Will ich eine Pinion? Entscheidungshilfe gesucht.

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Hallo Forum,
ich grüble schon seit einiger Zeit darüber, ob sich für mich die Anschaffung einer Pinion lohnt und wenn ja welche. Die Frage nach der Rohloff-Alternative stellt sich für mich nicht, weil ich überzeugter Nabenmotor-Nutzer bin.
Nachdem ich habe gerade mal wieder nach nur einem Jahr und etwa 6000 km Schraubkranz und Kette wechseln musste (Kettenblatt ebenfalls, aber das ist schon älter) und das Schalten mit dem Schraubkranz nicht wirklich ein Vergnügen ist, verspüre ich mal wieder den Wunsch nach einem Rundum-Sorglos-Paket.
Finanziell lässt sich das wohl kaum schönrechnen - man muss schon sehr viele Garnituren verheizen um auf den Preis der Pinion zu kommen (Und irgendwann braucht auch die wohl mal einen Kundendienst).
Ich bin aber sicher nicht der erste, der vor dieser Frage steht, deshalb wäre ich für ein paar Pro- und Contra-Argumente dankbar.
Wenn ich mich dafür entscheiden sollte, stellt sich noch die Frage nach dem Modell. Ich habe normalerweise sehr moderate Steigungen und einen kräftigen Motor. So komme ich mit einem 7er Kranz aus und benutze vorne eigentlich nur ein Kettenblatt. Von daher werde ich wohl keine 18 Gänge brauchen. Also 6,9 oder 12...keine Ahnung was sinnvoll ist. Ich habe auch bisher den Unterschied zwischen P- und C-Linie nicht verstanden, vom Gewichtsunterschied mal abgesehen. Die P.12 hat die gleichen Übersetzungsdaten wie die C.12. Warum ist die C günstiger?
 
Die P.12 hat die gleichen Übersetzungsdaten wie die C.12. Warum ist die C günstiger?
Weil sie günstiger produziert wird. "P" bleibt wohl weiter "Premium" und "C" ist die preisweitere Produktlinie. Wenn man mit 9 Getriebegängen liebäugelt, sollte man darauf achten, dass es in P-Serie die P1.9 XR (höherer Entfaltungsumfang) und die P1.9 CR (enger gestuft) gibt.
Wenn man mit der Gangabstufung klar kommt, spricht ja eher nichts gegen die 12-Gang-Varianten, ... und dann spricht auch nichts gegen die günstigere Variante, denke ich. Die C-Linie kommt zudem mit geringerem Q-Faktor daher und ist wegen der Materialänderungen gegenüber der P-Linie leichter. Der Unterschied in der Kettenlinie spielt bei der Liege ja nicht eine so große Rolle.

Die C1.6 steht irgendwie im Abseits, finde ich. 295% Entfaltungsbereich? Das wäre mir auch am motorisierten Rad zu wenig.

Das Fahrgefühl mit der Pinion (kenne allerdings nur die P1.18) durchaus angenehm; man spürt beim Treten kein Getriebemahlen oder ein "gummi-artiges"-Gefühl in den kurzen Gängen. Allerdings ändert sich Eingriffswinkel des Kurbelfreilaufs mit den Gängen. Der Freilauf der Hinterradnabe sollte daher einen möglichst kleinen Leerweg haben.

Das Schaltgefühl. Tja. Im Bereich der längeren Gänge ist das Schalten in Richtung der kürzeren Gänge etwas zickig und funktioniert unter Entlastung. In den kürzeren Gängen ist das nicht so ausgeprägt, aber doch auch vorhanden. Meine P1.18 schaltet die Gangwechsel 13->12->11->10 wirklich nur bei Totalentlastung. Das Schalten in Richtung längerer Gänge ist allerdings zum Ausgleich absolut sanft.
 
Wenn Du Pinion C1-12 bestellst, mach Dich auf 2 Monate Lieferzeit gefasst.
 
Danke für die Antworten.
Die C1.6 steht irgendwie im Abseits, finde ich. 295% Entfaltungsbereich? Das wäre mir auch am motorisierten Rad zu wenig.
Da hast Du wohl recht. Und da bei Velomo der Unterschied zwischen C1.9 und C1.12 nur 130€ (und 100 g) beträgt, würde sich die Frage für mich auch nicht wirklich stellen.

Wenn Du Pinion C1-12 bestellst, mach Dich auf 2 Monate Lieferzeit gefasst.
Das ist nicht so schlimm. Mein Entscheidungsfindungsprozess dauert vermutlich noch länger :)

Das mit den Gangwechseln hört sich jetzt erstmal nicht so toll an. Aber das werde ich wohl einfach mal ausprobieren müssen. Zum Glück ist Weida nicht soo weit von hier.
 
Den Part verstehe ich nicht.
Was genau? Dass sich der Leerweg / Eingriffswinkel des Getriebefreilaufs mit den Gängen ändert oder dass sich die Eingriffswinkel zweier Freiläufe addieren?

Auf den Eingriffswinkel des Freilaufs am Pinion-Getriebe hast Du ja keinen Einfluss, Du kannst den Gesamteingriffswinkel nur an der Hinterradnabe beeinflussen. Also wählt man dort sinnvollerweise einen Freilauf mit minimalen Eingriffswinkel.

Das ist deshalb wichtiger als bei einer Kettenschaltung, weil die Übersetzung zwischen Kettenblatt und Ritzel in den meisten Fahrsituationen recht groß ist. Wenn Du die Kurbel auf einem 44er-Blatt 10 Grad bewegst dreht sie ein 22er Ritzel hinten schon 20 Grad weit. Hat der Freilauf hinten einen Eingriffswinkel von 20 Grad, trittst Du also vor dem Kraftschluss vorn 10 Grad ins Leere. Bist Du hinten auf dem 11er-Ritzel erfolgt der Kraftschluss schon nach 5 Grad Kurbelweg.

Beim Pinion-Getriebe fährst Du aber eher fast ohne Unter-/Übersetzung zwischen vorn und hinten (in meinem Fall z.B. vorn 32 und hinten 30 Zähne). Der Leerweg des hinteren Freilaufs hat man also immer fix. Dazu kommt der sich mit der Getriebeübersetzung ändernde Leerweg des Getriebefreilaufs.
 
Manchmal schreibe ich einfach bevor ich mir mal die Mühe mache zu denken oder zu recherchieren :) Ich hatte mich nur vorher nie mit der Funktionsweise eines Freilaufs beschäftigt und noch nie bewusst wahr genommen, dass es einen kurzen Leerweg gibt. Jetzt weiß ich was Du meinst. Ist dieser Eingriffswinkel dann ein Gütemerkmal für einen Freilauf oder kann ein größerer Winkel auch Vorteile haben?
 
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