkten Kontakt zum Fahrer oder der Fahrerin.
Die Strecke muß zusätzlich zur Zeitmessung überwacht werden, nicht nur wegen Regelverletzungen, sondern auch wegen Unfällen. Die Einspurer sind z.T. mit Tape zugeklebt und die Fahrer können sich nicht selbst befreien. Sergej war in der Ausrollrunde! gestürzt, als sein Team, das vorher mit dem Auto hinter her fuhr, bereits in der Boxengasse zum Einfangen wartete und kein Observer mehr in den Kurven stand. Erst nach ca. 8 Minuten Überfälligkeit war allen klar, dass er irgendwo verloren gegangen war nur wo?? Er ist glücklicher Weise kaum zu Schaden gekommen.
Der HPV hat wirklich viel geleistet, nicht nur, dass man die Helfer, UMCA-Officails und Observer gestellt hat, sondern dass er auch die Russen zu dieser Sportveranstaltung eingeladen hat, was einen 5 monatigen Behördenlauf wegen der Visa nach sich gezogen hat. Die Veranstaltung wird internationaler. Es wäre schade, wenn es in Zukunft an Freiwilligen Helfern und an der Finanzierung scheitern würde...
Grüßle, Jessie