Schaltwerk kaputt wg. zu kurzer Kette?

-cr

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Hallo,

ich kenne bisher zwei Faustregeln zur Bestimmung der "richtigen" Kettenlänge bei Kettenschaltungen:
  1. Kette stramm über größtes Blatt und größtes Ritzel, zwei Kettenglieder dazugeben
  2. Schaltwerk senkrecht bei Kette auf größtem Blatt und kleinstem Ritzel
Bei meinem FlevoBike (da wäre "senkrecht" zur Schwinge und nicht zum Boden zu interpretieren) hatte ich mich bisher für Variante #1 entschieden um Kettenschlagen (leider auch immer wieder mal von Kettenabwurf gefolgt) zu minimieren.
Anscheinend ist das meinem aktuellen Schaltwerk (Deore RD-M592 SGS) auf Dauer wohl nicht bekommen: inzwischen bildet sich bei gestrecktem "Schaltarm" (das Teil mit den Führungsröllchen) ein Spalt zwischen dem Arm und dem "Körper" des Schaltwerks und der Weg zurück (schalten auf kleinere Ritzel) wird dann nach wenigen Winkelgrad blockiert.
Da es inzwischen wohl Schaltwerke mit Dämpfung gegen Kettenschlagen gibt, habe ich mir so eins als Ersatz bestellt.

Meine Fragen sind jetzt:
  • Ist das alte Schaltwerk ein Fall für die Tonne?
  • Sollte ich in Zukunft größere Kettenlängen wählen und wenn ja: nach welcher Regel/Formel?
Ach ja, ich fahre ein 32-14er Ritzelpaket und ein 75er Kettenblatt.

Grüße,
-Christian
 
Bis das neue Schaltwerk da ist (XT Shadow *Plus*) fahre ich jetzt übrigens mit dem Gegenteil von Regel 1: Kette maximal lang auf kleinstem Ritzel minus vier Glieder. So bewegt sich das Schaltwerk in allen Gängen und auch bei leichtem Schlagen nur in dem Bereich, der noch funktioniert - die Kette ist aber arg schlabberig.
 
Ich länge auch nach deiner Regel 1 ab, da man so gerade am Liegerad über die maximale offizielle Schaltwerkskapazität gehen kann wenn man am Berg auf dem kleinen Blatt nur die ersten 3 Ritzel fährt. Die Gelenkbuchsen bei Schaltwerken sind irgendwann einfach ausgeschlagen und das ist so konstruiert dass man da nichts tauschen kann. Bei mir dauert es etliche Jahre bis ich an diesen Punkt komme und dann tun mir die 15 Euro für ein neues Schaltwerk auch nicht weh. Neue Schaltwerksröllchen kosten alleine auch schon 8-10 Euro.
 
das ist so konstruiert dass man da nichts tauschen kann
OK, also Tonne. Danke für die Bestätigung!

15 Euro für ein neues Schaltwerk
Nun ja, noch hoffe ich, dass sich die höhere Investition für "Shadow *Plus*" gegen Kettenschlagen lohnt.

Kette maximal lang
Diese ungeduldige Improvisation hat sich übrigens als richtig Sch...tark optimierungsbedürftig herausgestellt: Beim Kettenabwurf (*immer* nach innen) durch Kettenschlagen auf Kopfsteinpflaster lag jetzt soviel Kette auf der Straße, dass das Vorderrad in die Schlaufe gepasst hat. Mal sehen, ob ich das Schaltauge noch zurückgebogen bekomme.
 
Ich verwende immer folgende Regel für das Festlegen der Kettenlänge:

Kette auf kleinstes Ritzel und kleinstes Kettenblatt; dann die Kette so ablängen, dass das Kettenteilstück, welches zw. den beiden Umlenkröllchen des Schaltwerk-Spannarmes liegt, parallel zum hinteren letzten Stück des Kettenleertrums verläuft. Wenn die Schaltwerkskapazität nicht überschritten wird, kann diese von mir gewählte Anpassung eigentlich nicht zum vorzeitigen Verschleiss des Schaltwerks bzw. der Kette führen - und hat es auch bisher nicht.

Natürlich hängt die Leertrum-Kette bei Klein-Klein schon ein wenig durch, aber wann fährt man diese Kombination denn. Die anderen Kombinationen hingegen haben bei mir immer ausreichend Kettenspannung und nie zuviel davon.
 
@wali : Von der "Richtung" kommend, kann es aber halt passieren das die Kette zu kurz ist, und dann reist es dir im schlimmsten Fall das Schaltwerk inkl. Schaltauge ab.
Immer groß-groß ablängen. Wenn man auf dem kleinen Kettenblatt halt nur die größten drei Ritzel fahren kann, ist das auch nicht wild. Mehrfach überschneidende Gänge sind eh nicht sinnvoll und das kleinste Blatt nur ein "Rettungsring" bei Anstiegen.
 
Hallo, mal noch eine grundsätzliche Frage. Wie alt ist den das Schaltwerk, bzw. wie viele Km. wurde es genutzt? Vorn ist nur ein 75 Kettenblatt?
Beim Flevobike kenne ich mich nicht so aus , aber ändert sich beim einfedern der Schwinge die Kettenlänge (viel)? Ich könnte mir vorstellen das irgendwann das Schaltwerk "ausleiert", sprich allgemeiner Verschleiß. (hatte ich bei mir auch schon selbst beim Tourenrad)
Schaltwerke halten bei starker Belastung auch nicht ewig.
 
@Karl :
  • Das Schaltwerk ist (ganz grob geschätzt) erst 1-2 Jahre und definitiv weniger als 4Tkm alt. Das vorher montierte deutlich billigere ("Tourney"?) hielt wesentlich länger bei gleicher Einstellung.
  • Ja, nur ein 75er Blatt
  • Ja, Kettenlänge ändert sich ein wenig, habe aber nie nachgemessen wieviel.
  • Das Schaltwerk verbringt bei mir die meiste Zeit eher gestreckt und nie unter 90° (außer bei o.g. bescheuertem "Langketten-Experiment")
 
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