Verantwortungsvolles Hinterradtuning

Jag

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Hallo,
ich möchte gerne im Sommer meine Kiste näher an das bringen, was mit ihr möglich ist hinsichtlich der Geschwindigkeit. Nun warnt das Räderwerk in seiner Bedienungsanleitung vor einen Reifenplatzer am Hinterrad. Deshalb meine Frage: Welchen Schlauch und welchen Reifen kann ich raufziehen, ohne unverantwortbare Risiken einzugehen? Zur Zeit ist Conti GP drauf und ein außergewöhnlich dickwandiger Schlauch (der trotzdem schon mal ein großes Loch hatte.)
Danke für Eure Ratschläge!
 
Latexschlauch bringt Speed und Sicherheit, bei Plattfuß blieb bei mir immer 1-2 Bar erhalten und es wurde nur schaukelig aber nicht unkontrollierbar.
 
Schlauch ist egal; bei schlagartigem Druckverlust ist immer der Reifen schuld. Es gibt keinen Grund, einen dicken Schlauch zu nehmen; d.h. maximale Geschwindigkeit => Latex, oder seltener aufpumpen => dünner Butylschlauch. Ein langsamer Druckverlust ist beherrschbar (zumindest, wenn man nicht vollkommen am Limit fährt).

Reifen: Hier ist wichtig, dass er zur Felgenbreite passt – d.h. es kommt weder zu einem Snakebite, noch, dass er seitlich runtergerissen werden kann. Aber das sollte kein Problem sein bei den gängigen Reifen. Welcher Reifen schnell ist, da gibt es einige Threads dazu.

IMHO ist am wichtigsten, dass der Reifen eine intakte Karkasse hat. D.h. bei einem Schaden (z.B. beginnende Beule) => Reifen vorsichtshalber tauschen.
 
Es kommt auch auf die Fahrkünste an. Wenn es in den Reflexen einprogrammiert ist ein ausbrechendes Heck per Lenkung aufmachen einzufangen ohne das langsame Grosshirn bemühen zu müssen (Ölspur, schlechter Belag, etc.) dann bedeutet auch ein platter Hinterreifen keinen sofortiger Abflug.

Ansonsten beim Aufpumpen immer auch gleich den Reifen anschauen ob er noch gut aussieht.
Weiterführende Sicherheitsmassnahmen könnte Dichtmilch im Schlauch oder Dichtmilch im schlaulosen Reifen sein. Aber Garantien gibt es keine.
 
Nun warnt das Räderwerk in seiner Bedienungsanleitung vor einen Reifenplatzer am Hinterrad.
Da wir Erfahrung mit so einem Reifenplatzer sammeln mussten (hat über 1.300 ,-- Euro und einen Zahn gekostet), kann ich Dir auch nur zu einem zuverlässigen Hinterrad raten.

Bei uns ist dies entweder ein normaler Butyl-Schlauch mit M+ Reifen (siehe Reifenvorschläge von @Joerg046 M+ 25-559) oder ein Rennradreifen/Butylschlauch mit zusätzlichem Pannenschutzband. Die Kombi aus Latex-Schlauch und gutem Reifen halte ich auch für gut, habe aber keine Lust auf das dauernde Nachpumpen und den fummeligen Einbau.
 
Hallo,
Tubeless + Pro One! Der sollte auf jeden Fall auf der Felge bleiben! Bis jetzt bin ich damit auch bei einem Schaden immer mit mind. 2 bar Druck im Reifen nach Hause gekommen! Letztens auf einer 160 km Tour nach 40 km vorne links ein lautes Zischen! War mir dann unsicher, ob ich einen Schlauch einziehen soll! Hab mich dann entschieden es zu probieren und bin dann noch 120 km mit dem Reifen gefahren. Zuhause dann noch ca. 4 bar im Reifen. Habe den Reifen dann geflickt und fahre ihn im Moment immer noch ohne Probleme! Jetzt allerdings wieder mit 8 bar;)!

Viele Grüße,
Wolf
PS: die passende Felge sollte aber vorhanden sein!
 
PS: die passende Felge sollte aber vorhanden sein!
Welche schlägst Du denn vor?

Ein Schlauch in einem Schlaulosreifen auf Doppelhump-Felge ist nur die absolute Notlösung (mir vom Motorrad so bekannt).
Dabei Talkum verwenden!

Wenn der Schlauchlosreifen durch den Druck des eingelegten Schlauches über die Humps gedrückt wird, überdehnt sich der Schlauch in diesem Moment an den Humps sehr stark. Es sollte anschließend sofort die Luft aus dem Schlauch komplett wieder herausgelassen werden, damit dieser "nachrutschen" kann. Anschließend kann man dann wieder auf den gewünschten Druck aufpumpen. Man geht davon aus, dass der Schlauch bei dieser Aktion vorgeschädigt wird. Also damit nur vorsichtig weiterfahren bis zur Reifenreparatur/Reifenwechsel.
 
Ich klinke mich mal mit ein, denn ich würde gerne wissen in wie fern spielt die Breite des Reifens eine Rolle, wenn zB das VM durch Gepäckmitnahme sagen wir mal 10-15 kg schwerer wird. Würdet ihr da weiterhin einem 28 mm Pneu trauen oder eher einen robusteren, breiteren Reifen verwenden? Ich benütze das ganze Jahr über den Conti GP am Quest Hinterrad.
 
Ich habe so eine Schlauchlosfelge mit Humpen.
Wtb kom i21 mit 25-584 Pro One.
Trotzdem war es nach Druckverlust, mit genügend Dichtmilch Stans, haarscharf das ich nicht auf der Seite lag.
Meine Erfahrung ist Latex sicherer die halten trotz Loch dicht.
 
Nun meine ersten eigenen Erfahrungen mit Latex:
Heute hab ich einen Latexschlauch hinten reingezogen. Und als ich so richtig Druck raufpumpe (vielleicht 6 Bar), machts auf einmal "Puff" und die Luft geht ziemlich schlagartig raus. "Eui" denke ich "wenn das bei der Fahrt passiert wäre". Da ich den Schlauch selbst gekürzt hatte (einfach mit Klebstoff aus dem Reifenflickreperaturset zusammengeklebt. Fachgerecht oder nicht?) denke ich zuerst, das war wohl nix. Aber es war nicht meine Klebestelle. Es war ein kleines Loch. Im Mantel finde ich an der Stelle ein kleines Korn. Was es auch war und wie es dort hingekommen ist, auf solche Sachen habe ich bislang nicht achten müssen beim Reifenwechsel. Wenn so ein kleines Korn ein Loch im Latexschlauch auslöst, dann können das auch tausend andere Dinge im Rad sein, auf die ich bislang nicht geachtet habe und auch nicht musste.
Ich weiß jetzt nicht, ob ich das Loch flicke und einen neuen Versuch starte, oder ob ich das Ganze in der Orignalkonfiguration lasse.

Edit: Hab gerade eine Aussage von Schalbe zu Latexschläuchen gefunden. Lassen sich angeblich schwer punktieren. wunder wunder wunder...............
 
Zuletzt bearbeitet:
was haltet ihr von den FOSS Schläuchen ?

in DER WERBUNG werden ihnen ja die positiven Latex-Fähigkeiten nachgesagt...
aber mit weniger negativ-Sachen... (z.b. muss man sie nicht ständig aufpumpen)
 
was haltet ihr von den FOSS Schläuchen ?
Bin sie zwei Jahre gefahren. Hatte einen Platzer durch Reifenwandschaden und Löcher durch Durchstiche / Schnitte durch die Reifenlauffläche.
Einen deutlichen Unterschied im Rollwiderstand und Luftverlust zu Butyl konnte ich nicht feststellen. Lufthaltigkeit finde ich vergleichbar.
Bloß vorgestern, als ich eine Feierabendrunde drehen wollte, mußte ich feststellen, daß die Luft hinten komplett raus war. Sonntag Nacht beim Abstellen war noch prall. Ein kleines Loch, vermutlich spitzer Durchstich. Aber im Mantel, Schwalbe Marathon Plus 25/559 - der mit der 5 mm Pannenschutzeinlage - war (auch nach langer langer akribischer Suche) nichts zu finden.
Besonders gut finde ich die Foss-Selbstklebeflicken. Einfach Stelle reinigen, elastischen Flicken von Trägerfolie abziehen und zentriert übers Loch aufdrücken, fertig. Damit keine Probleme bis heute, sollte bloß größere Flicken geben (oder ich habe sie noch nicht gefunden).
Auch gut ist, daß Löcher nicht weiterreißen sondern lokal begrenzt bleiben.
Einen Vergleich zu Latex kann ich nicht liefern, da letztere noch im Schrank auf Kürzung und Erfahrung sammeln warten. Aber z.B. Düsi schwört ja drauf, wenn ich es immer richtig verstanden habe. Täglich pumpen wäre es mir wert, für spürbar reduzierten Rollwiderstand bei höherem Tempo. Werde es aber nur vorne machen.
Hinten kommt als nächstes erst mal das 584er Tubeless Laufrad von Gingko mit Pro One rein. In der Hoffnung, daß die Humps im Falle eines plötzlichen Luftverlusts den Mantel ähnlich sicher auf der Felge halten, wie es mit den Rollstuhlreifen ist. Letzterer sitzt ja wahrhaft bombenfest auch ohne Luft.
 
Zuletzt bearbeitet:
@flensboards: klingt ja nicht so berauschend. Hast Du ein entsprechendes Erlebnis mit plötzlichem Luftverlust in Fahrt gehabt? Wenn ja, wie hat sich die Fuhre dabei verhalten?
 
mir ist 2mal - eine FElge die mit "Tubless-ready" beschriftet ist - das Hinterrad am Velomobil kaputt gegangen... innerhalb 1-2 Sekunden luftlos
beim letzten mal war der Reifen aufgeschlitzt durch ständigen kontakt mit Velohaut in Kurven...

beidemale blieb der Reifen auf der Felge, und obwohl beidemale in Kurve mit Tempo >40km/h passiert, ist nix passiert

negativ: es ist sehr mühsam den Reifen runter und wieder raufzukriegen...
also "schnell mal Reifen flicken" ist nicht... ist ne Plackerei
 
mir ist 2mal - eine FElge die mit "Tubless-ready" beschriftet ist - das Hinterrad am Velomobil kaputt gegangen... innerhalb 1-2 Sekunden luftlos
beim letzten mal war der Reifen aufgeschlitzt durch ständigen kontakt mit Velohaut in Kurven...

beidemale blieb der Reifen auf der Felge, und obwohl beidemale in Kurve mit Tempo >40km/h passiert, ist nix passiert

negativ: es ist sehr mühsam den Reifen runter und wieder raufzukriegen...
also "schnell mal Reifen flicken" ist nicht... ist ne Plackerei

Also ich bekomme die Refen immer ganz gut drauf! Und auch wieder runter! Könnte natürlich auch an den Felgen liegen!

Gruß,
Wolf
 
Ganz sicher!
Habe am Up DTSwiss XR361 in Kombination mit GOne tubeless montiert.
Reifen runterbekommen ist da echt schwierig.
 
Kann ich MTB-Latexschläuche wie diesen hier in meinem 28 mm Reifen verwenden? Ich würde mir dadurch eine gewisse Sicherheit erhoffen. Der Grund für meinen Schlauchplatzer war, vermute ich, das der Schlauch, der für 25 - 28 mm geeignet ist, sich zu sehr dehnen musste und dann das kleine Korn im Reifen einfach zu viel war.
 
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