Velomo HiTrike - Testberichte

@SG-Olli

Du hast vorne 'ne Pinion P1.18 und hinten eine Kettenschaltung. Bitte kläre mich mal auf wozu das gut ist.

Danke!

Grüße
Ralf (der ebenfalls mit einem Velomo Trike liebäugelt)
 
@spiesheimer Das hinten ist nur eine Scheinschaltung. Den Kettenspanner braucht ein gefedertes System eh, und dort hinten ist er am sinnvollsten für die Kettenführung und zudem mit Standardbauteilen (MTB-Schaltwerk) zu realisieren, die auch große Ritzel fassen können. Ein Pinion-Spanner vorn ist am Liegerad schlecht einbindbar (da das Getriebe bei uns "verkehrtherum" liegt). Ein Rohloff- oder Alfine-Spanner hinten kann nur irgendwas mit 20 Zähnen fassen, wir hätten da hinten aber gern ~30er Ritzel (um jegliche Kettenkräfte klein zu halten). Und da stellt sich die nächste Frage, was für ein Ritzel nehmen? Große Einzelritzel gibt es nicht, muss via Kassettenspider und MTB-Blatt realisiert werden. Für weniger Gewicht und Geld lässt sich aber auch eine mittelpreisige Kassette zerlegen, wo die 3 größten Ritzel meist auf einem stabilen Stumpf sitzen (z.B. 32-38-24). Vorteil der Lösung: man kann testen, mit welchem der 3 Ritzel man seine beste Bandbreite entfaltet und kann diese sogar über die Stellschraube am Schaltwerk wählen. Also alles eine logische Verkettung von Umständen.

VG Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Steffen,

Danke für die ausführliche Antwort! So ergibt die Sache Sinn, allerdings habt ihr auf eurer HP ein TT mit Pinion und einem Spanner in Sitznähe (ein weinrotes Trike) und hinten nur einem Ritzel. Das ist ein richtig schöner, cleaner Look!

Grüße
Ralf
 
also ich fahr die jetzt schon über 6.000km und ich kann mich nicht beschweren.
Mittlerweile schaltet sie sich butterweich, die angesprochenen schwereren Schaltsprünge sind unkritisch, man merkt schnell wenn man 6/7 bzw 12/13 schalten will, dann muss man halt mehr entlasten.
Auch der von mir hier beschriebene Kabelsalat ist nicht mehr aufgetreten.
 
Die Gangsprünge bei der 18-Gang Pinion sind besser als bei der Rohloff. Ich wäre froh, eine Kettenschaltung zu finden bei der alle Sprünge < 12% wären. Der Q-Faktor ist (zumindest bei meiner Beinlänge) i.O.
Bei einem stabilen Rahmen alles in allem wahrscheinlich eine sehr gute Wahl. Allein die knapp 3 kg....

Gruß
Christoph
 
@spiesheimer Große Einzelritzel gibt es nicht, muss via Kassettenspider und MTB-Blatt realisiert werden. Für weniger Gewicht und Geld lässt sich aber auch eine mittelpreisige Kassette zerlegen, wo die 3 größten Ritzel meist auf einem stabilen Stumpf sitzen (z.B. 32-38-24). Vorteil der Lösung: man kann testen, mit welchem der 3 Ritzel man seine beste Bandbreite entfaltet und kann diese sogar über die Stellschraube am Schaltwerk wählen. Also alles eine logische Verkettung von Umständen.

VG Steffen
Moin,
Steffen hat das schoen erklaert und ich muss ehrlich zugeben, dass ich inzwischen auf dem groessten Ritzel (34 Zaehne) unterwegs bin. Die Stellschraube ist auch schon drin und wenn ich etwas fitter bin werde ich das 32er probieren (oder wenn das 34er verschlissen ist). Theoretisch koennte man die drei Gaenge natuerlich auch schaltbar machen, aber die Gangspruenge der 18 Gang Pinion sind mir absolut ausreichend.
Allerdings war ich anfangs etwas verwundert, als ich diese Loesung gesehen habe. Das habe ich Steffen aber noch gar nicht erzaehlt.
Es handelt sich dabei naehmlich um ein Missverstaendnis. Ich hatte bei der Bestellung nur gesagt, dass ich hinten einen Spider mit 32er Ritzel haben moechte. Ich meinte den Spider von Pinion, auf den man alle Vierarm Kettenblaetter mit 104mm Lochkreis montieren kann.
Da ich jetzt jedoch drei Ritzel habe, kann ich erst einmal in aller Ruhe ausprobieren, welches das richtige ist. Das ist sogar noch besser.:)
 
Der 3er Ritzelstamm ist dem Spider-mit-Blatt in Preis, Gewicht, Stabilität und Variabilität überlegen... daher bevorzuge ich dessen Einbau.

Ja, der mittlere Kettenspanner sieht schon gut aus - am Monoschwingen-Pi...
HTP-A7.jpg

... aber er braucht eine Extrahalterung im Rahmen, lärmt unter der Carbonresonanzverstärkerschale deutlich mehr und führt das Leertrum (auf Holperstrecken) nicht ganz so zuverlässig aufs Ritzel wie ein Spanner, der direkt im Ausfallende sitzt. Funktioniert schon so, aber hinten doch besser.

@Christoph S - was meinste denn, was so ein 11-46er Ritzelpaket wiegt ;) - OK, zugegeben, ich muss mir das Pinion-Gewicht gerade schön reden, da ich in Mannheim eine C1.12 den Berg hochzuschleppen gedenke... und dann auch noch mit 2 Hinterrädern am Pi :whistle:

VG Steffen
 
@Christoph S - was meinste denn, was so ein 11-46er Ritzelpaket wiegt ;) - OK, zugegeben, ich muss mir das Pinion-Gewicht gerade schön reden
Je nach Geldbeutel 1/8tel von einer Pinion.:p Und zu meinem eigenen Gewicht werde ich es nicht ins Verhältnis setzen:whistle:.
Ich muss unbedingt @DoktorHh s Trike probefahren. Hätte nie gedacht, dass mich die Wahl einer Schaltung mal in Schwierigkeiten bringt.
Dabei ist die Sache prinzipiell ganz einfach:
  1. Geringste Entfaltung <<2m und
  2. Alle Gangsprünge < als 14 zu 16
Mit 8-fach kriegte man das leicht hin. Jetzt ist aber 11-fach. (n)

Gruß
Christoph
 
Hier der Pokal für das heute schnellste HiTrike Belgiens:
DSC_0041.JPG
1200m Sprint mit 40,6 km/h außerdem 1 Std im Kreis gefahren und dabei 36,55 km absolviert.
Und das bei 29°C im Schatten. Mannheim ich komme ,,,
 
3. Umstürzlerischer Umtriebe unverdächtig, aber nicht ganz linientreu.

Um mal wieder den eigentlichen Sinn und Zweck dieses Fadens aufzugreifen, schildere ich nachfolgend meine Eindrücke von der Straßenlage und vom Fahrverhalten meines neuen TGV (velomo HiTrike GTI).

Zur Erinnerung sei einleitend erwähnt, dass ich ein besonders leichtes und schnelles Trike haben wollte, das gegenüber dem Basismodell eine auf 75 cm verkürzte Spurweite aufweist und wegen der Monoschwinge ein linksseitig versetztes Hinterrad hat. Außerdem ist der Neigungswinkel des Schalensitzes sehr flach gehalten, so dass mein Gesamtschwerpunkt außergewöhnlich tief liegt.
Passend zum Einsatzzweck ist die Rennsemmel sportlich- straff gefedert (hinten mit superleichtem Elastomer-Dämpfer) und wird über 70iger Trommelbremsen vorn gezügelt.

Die aus Gründen der Gewichtseinsparung, der verbesserten Aerodynamik und des besseren Handlings (schmale Türen) gewählte Spurweitenverkürzung ließ bei mir zunächst alte Urängste wach werden.
Nach einer abschüssigen Passage mit hohem Tempo und anschließender Kehrtwende ist es mir vor ein paar Jahren tatsächlich gelungen, die überaus träge 'Göttin' (mein HP Scorpion "20 fs) zum Kippen zu bringen. Der Sturz auf die Schulter führte bei mir zu einem partiellen Abriss zweier Sehnen und bescherte mir einen Krankenhausaufenthalt mit 9-monatiger Reha.

Kein Wunder also, dass ich während des Wartens auf die Auslieferung meines TGV immer wieder von Zweifeln geplagt wurde, ob ich bei der Auswahl der Spurweite alles richtig gemacht habe. Zumal die Kippanfälligkeit in Linkskurven wegen des nach links versetzten Hinterrades ohnehin hoch sein musste.

Zu meiner großen Erleichterung haben sich diese Befürchtungen nicht bestätigt.
Ich habe es trotz des viel höheren Tempos, welches ich auf dem TGV fahre, noch nicht einmal geschafft, eines der Vorderräder auch nur anzulupfen. Auch nicht in rechtwinkligen Linkskurven. Insoweit liegt das TGV also wie ein Brett auf der Straße. Ich ertappe mich sogar schon dabei, dass ich mich aus Nachlässigkeit gar nicht mehr richtig in die Kurven lege.

Aber es gibt andere Situationen, in denen ich mit dem TGV in heikle Grenzbereiche gerate:
Grobes (insbesondete abschüssiges) Kopfsteinplaster, das sich in meiner mitteldeutschen Wahlheimat leider zuhauf findet, und eng beieinanderliegende Querrillen (z.B. bei hölzernen Brückenbohlen oder Wurzelaufbrüchen im Asphalt von Pappelalleen) führen bei hohem Tempo (> 25 km/h) zum unkontrollierten Ausbrechen des Hecks. Dieses 'Schwänzeln' passt sicher hervorragend zum Skorpionmotiv auf meinen Radkappen, fühlt sich aber an, als würde mein TGV eine wilde Tarantella tanzen.
Die ersten Male habe ich darauf noch mit hektischem Gegenlenken reagiert, was die Sache nur noch verschlimmert. Am Besten reitet man diese Zuckungen mit ruhiger Hand und stoischem Gleichmut einfach aus.
Nachfolgenden Autofahrern scheint das aber nicht geheuer zu sein. Die wechseln beim anschließenden Überholen gern vollständig auf die Gegenseite.:cool:
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@Jusdeau :
Das ist halt der "Preis" des ultraleichten Dämpferelementes. Ein Stahlfederelement spricht ähnlich gut an, weist aber bedeutend bessere Dämpfungseigenschaften auf, somit gibts auch kein/kaum "schwänzeln". Wiegt halt das 3,5fache.
Da bei die GTI Modellen die Federung eigentlich nur dazu dient den Fahrer zu schonen, gehen wir da einige kleinere Kompromisse bei extremen Straßenbedingungen ein um das eigentliche Ziel (leicht, schnell, haltbar) nicht zur Farce werden zu lassen.
Mit einem ungefederten Rad würde man mit den genannten Geschwindigkeiten auf schlechtem Kopfsteinpflaster fast vom Rad "geprügelt" werden.
Das Erlebnis durfte ich durchmachen nachdem ich, das erste mal seit Ewigkeiten ungefedert, mit dem Race-Trike eine RTF mitgefahren bin und im Leipziger Umland mit ca. 35km/h auf Kopfsteinpflaster kam. Da ist das "schwänzeln" ein Witz dagegen.

Gruß,
Patrick
 
Das ist halt der "Preis" des ultraleichten Dämpferelementes. Ein Stahlfederelement spricht ähnlich gut an, weist aber bedeutend bessere Dämpfungseigenschaften auf, somit gibts auch kein/kaum "schwänzeln". Wiegt halt das 3,5fache.

Die "Preise" (in Gramm) für Hinterbau-Federung bei Velomo HiTrike G?/Pi sind:
  • keine Federung = 0g
  • Elastomer = 150g (Sonderteil, Verbrauch, Witterung)
  • Öl-Stahl = 450g (Standardteil, wenig Verbrauch)
Vorne ist Federung immer verbaut.

Gibt es bei den von Velomo ausgelieferten Sitzen (GFK, CFK) signifikante Unterschiede im Verhalten bei Schlägen von unten? Sprich - hat einer der Sitze ein besseres Dämpfverhalten?

Wenn ich mir so anschaue, was man so finden kann, über alle Marken hinweg, dann macht eine (hart abgestimmte) Federung ein Trike drastisch alltagstauglicher, führt aber zu vergleichsweise nur wenig Performance-Verlust?

Die 300g Differenz oben sind ... einmal schnelle Biopause? Oder so ganz grob 2% Änderung des Trike-Gewichts? (Systemgewicht - uhoh) Um die Ecke herum macht das Mehrgewicht ja wohl keinen grossen Unterschied, das Tracking des Hinterrads aber vielleicht schon?
 
Hallo @DuckAmuck ,

Um die Ecke herum macht das Mehrgewicht ja wohl keinen grossen Unterschied, das Tracking des Hinterrads aber vielleicht schon?

für diejenigen, welche eine Mischung aus Elastomerdämpferleichtigkeit und Stahldämpferdämpfung erhalten möchten, gibt es durchaus passende Luftdämpferelemente. Allerdings sind diese nicht günstig und nicht ganz so leichtgewichtig, wie es Elastomerdämpfer sein können. Jede Lösung ist ein Kompromiss: Wenn es auf niedrigstes Gewicht ankommt und hauptsächlich auf guten Straßen gefahren wird, ist der Elastomerdämpfer jedoch Mittel der Wahl.

Viele Grüße
Wolf
 
Wenn es auf niedrigstes Gewicht ankommt und hauptsächlich auf guten Straßen gefahren wird, ist der Elastomerdämpfer jedoch Mittel der Wahl.

Das Internet diagnostiziert für Elastomere ein wenig Wetterfühligkeit - sie seien temperaturempfindlich (kälteempfindlich - ich würde mal auf Verhärtung tippen). Gibt es Temperaturbereiche, für welche die verbauten Elastomere eine gute Performance liefern? So von -10 Celsius (Nässe und Luftstrom?) bis +25 Celsius?

Was ist eine "gute Strasse"? https://www.google.com/search?biw=1145&bih=564&tbm=isch&sa=1&q=gute+strasse+teer liefert da wunderschöne Alleen mit blankem Teer. Ich kenne das aber nur mit Flicken und Querrillen ;)
 
1 Std im Kreis gefahren und dabei 36,55 km absolviert
Ah OK, dann hab ich ja ne Referenz. Du machst natürlich noch Radscheiben drauf, dann steht ne 8 vor dem Komma... und wenn mein Pinion-Pi-Quad mit (noch etwas kritischer) Frühjahrsformkurve ähnlich läuft wie das Kai-Trike-GTI im letzten Jahr, bin ich ebenfalls in der Region und wir streiten uns ums Podium ;)

Die "Preise" (in Gramm) für Hinterbau-Federung bei Velomo HiTrike G?/Pi sind:
Elastomer ist bei 120gr. und Öl-Stahl-Dämpfer bei 550gr. - Luft dazwischen in der +200gr. Region, aber halt deutlich teurer und verschleißempfindlicher.
Die Elastomer-Eigenschafts-Debatte ist hier los: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/elastomere-2-0.43256/page-36#post-820645 - es gibt das schon einige Saison-Erfahrungen - ich selbst hab noch keine.

Federung ein Trike drastisch alltagstauglicher, führt aber zu vergleichsweise nur wenig Performance-Verlust?
Ich würde sogar das Gegenteil behaupten und meinen, dass du mit einem gefederten Trike auf jeder handelüblichen Straße schneller am Ziel bist als mit ungefederten. Ich kenne den Vergleich zwischen ungefedertem Einspurer und Pi auf meiner Alltagsstrecke. Und soviel kann der Einspurer auf glatten Abschnitten gar nicht rausholen, wie er auf Straßen im Normalzustand verliert. Und selbst mit dem alten Gummi-Puffer-Element hinten im Pi fährt man über die Schlaglöcher und Rauheiten einfach drüber. Es ist wirklich v.a. das grobe Kopfsteinpflaster, wo man aufpassen muss, ob man auch schwimmen kann, falls man ungebremst drüberheizen will, statt sein Tempo etwas anzupassen.

Gibt es bei den von Velomo ausgelieferten Sitzen (GFK, CFK) signifikante Unterschiede im Verhalten bei Schlägen von unten? Sprich - hat einer der Sitze ein besseres Dämpfverhalten?
Nein. Allerdings haben wir im letzten Jahr nur noch CFK-Sitze ausgeliefert, da die Steifigkeit und Gewichtsersparnis pro Euro Aufpreis einfach überzeugt gegen GFK.

VG Steffen
 
Mit einem ungefederten Rad würde man mit den genannten Geschwindigkeiten auf schlechtem Kopfsteinpflaster fast vom Rad "geprügelt" werden.
Das Erlebnis durfte ich durchmachen nachdem ich, das erste mal seit Ewigkeiten ungefedert, mit dem Race-Trike eine RTF mitgefahren bin und im Leipziger Umland mit ca. 35km/h auf Kopfsteinpflaster kam. Da ist das "schwänzeln" ein Witz dagegen.

Mit 35km/h warst du schnell oder viel zu langsam für Kopfsteinpflaster! :ROFLMAO:

Im Ernst, ich bin einige Zeit regelmässig ne Strasse mit übelstem Kopfsteinpflaster (Industriegebiet) gefahren. Bis 20-25km/h wars erträglich, von 25-38km/h eine echte Tortour, von 42 bis knapp 46km/h "schwebte" das ungefederte Sprint dagegen gut beherrschbar übers Pflaster. Ab 48km/h verschwamm meine Sicht und ab 50 fing das Trike an unkontrolliert zu hüpfen.
 
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