TR Python-Rikscha

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Ziel ist der Bau eines Python-trikes zur Kinderbeförderung.

Nach meinem Python und dem Speculoos-Midracer kommt hier nun mein neustes Projekt.
Da ich mit dem Speculoos quasi immer einen Kinderanhänger ziehe, ist der Geschwindigkeitsvorteil zum Up fast dahin. Daher baue ich gerade mein Python zum Trike um, in dem ich meine Tochter als Sozia mitnehmen kann.

Ein Python bietet sich ja super als Umbaubasis zum Lastentrike an, da das Heckteil nur ein bisschen komplizierter als eine Schubkarre zu sein braucht ;-)

Als erster Schritt wurde eine neues Heckteil aus Vierkantstahl zusammen geschweißt. Als Laufräder kommen erst einmal alte Rennradlaufräder zum Einsatz (hat sich schon gezeigt, dass die für ein Trike wenig taugen mangels Seitensteifigkeit).

Anschließend habe ich aus allen möglichen Holzresten eine Sitzbox für mich und meine Tochter zusammen gezimmert. Aktueller Arbeitstitel ist daher : Die rollende Bretterbude ;-)
 
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Als provisorisches Verdeck für das Passagierabteil musste PVC-Folie mit 5mm Holzleisten als Aussteifung herhalten. An Ort und Stelle wird das ganze mit Klett gehalten.

Der ursprüngliche Plan sah vor, den Sitz und das Heckteil mit rundem Stahlrohr zusammen zu schweißen und anschließend alles in eine stromlinienförmige MEUFL-Hülle zu packen.
Während des Rahmenbaus bin ich aber über Stich&Glue Bauweise gestolpert und werde jetzt wohl dies Bauform für eine mittragende Verkleidung wählen. Sie soll die Sitze gleich mit abstützen und den ansonsten sehr flexy Hauptrahmen mit zu versteifen.
Ich habe bereist mit unserem örtlichen Holzhandel telefoniert und sie können nur Kiefernsperrholz in 4mm und wasserfester Verleimung liefern. Sollte für diese Belastung aber ausreichen und der Preis ist auch viel geringer als Okoume. Mal schauen.

Die ersten hundert Kilometer hat unsere rollende Bretterbude hinter sich gebracht und das Konzept passt auf jeden Fall. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit hat sich auch mit dieser wenig aerodynamischer Form schon leicht gesteigert in Vergleich zum Midracer samt Anhänger.
Mir ging es dabei denke ich mal wieder jedem Trike-Einsteiger: das sichere Fahrgefühl verleitet doch sehr Kurven viel zu schnell anzugehen und prompt ist man nur noch auf zwei Rädern unterwegs... ;-) Ist bei einem Knicklenker dann aber recht hakelig wieder einzufangen. Ausgenudelte 28Zoll Laufräder eines alten Rennrades sind keine gute Basis für ein Trike. Aber so fungieren die Rennrad-Felgenbremsen gleich als Speedlimiter in Kurven;-)
Ein Umbau auf 26Zoll ist definitiv geplant. Beim angetriebenem Vorderrad kommt das sogar früher als erwartet, da gestern Abend hat eine gebrochene Speiche das Schaltwerk um den Finger gewickelt und prompt stellte sich eine sehr formschlüssige Verbindung eines total deformierten Schaltwerks und mehrerer gebrochener Speichen. Neues Antriebsrad ist bereits geordert und die Zwangspause wird für weiter Detailplanungen des Hecks genutzt.
 
Wirkl. cool, aber so richtig leicht schauts nicht aus,oder täuscht das ?
Wie auch immer... Chapeau !
 
ne leicht ist es nicht so ca 30kg. Liegt aber an dem verwendeten Holzresten. Da ist Alles von 50x40 Vierkant bis 14mm Deckenpanel verbaut.
Soll auch erst einmal nur zum ermitteln der Sitzpositionen und Fahrwerktests dienen.
Die Planungen für das S&G Sperrholzheck konkretisieren sich aber langsam.
 
Kleines Update zum Projekt:
In der Garage warten nun 4 Sperrholzplatten und ein paar Quadratmeter 160er Glasgewebe auf ihre Verarbeitung. Die Formgebung klassisch per Papier und Bleistift ist abgeschlossen und sobald ich das mit einem CAD-Programm nachgezeichnet habe, kommen auch Bilder.
Frage dazu: Welches CAD-Programm zur Abwicklung von Flächen könnt Ihr empfehlen. SketchUp scheitert ziemlich schnell beim Verschneiden von gewölbten Flächen und Blender ist für genaueres Konstruieren echt eine Qual.
 
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So der Heckrahmen wurde von allem Unnötigen befreit und anschließend wurden der Boden und die Seitenteile mit Epoxydharz an den Rahmen geklebt.
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Anschließend konnte ich das Heck schon vernähen. Der Boden wird erst nach dem Verkleben mit einer Japansäge in Form gebracht.
Ich bin mittlerweile davon abgerückt Alles im Vorfeld per CAD zu zeichnen. Stattdessen werden die übrigen Teile jetzt am Original in Form gebracht.
 
Die Woche zwar wieder nicht viel geschafft, aber für die ersten Experimente mit der angedickten Epoxyd-Paste hats gereicht. Fürs Andicken hab ich selbst hergestellte Baumwollflocken genutzt. Das ging relativ gut, obwohl sie nicht allzu fein waren
 
So nach dem Verkleben wurde der Überstand mit der Japansäge entfernt. Anschließend Alles grob mit dem Surformhobel in Form bringen und dann die Drahtüberstande und Epoxydtropfen mit der Feile beseitigen.
Jetzt heißt es schleifen, schleifen, schleifen, bevor außen eine Lage Glas drauf kommt.WP_20150505_20_30_32_Pro.jpg WP_20150505_20_31_03_Pro.jpg WP_20150505_20_38_35_Pro.jpg
Kommtar des Nachbars: Ah Sie bauen jetzt noch ein Boot...
 
Die angedickte Epoxyd-Baumwoll-Paste wurde mit einem Holzspachtel verteilt. Bei den nächsten Klebungen werde ich mal eine aufgeschnittene Plastiktüte als Spritztülle ausprobieren.
 
@independent mechanic: Hast Du Erfahrungen mit S&G?
Bei mir ist es das erste Mal, dass ich diese Technik anwende. Musste auch schon etwas Lehrgeld zahlen: 0,6mm Schweißdraht ist wirklich nicht zu empfehlen, bricht zu schnell und ich hab kaum noch eine nicht zerstochene Fingerkuppe...
 

Ich weiß einfach alles.

Nein ernsthaft, auch nur was ich mir mühsam angelesen habe. Holz ist mir letztendlich zu schwer, zu teuer in der Beschaffung (Flugbausperrholz) und das verhalten bei Bruch oder Unfällen scheint mir Kritisch.

Schweißdraht ist zum Nähen eher ungeignet, da zu weich und verbleibende Reste können Rost bilden. Meistens werden Kupfer oder andere nichtrostende Drähte verwendet. Hast du eine Rödelzange? Ich hatte auch schon mal daran gedacht, ob man nicht Nylonschnur oder andere Kunsfaserschnüre zum Nähen verwenden könnte. Die bräuchte man nur abschneiden und die Reste könnten schadlos im Holz verbleiben.
 
So nach Monaten Pause wegen Umzug und neuem Job, kam ich endlich mal wieder zum Basteln. Rohbau ist fast abgeschlossen und langsam beginnt der InnenAusbau. Motor und Akku als Bergfahrhilfe liegen schon bereit.

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Ich hab weiterhin den Schweißdraht genommen, da der da war. Ich hab ihn halt immer doppelt genommen, dann ging es auch halbwegs.
Von aussen ist das Holz komplett mit Glasfaser verstärkt, innen nur an besonders beanspruchten Stellen mit 10cm Glasfaserband verstärkt.
 
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