Neuer Bericht: 15000 km mit der LEIBA X-Stream

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Jetzt habe ich über 15000km mit der X-Stream verbracht und möchte einen kleinen Bericht abgeben.

Hier zur Erinnerung meine Zeilen zum Kauf.
Und hier meine nach 5000km. (Den 1000km-Bericht finde ich nicht !?)
Besonders ausführlich schrieb ich hier nach 10000km.

Bereits vor langer Zeit erwähnte ich in den Berichten den Wunsch, evt. ein zweites, "schnelles" VM dazuzustellen. Das geschah auch für kurze Zeit, hier meine vergleichende Einschätzung zum Milan.
Jetzt, nach dem Milan und nach der Spezi 2011, habe ich erkannt, dass 1.) ein großer Wendekreis gar nicht ein so großes Problem darstellt und 2.) wie ausgesprochen ausgereift und alltagstauglich doch ein Quest erscheint.
Nachteilig hier das hohe Gewicht und die große Länge des Fahrzeuges. Nun, mit der Realisierung des "Carbon-Quests" mit 29kg könnte es sein, nach weiteren Bedenknächten, dass (m)ein künftiges Zweit-VM ein Quest werden könnte.
Dazu muss ich sagen, dass eine Zweit-X-Stream in CFK auch zur Debatte steht, und die X-Stream damit den Beweis an Alltagstauglichkeit für mich angetreten hat. Um neue Erfahrungen zu machen, tendiere ich jedoch etwas mehr zum Quest.

So.

Über 15000km habe ich nun mit der X-Stream verbracht. Dieser Bericht wird nicht so ausführlich wie der 10000km-Bericht, dort wurde alles Wichtige bereits geschrieben.
Neu sind folgende Erkenntnisse:

Die Marathon Plus haben nun im Winterbetrieb 9400km drauf und haben mir 1x einen (Rollsplit)-Platten beschert.
Die Duranos haben über 6000km drauf, mit gezählten 3 Platten.
Ein Reifenwechsel 3x M+ -> 3x Durano "kostete" etwa 45min. Und damit soviel wie der Winterreifenwechsel am Auto. Nur dass beim VM-Reifenwechsel mir die Finger/Hände eine Woche lang schmerzten. Die faltbaren Duranos sind so viel leichter montierbar, da nehme ich in den hellen Monaten gerne mal einen Plattfuß in Kauf.
Die Reifenumstellung geschah bei mir (wie letztes Jahr) recht zeitgleich zur Zeitumstellung.

Die Kette habe ich interessehalber nach 13000km erneuert, als Folge sprang sie munter am Ritzelpaket über. Also auch dieses neu. Es ergab sich ein wesentlich geräuschärmerer Betrieb! Danach habe ich wieder die alte Kasetten/Kettenkombination montiert, da mich die maximale Lebensdauer interessiert.
Die bisherigen 15000km finde ich schon ordentlich, da ich 85kg wiege und die Leiba täglich am Berg unter starker Last betreibe.

Nach 11000km habe ich den defekten hinteren Stoßdämpfer gegen ein Luftfederbein getauscht und diesen Tausch nicht bereut. Die Federhärte und die Dämpfung ist sehr einfach einstellbar und die bessere Wirkung auf der Straße war/ist sehr deutlich zu spüren. Es handelt sich um einen Manitou Radium RL.

Vasili überlegt, ob er evt. die Schwinge in Zukunft dahingehend ändern kann, dass Dämpfer mit "Standardlängen" (165mm?) verbaut werden können. Die Suche nach passenden 150mm-Dämpfern ist nicht so einfach.

Eine positive Weiterentwicklung von Vasili für die X-Stream ist ein einfach abnehmbares Heckunterteil, damit man besonders einfach an das Hinterrad bzw. die Schaltung rankommt. Habe ich allerdings noch nicht montiert, da ich mit meinen selbstgesägten Revisionsöffnungen eine ähnliche, wenn auch eine Lösung mit schlechterem Zugang realisiert habe.

Meine Nutzung der Haube(n) hat sich nun so dargestellt:
Winter = Winterzeit, Sommerbetrieb = Sommerzeit. Im Winter nutze ich das Versatile-Dach NICHT mehr. Etwas zu umständlich. Und die originale Kopfhaube (mit Antibeschlag-Folie) wirkt wirklich gut gegen Kälte und Regen.
Ich bin den Winter über mit Brille statt mit Kontaktlinsen gefahren, das ging ohne große Probleme.
Wegen der großen Schneemengen und festgefrorenem Matsch musste ich leider, leider die XS volle 3 Wochen lang stehen lassen.
Ob ich für X-Tre(a)mste Verhältnisse ein 28er Upright mit Spikes bevorrate?
Die teilbare Einstiegshaube ist nahezu immer montiert und wird nur bei wärmeren Tagen im Heck verstaut.

Im Sommer ist stets das Versatile-Dach montiert, die Kopfhaube liegt im Keller. Die teilbare Einstiegshaube ist seit kurzem einer selbstgenähten Plane mit Kopföffnung gewichten. Diese Plane wiegt keine 100gramm und ist mittels Klettverschlüssen in kürzester Zeit sogar während der Fahrt montierbar.
Damit bin ich sehr zufrieden.
Der (knapp 1kg schwere) teilbare Einstiegsdeckel wandert im Sommer auch in den Keller.

Alle Buchsen bzw. Kugelgelenke funktionieren noch, das Spiel wird deutlich größer. Ich könnte da mal ran, aber noch fährt sich die XS sicher.
Die Umlenkrolle machte bisher noch überhaupt keinen Ärger, sie funktioniert unauffällig.
Vasili stützt sie in Zukunft dennoch als Verbesserung an neuen Fahrzeugen beidseitig ab.

Einen unangenehmen, und überraschenden Ausfall gab es, den ich nicht verschweigen möchte:
Die rechte obere Stoßdämpferaufnahme war nach einem harten Schlagloch durchgebrochen, die Stoßdäpferstange schaute in den Innenraum !
Vasili hatte (meine XS war die erste in Carbon...) an dieser Stelle geglaubt, eine Lage Gewebe einsparen zu können.
Nun, jetzt weiß er es besser. Dieser Schaden ist bisher an keiner anderen Leiba überhaupt (weil alle in Glasfaser...?) aufgetreten.

Das war es auch schon, mehr fällt mir nicht ein.
Ich erfreue mich an dem niedrigen Gewicht, der hohen Wendigkeit, der kurzen Baulänge und dem (für mich) schönen Aussehen.
Besonders aber an der Variabilität und an dem (bis auf den o.g. Karosseriebruch) jederzeitigen Funktionieren.

Mit der Milanerfahrung und dem Quest-Probesitzen habe ich erfahren, dass die XS mit meinen 193cm Körperlänge gerade so passt.
Einen kleinen Tick flacher liegen würde ich gerne, habe ich gelernt. Das gibt die Karosserielänge leider nicht her, die Fußspitzen/seiten streifen sonst an der Karosserie. Ob ich es endlich mal mit einer 155er "Kinderkurbel" versuche?

Ende.

Ein zufriedener Peter N.

P.S.
Was ich nicht gedacht hätte:
Seit dem XS-Besitz fahre ich nur noch in Ausnahmefällen ein "Upright", und das dann stets unter diversen Schmerzen...
Ohne die XS würde mir was fehlen. Nicht absolut gut, da steckt ein Suchtverhalten dahinter.
 
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Hallo Peter,
danke für deinen, wie immer, tollen Bericht.
Leider bin ich, wie immer, zu faul einen eigenen ordentlichen Bericht selbst zuschreiben und häng mich einfach mal (wieder) kurz dran
Wenn ich nach 22000km darüber nachdenke, zu welchem VM ich tendieren würde, komme ich auch (bis auf den Speed) wieder bei der XS aus.
Die Erfahrung mit dem Trekker musste ich auch machen, den musste ich nämlich durch Erkrankung meiner XS wieder mal auf meinem Arbeitsweg nutzen. Deshalb werde ich mir in nächster Zeit wohl eine Liege in die Garage stellen.

Zum hinteren Stoßdämpfer: Bei mir ist jetzt der Zweite Schrott. Vasili meint, dass auch einer mit Ausgleichsbehälter passen müsste. Ich habe bei ihm aber noch mal den Originalen bestellt. Das verschafft mir die Möglichkeit, weiter in Ruhe nach was passenden suchen zu können.
Was bei mir z.Zt. nicht so schön ist, meine Schwinge ist am linken hinteren Arm, im Bereich der Schweißnaht zum Querträgers gebrochen. Ursache ist vermutlich der defekte Dämpfer, gepaart mit Schmutzanbackungen im Federbereich, so dass dieser blockierte. Dazu noch einige heftige Schlaglöcher, die ich im Dunkeln mitgenommen habe.
Laut Vasili ist das der zweite Schwingenbruch bei einer Leiba. Den ersten gab es wohl an etwa gleicher Stelle bei einer Classic, worauf Vasili die Federhärte auf 650lbs begrenzt hat.
Meine neue Schwinge werde ich anfang nächster Woche bekommen. Die anfällige Stelle wollte Vasili bei mir verstärken.
Nach dieser Erfahrung kann ich bei einem Stahlfederdämpfer nur vor der Nutzug des Neoprenschutzes abraten, zumindest sollte man dort regelmäßig sauber machen und sich nicht auf den Schutz verlassen. Ich will mal so was wie einen "Schmutzvorhang" im Radkasten realisieren. Der sollte den Dreck aus dem hinteren Bereich einigermaßen abhalten
Ich konnte auf der Spezi ausgiebig deine und auch die vom Martin bewundern (Euch leider nicht)
Ich muss jetzt mal endlich ein paar Dinge realisieren.
Als nächstes den "Schmutzvorhang", dann kürzere Kurbeln wegen Knieproblemen (bei 178cm Körpergröße irgendwelche zwischen 160 und 165 mm) inklusive kleinerem Rettungsblatt, dabei werde ich dann auch Kette und Rohloffritzel erneuern.
Getrennte Bremsansteuerung der fummeligen Synchronisierung wegen (habe Scheibenbremsen)
Später dann soll auch Versatile-Dach (hat mir bei euch gut gefallen) und Nabendynamo folgen. Der Kosten wegen muss das aber noch etwas warten.
Ein Schaden gab es bei mir noch: Ich hatte den Hebel des Schnellspanners mit dem Resultat nach oben gestellt, dass ich jetzt ein zusätzliches Lüftungsloch im Radkasten habe :eek:
Meine Bereifung z.Zt. vorne 28mm Conti GP, seit ca. 2000km ohne Probleme, hinten 35mm Kojack
 
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Hallo.

Nach gut 16.000 km mit der X-Stream fällt auch mein Fazit positiv aus.
Bisher habe ich einen Satz Vorderreifen verschlissen, einen Dämpfer (Garantiefall)
und ein Paar Kunststoffbuchsen in den Federbeinen. Sonst ist noch alles original. :)

Der größte Nachteil ist (für mich) das hohe Gewicht, das ich mit meinen 64 kg Körpermasse nicht
standesgemäß zu bewegen vermag. Jedes km/h will hart erkämpft werden.
Deshalb bekomme ich Ende des Monats ein Evo-K, welches fast 20 kg leichter sein wird als die X-Stream
und diese dann hoffentlich komplett ersetzen kann.

Schöner Gruß,
Dieter
 
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@ Dieter (deka)

Das heißt demnächst steht eine blaue Leiba X-Stream um Verkauf ?
 
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Ich konnte auf der Spezi ausgiebig deine und auch die vom Martin bewundern (Euch leider nicht)
Schade! Hätte Dich gerne mal kennengelernt. Wir sollten bei einer ähnlichen Veranstaltung mal ein Treffen der Leibafahrer vereinbaren, wäre sicher lustig.
Ich habe natürlich noch längst nicht die Strecken gemacht wie Peter, Dieter und Du, aber meine Erfahrungen decken sich mit Euch: Ein sehr gut verarbeitetes langstreckentaugliches Velomobil mit einem klasse Fahrwerk, fein einstellbarer Sitzposition und mehr Gepäckkapazität als man zu Anfang glaubt. Dazu kommt die überragende Ganzjahrestauglichkeit.
Mir ist die Wendigkeit der X-S wichtiger als die Höchstgeschwindigkeit: Ich war dieses Jahr dank 2 bar Druck auf den Reifen mehr als 2010 deutlich schneller als in 2011, dazu kam ein besserer Trainingszustand.

Grüße, Martin
 
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Hallo.

@ Dieter (deka)

Das heißt demnächst steht eine blaue Leiba X-Stream um Verkauf ?

Davon ist auszugehen. Sobald ich von der Alltagstauglichkeit meines EVO-K überzeugt bin,
darf die X-Stream den Besitzer wechseln. Das könnte bereits in einem Monat der Fall sein.

Schöner Gruß,
Dieter
 
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Sehr weise, dass Du den Verkauf erst nach dem Praxistest angehst: Es gibt da ja einen allgemein bekannten ehemaligen Milanisten, der ist wieder zur X-S zurückgekehrt... :D
 
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Hallo Leute,

vielen Dank für Eure Berichte.
Das gibt mir Zuversicht, daß meine Leiba Roll Over America überstehen wird.

Bei meiner Leiba sind bisher (ca. 6000km) fast keine Probleme aufgetreten.
Außer:
Das Hinterrad mußte ich kürzlich wechseln. Nach der Heckmodifikation streifte das Rad mit 35mm Reifen in jeder scharfen Kurve am neuen Heckteil. Der Grund war ein großes Spiel in der Hinterradnabe. Mit dem neuen Hinterrad, das ich von Pedalkraft quasi als Eillieferung ruckzuck erhalten hatte, läuft die Leiba supergut. Anscheinend war das Hinterrad schon länger wacklig. Ich kann mich nicht erinnern jemals mit der Leiba so schnell mit so gutem (Lenk-)Gefühl die Abfahrten runtergerollt zu sein.

Seit ca. 600km macht der Antrieb ziemlichen Lärm. Ich glaube, es ist die Rolle. Die Ersatzrolle habe ich schon da. Vielleicht wechsle ich sie nächstes Wochenende.

Habt ihr mir villeicht noch Tipps, welche Ersatzteile ich nach Amerika mitnehmen sollte?

vg
Thomas
 
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Habt ihr mir villeicht noch Tipps, welche Ersatzteile ich nach Amerika mitnehmen sollte?

vg
Thomas

Hallo Thomas,

ich denke an Kleinkram, welcher im Notfall sehr nützlich sein kann.

(sehr gutes) Textilklebeband
Kabelbinder
Schräubchen mit Muttern (die Kettenschlauchhalterung unter dem Sitz könnte sich z.B. lösen...)
Ich habe auch 2 faltbare Ersatzmäntel für die Räder an Board
Von R&G gibts 2 Minifläschen Epoxyharz & Härter 10min. plus GFK-Gewebe. Beim Cab-Bike habe ich sowas ständig benötigt, bei meiner Leiba allerdings überhaupt noch nicht.
Ersatzzüge Brems/Schalt sind selbstverständlich, aber damit auch das Einzige, was mir neben dem üblichen Werkzeug (Flickzeug, Kettennieter) noch einfallen mag.



Peter N.


Oh doch.
Hirschtalk für den Hintern?
 
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Danke. Das sind die Sachen, die man auf jeder größeren Tour dabei haben sollte.

Für Roll Over America dachte ich dabei noch an VM-spezifische, schwer beschaffbare Spezialteile, wie Kugelgelenke, Federbeine usw.
Wenn es das ausfallverdächtige Sachen gibt, würde ich diese im Begleit-Outo mitfahren lassen.

U.a. deswegen hatte ich im Wiki auf der XS-Seite den Abschnitt Bekannte Probleme und deren Lösungen angelegt.
 
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