AW: Ultremo zx 406 bestellbar
Hallo Martin,
beim Reifenumfang gehe ich von der Laufflächenlänge eines Reifens im einsatzbereiten, also am Rad im aufgepumpten Zustand aus. Ja, ich messe einen Reifenumfang bei erstmals verwendeten Reifen noch mittels dünner Schnur am aufgepumpten Reifen, auch weil dies die genauere Methode zur Reifenumfangsermittlung ist, alles andere ergibt nur Annäherungswerte, weil ein Reifendurchmesser zwischen den äußeren Punkten eines auseinandergebreiteten Drahtfaltreifens oder eines neuen noch nicht montierten Drahtreifens mal Pi durch Meßungenauigkeiten an den noch verschiebbaren Meßpunkten nicht wirklich leicht ermittelt werden kann (beim Ausmessen verschiebt man schon den Reifen, was nur eine ungenaue Messung des Reifendurchmessers an den zwei Punkten der Laufflächen zuläßt). Bei der Meßmethode mittels Schnur ist es dann auch nicht mehr so wichtig aus welchem Material die Reifenflanken gebaut sind, die auch im aufgepumpten Zustand mehr oder weniger stark nachgeben, oder besser gesagt unterschiedlich stark auswölben.
Die Reifenbauhöhe eines 23 mm breiten Rennradreifens ist unter Verwendung der dazu passenden Felge tatsächlich annähernd genau so hoch wie der früher noch stark verbreitete 25 mm Rennradreifen (Abstand Lauffläche zum Felgenhorn ist fast gleich). Ob dies dann tatsächlich auch beim Ultremo ZX ist bleibt jedoch, solange ich einen solchen Reifen nicht vorliegen habe, eher Vermutung als Tatsache.
Wie du schon bemerkt haben dürftest ist eine Felgenmaulbreite von 15 mm eher grenzwertig zu breit für deinen 23 mm Reifen, was dann den verwendeten Reifen zu einen anderen Anstellwinkel der Reifenflanken zur Lauffläche zwingt und dadurch auch zu einer erhöhten Breite führt (nicht an der Lauffläche, jedoch noch durch den aufgepumpten Schlauch dann doch durch die Auswölbung an den Reifenflanken). Insgesamt dürfte dein Ultremo ZX trotz hohem Luftdruck in enger gefahrenen Kurven einiges an Stabilität verlieren (Ähnlich wie bei einer Leiter, die im zu geringen Anstellwinkel belastet wird. Die Leiter wird mehr Durchbiegen und ggf. unter der Gewichtsbelastung bis zum Boden durchrutschen). Nimmt man eine Felge mit einer Maulweite von 13 mm und berechnet diese Felgenmaulweite mit dem Faktor ca. 1,5 - 2 (eine schon ältere Regel besagt, daß die Reifenbreite zur Felgenmaulweite nicht den Faktor 2 überschreiten sollte, nach unten hin dürfte für 18 mm breite Reifen ein Wert von knapp 1,38 als multiziplierender Faktor herauskommen, aber dieser Reifen ist dann auf einer 13 mm breiten Felge mit 16 bar Reifendruck dann auch so hart wie mancher schmale Vollgummireifen auf Hochrädern und bräuchte eigentlich eine schmalere Felgenmaulbreite, denn er ist wegen seiner niedrigeren Bauhöhe wie ein Niederquerschnittsreifen beim Pkw auch nur noch knapp über der Felge zu sehen denn das Reifenmaterial von Reifenflanken und Lauffläche wird ja nicht mit einer breiteren Felgenmaulweite mehr, sondern verteilt sich dann nur anders, und schon bei einem Reifendruck unter 13 bar neigt die Felge auf einige Fahrbahngegebenheiten zum Durchschlagen oder bei engefahrenen Kurven dann zum eirigen Fahrgefühl. Diesen Reifen habe ich nur als Beispiel aufgeführt, weil gerade bei dieser Breite es überdeutlich wird, wie sehr die Bauhöhe bei einer eigentlich zu breiten Felgenmaulweite absinkt. Aber selbst der 20 mm breite Rennradreifen scheint mir empfunden noch für eine Felgenmaulbreite von 13 mm noch zu schmal zu sein.) so kommen bei einer 15 mm breiten Felge bei einem Multiplikationsfaktor zwischen angenommenen 1,5 - 2 ca. 22,5 - 30 mm empfohlene Reifenbreite heraus, bei einer 13 mm breiten Felge 19,5 - 26 mm. Vom Annäherungswert wäre diese Felgenmaulweite von 13 mm sicherlich besser für den verwendeten Ultremo ZX geeignet, weil dann der Reifen mit der angegebenen Reifenbreite auch eher im Mittelbereich der zur Felgenmaulbreite empfohlenen Reifenbreiten liegen würde. Übrigens, beim MTB soll dieser multiplizierende Faktor dann bei ca. 2,5, oder sogar leicht darüber, liegen, voraussichtlich auch wegen des niedriger verwendeten Reifendrucks und einer anders verwendeten Gummimischung im Reifen bei einer stark unterschiedlichen Anforderung zum Straßenreifen an diese Geländereifen, der aufgrund seiner Breite auch eine größere Bauhöhe aufweist (Reifenumfang eines 28-622 ist grob gesagt im Durchschnitt mit 215 cm identisch mit einem Reifen von 60-559).
Fazit: bei schmalen Reifen dürfte die Felgenmaulbreite eher niedrig sein, um dann auch die reifenbeschreibenden Eigenschaften ausschöpfen zu können; bei breiteren Reifen kann, oder sollte sogar auch gerne auf eine breitere Felgenmaulbreite zurückgegriffen werden, da die Komforteigenschaften eines solchen Reifens wegen eines niedriger verwendeten Reifendrucks und anderer verwendeter Materialien in den Gummimischungen allein schon durch die Bauhöhe nicht so sehr in Mitleidenschaft geraten können. Diese Tatsache führte auch wohl in der Vergangenheit dazu, daß einige VM mit einer Felgenmaulweite um die 25 mm an den Laufrädern, unter Verlust der schon recht eingeschränkten Wendigkeit, herumgurken. Es bringt auch gar nichts, "Treckerreifen" mit "Hochgeschwindigkeitsreifen" bei Kraftfahrzeugen vergleichen zu wollen, denn auch diese Reifentypen unterscheiden sich, wie die unterschiedlichen "Fahrradreifentypen" teils deutlich vom Reifenaufbau.
Gruß
Heinz