Velocity Berlin

P

Pfotendruck

Guten Abend & hallo Radprofis!

Seit gut einer Woche binich jetzt mit dem Velayo von Eckart im Berliner Osten tagtäglich unmterwegs. Meine Haupteinflugsschneise nach Mitte ist die Landsberger Allee - an der gleichnamigen S-Bahnstation über den berüchtigten Ring und von der Arbeit die 8 km zurück über die Karl-Marx-Allee und an der Frankfurter Allee den S-Bahn-Ring unterquert. Also bewege ich mich auf sechs- bis achtspurigen Hauptverkehrsstraßen (keine Kraftfahrstraßen!) und muß zum Teil ganz nach links um abzubiegen. Man kann mit dem fließenden Automobilverkehr gut mithalten und auch auf mehrspurigen Hauptverkehrsstraßen (Leipziger Straße) ist das Fahren ein angenehmes. Schwierig ist das Linksabbiegen in solchen Fällen, weil der Arm zur Fahrtrichtungsanzeige leicht übersehen wird. Da rettete mir der "Ufo-Effekt" das Leben, wil die Autofahrer mich nicht einschätzen können. Es kommt mir inzwischen so vor, als sei die Hupe fast wichtiger als funktionierende Bremsen, um zu Überleben. Ich persönlich nutze keine Fahrradwege, aufgrund der Kollisionsgefahr mit Schildmasten, Cafémöbeln und Pollern. Die Unmöglichkeit mit dem Velayo zu andere Radfahrer (gerade Touristen auf ihren Leihcruserrädern mit Breitlenkern) sicher zu überholen vertreibt mich ebenfalls vom Radweg. Es besteht außerdem die Gefahr vom Radweg mit dem Backbordrad abzukommen und auf die Kfz-Fahrbahn zu kippen, da an der Landsberger zum Beispiuel der Fahrradweg auf Bordsteineben über der Fahgrbahn liegt und auf dem Stück rund um die Kreuzung Weißenseer Weg gibt Google Maps via Satelit eine realistisches Bild von der "radfreundliches Stadt Berlin". Die Busspur zu nutzen ist wegen illegal parkender und ausladender Fahrzeuge ein undankbares Unterfangen und solange man halbwegs mithält, kommt bei den ostberliner Autofahrern kein böses Blut auf. Etliche positive Gesten und kurze Dialoge an der Ampel unterstreichen das. Fahrradfahrer sind da ein um Geschwindigkeit neidgeiferndes Völkchen von z.T. üblem Temperament.

Der rechte Außenspiegel für die Radfahrer beim Abbiegen und die Rechtsüberholer auf der Busspur kommt in den nächsten tagen aus Lauenburg - der Einbau von Blinkern ist für den Frühherbst geplant, damit ich wenns morgens dunkler ist sicher bin daß der Spurwechselwunsch auch gesehen werden wird. Meine erste Stadtfahrt habe ich nach der Abholung bei Eckart in Steglitz über Potsdamer und Alex bei Regen gemacht - ging ganz gut.

Das Fahrzeug läuft ruhig und gleitet gut - auch unebene Stellen gehen nicht auf den Rücken. Die Parkplatzsuche ist ab&an größenbedingt schwierig. Häufig Stelle ich das Velayo VOR das letzte parkende Auto in die Halteverbotszone oder ärgere die Politessen damit einen Parkplatz zu vernichten, aber keinene Parkschein zu ziehen nach §24 StVo (Schiebe- und Greifreifenrollstühle, Rodelschlitten, Kinderwagen, Roller, Kinderfahrräder, Inline-Skates, Rollschuhe und ähnliche nicht motorbetriebene Fortbewegungsmittel sind nicht Fahrzeuge im Sinne der Verordnung. Für den Verkehr mit diesen Fortbewegungsmitteln gelten die Vorschriften für den Fußgängerverkehr entsprechend.) muß ich das nicht, da ich kein KRAFTfahrzeug bin :-D

Tja für das Berliner Stop&Go (0-55km/h) habe ich bei Fortschritt Fahrzeugbau nach einem "Bremslichtauslöser" auf dem rechten Steuerhorn oder als Druckschalter am Bremsbügel selber, nachgefragt. Dies dient natürlich der Aktivierung eines Bremslichtes um reductive Geschwindigkeitsänderungen nach achtern anzeigen zu können. Denn gerade, wenn man z.B. nicht gewillt ist "das Taxigelb noch mitzunehmen", so begibt man sich hier auf der Straße in permanente Gefahr vom Heck an überrollt zu werden. Sollten man den Knopf auf dem Steuerhorn anbringen, so wünschte ich mir bestenfalls diesen Auslöser versehen mit einer strukturierten Knopfoberseite zur haptischen Unterscheidung.
a) Als einzige "Verbesserung" habe ich einen kleinen Klettspanngurt zwischen Sitzquerbalken und Rahmen angebracht, der ein plötzliches Zurückklappen des Sitzes verhindert - wie es mir auf dem Straußberger Platz beim Spurwechsel durch ein Schlagloch passierte, so daß ich den Lenker verriss und ich das Velayo fast unter einen dreiachsigen LKWauflieger steuerte.

b) Das Anbringen eines Koppeltragegestells als notdürftigen Gurtersatz habe ich nach diesem Beinaheunfall in Erwägung gezogen, weil ein festerer Halt mich nicht so stark hätte in die Panzersteuerung greifen lassen, da nicht noch mein bescheunigter Oberkörper als Masse hinzuwirkte und das Verreißen verstärkte.

Alles in allem bin ich sehr glück mich mit dem HPV - die Work-Live-Balance hat sich mit ihm verschoben, so daß der Arbeitsweg nicht mehr Arbeit ist.
Es gibt immer wieder nette Fragen und interessieret Blicke - ein RollsRoyce erzeugt die gleiche Aufmerksamkeit - ich werde aus den parallel fahrenden Autos fgefilmt und photographiert. Inzwischen lasse ich beim Einkaufen die Plane vor der Kaufhalle weg - der Blick in die Carosse macht klar, daß es ein Fahrrad ist. Viele fragen wo mein elektrischer Hilfsmotor sei - aber die Frage die garantiert kommt ist die nach dem Preis... da sage ich jetzt immer: " Der Preis liegt so bei zwei bis drei Jahre Autofahren ohne Anschaffungskosten." Die Gesichter sind toll, wenn man plötzlich eine Gesamtkostenbetrachtung hinter dem Os frontale anfertigen muß! Nenn' ich die nackte Summe ist es allen viiiiiiiiiiiel zu teuer für ein "Fahrrad" - komisch oder?

Soviel von mir&hier - gute N8,

Christian
 

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Hallo Christian!

Danke für den schönen Bericht. Du ziehst das durch, find ich echt klasse! Als ich mit dem VM fahren angefangen habe, fand ich die Erfahrungsberichte immer ermutigend, weil sie eben zeigen, dass VM fahren in der Großsstadt wirklich geht, man muss es einfach ausprobieren. Hoffentlich steckst Du viele andere mit Deiner Begeisterung an!


Also bewege ich mich auf sechs- bis achtspurigen Hauptverkehrsstraßen
Wow, ich habs bisher nur auf 3-spurig geschafft. Dafür war ich schon mal auf der AVUS (ok, war für die Fahrradsternfahrt für den KfZ-Verkehr gesperrt...).


"Bremslichtauslöser"
Gute Idee, bin mal gespannt, was Marcus dazu sagt. Aber Kontrollleuchte wäre wichtig, damit man auch dran denkt, das "Bremslicht" wieder zu deaktivieren. Vielleicht wäre eine Kopplung mit dem Bremshebel doch besser.


Der Preis liegt so bei zwei bis drei Jahre Autofahren ohne Anschaffungskosten.
Ja, ohne Anschaffungskosten. Aber warum sollte man bei der Betrachtung der Anschaffungskosten eines VM nicht auch die Anschaffungskosten eines Kfz berücksichtigen? Wenn man die mitrechnet, kommen einem als Autofahrer die Tränen: damit ich das Velayo auch mal ohne Anhänger mitnehmen kann, habe ich mal gecheckt, ob ich vom VW-Bus mit kurzem Radstand (Velayo passt nicht rein) auf einen MB Viano mit extralangem Radstand wechseln könnte. Der Schätzwert für den noch nicht einmal 4 Jahre alten Bus mit knapp 70tkm liegt satte 30TEuro unter Neuwagenpreis. Also allein fürs rumstehen ohne Spritkosten kostet so ein Auto auch mal über 600 Euro pro Monat! Wenn man das Auto nicht abschaffen will, ist Deine Betrachtung natürlich sinnvoll und auch ziemlich überzeugend. Eigentlich müsste man da auch noch die ersparten Fitnessstudio-Beiträge berücksichtigen.

Wünsch Dir weiterhin gute Fahrt!

Eckart
 
Vielen Dank für den interessanten Bericht Christian,
ich habe zwar vor vielen Jahrzehnten mal in Berlin für ein paar Jahre gelebt (Studium) - muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich dort noch nie mit dem Fahrrad gefahren bin.

Trotzdem möchte ich noch folgende Anmerkungen loswerden:

1. Auch "normale" Radfahrer sollten zu ihrer eigenen Sicherheit Radwege meiden (ja ich weiß, wegen der Blauen Lollis trauen sich das viele nicht). Und mit deinem Schlachtschiff Velayo hast du dort erst Recht nichts zu suchen. Ich würde mir das mit meinem Velayo überhaupt nicht trauen (kenne die hiesigen und die Hamburger Radwege) und außerdem mag ich nur sehr ungerne Reifen flicken sowie aussteigen, um das Velayo um eine zu enge Kurve zu schieben :rolleyes: .

2. Ich wüsste gar nicht, wie ich mich ohne Blinker und ohne Außenspiegel im Stadtverkehr bewegen sollte. Du bist da ganz schön mutig.

3. Marcus hat auf meinen Wunsch einen Taster für die Hupe auf dem rechten Steuergriff eingebaut. Sowas ließe sich gut als Bremslichttaster einsetzen. Eleganter wäre das natürlich mit einem kleinen Schalter, der durch den Bremsgriff betätigt wird.

4. Probleme mit dem "Überschnappen" der Sitzlehne hatte ich lediglich gleich am Anfang, als der Sitz etwas zu flach eingestellt war. Nach dem Verschieben um ein Loch habe ich seitdem nie mehr dieses "Überschnappen" der Lehne erlebt. Und ich habe schon einige Schlaglöcher getroffen, bei einem ist mir sogar die Kette abgefallen.

5. Einen Preis nenne ich nicht mehr da ich es leid war zu hören, dafür bekommt man ja schon einen Kleinwagen. Jetzt sage ich nur noch, das VM kostet so viel wie ein gutes Rennrad.


Weiterhin viel Freude mit deinem Velayo


Jürgen
 
Hi Christian,
meinen Respekt hast du, habe selber lange in Berlin gewohnt (Nähe Ostkreuz) und bin mittlerweile ins Umland geflüchtet, arbeite aber weiterhin in der Karl-Marx-Allee (Ecke Schillingstraße). Für mich war das Befahren besagter sechs- oder achtspuriger Straßen mit dem Velomobil immer Horror, traf auf viel Unverständnis und die ewige Gafferei, Filmerei und das Gepöbel hat mich mittlerweile dazu gebracht die Stadt zu meiden. Wenn ich mich mal wieder in die Stadt damit traue bin ich aber stets froh über Rückspiegel, Blinker und Tagfahrlicht, also fühle dich ermutigt das nachzurüsten!
Viel Spaß damit in der City, je mehr wir hier fahren desto mehr Verständnis für uns erhoffe ich mir, vielleicht sieht man sich ja mal!

Johannes
 
Vieleen dank für Eure Antworten... das Gepöbel hält sich echt in engsten Grenzen - positive Rückmeldungen kommen selbst aus motorieierten Potenzverstärkern mit Hecktresen :). Negative Rückmeldungen ehr von Leuten die einen Elektromotor evrmissen oder solchen, denen ich bewußt gemacht habe, was ihre Karre sie im Jahr kostet. Auch, wenn's mal knapp wird, das Velayo ließ mich nicht im Stich in brensligen Situationen - aber am Schlimmsten war das Weiterfahren-müssen trotz Wadenkrampf im Berufsverkehr - was für eine Hölle, bis man rechts ran kann!!!

Ab&an verabschiedet sich durch Schaltfehler die Kette, aber das bin dann definitiv ich selber schuld.
Tagfahrlicht hab ich mir schon beim GT über einen Narbendynamo besorgt und das VM fahre ich NUR mit Licht - besser gesehen werden, als übersehen worden sein!
Die Grüne Welle ist für mich übrigens ganz wichtig, wenn ich auf der Leipziger Straße in die Axl-Springer-Straße abbiegen will brauche ich einen leeren Rückspiegel hinter mir - und komischerweise ist die BUS/Taxi/Fahrradspur stets voll mit PKWs :eek: das Luftbild stammt nicht aus dem Berufsverkehr am Morgen, da rollt & steht die Blechlavine:
Spurwechsel.png
Ich schwinge mich jetzt ins Bett - beruhigt, daß Markus von der Wehl, wußte, daß es ein Dioden-Rücklicht mit integriertem Bremslicht, das durch einen Beschleunigungssensor gesteuert wird. Man baut es anstelle des kleinen Trelock-Rücklichtes hinten oben an und wenn der Beschleunigungssensor einen Bremsvorgang erkennt, leuchtet es heller. (y)
Damit ist meine Jdee einen Bremsklichtknopf aufzusetzen vom Tisch. Schöne Lösung - wer weiß schon, ob man im wichtigen Moment noch den Daumen runterdrückt, wenns um Sekundenbruchteile geht?
Auf dem Rückweg fahre ich nicht die Landsbergeer wegend er unangenehmen Steigung an den friedrichsheiner Kliniken, sonder die K.M.A., Frankfurter und dann den seicht ansteigenden Bogen der Möllendorf Straße hoch... schließlich kheißt das hier lichtenBERG.. dabei ergibt sich einen höchst "spannende Abbiegesituation mit verwunschenem Spurwechselber drei Spuren in die vierte und dann über Tramgleise und Bodenwellen - daß man sicht richtig in dioe Panzerlenkung verkrampft, um mit den Autos die ihren kurzzeitig erleuchtetetn Linksabbiegerpfeil klar auch nutzen wollen, bei Volltempo mitzuhalten. Daher wechsle ich die Ampel zuvor schon auf die mittleer Spur... Ärger und Gehupe kommt da eigentlich ausschließlich von den tiefergelegten Karren der Dreibuchstabenbauern aus dem Berliner Umland. Hier de Situation nach dem ersten Spurwechsel von oben (ungefährt unter der S-Bahnbrücke ereilte mich der Wadenkrampf) und in der Möllendorfstraße beginnt dann der Anstieg:
Links.png

Was haltete IHR von der Jdee mir ein Trio 20er Schwalbe Marathon Reifen aufzuziehen zu lassen, um mir wegen der Straßenbahngleiuse keine Gedanken mehr machen zu müssen?

Das Velayo schlummert nun unter der Plane am Heckenrand gur getarnt vor sich hin hintert den parkenden Autos, da es ansonsten den Müllraum blockierte :whistle: und ich schließ mich ihm an.

Ihnen&Euch allen eine Gute Nacht.
Christian
 
Hallo Christian!

Danke für den schönen Bericht. Du ziehst das durch, find ich echt klasse! Als ich mit dem VM fahren angefangen habe, fand ich die Erfahrungsberichte immer ermutigend, weil sie eben zeigen, dass VM fahren in der Großsstadt wirklich geht, man muss es einfach ausprobieren. Hoffentlich steckst Du viele andere mit Deiner Begeisterung an!
(...)
Ja, ohne Anschaffungskosten. Aber warum sollte man bei der Betrachtung der Anschaffungskosten eines VM nicht auch die Anschaffungskosten eines Kfz berücksichtigen? Wenn man die mitrechnet, kommen einem als Autofahrer die Tränen: damit ich das Velayo auch mal ohne Anhänger mitnehmen kann, habe ich mal gecheckt, ob ich vom VW-Bus mit kurzem Radstand (Velayo passt nicht rein) auf einen MB Viano mit extralangem Radstand wechseln könnte. Der Schätzwert für den noch nicht einmal 4 Jahre alten Bus mit knapp 70tkm liegt satte 30TEuro unter Neuwagenpreis. Also allein fürs rumstehen ohne Spritkosten kostet so ein Auto auch mal über 600 Euro pro Monat! Wenn man das Auto nicht abschaffen will, ist Deine Betrachtung natürlich sinnvoll und auch ziemlich überzeugend. Eigentlich müsste man da auch noch die ersparten Fitnessstudio-Beiträge berücksichtigen.

Wünsch Dir weiterhin gute Fahrt!

Eckart

HalloEckart,

vielen Dank für Deinem R-meldung. Nun die Betrachtung eines Fahrrades als "vollwertiges Verkehrsmittel" hat sich in der Autonation BRD noch nicht durch gesetzt - wie auch? Ist doch des Deutschen liebstes Kind nach wie vor die Karre.
Nun eine Vollkostenbetrachtung OHNE Fitnesstudiobeiträöge ist natürlich unvollständig, da hast Du völlig Recht! ...man fährt schließlich mit dem Auto hin, nimmt vor der Türe noch ein eiliges Lungenbrötchen, steigt in den Aufzug, geht dann auf Trimmrad und Teppenstepper und zahlt auch noch teuer Geld dafür! ;-)
Mein Bett scheit, ich tauch' mal weg,

Christian
 
Hallo Christian,

Deinen Bericht verspätet gelesen. Mutig, dass Du Dein Velayo so einfach am Laternenmast anbindest. Das wage ich auch nach 4 Jahren Fahren mit dem Go-one Evolution immer noch nicht. Die Parkfrage würde mir beim VM bei meinen verschiedenen Einsatzorten den Nerv wärend der Arbeit nehmen, deshalb nehme ich lieber einen meiner bejahrten Lieger und nutze das VM nur für die Freizeit also Langstrecken im Blner Umland oder bisher nach BS und ins Wendland.
Radfahrwege sind in Berlin in der Regel grauselig, aber wenn es gute gibt nutze ich sie doch gerne.
Angenehm, dass die Blechkisten doch einen weiteren Überholbogen machen als beim Lieger, auch wenn sie den Überholvorgang dann oft verzögern, um sich in aller Ruhe das EVO anzuschauen.
Und ganz schlimm finde ich den Berufsverkehr. Es gibt dann doch etliche liebe Mitverkehrsteilnehmer, die mir zeigen müssen, was eine PS-starke Harke ist.
Aber ansonsten hat das VM und ich die ausschließlich in Berlin verfahrenen 2,5tsd km gut überstanden.
Vielleicht ergibt sich ja mal ein Berliner VM Treffen auch mit Eckart, der mir während der Sternfahrt auf der Avus begegenet ist.
Leider sind mir die Kontaktdaten zu Eckart (radio neuro) verloren gegangen. Kannst Du mir da helfen.

LG von gerdchen
 
Hallo Gerdchen,
nun die Stinkmorcheln von Mofas und -kicks finde ich auch ganz fürchtersam! Vielleicht sollten wir für den 03. Oktober eine Fahrt auf dem TempelhoferFeld machen - so eine Kreiswettfahrt wäre bestimmt spannen - oder ein Rudelfahren mit Kind&Kegel?

Also - Kontaktdaten: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?members/radio-neuro.13870/

Hier die Luftaufnahme - als Jdee:
https://www.google.de/maps/@52.4771503,13.4032807,1043m/data=!3m1!1e3

Hat jemand eine Jdee, wie man das organisiert?

HTH,
Christian
 
Hallo Christian,

gute Idee, die Kreisfahrt auf dem Tempelhofer Feld. Liegt bei mir gleich in der Nachbarschaft = 2 km entfernt. Aber leider habe ich mit dem Evolution bereits 2 x Hausverbot bekommen durch den dortigen Wachdienst: "Das ist kein Fahrrad und darf hier nicht fahren!" Und "ich solle mir doch eine Sondergenehmigung ausstellen lassen?".
Gut im Zweifelsfall pelle ich mir darauf einen. Aber auf dem Feld sind besonders an Sonn- und Feiertagen soviele Leute auf verschiedene Arten unterwegs, dass es bei Geschwindigkeiten bis zu 45-50 km/h schon gefährlich werden könnte mal ganz abgesehen von dem nervigen Wachdienst. Und bei jedem Halt werden wir einen kleinen Volksauflauf provozieren und können dann die üblichen Fragen (siehe oben) abarbeiten.
Was hältst Du von einer Kreisfahrt Kronprinzessinnenweg - Havelchaussee - Am Postfenn - Heerstr. - Messeweg - Kronprinzessinnenweg? Mäßig bis wenig oder gar nicht von Blechkisten befahren und schön grün und auch einigermaßen hügelig (6 - 8 %). Oder eine andere Variante: R1 am Müggelsee - Müggelheim - Gosen - Schmöckwitz - Köpenick. Hier gibt es größere Streckenabschnitte mit annehmbaren Radwegen, die wegen Wurzelhuckeln nicht so schnell zu befahren sind. Das sind die Strecken, die ich einigermaßen kenne. Vielleicht weißt Du oder Eckart noch andere?
Leider passt bei mir der Termin 03.10. nicht, da ich dann gerade mit dem VM bis zum 08.10. im Wendland herumfahre. Aber da findet sich bestimmt ein anderer Tag.

Bin gespannt.
LG von Gerdchen
 
Das wäre auch eine Variante - eine Kreisfahrt - wobei ich zugebe, daß ich wenn die Carosse anfängt zu vibrieren, meiner1er die Bremse nutz :whistle: - bin halt ein Anfänger und vorsichtig.
Die Volksaufläufe kann man mit laminierten Beschreibungen auf der Carosse ausbremesen - gehalten durch Magnete:
Zahlen, Daten, Fakten und "Bitte nicht berühren!" Dann können wir daneben in Ruhe Kaffee trinken :LOL:

Ganz im Ernst ich halte so eine Tour für wichtig - gerade um Öffentlichkeit für alternative Verkehrskonzepte zu machen - und Berlin ist das sehr geeignet, weil wir viel Presse haben - also sollten wir an der AVUS-Tour im Sommer teilnehmen und hier dafür werben, damit ein ordentliches Rudel von VMen mit unterwegs ist. Derzeit denke ich über einen QR-Code Aufkleber für die Seite des Velayo nach - der hierher verlinkt. (Was sagen die Admins dazu?)

Übrigens bei den nervigen Fragen nach dem Preis habe ich gestern eine ganz treffliche Antwort ohne Zahlen gefunden:

"Das was ein vorbesessener Rolls-Royce Sie auch kosten wird - allerdings sind die Folgekosten deutlich geringer."

Ich kennen ganz wenige Strecken in Berlin, ich bin ein Alltagsfahrer und muß ab&an meine Wege spontan umplanen, um nicht in die Tramgleise zu geraten. Also für schöne Touren bitte ehr Eckart fragen.

Grüße aus der Hauptstadt in des Heiligen Römischen Reiches Streusandbüchse sendet Dir,
Christian
 
Hallo Christian,

also die Tramgleise in dem östlichen Berlin - im Westen seit 1967 abgeschafft - bereiten mir auch große Probleme. Wenn es sich einrichten läßt, meide ich solche Straßen. Bist Du erst einmal im Schienenstrang gefangen, hilft nur aussteigen und zur Seite schieben. Kein angenehmes Unterfangen im fließenden Verkehr.
Wenn die Karosse vibriert und noch schlimmer, das Heck wegen der Unebenheiten beginnt auszubrechen, fahre ich halt langsamer. Deswegen bevorzuge ich auch die "Kreisfahrt" im Grunewald. Die strecken sind deutlich besser als am Müggelsee und Köpenick. Hier gibt es auch viele Tramgleise.
Zu Deinem anderen Punkt mache ich schon Unterschiede: Der Öffentlichkeit alternative Konzepte via Velomobile vorzuführen - ok, da bin ich Deiner Meinung. Und da ist die Sternfahrt auch sicher bestens geeignet. Bis zum Sommer 2015 nächste Sternfahrt ist noch Zeit und wir könnten uns bis dahin etwas überlegen (Treffen, welche Strecke usw.) Und vielleicht auch zu anderer Gelegenheit. Die Aufmerksamkeit dürfte uns hier unter Berlinern und vor allem Touristen gewiss sein.
Aber das sind öffentliche Termine. Da will ich überzeugen und werde viel quatschen, aber ich komme dabei nicht zum VM-Fahren.
Und da ich hier in der Großstadt auch nur ein VM-Gelegenheitsfahrer bin, möchte ich mir gern ebenfalls etwas Erfahrung erfahren - gern auch im Rudel. Da will ich dann fahren , mit Euch sprechen, also Freizeit haben. Das könnte mich für den Herbst reizen.

LG Gerdchen
 
Hallo Sportsfreunde,

der Vorteil einer gemeinsamen Ausfahrt an der Krone / Havelchaussee wäre, dass man die potentiellen Käufer, nämlich Radsportbegeisterte, antreffen würde. Wenn man auf der Krone anhält, wird man praktisch immer angesprochen. Man müsste eigentlich die Möglichkeit anbieten, eine Probefahrt zu machen; mit den alten Anlenkplatten würde ich aber keinen mit dem EVO fahren lassen, da es schon verdammt schwierig ist, bei hohen Geschwindigkeiten auf der Spur zu bleiben (ab 50 km/h wird es echt kriminell). Vielleichts bessert sich das durch die für den Oktober geplante Umrüstung auf die neuen Anlenkplatten (deshalb wäre es vielleicht auch besser, so eine Promotion Tour im nächsten Frühjahr oder Sommer zu machen - dann ist vielleicht auch Markus Bauer (?) (keepsmiling) dabei, der heute sein DF bestellt hat). Vom Südwesten könnten wir ja in Richtung Brandenburger Tor fahren. Allerdings wollen wir ja nicht nur die Touristen erreichen, sondern vor allem die Berliner. Havelchaussee bin ich noch nicht gefahren, da ich vorne nicht schalten kann (weiss nicht, ob ich den Willi hochkäme).

Schön wäre, wenn die Hersteller über eine Filiale in der 3,5 Mio-Einwohner-Metropole Berlin nachdenken würden. Möchte keiner der Hersteller hier eine Filiale aufmachen oder mit einem der vielen Fahrradläden zusammenarbeiten?

Gruß Eckart
 
... über eine Filiale in der 3,5 Mio-Einwohner-Metropole Berlin ...

ich gehöre ja zeitweise auch zu den 3,5 Mio. -- die Zahl beeindruckt Hersteller kaum, denn die eigentlichen Ballungsräume des Landes haben ja ein Mehrfaches an Einwohnern
aber: Berlin ist im Grunde feines Velomobilterrain, überwiegend flach, doch recht viele breite Straßen, eher geringer Verkehr, und hier und da sogar annehmbare Radwege, vor allem dort wo es Spuren auf vor nicht allzu langer Zeit erneuerten Straßen sind -- schon verwunderlich, dass es kaum Velomobilisten gibt, auch auch nicht viele Liegeradler; sehe nur ab und an mal wieder welche
 
Hallo Jupp,

theoretisch hast Du ja recht. Aber die recht breiten vielen Straßen, auf denen wir Radler fahren dürfen, befinden sich zu großen Teilen in einem üblen Zustand: permanent Schlaglöcher, Kanaldeckel, kleine Huckel durch Ausbesserungsarbeiten ... bringen das VM innen so richtig zum rumpeln. Und ich muss alle paar Wochen die Schrauben nachziehen, weil sie sich ob der permanenten Unebenheiten lösen oder verabschieden. Und richtig schnell kannst Du auf solchen Untergrund auch nicht fahren oder in die Kurven gehen. Und geringer Verkehr? Vielleicht auf den gepflasterten Seitenstraßen - na super, da kann ich fast schon schieben, weil es über 11 km/h die VM-Karosse arg durchschüttelt.
Vielleicht liegt ja darin der Grund für die relativ geringe Anzahl VM- und Liegeradler.
Grüße von Gerdchen
 
Hallo liebe Leute,

schön zu lesen, daß es doch wenigstens eine Hand voll Velomobilisten hier in und um Berlin gibt

Habe diesen thread heute erst entdeckt und finde die Beiträge auch sehr motivierend, sie bestärken mich weiter in meinem Vorhaben zum Berufs- und Sportpendeln, quer durch Berlin, wenn ich dann das DF erhalten habe.

Normalerweise bevorzuge ich auch das (östliche) Berliner Umland für sportliche Freizeittouren (mit dem Up): wenig Ortschaften, sehr wenig Radwege und viele viele Kilometer ohne Ampeln durch schöne Landschaft.

Was mich auf allen Strecken stets am meisten gestört hat, waren der bremsende hohe Luftwiderstand (richtig gestört hat er mich eigentlich nur bei Windgang, aber den hat's hier oft) und die Badewanne in den Schuhen sowie der Schweißstau unter der (trotz hochwertigen "atmungsaktiven") wasserdichten Bekleidung bei Regen mit der Folge von starker Auskühlung an den kälteren Tagen (aber auch in der warmen Jahreszeit nicht so prickelnd).
So fand ich schließlich zum Velomobil.
Was ich mir von diesem auch erhoffe, ist die höhere Akzeptanz auf der Straße, bei der dann eher gegebenen Möglichkeit (als auf dem Up) zu einem Dauertempo, welches ein Mitfließen im Kfz-Verkehr ermöglicht.
Sicher auch, weil es eben zumindest nicht eindeutig als Fahrrad erkannt wird und somit nicht dieser ständige Erziehungstrieb vieler Autisten mit Hupe und Fingerzeig auf den Radweg, oder was auch immer da für eine lebensbedrohliche Piste parallel zur Straße (im Sande) verläuft. Die wollen einen ja überall hin haben, ob mit oder ohne blauem Pflicht-Lolli, Hauptsache nicht auf der "ihrer" Straße.
Also ich habe Hoffnung, es wird einfach weniger solch nervender Begegnungen geben, als mit dem Up.

Ich fand's ganz toll, wie Eckard mich hier im Forum begrüßt hat, als er von meinem Enzugsgebiet hier bei der Velocity Berlin erfuhr und von meiner Entschlossenheit, mir eim DF zuzulegen.

Ja, ich freue mich schon darauf, wenn wir alle mal gemeinsam Runden drehen können und wünsche Euch, die Ihr ja jetzt schon velomobilisiert seid, ganz viel Spaß schon in diesem Jahr!
 
Hallo Keepsmiling,

danke und auch von mir ein herzliches Willkommen unter den raren velomobilistischen Frontstadtkämpfern. Da scheint ja schon eine kleine, aber auffällige VM-Demo in Berlin möglich zu sein.

LG Gerdchen
 
Berlin ist ... eher geringer Verkehr
Äh, also ich empfinde den Verkehr in Berlin nur in dieser Art, wenn es Sonntag Nacht ist, so gegen zwei oder drei Uhr.

...hier und da sogar annehmbare Radwege
Das stimmt, ich kenne gleich vier davon in Berlin ;)

...auch auch nicht viele Liegeradler; sehe nur ab und an mal wieder welche
Wenigstens etwas. Aber Liegeradler gehen in den üblen Verkehr auch locker unter. Da ist es schwer, uns zu sehen, geschweige denn untereinander, sich mal durch die Autos hindurch zu grüßen.
Ich habe in den Jahren nur zwei Mal Eckart getroffen, sonst keine Velomobilisten. Deshalb plädiere ich auf jeden Fall dafür, dass mehr von diesen tollen Gefährten auf die Straßen kommen. Christian, Du hast deshalb meine volle Bewunderung dafür, dass Du Berlin täglich velomobilistisch er-fährst. So wird der Weg frei gefahren für alle, die danach kommen. Weiter so !!! (y)
 
Danke für's Mut machen und Eure Rückmeldungen. Leider hat mich meine Krankheit etwas aus dem Liegesitz geworfen. Daher erst jetzt zwei Begebenheiten zum Nachsinnen/Schmunzeln für Euch:

I.
Vor einiger Zeit hatte ich neben mir so ein völlig unnütz gemachten Landrover mit verchormten Auspuff unter den Türen, und den höchst zielführenden Alufelgen... da ging die Scheibe runter und der Arm kam raus und die Asche wurde abgeschnippt - auf mich! Da hab ich gerufen und dann guckt der dämlich, mit offenem Mund. Eine Entschuldigung gab's nicht - nur die Frage nach dem Elektromotor... ...wenn der die Kippe geschmissen und ich die auf'n Schoß oder ins Gesicht bekommen hätte!!!

II.
Bentley Coupé, links von mir... zieht nach rechts... ich hupe und der Sitzriese muß sich am Lenkrad hochziehen, um mich sehen zu können. Das war knapp, denn erst als er mich sah, änderte er den Kurs seines Protzomobils!

Grüße, Christian
 
Häufig Stelle ich das Velayo VOR das letzte parkende Auto in die Halteverbotszone oder ärgere die Politessen damit einen Parkplatz zu vernichten, aber keinene Parkschein zu ziehen nach §24 StVo (Schiebe- und Greifreifenrollstühle, Rodelschlitten, Kinderwagen, Roller, Kinderfahrräder, Inline-Skates, Rollschuhe und ähnliche nicht motorbetriebene Fortbewegungsmittel sind nicht Fahrzeuge im Sinne der Verordnung. Für den Verkehr mit diesen Fortbewegungsmitteln gelten die Vorschriften für den Fußgängerverkehr entsprechend.) muß ich das nicht, da ich kein KRAFTfahrzeug bin :-D

Wie du richtig festgestellt hast bist du kein Kraftfahrzeug, aber dennoch ein Fahrzeug im Sinne der Verordnung. Also hast du auch an einem gebührenpflichten Parkautomaten zu zahlen, oder das Velayo muss auf dem Bürgersteig geparkt werden.

Nur als Tipp, im Ernstfall solltest du es nicht drauf anlegen du würdest gnadenlos verlieren
 
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