Quattrovelo: erste Erkenntnisse

Erste Eindrücke zu Sichtbarkeit und Beleuchtung
Dieser Aspekt gehört wohl zu den Designmerkmalen des QV mit deutlichem praktischen Mehrwert. Zur Seite reflektiert das QV gut; die üppige Karosse bietet reichlich Fläche und die Reflektoren sind ausreichend groß. Nach hinten bietet das "Hello Kitty-Heck" mehr Breite die man praktisch nutzen kann. Statt des Strichs wie bei Evo-R oder Milan oder der senkrechten Fläche wie Quest und DF bewegt sich das QV reflexionsmäßig in der Stada-Liga.
Wichtiger als das ist die Möglichkeit, drei Lampen mit einiger Entfernung zueinander zu platzieren -- das macht die Entfernungsabschätzung ein wenig leichter. Die hochgesetzte Leuchte wie das Bremslicht oben an der Hutze werden sehr gut gesehen (Feedback meiner Mitfahrer von Dronten nach Süden).
Nach vorn gibt es interessantes Licht. Zwei höhenverstellbare (stufenlos am Tiller) Cyo mit 80 Lux bieten ein tolles Licht. Gute Sichtbarkeit von vorn schon in der schwachen Stufe (die nur ein Watt pro Lampe zieht wenn ich das Recht sehe) durch die beiden recht hoch platzierten Lampen (55 cm vom Boden zu Mittelpunkt), die von Mitte zu Mitte 25 cm voneinander entfernt sind. Im Vergleich dazu das Quest: 44 cm hoch und 6 cm Entfernung zwischen den Mittelpunkten.

Auf Stufe zwei kommt dann fast Autogefühl auf, denn die Scheinwerfer bringen durch Höhe und Breite ein ganz anderes Leuchtbild auf die Straße als das Quest. Die Doppelscheinwerfer meines Quest finde ich schon ziemlich üppig in stockdunkler Nacht; das QV kommt mir da nicht heller, aber besser ausleuchtend vor.

Bilder geben das nicht passend wieder; man muss es in Wirklichkeit sehen, aber hier sind die Vergleichsphotos. Alle Aufnahmen mit iPhone 6 ohne jede Bildbearbeitung:

Rücklicht Quest und QV
IMG_4017.jpg IMG_4011.jpg
Tagfahrlicht Quest und QV (ok, im Dunkeln, Quest mit den beiden Tagfahrt-LED, QV mit Lampen auf Stufe 1)
IMG_4020.jpg IMG_4016.jpg
Quest mit linkem Scheinwerfer voll, Quest mit beiden Scheinwerfern voll, QV mit beiden Scheinwerfern Stufe 1, QV mit beiden Scheinwerfern Stufe 2voll (einmal voll ist nicht vorgesehen)
IMG_4018.jpg IMG_4021.jpg IMG_4014.jpg IMG_4015.jpg
 
Hallo @Jupp, wie ist dein Df im Vergleich zu den Beiden? Mit einer Lampe.
Hast Du im Quest schon eine Premium oder noch das schmalere Modell?
Vg Björn
 
Hallo @Jupp, wie ist dein Df im Vergleich zu den Beiden? Mit einer Lampe.
Hast Du im Quest schon eine Premium oder noch das schmalere Modell?
Vg Björn

Leider habe ich mein DF nicht hier, ist nach Unfall in Dronten.
Dort habe ich einen Scheinwerfer. Leuchtet gut aus, ist aber viel niedriger, nochmal niedriger als Quest -- das ergibt ein anderes Leuchtbild. Das positive beim QV ist die Ausleuchtung in die Breite, die durch die Höhe und die Distanz zwischen den Scheinwerfern entsteht. Beim DF reichte mir das Licht der einen Lampe, aber es war nicht so hell wie das Quest mit Doppelscheinwerfer und auch nicht so gut ausleuchtend wie das QV.

Mein aktuelles Quest Nr. 621 ist vom Dezember 2012, Scheinwerfer sind Cyo IQ, ob Premium weiß ich nicht.
 
Ich hab mir gedacht 2 Premium ins nächste Df einzubauen und die Achse wo die Lampen drauf sind so zu biegen das die Lampen etwas nach re/li leuchten um mehr Breite zu bekommen.
 
Die Quest-Lampen sind Cyos ohne "Premium"-Reflektor, erkennbar an dem wenig breiten Leuchtbild und dem "Lichthof" oberhalb der Abblendkante (Der Reflektor trägt die Buchstaben (IQ-TEC")
Die QV-Lampen sind Cyo Premium, erkennbar an dem breiten Leuchtbild mit der schönen scharfen Abblendkante und der Reflektor-Inschrift ("IQ-TEC P").
 
Eine Frage an die Schlumpf-Kenner:
Mich irritiert das Gefühl und Geräusch des Mountain Drive. Ausgeschaltet ist der Kettenlauf lauter, etwa so wie wenn Spannung auf der Kette ist
Vlt könntest du auch mal einen Vergleich ziehen (Quest zu QV) in Sachen Geräuschkulisse, bezogen einmal auf den Antrieb und auch beim Überfahren von Unebenheiten wie Schienen, Schlaglöcher ect.
Sehr informativ und fundiert deine Beiträge zum Vergleich Quest und QV4....weiter so (y)
 
Um wieviel Watt handelt es sich dabei im Direktgang?
hängt stark von der Viskosität des Schmiermittels ab. Im Direktgang laufen die Planeten nur passiv mit. Wenn Öl statt Fett drin ist ist das praktisch nicht zu merken. Im VM wird Öl nicht vom Regen rausgewaschen.
 
Abrollgeräusche, Geräuschkulisse

Vlt könntest du auch mal einen Vergleich ziehen (Quest zu QV) in Sachen Geräuschkulisse, bezogen einmal auf den Antrieb und auch beim Überfahren von Unebenheiten wie Schienen, Schlaglöcher ect.

Daran lausche ich noch. Jetzt, wo der Antrieb etwas eingefahren und vor allem ordentlich geölt ist, läuft er deutlich leiser und etwa auf dem Niveau des Quest. Das "Bollern" der Karosse empfinde ich als geringer im Vergleich zum Quest. Das war auch mein Eindruck beim DF im Vergleich zum Quest -- letzteres bollert mehr.

Der große Resonanzraum hinten macht es etwas schwer, Geräusche zu lokalisieren. Im Antrieb höre ich noch Dinge, die ich nicht zuordnen kann. Allert wies mich auf ein Geräusch hin, dass er mit "Tschick" bezeichnete, tritt auf wenn eins der Räder kurz freiläuft, meint er. Ich höre so etwas, klingt für mich aber eher so als werde ein Stückchen Velcroband geöffnet. Dann und wann höre ich ein Klackern aus dem Antrieb bei lastarmer Geradeausfahrt, sobald ich wedele verschwindet es, dann wieder tritt es überhaupt nicht auf. Weiß bisher nicht was das ist.
Ansonsten sind Bodenunebenheiten wenig geräuschintensiv. Die Hinterachse ist ziemlich sanft gefedert, bringt aber guten Kontakt. Das Quest poltert und springt gern auf Unebenheiten, vor allem mit dem Standarddämpfer -- der allerdings im Unterschied zu den 2 Risse-Dämpfern die bei mir schon Druck verloren haben, nicht ausfällt sondern zuverlässig tut was er nicht perfekt kann (ist mir lieber als ein perfektes Feder- und Dämpferelement das aber unzuverlässig ist). Das QV liegt wie ein Brett, im Normalbetrieb so gut wie das wesentlich straffer angestimmte DF, auf rutschigem Untergrund wahrscheinlich besser. Es versetzt nicht auf Schienen oder bei Schlaglöchern und es poltert nicht so laut.
 
Eine Frage an die Schlumpf-Kenner:
Mich irritiert das Gefühl und Geräusch des Mountain Drive. Ausgeschaltet ist der Kettenlauf lauter...

Das war bei meiner SPM mit MD genauso.
Besonders im Winter.

Ich hab auf Rat vom Herrn Schlumpf auf der Spezi hin ein paar Tropfen Kettenöl (ohne Teflon) in die Schmieröffnung getröpfelt.
Nach ca 100 km war es deutlich leiser.

Im VM ist das natürlich alles viel lauter als am offenen Liegerad.
 
Die Hinterachse ist ziemlich sanft gefedert, bringt aber guten Kontakt.
Könntest Du bitte mal Näheres schreiben über die HR-Aufhängung?
Ist da noch dieses Luftfederelement drin?
Gibt es zusätzliche Dämpfung?
Wenn sie so sanft/weich ist: Wie verhält es sich bei Zuladung? Muss dann Luft in der Feder nachgepumpt werden, damit die Gummianschläge nicht zu früh begrenzen?
 

Ich hab auf Rat vom Herrn Schlumpf auf der Spezi hin ein paar Tropfen Kettenöl (ohne Teflon) in die Schmieröffnung getröpfelt.
Nach ca 100 km war es deutlich leiser...

Danke. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Hätte ich gleich tun sollen dann hätte ich dies aus der von Dir verlinkten Anleitung gefunden:
Und eine weitere generelle Beobachtung: Beim mountain-drive erzeugen die nicht belasteten Planetenrädchen im grossen Gang tenzendiell eher Geräusche, als wenn sie im untersetzten Gang Last übertragen müssen.
 
Hinterachse: Aufhängung, Dämpfung und Federung

Könntest Du bitte mal Näheres schreiben über die HR-Aufhängung?
Ist da noch dieses Luftfederelement drin?
Gibt es zusätzliche Dämpfung?
Wenn sie so sanft/weich ist: Wie verhält es sich bei Zuladung? Muss dann Luft in der Feder nachgepumpt werden, damit die Gummianschläge nicht zu früh begrenzen?

Dies dürfte der ungewöhnlichste Aspekt des Queattrovelo sein. Vorweg: bitte berücksichtigt, dass ich weder Ingenieur, noch Techniker oder Mechaniker bin, und auch das Einmaleins der Fahrwerkskonstruktion weder beherrsche, geschweige denn kenne. Hier schreibt der Laie, und der Fachmann wundert sich ...

Hebt man das QV vorn an, kann man den Hinterbau selber leicht ins Wackeln bringen, so weich ist die Federung. Legt man das QV jedoch in die Kurve, liegt es wie ein Brett auf der Straße. Warum das so ist, weiss ich nicht, aber es ist erstaunlich. Super komfortabel bei straffer Spurführung.

Hier sieht man die starre Achse mit der Hinterradschwinge.
FullSizeRender.jpg

Sie ist zu beiden Seiten an den hinteren Radkästen sowie mit einer Stange in der Mitte verschraubt und auf beiden Seiten durch je eine Luft gefüllte Gummikugel gefedert. Bei mir sind derzeit gut 4 bar Druck drauf; Druck ist mit Ventil oben und Dämpferpumpe zu justieren, je nach Gewicht und Zuladung. Mit meinen derzeit 90 kg Abtropfgewicht und dem ganzen Wintergepäck aus der OBT federte das QV nie durch. Federung ist so individuell anzupassen.
FullSizeRender 4.jpg FullSizeRender 2.jpg

Der Federweg wird durch Gummipuffer begrenzt. Simpel und schonend.
FullSizeRender 5.jpg

Die Dämpfung erfolgt durch zwei Öldruckdämpfer die an der Rückseite der Schwinge verschraubt sind. Nach meiner Beobachtung haben die Hinterräder sehr guten Bodenkontakt. Zusätzlich gibt es noch den Querstab, einen Panhardstab nehme ich an, um die Rollbewegung der Starrachse zu kontrollieren. Habe ich in alten Autos schon mal gesehen. Das karosserieseitige Ende sieht man im Foto links neben dem Dämpfer, der gesamte Stab ist auf dem ersten Foto gut zu erkennen.
FullSizeRender 3.jpg

Konstruktiv will man beim Quattrovelo mehr Gewicht auf die Hinterachse bringen als beim Quest, da es sich ja auf 2 Räder verteilt. Man kann es auch, denn der Schwerpunkt muss nicht wie beim Tadpole möglichst nah hinter den Vorderrädern liegen. Allert hat sich die Unterschiede in der Rollachse zwischen Quest und QV genau angesehen. Wer mehr wissen will, sollte seinen Blog zum QV lesen, da sind auch Filme dabei. Ich verstehe nichts davon außer dass bei Gewicht hinten im Kofferraum die Kurvenstabilität weiter zunimmt, weil das Gewicht unter der Rollachse liegt. Wie früher beim Auto: hinten Sandsack rein zur Verbesserung des Fahrverhaltens auf schlüpfrigem Untergrund.
 
Sehr schön beschrieben, danke!
Dann hoffe ich, dass die CFK-Struktur, an der die Gummipuffer geschraubt sind, stabil genug ist.
Im Falle von zu wenig Druck oder gar Leckage der Luftfeder.
Aber Alu schweissen kann er - der Schweisser :)
 
Zurück
Oben Unten