SRAM Dual Drive Haltbarkeit

O

omo

Hallo,

ich möchte mir ein neues Fahrrad kaufen und bin auf die SRAM Dual Drive Schaltung gestossen. Ein Fahrrad-Händler riet mir jedoch von dieser Schaltung ab. Er meinte, dass sie nicht sonderlich belastbar/haltbar wäre. Die Nabenschaltung würde nicht mehr die Qualität der Fichtel & Sachs Schaltungen haben. Ich sollte stattdessen lieber eine klassische Kettenschaltung wählen. Dies verunsichert mich doch schon sehr. Andere Firmen wie Utopia empfehlen diese Schaltung. :confused:

Was sind Euere Erfahrungen mit der Haltbarkeit und Robustheit dieses Typs. Ich möchte mir kein Liegerad sondern ein klassisches Fahrrad zulegen und verwende dies eher als normales Verkehrsmittel im Nahbereich und für Fahrradtouren mit der Familie. Da ich in der Wetterau am Rand des Taunus wohne, geht es bisweilen auch heftig bergauf. Würdet Ihr diese Schaltung für diesen Einsatzzweck empfehlen?

Vielen Dank für Euren Rat,

OMO
 
AW: SRAM Dual Drive Haltbarkeit

Hi,

Von der Langlebigkeit habe ich bisher nichts Nachteiliges über die DualDrive gehört.
Ich meine mich zu erinnern das einige schon mal über eine lärmende DD gelästert haben.
Irgend was lies sich da auch verbessern.

Ich denke es gibt hier aber DD-Fahrer die diesbezüglich mehr über die Qualität sagen können.

Tschö
René
 
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Servus OMO,

die Haltbarkeit der DD ist m. E. weniger das Problem, obwohl ein Bekannter nach 400 km die Zähne des Sonnenrads abgebrochen hat. Die Nabe war allerdings in ein MTB eingebaut und wurde mit einem Gesamtgewicht von > 120kg belastet.
Für mich hat die DD drei wesentliche Nachteile.
1. Der Wirkungsgrad ist in den über- bzw. untersetzten Gängen spürbar schlechter als bei einer reinen Kettenschaltung.
Insbesondere fühlt sich der 3. Gang an, als wären 3cm dicke Gummipuffer auf den Pedalen montiert.
2. Bei gefedertem Antriebsrad vergrößert die DD die Rückwirkung zwischen Federung und eingeleiteter Kraft massiv.
Gerade wenn es steil bergauf geht, will ich nicht 30% meiner kärglich vorhandenen Kraft in die Federung stecken.
3. Das Geschepper der DD geht mir ganz gewaltig auf die Nerven.
Natürlich gibt es auch Vorteile.
1. Schnelles Schalten auch im Stand ist möglich.
2. Bei 20" Antriebsrad braucht´s kein übermäßig großes Kettenblatt.
3. Das Rad sieht m. M. n. aufgeräumter aus.
Es gibt mit Sicherheit noch mehr Gründe dafür oder dagegen. Wie du die einzelnen Punkte gewichtest, hängt natürlich von deinen Anforderungen ab.

Grüße Stephan
 
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An einem Aufrechtrad würde ich mir auch eher nen Umwerfer vorne zulegen. Die Dual-Drive vereint die Nachteile von Naben und Kettenschaltung. Nur im 20 Zoll Rad ist sie interessant, weil so auf übermäßig grosse Kettenblätter verzichtet werden kann. Ich habe meine DualDrive jedenfalls kaput gekriegt. Zugegebenermaßen habe ich sie aber auch nicht neu gefettet, was mit dem Alter in dem ich sie gekauft habe (8 Jahre) eigentlich angemessen gewesen wäre. Die Notreparatureeigenschaften einer Kettenschaltung sind auf jeden Fall besser als die einer Nabe...

Fabi
 
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Fahre eine DD und komme ganz gut damit zurecht; würde sie aber mittlerweile nicht mehr kaufen und - hätte ich die Möglichkeit, einen Umwerfer zu montieren - auf eine reine Kettenschaltung umsteigen. Über die Langlebigkeit kann ich aus eigenen Versuchen nicht wirklich viel sagen - meine müsste so um die 13 bis 15 Mm runter haben, teilweise auch mit viel Gepäck, und tut unter lautem Klappern ihren Dienst wie am ersten Tag.

Den Vorteil, im Stand das "Kettenblatt" schalten zu können ist für mich höchstens nett und eher nutzlos. Ich vergesse einfach nie, vor dem Anhalten herunterzuschalten, und wenn ich mal scharf bremsen muss und die Kette weit rechts hatte, komme ich auch im ersten Nabengang nicht richtig weg. Am Up kann ich mit viel dickeren Gängen anfahren, kann mir also nicht vorstellen, dass das da relevanter ist. Für mich ist es allenfalls noch ganz nett, ohne Kettengerappel und schnell bei Ampelsprints hochschalten zu können, aber auch nur, weil mir die Schaltsprünge gut dafür passen.

Die Nachteile, die Stephan-M zusammengefasst hat, treffen leider alle zu, wobei mich Punkt 3 fast noch am meisten ärgert - würde bei neuen aber wohl nicht so sehr ins Gewicht fallen, die sollen ja leiser sein.

Ich würde mich in Zukunft immer für reine Kettenschaltung oder reine Nabenschaltung entscheiden; oder wenn schon mischen, dann eben sowas wie 8-fach Nabe mit 2 Kettenblättern (ggf. von Hand umgelegt), dann hat man auch was vom Schalten im Stand. (Nur damit kommt man mit der Entfaltung nicht weit genug runter.) Der aktuell einzige Grund für eine DD wäre für mich, wenn die Minimalentfaltung einer MTB-Kettenschaltung nicht mehr ausreicht, was aber nur am VM/Trike relevant sein dürfte. Dann benutzt man halt die Nabe immer im direkten Gang, es sei denn, man braucht die Untersetzung. Ist dafür aber auch ne Menge Zusatzgewicht...
 
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Ich hatte im Mango eine DD, bei km 12000 hat sich ein Kugellager verabschiedet und dabei das Planetengetriebe zerstört. War aber auf zu starke Belastung durch eine gerissene Schweißnaht am Rahmen (und dadurch ein um 3° schräge DD-Achse) zurück zu führen. DD-Nabe konnte aber repariert werden (ca. 30 Euro).
 
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Es gibt mit Sicherheit noch mehr Gründe dafür [...]

Einer der Gründe für eine DualDdrive im VM ist die Möglichkeit einen großen Entfaltungsbereich zu realisieren, was mit einer reinen Kettenschaltung nicht so einfach möglich ist. Kommt natürlich darauf an, wie groß der Entfaltungsbereich denn sein soll. Im VM stört ein evtl. Geräusch auch weniger ... :D
 
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Mein Entfaltungsbereich lag mit einer normalen Kettenradgarnitur, 3-fach vorn und 8-fach hinten bei 1,32 bis 12,68m.
Mit einer anderen Garnitur (fürs Kinderfahrrad, 3-fach), erreiche ich eine Entfaltung von 1,06m bis 10,05m.

Das ist jetzt wirklich optimal für mich. Wobei die dabei verwendete DualDrive ohne Probleme auch durch eine Rohloff hätte ersetzt werden können...
Mit DD ist die Diebstahlgefahr allerdings deutlich kleiner, wer will denn schon so ein komisches Ding?

Die DD ist auch in meinem ehemaligen Milan verbaut, der neue Besitzer hat damit leider nach wenigen km schon einen Schaden gehabt. Sperrklinke gebrochen.

Meine eigene DD in der Leiba hat jetzt knapp 17000km runter, teilw. mit viel Last. Mindestend 1x jährlich wird sie zum Nachsehen/Nachfetten geöffnet.
Trotz des Geklappers bei höheren Temperaturen im Direktgang bin ich mit der DD so zufrieden, dass ich mir als Ersatz ein zweites Laufrad mit einer (der neuen) DD habe bauen lassen, lagert im Keller zum schnellen Austausch.

Peter N.
 
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Servus OMO,

1. Der Wirkungsgrad ist in den über- bzw. untersetzten Gängen spürbar schlechter als bei einer reinen Kettenschaltung.
Insbesondere fühlt sich der 3. Gang an, als wären 3cm dicke Gummipuffer auf den Pedalen montiert.
2. Bei gefedertem Antriebsrad vergrößert die DD die Rückwirkung zwischen Federung und eingeleiteter Kraft massiv.
Gerade wenn es steil bergauf geht, will ich nicht 30% meiner kärglich vorhandenen Kraft in die Federung stecken.
Ist das auch bei ungefederten Rädern so ausgeprägt? Bzw. gilt das auch für geferderte Sattelstützen?
 
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Mindestend 1x jährlich wird sie zum Nachsehen/Nachfetten geöffnet..

Hallo Peter,

kann ein Laie das selber machen mit Hilfe der SRAM Montageanleitung, oder sollte man sowas besser von der Werkstatt machen lassen? (Kostenpunkt?)

Vielen Dank für Eure Mühe,

OMO
 
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Ein Fahrrad-Händler riet mir jedoch von dieser Schaltung ab. Er meinte, dass sie nicht sonderlich belastbar/haltbar wäre. Die Nabenschaltung würde nicht mehr die Qualität der Fichtel & Sachs Schaltungen haben.
Der Händler hat leider Recht, meine 3x9 Dualdrive hat sich im Laufe der letzten Monate verabschiedet, (weggeworfen ist sie nicht), und die reaktivierte 3x7 läuft und läuft und läuft. Ich würde mir keine 3x9 mehr kaufen, weil das Innenleben nix taugt.
 
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Hallo Omo,

ich habe in meinem Nazca seit ca. 8000km, in meinem Anthro seit ca. 2500km die DD ohne Probleme, aber mit viel Gerappel. Davor hatte ich ca. 9000km ein VM mit DD auch ohne Probleme aber mit Gerappel. Für das nächste Rad hätte ich zur Abwechslung gerne mal wieder was anderes ohne Gerappel. In meinem UP fahre ich eine 8G Alfine Premium Nabenschaltung. Reicht mir völlig aus und ist sehr leise und präzise zu Schalten.
 
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Der Händler hat leider Recht, meine 3x9 Dualdrive hat sich im Laufe der letzten Monate verabschiedet, (weggeworfen ist sie nicht), und die reaktivierte 3x7 läuft und läuft und läuft. Ich würde mir keine 3x9 mehr kaufen, weil das Innenleben nix taugt.

Meinst du das die 3x7 und die 3x9 andere innen leben haben?

Mfg
 
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@Kettenblatt
Ja, definitv. Die 3x7 wurde noch von Fichtel & Sachs entworfen und die 3x9 ganz anders aufgebaut.

Wir haben eine 3x9 an unserem Tandem verbaut, nach dem die 3x7 aufgegeben hat!. Die ersten 50 km war die erste Nabe hinüber. Klagloser Umtausch bei SRAM ohne Kommentar. Seit dem hat die zweite Nabe etwa 2000 km runter und viele Höhenmeter. Selbst das Drehmoment von zwei Leuten auf einem Liegeradtandem hat sie bisher bis zum kleinsten Gang klaglos verkraftet, obwohl sie nicht für Tandem freigegeben ist.

Umschaltung der Nabe bei Notbremsung habe ich schon öfters gebraucht. Es ist einem Stoker nicht immer zu vermitteln, dass trotz Notbremsung weitergetreten wird um die Kette auf kleinere Gänge zu holen. Mit dem Klick auf Gang 1 der Nabe kann dann auf flachem Gelände angefahren werden.

Zur Lärmkulisse kann ich nichts sagen. Bei meinem Liegerad (auch mit 3x9) höre ich fast nichts davon. Beim Tandem bewegen sich gut sechs Meter Kette, drei Umlenkrollen und es geht durch zwei Kettenschutzrohre. Da ist nicht klar festzustellen, was da rasselt.

mfg
 
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Bin zwar nicht der Peter, aber das öffnen und warten der DD ist problemlos auch von Laien (mit etwas tech. Verständnis) zu bewältigen.
 
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4. Gewicht

zu.1 Gummi ? Glaub ich kaum, aber der 3. ist schon schwerer zu treten als bei einer reinen Kettenschaltung, aber die hohe Vorspannung des Schaltwerkes bei der Verwendung von Kettenblättern >60Z(20") ist auch nicht zu verachten.
zu 2. hat was mit gleichmäßigem Treten zu tun :rolleyes:

zu 3. wird eindeutig überbewertet, zudem subjektiv
Natürlich gibt es auch Vorteile.
1. 2. 3.
3. wird ebenso überbewertet, aber aerodynamisch macht das fehlende Umwerferrohr schon was aus, bestimmt 1-2 km/h auf 50 km/h Grundgeschwindigkeit :D

Gruß Joachim
 
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zu 3. wird eindeutig überbewertet, zudem subjektiv
Finde ich absolut nicht. An meinem alten Scorpion hörte sich die Dual Drive immer an als wäre was kaputt. War schon ein bisschen peinlich.
Dann war ich so doof meine Streetmachine auch mit Dual Drive zu bestellen (Premium und so, nä...). Irgendwann habe ich auf Kettenschaltung umgerüstet. Seitdem herrscht Ruhe, und das Tretgefühl ist auch viel besser.
 
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2. Bei gefedertem Antriebsrad vergrößert die DD die Rückwirkung zwischen Federung und eingeleiteter Kraft massiv. Gerade wenn es steil bergauf geht, will ich nicht 30% meiner kärglich vorhandenen Kraft in die Federung stecken.
Da soll eine Kettenschaltung besser sein?
 
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Servus Joachim,

zu.1 Gummi ? Glaub ich kaum..

mir ist kein passenderes Bild eingefallen, deshalb schrieb ich Gummi. Das Gefühl, das ein direkter mit geringeren Verlusten behafteter Antrieb vermittelt, ist aber ein Anderes. Bedenke auch, dass 1. und 2. nicht bzw. nur unter bestimmten Bedingungen getrennt werden können. Wenn du eine DD in einem ungefedertem Antriebsrad fährst, schaut das halt anders aus.

zu 2. hat was mit gleichmäßigem Treten zu tun

Ich weiß nicht, wie du gleichmäßiges Treten definierst. Ich fahre eine mittlere TF von 95 auch bergauf. Ich denke schon, dass ich dafür gleichmäßig treten muß.
Zudem kann ich mein Federelement blockieren, was mir ab ca 6% Steigung erlaubt, einen Gang härter zu treten. Das bilde ich mir nicht ein, weil ich es direkt vergleichen kann.

zu 3. wird eindeutig überbewertet, zudem subjektiv

Nachdem es hierzu einen langen Faden gibt (DD und Klappern), scheinen sich ja ein paar Leute dran gestört zu haben. Ich denke, verschweigen sollt man so etwas nicht.

Gruß Stephan
 
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