Projekt HAZJUF

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Aus irgendeinem Grund interessiert mich das Thema Langstrecke mit dem Fahrrad, auch wenn ich selber nicht viel Erfahrung damit habe. Ein Hintergrund für den Kauf meines DF-XL war wenigstens ab und an mal eine längere Strecke zu fahren als bisher. Nachdem der Start der Beziehung zu meinem DF-XL ja eher durchwachsen war, wollte ich dieses Jahr dann Nägel mit Köpfen machen und herausfinden wie man sich dabei fühlt. Brevets bekomme ich derzeit aus beruflichen und familiären Gründen nicht hin, also galt es das allein herauszufinden. Gefahren war ich bisher nur knapp über 200, immerhin Ruderrad, alles darüber war also Neuland für mich. Ich fand die Zahlen, die hier so kursieren immer ein wenig respekteinflößend, 250km und 275km klingen ja fast gleich, aber dazwischen liegen am Ende eines langen Tages ja locker noch eine Stunde mehr, wenn man schon soundsoviel Kilometer in den Beinen hat.
Unter anderem deswegen waren die letzten Monate der Suche nach einer vernünftigen Sitzposition und der Behebung diverser Kleinigkeiten, die mir in der Summe aber doch auf dei Nerven gingen, gewidmet. Aber das kann nicht ewig gehen und so hatte ich mir selbst eine HAZJUF Therapie verordnet - Hör Auf Zu Jammern Und Fahr.

Völlig unverhofft ergab es sich letzten Samstag, dass die ganze Familie für den darauffolgenden Sonntag auf einmal eigene Pläne und ich auf einmal frei hatte. Suboptimal war, dass ich nur 4 Stunden Schlaf bekam vorher, aber familienfrei sticht erst einmal ganz hoch, und wenn ich darauf warten müsste, dass wirklich alles Wünschenswerte zusammenkommt, dann könnte ich lange warten. Also das DF gepackt, das Wetter sollte gut werden, Proviant eingekauft. Da traf es sich, dass mein Bruder ankündigte, genau zum richtigen Zeitpunkt seinen selbst gemauerten Pizzaofen erstmals in Betrieb nehmen zu wollen. Also war das Ziel klar, schnell auf brouter.de ein Route erstellen lassen, hie und da korrigiert und aufs iphone gespielt.

Ich komme am nächsten Morgen nicht ganz so früh los wie geplant, weil ich am Abend vorher noch eine Umstellung der Sitzposition vorgenommen hatte, ich wollte wieder etwas steiler sitzen, obwohl genau das vorher mein Problem gewesen war. Gegen sieben breche ich dann auf und meine Vorfreude erhält einen ordentlichen Dämpfer, da bis auf eine einzige Ampel, die ich noch bei Gelb mitnehmen kann ausnahmslos wirklich alle Rot sind. "Wenn das so weiter geht....".
Mit dem Ortsschild Bremerhavens lasse ich aber auch die Ampeln hinter mir, ich fahre einfach Straße und es ist angenehm wenig Verkehr, es ist noch kühl und es läuft einfach gut, auch wenn ich mich bewusst zügele, um nicht zu viele Körner zu früh zu investieren.
An der Fähre Vegesack habe ich dann mal Glück, die Fähre kommt innerhalb von Minuten und traditionsgemäß verzehre ich die erste Banane während der Überfahrt. Die von Brouter gewählte Route ist besonders in den mir unbekannten Bereichen ausgesprochen gut, selbst eine Deichauffahrt in Lemwerder, die ich gar nicht kannte, wird gefunden und obwohl ich die schieben muss, um mir nicht die Reifen auf dem Split kaputt zu fahren, gefällt mir die Strecke insgesamt sehr. Langsam wird es immer heißer, so dass ich mich freue, mich gut eingecremt und eine Sonnenbrille dabei zu haben. Ich lasse ich es laufen und versuche nicht schneller zu fahren als ich durch die Nase atmen und den Kopf an die Nackenstütze anlehnen kann. Solche Regeln brauche zumindest ich, weil man die auch noch befolgen kann, wenn man für kompliziertere Selbsteinschätzungen vielleicht schon zu müde geworden ist. Was mir richtig gut gefallen hat ist mein neues Visier, das ich mir aus einem 1mm Lexan Rest geschnitten habe, es ist deutlich höher als das käufliche Visier, aber man ist nicht versteckt unter einer Haube, sondern kann Leute grüßen und fühlt sich freier, verschluckt nicht jedes Insekt UND hat nicht immer dieses Wummern auf den Ohren, das hat mich vorher beim komplett offen fahren fast wahnsinnig und beim Aussteigen halb taub gemacht. So kann ich sogar die Vögel beim fahren wieder singen hören.
Mittlerweile herrscht eine Affenhitze, knappe 30 Grad und ich komme mit dem Trinken kaum hinterher, nach 100km ist die Weiterfahrt nur noch als Fisch in Salzkruste möglich. Und überhaupt: Wo bleibt das ganze Essen? Ich esse jede Stunde irgend etwas, in der Not frisst der Teufel Fliegen und ich halt Müsliriegel, Fruchtschnitten, Bananen, obwohl ich das sonst in diesen Mengen nicht gern tue. Aber mir bleibt bei der Fahrt ein Völlegefühl ebenso wie ein Hungerast erspart.
Durch die neue Sitzposition werden die Gesäßmuskeln deutlich und die Knie etwas mehr beansprucht, dafür Achillessehne und Bereich neben Schienenbein überhaupt nicht. Ein Cleat steht schief, aber der ist derart eingegraben, dass er nicht mehr grade zu montieren ist, die Schuhe muss ich bald mal wegwerfen. Die Gegend südlich von Bremen ist erst noch leicht wellig und wird dann aber so flach, dass es irgendwann keinen mehr Spaß macht. Trotzdem gibt es immer wieder wunderschöne Orte, an denen ich gern angehalten hätte, diesmal habe ich aber nicht die Muße dazu, sondern konzentrierte mich darauf, locker weiter zu kurbeln. Erwartungsgemäß beschweren sich die Gesäßmuskeln irgendwann über fehlende Vorbereitung auf die neue Position, aber es fühlt sich dennoch richtig an.
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Ich habe sicherheitshalber vorher ein paar Punkte festgelegt, die ich in vorgegebener Zeit erreichen wollte, um rechtzeitig feststellen zu können, ob nicht wegen zunehmender Erschöpfung vielleicht die ganze Fahrt besser abgebrochen werden sollte, aber wenn auch knapp, werden diese Ziele erreicht und es geht mir immer noch gut, also weiter.
Bis zum Fuß des Wiehengebirges ist der Schnitt auf irgendwas mit 35 geklettert, dann geht es bergauf und ich kurbele mit angemessener Zurückhaltung (=langsam) rauf, berghoch drücken ist nicht so mein Ding. Im Hügelland südlich des Wiehengebirges fühlt sich das VM und ich auch irgendwie wohler, mal kann man es laufen lassen und trotzdem einiges an Schwung den nächsten Hügel hinauf mitnehmen. Mit dem Navi innen auf dem rechten Radhaus montiert verfahre ich mich dennoch ein paar Male, weil die Lenkung immer noch zu unruhig ist und ich bei Tempo 50-70 schon nicht mehr gern und sei es auch kurz aufs Display gucke. @DanielDüsentrieb, was muss man noch mal tun, um die Lenkgeometrie ein bisschen zu beruhigen?
Eine Viertelstunde nach der berechneten Ankunft rolle ich dann auf den Hof und rieche schon das Holzfeuer. Mein Bruder staunt nicht schlecht und ich muss sagen, dass er weder mit dem Bau des Pizzaofens noch mit der Herstellung der Pizza darin seine Zeit vertan hat. Das war mit Abstand die leckerste Pizza seit langem, auch wenn sicher mein Kohldampf nach der langen Fahrt mit zu diesem Eindruck beigetragen hat. Gute 5 Liter Wasser und Obstsaft habe ich auf der Fahrt bis hier her getrunken und während des Aufenthaltes bei meinem Bruder kommt noch einiges hinzu.
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Knapp über 200km bis hierher mit insgesamt einem 33er Schnitt nach GPS, mein Tacho behauptet mehr, aber ich habe den Umfang des kürzlich montierten Schwalbe One noch nicht eingegeben.
 
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Der Projektname gefällt mir, werd ich mir auch mal hinter die Ohren schreiben.
Pizzaofen ist eine tolle Sache, wir haben auch einen alten im Dorf, den ich kürzlich füttern durfte :)
 

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Danke für diesen tollen Therapievorschlag. Pizzaofen geht auch elektrisch, aber da es noch keine App zum Downloaden von Pizza und deren Nebenwirkungen gibt, hilft nur HAZJUF
 
Musste grade mein Töchterchen ins Bett bringen, weiter geht's:
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Beim Blick auf die Uhr wird mir langsam mulmig, wo ist die Zeit geblieben? Dass ich mich erfolgreich in die Sch… reiten konnte ist somit bewiesen, nun gilt es da aber auch wieder rauszukommen. Um fünf Uhr packe ich frisch befüllte Akkus und Trinkblasen ein, setze ich mich in mein XL und werde von meinem Neffen gebührend per "High Five" verabschiedet (ich bin der links im Bild).

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Noch einmal tief durchatmen, will ich wirklich wieder zurück oder nicht lieber morgen früh? Nein, ich glaube es geht, also weiter.
Durch die lange Pause ist klar, dass mein Ziel bis Mitternacht wieder zu Hause zu sein, nicht mehr gehalten werden kann. Ich beschließe, mich trotzdem nicht hetzen zu lassen, das führt zu nichts und also richte ich mich darauf ein, eben ein bisschen länger unterwegs zu sein. Mittlerweile hat sich das Fußbrennen als Begleiter eingestellt, mal mehr, mal weniger, ich habe das Gefühl, dass die Schuhe zu weich sind. Nach 15 Jahren dürfen es aber auch mal neue sein. Dafür hat ein zusätzlicher Streifen Moosgummi zur Entlastung der Gesäßmuskeln tatsächlich den erhofften Effekt, ich muss mich zwar immer noch regelmäßig "hochräkeln", aber das befürchtete Schlimmerwerden der Schmerzen bleibt aus. Es beruhigt mich der Gedanke, dass ich für jedes Rad Ersatzreifen und -schlauch dabei habe und im Fall einer Panne nicht lange flicken muss.
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Nach der rauschenden Abfahrt in die norddeutsche Tiefebene wird mir erst einmal bewusst, was alles noch vor mir liegt. Habe ich sie eigentlich noch alle? Ich kann mir die Abfolge der gleich ausehenden Dörfer einfach nicht merken, gerade die Strecke zieht sich unheimlich und auch nach Delmenhorst warten ja noch ein paar Stunden Fahrt auf mich. Egal, du wolltest wissen wie es sich anfühlt, so isses nun.
HAZJUF halt.

So richtig kaputt bin ich immer noch nicht, obwohl ich nun auch keinen Ortsschildsprint mehr hinlegen will, mir ist eher etwas langweilig, da ich zwangsweise einen sehr ähnlichen Rückweg fahre, um nicht allzu spät nach Huse zu kommen, schließlich muss ich am nächsten Morgen wieder arbeiten.
Irgendwann kommt was kommen muss, obwohl ich bei meinem Bruder den Akku ein bisschen habe nachladen können, hat das Handy beim Navigieren diesen komplett leer gemacht. Die Dämmerung bricht langsam an und ich habe keinen Ersatzakku dabei. Das kann schnell das Ende einer Fahrt oder zumindest den Beginn einer seeeehr langen Pause bedeuten, wenn man überhaupt jemanden findet, der einem den Akku laden kann zu dieser Zeit.

Ich komme mir vor wie McGuiver als ich hinter das rechte Vorderrad greife und den Velogical Dynamo herausklappe, den ich für diesen Zweck eingebaut habe. Im Rückblick wäre es noch schlauer gewesen, den Dynamo schon vorher zu benutzen, denn langsamer macht der einen nicht merklich, aber dann hätte das Handy seinen Ladestand halten können und der Akku des Forumsladers hätte für die Beleuchtung zur Verfügung gestanden. Aber so geht es auch, ich habe die erste Version von @JensD, die immer Strom am Lichtausgang zur Verfügung stellt, egal wie leer der Akku sein sollte.
So bin ich nach weniger als einer Minute wieder auf der Strecke und freue mich wie ein Schneekönig.
Auch wenn die Konsequenzen in Form einer geringen Verkehrsdichte trotz fantastischen Wetters sehr angenehm sind, beginne ich mich zu fragen, wo eigentlich die ganzen Leute sind an diesem herrlichen Sonntag Abend. Ganz Norddeutschland muss evakuiert gewesen sein und ich war der Einzige, der das nicht mitbekommen hat.
Lediglich in Delmenhorst - die scheinen noch weniger davon mitbekommen zu haben als ich - sehe ich viele Leute...und die mich: Ey Alter, wie cool ist das denn?
Während der Fahrt kommen mir Zweifel, ob an der nördlichsten der drei Fähren um diese Uhrzeit überhaupt noch Verkehr herrscht und ich disponiere um und beschließe, mein Glück erneut in Lemwerder zu versuchen. Ich habe den Fährplan ausgedruckt dabei und wenn ich nicht ein paar Mal hätte anhalten müssen, um den Gummiring des Dynamos wieder aufzuziehen, den die Schutzmanschette des Federbeins beim Einfedern nach unten geschoben hat, hätte ich das auch geschafft. So bleibt mir nur wie in einem schlechten Film der Anblick der Fähre im Augenblick ihres Ablegens und ich muss eine halbe Stunde warten....egal, verrechnen wir das mit dem optimalen Timing während der Hinfahrt.
In dem Moment unterläuft mir der einzige folgenschwere Fehler während dieser Fahrt. Beim Herausnehmen des Handys beende ich versehentlich die Aufzeichnung und bin irgendwie zu unkonzentriert, auf den Gedanken zu kommen, ob ich den Track nicht erneut geladen bekomme, um den Rest dann abzufahren. Es fehlen aber nur noch knappe 60 Kilometer und ich beschließe, eine Route hierfür direkt in Komoot erstellen zu lassen, das habe ich nämlich im Gegensatz zu brouter direkt auf dem Handy. Während des Wartens auf die Fähre wird mir dann zum ersten Mal ganz schön kalt, nassgeschwitzt wie ich bin, mittlerweile ist es auch dunkel.
Während dieser letzten Etappe meiner Rückfahrt habe ich erst gestaunt, dann viel gelacht, um am Ende den Verantwortlichen fürs Routing bei Komoot mit allen Schimpfworten einzudecken, die mir einfielen, nur so zum Zeitvertreib, denn davon hattte ich mehr als mir lieb war. Ich habe unglaublich Höhenmeter gesammelt und gelernt, dass es mehr Straßen ohne jegliche Straßenbeleuchtung, dafür aber Kopfsteinpflaster oder gar wassergebundener und sehr welliger Decke in diesem Teil meiner Heimat gibt als ich mir hätte träumen lassen - man muss nur komoot fragen. Sicher eine herrlich pittoreske Route, ich bilde mir ein ein Mühlrad rauschen zu hören, kann das Wasser riechen - aber es ist stockfinster und ich will nach Hause, stattdessen muss ich im Berggang, den ich im Wiehengebirge nur mal ausnahmsweise benutzen musste, eine Steigung nach der anderen hochkurbeln, runter muss ich dafür natürlich langsam fahren, zu Hause ankommen will ich schließlich.
Um halb zwei passiert das schließlich auch, ich parke meine Elise, dusche noch ausgiebig und lege mich ins Bett um noch ein bisschen Schlaf zu ergattern bevor der Wecker schrillen und mich wieder wecken wird. Ich wollte es ja rausfinden, wie es sich anfühlt, mehr als 400 Kilometer an einem Tag Fahrrad zu fahren, weiß es nun, bin aber etwas ratlos und unsicher, ob ich das so schnell wieder brauche, auch wenn es viel besser lief als gedacht. Warum genau macht man das, wenn man sich auch bei einem Halbmarathon auspowern und anschließend noch den halben Tag mit der Familie verbringen kann?

Das Unerwartete passiert dann am nächsten Morgen. Ich wache auf, fühle in mich hinein und bei den ersten Metern merke ich - nichts. Jedenfalls nichts von all den Schmerzen und Wehwehchen, die stillschweigend zu erdulden ich mir bereits vorgenommen hatte. Meine Gesäßmuskeln lassen mich zwar wissen, dass sie ordentlich was geleistet hatten, aber mit sich hochzufrieden sind (ich übrigens auch), ansonsten: keine Knieschmerzen, kein Ziehen der linken Achillessehne (die ich dieses Jahr über zwei Monate schonen musste, weil sie nicht zur Ruhe kam, was mir echt schwer gefallen ist), nichts dergleichen. Okay, die Schuhe sind echt zu weich und meine Fußsohlen sind leicht taub deswegen, aber das lässt sich leicht beheben beim nächsten Mal.
Dafür ist der ganze Körper in einer leichten, aber nicht unangenehmen Spannung und es durchströmt mich ein Gefühl einer tiefen Ausgeglichenheit. Es ist kein Kopfgefühl auf Grund der erbrachten Leistung, sondern ein sehr körperliches Gefühl, zum ersten Mal seit langer Zeit habe ich wieder geschlafen wie ein Stein. Und auch jetzt, Tage später, habe ich immer noch das Gefühl, als wäre ich durch diese lange, aber dosiert anstrengende Fahrt der sonnigen Seite meines Gemüts näher gekommen. Mir fallen nur wenige Dinge ein, die etwas ähnliches bewirken können und die meisten davon stehen entweder im Konflikt mit dem Betäubungsmittelgesetz oder gelten als unmoralisch. Am Tag danach stellt sich die Frage jedenfalls nicht mehr ernsthaft, ob ich etwas ähnliches irgendwann noch einmal tun werde. Werde ich.

Mir ist schon klar, dass das irgendwie ein 400er für Weicheier war, bis auf die Affenhitze perfektes Wetter (ich mag das sogar), keine Pannen, genug Essen und Trinken. Ich habe große Hochachtung vor denen, die komme was da wolle, zu einem bestimmten Termin erscheinen und bei jedem Wetter fahren, auf Rennrädern oder gar Klapprädern. Irre, da bin ich noch lange nicht.
Trotzdem, bei meiner nächsten Fahrt habe ich im Kopf, dass ich das zumindest schon einmal geschafft habe.

die ersten 350km mit 32er Schnitt
die letzten mit grottigem routing 22 Schnitt im Dunkeln
insgesamt 1750 hm, 13:32, 410km
2*3,5 Liter Wasser mit Natron bzw Kochsalz auf der Rückfahrt
2 Liter Saft
2 Bananen, haufenweise Müsliriegel, Kekse
die beste Pizza diesseits von Palermo und viel Sprudel nicht zu vergessen

Ein fettes Dankeschön an alle, die mit ihren Tipps geholfen haben, das XL zum Laufen zu bringen und mir die elementaren Fehler auf längeren Strecken schon im Vorfeld erspart haben, @jostein, @Kid Karacho und @Guzzi möchte ich besonders danken!

PS: Wenn ich das kann, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das noch viel mehr Leute, die hier mitlesen, ebenfalls können, auch ohne das zu wissen. Neulich war hier die Rede von einem Rennradler mit den "bedrohlichen Waden", so einer bin ich ganz sicher nicht. Ich kann überhaupt nur eine Sache ziemlich gut, nämlich mich nicht völlig falsch einzuschätzen. Irgendwie wusste ich dass es klappen kann, auch wenn meine längsten Fahrten bisher 200er schon 2014 waren, so gesehen war der Sprung vielleicht ein bisschen groß, aber ich hätte kein großes Problem mit meinem Ego gehabt, bei meinem Bruder zu übernachten, falls es wirklich besser gewesen wäre. Insofern tastet euch langsam ran, aber schließt auch nicht gleich aus, dass ihr das ebenfalls könnt, trainieren gehört natürlich schon dazu.

PPS: Ich habe keine Ahnung, warum meine Erfahrungsberichte immer gleich zu Krieg und Frieden ausufern müssen.
 
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Gut gemacht! Macht doch irgendwie Spaß, ich denks auch jedes Mal wieder.

Martin
 
Freut mich, daß du und deine Elise nach der schwierigen Anfangszeit jetzt wohl doch zueinander gefunden habt.

Du, @Erdie oder auch @Kraeuterbutter habt die Flinte nicht gleich in's Korn geworfen (y). Viele andere haben leider nicht die Geduld. Sie lesen nur die euphorischen Berichte der langjährigen VM-Fahrer und sind enttäuscht, nicht von Anfang an auf dem gleichen Nieveau zu sein. Es nicht genügt, sich ein VM zu kaufen, sich reinzusetzen und ein bißchen zu treten. Man muß sich schon ein wenig damit beschäftigen: welche Übersetzung brauche ich für meine Strecken, welche Strecken sind überhaupt VM geeignet, finden der optimalen Sitzposition, Gewöhnung an die Liegeposion (wenn man vom Up kommt) und natürlich fahren, fahren, fahren... von nichts kommt nichts. Von daher ist deine HAZJUF Therapie genau das richtige: Erfahrungen sammeln und dann optimieren.

warum meine Erfahrungsberichte immer gleich zu Krieg und Frieden ausufern müssen.
werden immer gerne gelesen
Mir fallen nur wenige Dinge ein, die etwas ähnliches bewirken können und die meisten davon stehen entweder im Konflikt mit dem Betäubungsmittelgesetz oder gelten als unmoralisch.
:D
ob ich etwas ähnliches irgendwann noch einmal tun werde. Werde ich.
mich deucht, man wird sich nächstes Jahr auf ein paar interessante Brevet-Berichte freuen können :whistle:

Gruß Hartmut
 
@Prion
Alter Haudegen, hast Du gut gemacht! Wobei ich das Wiehengebirge auch neulich erklommen habe und ich da auch einige fiese Steigungen hatte. Aber sowas geschafft zu haben macht vor allem zufrieden.
 
@Prion ... wieso über das Gebirge? Was spricht gegen P. Westfalica ... Bad Oeyenhausen ... Bielefeld, so umschifft man das W.Gebirge und fährt etwas Weser.Wanderwege .... oder liege ich da falsch?
 
@Prion ... wieso über das Gebirge? Was spricht gegen P. Westfalica ... Bad Oeyenhausen ... Bielefeld, so umschifft man das W.Gebirge und fährt etwas Weser.Wanderwege .... oder liege ich da falsch?
Das ist die gleiche Antwort wie die des Bergsteigers, der gefragt wird, warum er denn da hinauf klettert: "Weil er da ist".
Spass beiseite: brouter berechnet anhand der eingegebenen Parameter die "guenstigste" Strecke. Ist wohl einer der Gründe.
 
@rallef70 Stimmt, aber ich kenne die Gegend ganz gut und war mit der Routenführung einverstanden. @Jan Bei Holzhausen ist die Querung des Wiegengebirges gar nicht so brutal und ich war ehrlich gesagt ganz froh, dass es rauf und runter ging. Ich wollte sowieso mal meine Berggänge testen, von daher wäre ich selbst dann da lang gefahren, wenn Porta Westfalica keinen Umweg bedeutet hätte.
Ich bin auch schon mal die Kahle Wart gefahren, aber das wollte ich mir dieses Mal nicht antun, da mir der Rückweg ja auch noch bevorstand. Komoot jagt einen übrigens gnadenlos dort hinauf, brouter macht auch dort einen besseren Job. Ich habe so das Gefühl, dass brouter selbst mal auf dem Fahrrad sitzt und der komoot Routing-Algorithmus überschrieben ist mit "Ich zeig euch was ne Harke ist".
 
Komoot jagt einen übrigens gnadenlos dort hinauf, brouter macht auch dort einen besseren Job.
Komoot: ist da eher touristisch orientiert; interessente Landschaftspunkte landen da meiner Erfahrung nach "gnadenlos" auf der Streckenführung (Flussquellen, Denkmäler, wichtige Steigungen / Pässe)
BRouter: möglichst flott / effizient von A nach B im Rahmen des jeweiligen Profils; insbesondere die beiden forumsbeeinflussten Profile machen da einen guten Job.
 
@Prion mir war klar, daß Du Dich da auskennst. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, daß es Teilstrecken gibt, die man einfach fahren MUSS :D
Ich hatte mitgelesen und mein Neid wuchs mit jedem Deiner Kilometer...
 
@bike_slow Genau so. Übrigens waren meine Kommentare bzgl komoot die ganze Zeit mit einem Augenzwinkern gemeint, war ja meine eigene Tollpatschigkeit, meine auf flottes Vorankommen getrimmte Route gekillt und stattdessen auf ein spontanes routing mit komoot gewechselt zu haben.
Trotzdem mag es helfen, sich dieser unterschiedlichen Zielsetzung bewusst zu sein, danke die noch einmal unmissverständlich auf den Punkt gebracht zu haben. Übrigens lasse ich selbst die brouter Routen per komoot darstellen, weil ich die Präsentation mag, k ist also keineswegs schlecht, so war es nicht gemeint von mir.
 
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