SRAM stellt Nabenschaltungen ein

Ich hatte 2 x eine Dual Drive und 1 x eine iMotion 9.
Die iMotion war... suboptimal. Höflicher kann ich es nicht ausdrücken.
Die Dual Drives (jaja, eine davon war Premium *harrharr) klapperten wie die Mühle am rauschenden Bach. Unzumutbar!
Ich werde denen also keine Träne nachweinen.
 
Auch wir fänden das extrem schade. Die DualDrive in ihren Varianten bzw. zuvor die Sachs 3x7 war über Jahrzehnte ein fixer Bestandteil im Spezialradbereich. Gerade bei 20" Antriebsrädern bietet die DD ausreichend lange Übersetzungen, um auf Riesenkettenblätter verzichten zu können. Das reisst wirklich eine grosse Lücke und ich bin gespannt, wie die Radhersteller damit umgehen. Bezüglich Haltbarkeit hatten wir in 20 Jahren sehr wenige Probleme, selbst im gemässigten Tandembetrieb.
Schade, da geht zumindest für die Spezialisten ein treuer Wegbegleiter über den Jordan. Ein recht beständiges Bauteil, das einen lange begleitet hat.

Andreas
www.traumvelo.de
 
Bezüglich Haltbarkeit hatten wir in 20 Jahren sehr wenige Probleme, selbst im gemässigten Tandembetrieb.
Darüber staune ich. Ich habe selber schon mehrere Nabenschaltungen geschrotet und kann mich an eine Szene in Berlin auf dem Außenvelodrom erinnern. Damals hat mir auch jemand etwas über die "Unkaputbarkeit" vorgeschwärmt. Beim Aufwärmen hörte ich hinter mir einen Krach als wenn jemand Metall in ein laufendes Getriebe hält ... dann überholten mich Teile in etwa so ... sie stammten von der DualDrive ... kein Scherz.
Die DD ist von SRAM übrigens schon seit mehreren Jahren abgeschrieben. Sukzessive wurden immer mehr Teil aus der Ersatzteiliste gestrichen . Vor 5 Jahren konnte ich schon nicht mehr alles bekommen, was mal in der Ersatzteiloste aufgeführt war ... Vermutlich sind die Produktionsüberhänge jetzt endgültig verbraucht.
 
Ich weine der DD keine Träne nach.

Auf das Geklapper auf schlechten Wegen kann ich verzichten.

Sie vereinte für mich die Nachteile der Naben-und Kettenschaltung.

Winni
 
Ich bin mit meiner zufrieden, und ich würde sie wieder nehmen.
Mein nächstes Rad bekommt allerdings nur eine Nabenschaltung (dafür diesmal mit Rückwärtsgang ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich schon vor einiger Zeit schrieb: gute Idee, systematisch kaputt gemacht. Die Einstellung ist, für mich als Endabnehmer, nur die kosequente Fortsetzung des eingeschlagenen Weges. So wie es @eisenherz ja schon ausführlicher geschrieben hat.
Ob Sturmey Archer die Lücke füllt, muss sich noch zeigen, im Pedelec-Forum endet die Erfahrung wohl leider 2013. Aber immerhin, es gibt, zumindest auf dem Papier, Ersatzteile.
 
Die alten 3x7 sollte man gut aufbewahren, die sind ähnlich robust wie die altbekannten Dreigangnaben. Es ist auch möglich, aktuelle Ritzelpakete mit 9 oder 10 Ritzeln draufzubauen, denn die Nabenkörper und besonders die Flanschabstände sind ähnlich wie bei den DD. Einzig der alte Freilaufkörper und die Plastikschutzscheibe über den Speichen erlaubt es nicht, die Ritzel so nah an den Speichen zu montieren wie es heutzutage üblich ist. Man braucht also ein Ritzelpaket mit einem Aluträger für die großen Ritzel, den man so ausdreht (drehen läßt), daß dieses Manko ausgeglichen wird. Evtl. noch ein paar Achsscheiben zur besseren Ausrichtung der Nabe. Die großen Ritzel verschleißen so langsam, daß man mit der Lösung lange auskommen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit meiner Spectro/Sram S7 von 2001 bin ich mittlerweile über 52.000 km ohne Probleme gefahren. Ausser etwa alle 15.000 km den Innenzug wechseln und alle 10.000 km eine Inspektion beim Fahrradmechaniker meines Vertrauens, gab es nichts zu beanstanden. Darum würde ich sie mir immer wieder kaufen und halte die Entscheidung von Sram typisch amerikanisch.
Just my two cents.

Dietrich
 
die Entscheidung von Sram typisch amerikanisch.
Das ist das Blöde an der Globalisierung und an der Monopolisierung:
Die kleinen Lösungen sind auf Dauer nicht Massenfähig und verschwinden wenn sie nach den Fusionen abgemolken sind.

Ich bin Befürworter eines stark fragmentierten Marktes auf allen Ebenen, nicht nur im Fahrradmarkt.
Ein Hoch darauf das Rohloff noch nicht aufgekauft wurde - noch nicht.....
 
Das ist das Blöde an der Globalisierung und an der Monopolisierung:
Die kleinen Lösungen sind auf Dauer nicht Massenfähig und verschwinden wenn sie nach den Fusionen abgemolken sind.
Das ist doch Quatsch. Sachs hat auf die falschen Pferde gesetzt und verloren. Shimanos viel geschmeidigeren Nabenschaltungen haben die Schweinfurter nix entgegen stellen können. Ihre konzeptionell aus den 30ern stammende Konstruktion haben sie totgeritten und sich an einer Neuentwicklung ( Elan hies der Trümmer, oder?) kräftig verhoben, NewSucsessNaben waren super aber kamen viel zu spät. SRAM hat Sachs auch nicht ausgelutscht. Die haben ja versucht die 9G auf dem Markt zu positionieren ... kamen in der Qualität aber auch nicht an Shimano ran, obwohl sie es mit mehreren Varianten versucht haben. Ist offensichtlich nicht so einfach ein guten Namenschaltung zu bauen. Sieht man ja auch daran wie oft Shimano die Nexus überarbeitet.
Das ist bedauerlich , aber auch schon in vielen anderen Branchen passiert. ( Nokia, diverse Kamerahersteller aus Deutschland ...)
 
Ich kann das einfach nicht verstehen.
Wie können die so viele Kunden/Hersteller vor den Kopf stoßen und dann glauben sie würden stattdessen mehr von dem anderen Hightech-Zeug verkaufen.
Als ob der Kettenschaltungsmarkt weniger stark umkämpft sei und alle nur auf jemanden warten, der sich dem Thema annimt.

Es war ja nicht nur der kleine Liegeradmarkt.
Viele, vor allem "deutsche" Radmarken, haben ihre Räder damit ausgestattet.
Übrigens sehe ich praktisch kaum Hersteller, die ihre Räder werksmäßig mit Sram-Kettenschaltungen ausstatten. Das sind zu 98% Shimano-Schaltungen(Schon der Bekanntheit wegen).

Das große Angebot an Nabenschaltungen war doch denen ihr Alleinstellungsmerkmal.

Ohne DD wäre ich gar nie zu Sram gekommen und wäre nicht auf die Idee gekommen Sram-Ketten zu kaufen.
Ich hegte sogar große Symphatien für die und weiß nicht mal warum.

All das werfen sie weg, in der Hoffnung das große Geschäft zu machen.
Wie schon gesagt typisch amerikanisch.

Gleiche Denke beim Wegstreichen von Bus und Bahnlinien, wenn Sie dann meinen, dass die Leute dann mehr mit den verbleibenden Linien fahren.
Stattdessen fahren dann insgesamt viel weniger, auch in den verbleibenden Linien, die dann auch wieder gestrichen werden müssen/können.
 
Ich kann das einfach nicht verstehen.
Wie können die so viele Kunden/Hersteller vor den Kopf stoßen und dann glauben sie würden stattdessen mehr von dem anderen Hightech-Zeug verkaufen.
Du hast deren weltweite Zahlen gesehen? Wohl kaum. Was hilft dir eine Produkt das nicht mehr konkurrenzfähig ist, und das du nur noch an Billiganbieter verramschen kannst. Die paar tausend Spezialräder und Manufakturräder die ne DD ordern machen da den Kohl nicht fett. Irgendwann sind die Werkzeug für die Produktion so ausgelutscht, dass du neue Werkzeuge bauen musst ... dann fängt man an zu rechnen, ob das noch ne Millionen-Investition wert ist.
 
Millionen-Investition
Die produzieren nicht mehr in Deutschland!

Und was heißt konkurrenzfähig?
Ich glaube nicht, dass sie etwas verschenken mussten, sonst hätten sie schon viel früher aufgehört.
Bis vor Kurzen waren sie doch noch stolz auf die Produkte.
Aber wenn nicht mehr die Produkte miteinander konkurrierten sondern die damit gemachten Renditen, dann sind 10% natürlich schlechter wie 15%.
 
Ich kann das einfach nicht verstehen.
Wie können die so viele Kunden/Hersteller vor den Kopf stoßen und dann glauben sie würden stattdessen mehr von dem anderen Hightech-Zeug verkaufen.
Wer will nochmal nebenan max. 20 € für Reifen ausgeben und wundert sich, warum Nischenprodukte eingestellt werden?
Nimm die Rohloff, die wird mit genügend Marge verkauft, daß sich auch die kleinen Stückzahen rechnen :)

Ich glaube nicht, dass sie etwas verschenken mussten, sonst hätten sie schon viel früher aufgehört.
Solang man nichts dran entwickelt, kann man auch ohne viel Marge noch ein bischen verdienen. Aber sobald z.B. ein Fertigungsmittel am Ende ist, wars das dann mit Gewinn. Eine Investition lohnt sich dann meist nicht mehr.

Gruß,

Tim
 
Die alten 3x7 sollte man gut aufbewahren, die sind ähnlich robust wie die altbekannten Dreigangnaben.

Dem kann ich mich nur anschließen, bin seit vielen Jahren sehr glücklich mit 3x7-Naben, die Bandbreite reicht mir und die Nabe lässt sich sehr gut selbst warten.

Ein größeres Problem wird bei älteren Nabenschaltungen die Ersatzteilversorgung mit funktionsfähigen Schaltern, da die meist aus schwarzem Plastik sind und die Abnutzung und die UV-Strahlung ihren Tribut fordern. In einer Selbsthilfewerkstatt, in der ich ab und zu arbeite, steht ein Dutzend Räder mit Pentasportnaben (2-zügig). Die Nabe ist sehr robust und kann, falls verharzt, gut wiederaufbereitet werden, die Daumenschalter sind reihenweise abgebrochen. Ersatzschalter werden in der Bucht zu Mondpreisen vertickt.
 
Servus,
wir haben zum Glück nie DD verbauen "müssen", daher ist der Wegfall nicht wirklich schlimm. Wer große Bandbreite ohne riesige Kettenblätter will, kann eine Schlumpf nutzen, eh eh viel haltbarer.
Ich selbst habe 2 Dualdrive-Naben zerstört. Beide in weniger als 1000km. Bin da kein allzugroßer Fan von den Dingern.. Wobei bei der einen einzig eine Ringfeder zerbrochen ist. Da es diesen 2Cent ARtikel nicht einzeln gibt, kann man die komplette DD3 wegschmeißen.

Gruß,
Patrick
 
Wer will nochmal nebenan max. 20 € für Reifen ausgeben und wundert sich, warum Nischenprodukte eingestellt werden?
Zum einen halte ich 25€(war mein Maximum!) nicht für zu wenig, vor allem wenn man sich die Durchschnittspreise ansieht.
Zum andern diskreditierst du nicht nur mich sondern die Mehrheit, die aktuell nicht bereit sein wird für einen kurzlebigen Reifen 35€ auszugeben.
Zum dritten hat man als Ingenieur leicht reden. Für mich sind 40€ 5% meines monatlichen Einkommens, dass übrigens unter der Armutsgrenze liegt.
Aber schlaue Ingenieure sparen das ja schon bei den Gewerkschaftbeiträgen ein, die sie schön die Arbeiter mit den geringren Einkommen bezahlen lassen.

Aber sobald z.B. ein Fertigungsmittel am Ende ist, wars das dann mit Gewinn. Eine Investition lohnt sich dann meist nicht mehr.
Ob es wirklich so ist weißt Du genauso weinig wie ich. Aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass diese Betriebsmittel zufällig alle auf einmal kaputt geganen sind.
Wer solche Betriebe kennt, der weiß, dass oft genug noch kurz bevor die Produktion eingestellt wurde noch neue Maschinen und Werkzeuge gekauft wurden.
Das ist schon innerhalb eines Standortes so und wenn in China 10.000€ für die laufende Produktion gebraucht werden, dann juckt das in den USA kein Schwein.
Seit meinem Praktikum weiß ich übrigens auch, dass man mit erschreckend wenig Geld komplett neue Werkzeuge fertigen lassen kann.
 
Ich werde der DD erst in ein paar Jahren nachweinen, habe mir gerade eine Neue auf Lager gelegt. Ich fahre aktuell zwei davon, an einem inzwischen verkauften Rad werkelte eine dritte, Probleme mit einer Feder hatte ich nur bei einer der drei. Das war so eine geringelte Feder, die gebrochen war. Wurde problemlos in meiner Werkstatt getauscht. Spielt wohl eine Rolle, dass die Naben bei mir nur um die 2tkm pro Jahr laufen und das meistens im neutralen zweiten Gang. Jetzt ist erstmal Ersatz im Haus, falls eine der beiden tatsächlich unrettbar kaputt geht. Und im Vergleich zum Schlumpf mit Einbaukosten ... Daumen hoch.
 
Auch wir fänden das extrem schade. Die DualDrive in ihren Varianten bzw. zuvor die Sachs 3x7 war über Jahrzehnte ein fixer Bestandteil im Spezialradbereich. Gerade bei 20" Antriebsrädern bietet die DD ausreichend lange Übersetzungen, um auf Riesenkettenblätter verzichten zu können. Das reisst wirklich eine grosse Lücke und ich bin gespannt, wie die Radhersteller damit umgehen.
Canyon hatte vor Jahren mal auf der Eurobike das PROJECT 1.44² vorgestellt, deutlich leichter als die Dualdrive und bessere Ansteuerung für den Nabenteil. Mich würde wirklich mal interessieren weshalb sie das letzten Endes nicht umgesetzt haben.

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