Regenbekleidung für Liegerad

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Moin moin allerseitens,
ich habe mit knapp 70 jahren auf dem buckel meine erste liegeradtour (flux untenlenker) gemacht, und meine frau ist auf einem trike (wild-one) hinter mir her gezockelt. Dabei sind wir mal pitschnass geworden, und nun stellt sich die frage nach einer regenbekleidung, die zuverlässig trocken hält.
Ich vernute, dass bei einer "normalen" goretex-jacke zuerst der rücken "durch" ist, weil die nässe vom polster in die jacke quasi reingedrückt wird (ähnlich wie beim rucksack tragen). Sehe ich das richtig?
Stattdessen poncho? Oder ganz einfach wirklich wasserdichtes, wenn auch nicht atmungsaktives zeug? Wir sind keine k(r)ampfradler, die mit hängender zunge durch die gegend hetzen. Auf windschnittigkeit usw. können wir getrost pfeifen.
Es würde mich sehr freuen, wenn ihr mal von euren erfahrungen berichtet. Danke!
Helmut
 
Ich hatte vor Jahren mal mit einer Motorrad Regenkombi experimentiert, da war ich selbst nach 10 min sehr gemütlichem Pedalieren nass geschwitzt. Von daher taugt wirklich dichtes Zeugs imho nix.

In normalen Rad Regenzeugs schwitzt man auch schon gut genug.

Das Problem mit dem Sitz sehe ich nur, wenn man auf einen nassen Sitz aufsteigt. Aber man kann ihn ja beim Parken Regenfest abdecken.
Beim fahren sollte der Sitz eigentlich nicht wesentlich durchnässen.

Poncho (z.B. AWS oder in Kombination mit @roland65 Lösung mit der Nose oder selbst gehäkelt) sind als Regenschutz am praktikabelsten. Auf dem Einspurer bezahlt man das aber mit einer etwas höheren Seitenwindempfindlichkeit.

Wenn es aber richtig stürmt und kübelt wird man sowieso pitschnass.

Grüße,
André
 
Ich fahre bei Regen mit einer leichten Regenjacke. Unter der Kapuze trage ich noch eine Schirmmütze,
dann läuft einem der Regen nicht so in´s Gesicht.
Radlerhose und Gamaschen für die Schuhe, den die sollten in jedem Fall trocken bleiben.

Gruß
Andreas
 
Helm mit wasserdichtem Überzug, leichte Regenjacke und -hose (Vaude), Neoprengamaschen für die Schuhe und Radlhandschuhe vom Discounter. Bei Jacke und Hose ist es wichtig, dass Ärmel und Beine am Ende dicht schließen. Irgendwann geht das Wasser trotzdem durch, aber für mich ist es die Hauptsache, dass der kalte Fahrtwind abgehalten wird.
 
Hose hab ich noch nichts gutes. Oben rum finde ich kanujacken ganz gut.haben vorne oft taschen. Schwitzt man aber auch drin..
 
Hallo @helmriek,

ich fahre auch bei Regen. Die Regen Hose und Jacke für je ca. 90€

Der Rücken bleibt vom Regen verschont der Po aber nicht immer.

Die Sitzauflage wird beim fahren Nass, den die Tropfen laufen am Körper Seitlich ab und gelangen so auf den Sitz (BACCHETTA Euromesh) die sich voll saugt. Durch mein Körpergewicht drückt sich das Nass durch die recht gute Hose (da hilft auch keine ach so hohe Wassersäulenangabe).

Außer Hose und Jacke fahre ich als Brillenträger mit Schirmmütze und langen Gamaschen (hier ist besonders auf guten und festen Übergang zur Hose zu achten, was im stehen nicht immer zu sehen ist)

Beim Kauf von Regenkleidung solltest du darauf achten das:

  • die Hose länger ist als du gewohnt bist.

  • Der Po eine verstärkte Schicht hat

  • Der Reißverschluss der Jacke eine gute überlappende Kannte mit Klettverschluss hat (da beim liegen am Bauch eine Mulde entsteht in der sich das Wasser sammelt.

  • Das die Seiten-Taschen auch eine überlappende Kannte haben die von innen (WICHTIG!) nach außen den der Reißverschluss verdeckt, so lauft das Wasser über den Reißverschluss ab und nicht rein

  • Die Kapuze die Drehbewegung des Kopfes mitmachen. Ich habe bisher keine solche Kapuze gefunden und bin auf die Schirmmütze gekommen die auch noch die Brillen und das Gesicht halbwegs trocken hält.

Und Kauf nicht im Internet den in der Hand halten und anprobieren ist besser als Händlerangaben zu vertrauen.
P.s. das neuste ist nicht immer das Beste.
 
und nun stellt sich die frage nach einer regenbekleidung, die zuverlässig trocken hält.
Vergiss es! Das ist jetzt keine Polemik...es ist eine nutzlose Suche weil es offen nicht geht. Bestenfalls kurze Güsse lassen sich meistern..und auch hier läßt die Kleidung mit steigenden Alter bald durch. Die Laminatkleidung funktioniert eh nur in gewissen Temperaturrahmen. Deine Frau hat noch die Möglichkeit mit einem Veltop hochzurüsten (Thomas Seide hilft da bestimmt). And ja..das AWS hält auch Trockender...ich bezweifele aber das man im Sommer auf einem Zweirad wirklich damit wirklich glücklich wird.
Mein Tip: Achte lieber auf schnelltrocknende Wasserabweisende Kleidung und stellt euch bei Starkregen unter/ oder werft eine Plastikplane oder Planenkleidung über. Das Trocknen danach ist wichtiger als das Wasserabhalten davor..denn ersteres funktioniert ganz gut.
 
  • Die Kapuze die Drehbewegung des Kopfes mitmachen. Ich habe bisher keine solche Kapuze gefunden und bin auf die Schirmmütze gekommen die auch noch die Brillen und das Gesicht halbwegs trocken hält.

Vorne hat fast jede Kapuze einen Schnurzug, der rund ums Gesicht rumgeht.
Wenn man nun beim Hinterkopf senkrecht einen ca. 10 cm langen Gummistreifen einnäht, hält dieser die Kapuze unter Spannung. Dann dreht sie auch mit, wenn man links und rechts schaut.

Gruß, Harald
 
Vergiss es! ... es ist eine nutzlose Suche ... . Bestenfalls kurze Güsse lassen sich meistern ... und stellt euch bei Starkregen unter ... . Das Trocknen danach ist wichtiger als das Wasserabhalten davor ... .
Ziemlich pauschal deine Aussagen, finde ich. Bin selbst schon stundenlang bei Starkregen geliegert und trocken geblieben. Es gibt Regenbekleidungen und Radschuhe, die dies ermöglichen. Ich nutze z.B. die Goretex Paclite Regenjacke und -hose von Berghaus. Kein Schwitzen, sehr leicht, kleines Packmaß und wasserdicht. Die Jacke ist zwar noch das Vormodell der aktuellen, aber dafür hat sie vor dem Hauptreissverschluss sozusagen eine Regenrinne, die das Eindringen von Wasser, wenn man auf dem Rücken liegt, verhindert.
 
Das sehe ich schon ähnlich wie tkosi - undichte Nähte, undicht gewordene Materialien (durch Alter oder falsche Pflege, oder sogar kaputt), oder vom Helm in den Kragen tropfe, oder sogar nur simples im eigenen Schweiss kochen. Es gibt genügend Wege, um nass zu werden, auch wenn es nicht direkt vom Regen ist. Mir ist z.B. der Regen durch die Belüftungsschlitze, die man unter dem Arm öffnen kann, reingelaufen. Auf einem Aufrechtrad wäre das nicht passiert, weil da der Rücken oben ist. Beim Liegen ist aber der Bauch oben und das Wasser konnte in die Schlitze reinlaufen.

Ich habe hier schon ein paar mal meine Endura Stealth-Lite Biblong (Hersteller-Link) erwähnt (so langsam ist das Schleichwerbung). Die geben, ähnlich wie bei Zelten, eine Zahl an, bis wieviel Millimeter Wassersäule die dicht halten. Bislang war ich in der Hose immer mollig warm - aber manchmal natürlich auch leicht angeschwitzt. Ich kann die Hose trotzdem wärmstens (im doppelten Sinne) empfehlen.
 
Ich fahre bei jedem Wetter. Regenbekleidung habe ich nicht. Ich werde immer nass, entweder von innen oder von aussen. Nur etwas warm halten, sollte einen die Kleidung.
Ich habe eine gelbe Regenjacke - siehe Avatar - die trage ich aber für die Sichtbarkeit, trocken hält auch die nicht, auch wenn sie rund 200 Euronen gekostet hat.
Man sollte sich mit dem Regen anfreunden - dann hat man fast keine Probleme mehr. Die Augen muss man schützen, dazu nehme ich eine Schutzbrille mit UV-Schutz und guter Durchlüftung gegen das Beschlagen.

Gruss
Roland
 
Ziemlich pauschal deine Aussagen, finde ich. Bin selbst schon stundenlang bei Starkregen geliegert und trocken geblieben. Es gibt Regenbekleidungen und Radschuhe, die dies ermöglichen.
Es ist wahrscheinlich zu pauschal - aber nicht in Bezug auf die Kleidungsstücke, sondern in Bezug auf die Person. Verschiedene Menschen schwitzen verschieden stark!

Für mich gilt das gleiche wie für tkosi. Hab verschiedene Kleidungsstücke mit Klimamenbranen ausprobiert und festgestellt, dass die bereits beim zügigen Gehen nass werden - von innen. Auf dem Rad hab ich eine noch höhere Leistungsabgabe und bin mit so ziemlich allem, was keine großen Lüftungsöffnungen hat, nach 10 min nass. Es bildet sich Kondensat an der Membran, und wenn man dagegenkommt, wird es von der inneren Kleidungsschicht aufgesaugt. Reißverschlüsse unter den Achseln und ähnlich kleinformatige Luftlöcher sind dagegen ein Witz. Vielleicht gibt es ja irgendwo ein Kleidungsstück, mit dem ich nicht von innen nass werde. Aber nachdem ich schon einige 100 Euro für "atmungsaktives" Wunderzeugs unterschiedlichster Preisklassen ausgegeben habe, das durch die Bank nur bis zu gemütlichem Spaziertempo geatmet hat und darüber abgesoffen ist, habe ich die Suche aufgegeben.
Das beste, was ich je zum Radfahren und Wandern hatte, war eine simple leichte Jacke aus kalandriertem Nylon, die ungefähr auf Herzhöhe rundum zweigeteilt war und aus zwei dachziegelartig übereinanderliegenden Teilen bestand, das untere Teil mit netzartigem Stoff am oberen aufgehängt. Ein Zufallsfund für unter 10 DM bei Aldi kurz nach der Wende, der sich auf reichlich Faustgröße zusammenrollen ließ. Auf dem Up hat die prima funktioniert. Für's Liegerad waren die Lüftungsöffnungen natürlich falsch angeordnet - entweder waren sie zu oder es regnete rein.
Deswegen ziehe ich mich nicht nach dem Prinzip "Regen draußen halten" an, sondern nach dem Prinzip "nass, aber das macht nichts": Genau wie im Trockenen nehme ich Trikots, nur eine Nummer dicker oder mit winddichterem Zeug drüber. Verdunstungskälte ist bei Regen eher kein Thema, sondern stört vor allem, wenn es nach dem Regen windig, aber nicht warm wird.

Soweit jedenfalls für den Arbeitsweg oder kurze Feierabendtouren. Das deckt sich wohl "nicht ganz" mit den Ansprüchen von @helmriek. Vielleicht passt da besser ein Streamer als feste Ausstattung und dazu eine schnell ausfaltbare Stoffverkleidung, die aber, um nicht zu seitenwindanfällig zu werden, nicht weit herunterreicht. Ähnlich der Kombination aus Nose und AWS für Trikes.
Wenn es darum geht, dass man bei 'ner längeren Tour für einen Schauer nichts zum Unterstellen gefunden hat oder einfach weiterfahren will, sind leichte Regenkombis eine Möglichkeit. Die hat man dann nicht so lange an, dass man innendrin durchschwitzt, und notfalls fährt man für die Zeit eben richtig langsam. Wenn ich auf einer mehrtägigen Tour einen Tag Landregen erwische, käme ich damit allerdings nicht zurecht, dann doch lieber etwas wärmere Trikots, die nach 15min durchgeweicht sind. Ob ich das mit 70 Jahren auch noch so sehen werde, weiß ich nicht, bin erst 42.


Viele Grüße,
Stefan
 
Das Problem ist bei in der Praxis auch: Wenn es nur wenig regnet, brauche ich keine richtige Regenmontur, wenn es stark regnet, sind all diese atmungsaktiven Kleider nutzlos - du wirst trotzdem nass. Und wenn du dich dann mit Plastik ganz verschliesst, schwitzt du von innen wie verrückt.

Wenn du trocken ankommen willst, würde ich einfach trockene Kleider mitnehmen, und auf der Fahrt stattdessen Sportbekleidung vorziehen, die nicht Platz braucht und schnell trocknet.
Gruss
Roland
 
Dank euch allen für eure beiträge. Meine Omma hat also doch recht: "Auf den Mond könnse sie fliegen, aber alles andere könnse nich!"
 
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