Reifen sitzt ungleichmäßig auf der Felge

Das Problem ist gelöst.
Ich habe es letztendlich mit der Spülilösung und etwas Überdruck hinbekommen. Vielen Dank für die zahlreichen Tipps.

Jetzt habe ich so oft den Reifen rauf- und abgezogen, dass ich mich vor einer Panne unterwegs nicht mehr zu fürchten brauche. Da bin ich jetzt fit. (y)

LG
Christian
 
Ich vermute ein Problem, dass so noch nicht genannt wurde:

Wenn das Felgenband bis zur Felgenschulter rausgeht, erhöht es den Durchmesser auf dem der Reifen aufsitzt.
Bei lockeren Reifen-Felgen Paarungen führt das zu keinem Problem, bei engen Paarungen jedoch schon.
Viele Felgenbänder sind im Bereich der Felgenschulter zwar dünner als in der Mitte, aber wenn's eng wird zählen auch geringe Verbesserungen und dann darf dort einfach nichts stören.

Heute bin ich zufällig auf ein nettes Bild dazu gestoßen, das die Problematik klar zeigt:
Schwalbe bevorzugt dort zwar die breite Version, schreibt aber auch, dass dies bei bestimmten Fällen zu Problemen bei der Reifenmontage führt.
yy.jpg

Gruß, Harald
 
Zusätzlich zu den Tipps von @tüfti könntest Du noch prüfen, ob der Reflexring überhaupt gleichmäßig rund auf dem Reifen angebracht ist. Ggfs. ist es nur ein optisches "Problem".

Nochmal was dazu, weil das noch nicht erwähnt wurde in diesem Thread: Entscheidend ist die Kante, wo der rote Pfeil hingeht. Nicht der Reflexring.

CIMG8880.JPG

Und wie schon mal woanders erwähnt: Bei mir werden die Drahtreifen von Schwalbe im allgemeinen ohne Probleme rund und die Faltreifen sind eher störrisch.

Grüße, Martin
 
Ich habe mit einem neuen Schwalbe Hurricane (Drahtreifen 54-559) momentan das gleiche Problem auf zwei verschiedenen MTB-Felgen, auf denen andere Reifen problemlos passen. Felgenband ist nur im Felgenbett. Falls ich den Reifen mit FlutschiFix und genug Luftdruck komplett auf die Felgenschulter bekommen sollte, muss man die gleiche Prozedur bei jedem Schlauchwechsel machen oder dehnt sich der Draht minimal und es wird dann einfacher? (kann ich mir nicht so richtig vorstellen, aber ich hatte noch nie so einen Reifen und hab keine Erfahrung)

Ich überlege gerade, ob ich den Aufwand überhaupt betreiben oder den Reifen gleich zurückschicken soll. Ich stell mir vor man möchte unterwegs nach einem Platten den Schlauch wechseln und ärgert sich dann damit rum. Vor allem werde ich den Reifen nicht selbst fahren, sondern er ist für jemanden für den einfacher Schlauchwechsel schon Herausforderung genug ist.

Machen die das mit Absicht oder ist Schwalbe nicht in der Lage in den notwendigen Toleranzen zu produzieren?
 
Hatte dasselbe in Grün (Reifen für jemand anders...), allerdings mit einem Conti Drahtreifen. Trotz breitem Schwalbe Felgenband (einfache Kastenfelge). Nach Einsatz des Schwalbe Gleitmittels und längerem Durchkneten war der Hubbel immer noch da. Der Reifen ist an dieser Stelle dann bald während der Fahrt 'rein geploppt. Conti empfiehlt bei Kastenfelgen nicht mehr als 4 bar. Daher wollte ich die Überdruckmethode nur begrenzt anwenden (kurzzeitig auf 4.5 bar aufgepumpt).
 
Zuletzt bearbeitet:
muss man die gleiche Prozedur bei jedem Schlauchwechsel machen oder dehnt sich der Draht minimal und es wird dann einfacher?
Nach meiner Erfahrung wird es nicht besser; wenn man einen richtig unrunden Reifen hat und ihn mit viel Aufwand rund montieren konnte, aber dann eine Panne hat, sitzt er nach dem Aufpumpen wieder unrund drauf.
Machen die das mit Absicht oder ist Schwalbe nicht in der Lage in den notwendigen Toleranzen zu produzieren?
Mein Fazit ist, möglichst nicht mehr Schwalbe zu kaufen. Unrunde Reifen oder Beulenpest passieren dort einfach viel zu häufig, trotz der stolzen Preise.
 
Im Nachhinein betrachtet, hätte ich das Problem möglicherweise nicht gehabt, wenn meine Pumpe richtig funktioniert hätte. Nach Umstieg auf den SKS Rennkompressor stellte ich fest, dass meine Standpumpe vom Discounter etwa 1,5 bar mehr anzeigte, als tatsächlich anlagen.
Ich hatte mich schlicht nicht getraut so viel Überdruck aufzubauen.
 
muss man die gleiche Prozedur bei jedem Schlauchwechsel machen oder dehnt sich der Draht minimal und es wird dann einfacher?
Leichte Dehnung habe ich bisher nur bei Faltreifen beobachten können. Aber das hat "nur" bewirkt, dass ich beim ersten Aufziehen ewig kneten oder sogar die Reifenheber auspacken musste, rund saß der Reifen nach dem Aufpumpen trotzdem.

Bei Drahtreifen kenne ich es eher so, dass der Wulst entweder recht schnell rund sitzt oder dauerhaft Probleme macht. Meistens pumpe ich den Reifen leicht an, so dass er durch den Schlauch gerade vollständig ausgefüllt wird, und kontrolliere den Sitz. Bei dem niedrigen Druck kann man noch ganz gut den Reifen etwas hinschieben, indem man ihn mit beiden Händen umfasst und zu verschiedenen Radseiten drückt. Ein Handballen zieht dabei den Reifen in der Felge hoch, und der andere drückt ihn an anderer Stelle etwas runter. Wenn jemand mit dem Rad zurechtkommen soll, der es mir zum Reifenwechsel hinstellt, würde ich aber auch ins Grübeln kommen...
 
Guter Punkt, ich habe den Anzeige bisher immer geglaubt. Vom Gefühl schien es mir auch nicht ganz daneben (hatte früher oft den SKS Rennkompressor in der Selbsthilfewerkstatt benutzt). Ich hab das gerade nochmal versucht beim Werkstattkompressor (Stahlbehälter mit komprimierter Luft) zu testen, der zwei Anzeigen hat. Eine am Kompressor selbst für den Luftdruck im Kompressor und einen am Schlauch. Wenn ich auf dem Kompressor 4 bar habe und den Reifen soweit es geht aufpumpe (Druck zwischen Kompressor und Reifen ist ausgeglichen, also bei 4 bar), dann zeigt das Manometer am Schlauch ca. 0,4 bar mehr an. Ich vermute, dass die Anzeige am Kompressor genauer ist bzw. nicht allzuviel vom wahren Wert abweicht.

Ich werde es später nochmal aus Neugierde mit etwas mehr Luftdruck versuchen, bin aber auch etwas vorsichtig. 2 bar mehr auf einem 28 mm Reifen und hochwertiger Felge ist ja was anderes als 2 bar mehr bei 54 mm und Billigfelge.

Da mir das Problem gleich aufgefallen ist und der Reifen auch noch nicht gefahren wurde, werde ich ihn aber wahrscheinlich direkt zurücksenden und/oder mich bei Schwalbe beschweren. Ich weiß nur noch nicht, ob ich eine Ersatzlieferung will oder eine anderen passenden Reifen finde. Der Hurricane ist für 16€ und ausreichend Lagerbeständen eigentlich ein ganz attraktives Angebot. (Für den Contact Urban haben wir leider zu lange mit der Bestellung gewartet, vielleicht gibt es 2022/2023 wieder welche).
 
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Grüß dich!

Dein Problem ist altbekannt. Zusätzlich zu allen anderen Antworten kann ich dir noch einen Grund sagen, warum du genau dieses Problem haben kannst: Das ist Schwalbe-typisch. Sie bauen ja gar keine schlechten Reifen, aber das mit dem Durchmesser bekommen ihre Lieferanten (Schwalbe baut ja nicht selbst) nicht hin. Die haben eine sehr große Streuung im Durchmesser.

Bei 20" ist das Problem sicher größer als bei den größeren Reifen auf den Uprights. Bei den Uprights hilft es meistens, den Reifen nach dem Aufziehen in den anderen Bereichen, wo der Reifen richtig sitzt, hinein zu drücken. Das mache ich meistens mit ziemlich geringem Druck im Schlauch. Perfektionist bin ich übrigens keiner, wenn das Rad unauffällig rollt, ist mir ein gewisser Höhenschlag egal. 3-4mm sind bei 26" unschön, aber bei den breiten Reifen, die die meisten unserer Räder haben, stört das nicht. Selbst montiere ich die Reifen ohne den Helferleins, manchmal komme ich aber zugegebenermaßen auch einmal ins Schimpfen.

lg!
georg
 
Das ist Schwalbe-typisch. Sie bauen ja gar keine schlechten Reifen, aber das mit dem Durchmesser bekommen ihre Lieferanten (Schwalbe baut ja nicht selbst) nicht hin.

Wikipedia sagt: "Bohle produziert Reifen unter den Namen Schwalbe, Impac und Trax. Schwalbe-Reifen werden komplett im Schwalbe-Werk in Jakarta, Indonesien, produziert. Dabei handelt es sich um ein Joint Venture mit dem koreanischen Familienunternehmen Hung-A."

Das klingt für mich schon so, als ob Schwalbe genug Einfluss auf die Produktion hat. Wenn sie wollten könnten sie die Produktion bestimmt auch verbessern. Aber Qualitätsstreuungen scheint ja kein Schwalbe- oder Fahrradreifen-typisches Problem zu sein. Dass man den Verbraucher die Qualitätskontrolle machen lässt, scheint sich wirtschaftlich wahrscheinlich zu rechnen.
 
Hat bei einem erneuten Versuch doch funktioniert auch ohne Spüli oder sonstigem Gleitmittel. Bei ca. 5 bar hat sich der Reifen auf die Felgenschulter gezogen. Es hatten also wirklich nur ein paar zehntel bar gefehlt. Da hat eine leichte Ungenauigkeit im Manometer vielleicht doch eine Rolle gespielt. Danke für die ganzen Hinweise, wieder was gelernt :).

So 100% rund sieht es aber immer noch nicht aus, aber schon deutlich besser und zumindest fahrbar. Wenn man die Luft wieder auf 1 bar ablässt und ihn schief anschaut, rutscht er wieder über mehrere Zentimeter auf einer Seite ins Felgenbett und man muss wieder über den maximal erlaubten Luftdruck pumpen, damit er nicht eiert.
 
Habe dass Problem gerade in sehr extremer Form beim Durano Plus , werde es morgen mit der Spülimethode probieren .

Ist schon nervig..
 
Inzwischen würde ich keinen Reifen mehr trocken montieren, sondern immer mit Flutschi. Drahtreifen kann man teilweise noch halbwegs retten, wenn man vor der Montage Knicke gezielt heraus drückt. Aber was dann trotzdem nicht rund werden will, ist halt Schrott.
 
Wie sieht es eigentlich mit dem maximal zulässigen Druck der Felge aus? Kann ich zum Aufziehen von störrischen Reifen ohne bedenken kurzfristig drüber gehen? Oder muss man eine dauerhafte Beschädigung befürchten, wenn der 2.x breite MTB Reifen 5 bar braucht um drauf zu ploppen?

Worst Case Scenario wäre unterwegs, wenns einem nach dem Schlauchwechsel/Flicken beim Überpumpen die Felge zerreißt. Oder während der Fahrt, weil die Felge wegen Überpumpen einen Knacks weg hat.
 
Wie sieht es eigentlich mit dem maximal zulässigen Druck der Felge aus? Kann ich zum Aufziehen von störrischen Reifen ohne bedenken kurzfristig drüber gehen?
Ich hätte am meisten Angst vor einem dabei abspringenden Reifen.
Bei der Felge gehe ich davon aus, dass sie zum gelegentlichen Reifenaufziehen auch etwas (25%?) mehr aushält. Die bekommt beim Abrollen ständige Belastungswechsel ab und muss daher Reserven gegen Ermüdungsrisse haben.
 
Wie soll der Reifen denn abspringen?

Ich würde auch annehmen, dass 25% mehr im unbelasteten Zustand schon okay sind. Aber wenn 125% = 5 bar entspricht, dann sind 100% immer noch 4 bar. Das mag für eine Felge vom 250€ "MTB" trotzdem noch über dem erlaubten Maximaldruck sein.

Jedenfalls hab ich keine Ahnung was eine Aluminiumfelge so verkraftet.

Die Schwalbe Hurricane gehen sowieso zurück, ich habe beim zweiten Reifen festgestellt, dass irgendein kleines hartes Teil im Gummi auf der Seitenwand mit eingebacken wurde. Was weiß ich denn, ob es nicht irgendwann die Seitenwand zerstört. Beim Aufziehen ansonsten das gleiche Problem. Bin ein bisschen enttäuscht von der Qualität.
 
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