Pinion Familienzuwachs 2015 – 12-Gang, 9-Gang, VM-Gang.

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Hallo zusammen,

seit mittlerweile 3 Jahren gibt es die Pinion P1.18, die wir hier ausgiebig diskutiert haben:
https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/pinion-und-sie-bewegt-sich-doch.32666/

Im Laufe dieses Jahres sind schrittweise ein paar neue Modelle und Optionen hinzugekommen. http://pinion.eu/produkte/ Es gibt jetzt bei Pinion also 4 Getriebe:
Pinion-Family2.jpg


P1.12. - In Referenz zur P1.18 ist sie ein bisschen günstiger, leichter und unkomplexer. Ihre gröbere Abstufung empfand ich als Vorteil. Man trifft damit zwar nicht den sportlichen Grenzbereich, aber schneller einen passenden Gang beim Berg- und Talfahren. Bei der 18er dreht man teilweise gehörig am Rad, um bei den feinen Sprüngen im groben Gelände mal ans Ziel zu kommen. Je nachdem, was man will, ist die 12er also keine kastrierte 18er, sondern ggfs. das sinnvollere Konzept. Das Fahren und Schalten selbst ist identisch...

P1.9XR - Hier werden die Gangsprünge von 24% dann doch langsam zu groß. Gedacht ist das für Pedelec-Unterstützung. Ob dann aber 568% Entfaltung nötig sind – das hat sich mir noch nicht erschlossen.

P1.9CR - Ist dann doch schon mal spürbar günstiger und leichter die P1.18 und meines Erachtens die bessere Wahl für Nabenmotoren als die XR. Hier ist es erwähnenswert, dass wir in den 3 Jahren fast die Hälfte der Getriebe an Scorpions mit Nabenmotor geliefert haben. Also der typische Pinion-Kunde hat schon alles, nur wegen dem Motor keine Rohloff sondern ungeliebte Kettenschaltung. Die 18er ist für Pedelecs aber oversized und die 9er sicher geeigneter.

Ob die 364% als Alleinschaltung ausreichen, ist Geschmackssache – mir schon, üblichen Cityrädern mit Nabe erst recht. Doch die CR wäre auch der beste Kandidat für Kombination mit weiteren Schalteinheiten zur Entfaltungsmultiplikation á la „Neo-Dual-Drive“ (oder Schlumpf-Rohloff)... mit Nabe hinten.

In unserem praktischen Testfall am GX-Prototypen mit 20“-HR blieb die Kettenschaltung hinten halt intakt. Nur, da man einen Kettenspanner eh braucht (eventuell Längenanpasser), kann man auch im Neukonfigurationsfalle am HR ein kurzes Rennschaltwerk anbringen und so spannen, dass es bodenfern bleibt. Dazu die Singlespeednabe mit 2 Ritzeln bestücken (32-20), die man im bergigen Notfall hochschaltet. Um den Lenker sauber zu halten, ggfs. mit einem einfachen indexlosen Rahmenhebel.

VM-Gang – Nachdem 3-4 Velomobile mit je individuellen Lösungen pinionisiert wurden, haben wir eine kleine Standardaufhängung entworfen, um möglichst einfach und tief auf den Mast zu kommen. Dank Post-Fail ist die bisher noch an keinem VM zum Einsatz gekommen, aber dafür an einem norwegischen Rail-Bike mit Gates-Carbon-Drive.

Rail-Pi.jpg

p1-IMG_3474.jpg p9 IMG_4185.jpg HTP-A0.jpg HTP-A4.jpg

VG Steffen
 
Muss Pinion hängend nach unten Montiert werden, oder geht es in allen Lagen, also auch "über Kopf" ??? Mir ist schon klar, dann zeigen die Schaltzüge nach vorne.

Gruß
Dieter
 
Die normale Einbauposition am up ist mit den Schaltzügen vorn. So wie von velomo verbaut ist sie also bereits "falschrum". Ich gehe davon aus, daß sie sich das vom Hersteller haben absegnen lassen und demnach dem Getriebe die Einbaulage ziemlich schnuppe ist.
 
@sanktnelson - ganz oben in der Übersichtstabelle stehen die Getriebe-Preise in der untersten Spalte. Die Ausleger und Schlitten kosten ab ~150€.

Ja, dem Getriebe ist seine Lage im Raum egal - haben wir absegnen lassen. Es muss halt so positioniert werden, dass die Brücke gut an den Rahmen kommt. Senkrecht vorn dran wäre auch möglich - aber selten schön. Kopfüberhängen, ohne dass der Kettenblattausgang links liegt, wird bissl aufwendig am Lieger - aber siehe Railbike, die hängt...

VG Steffen
 
Danke! Zur Rechtfertigung meiner Blindheit: Als ich den Thread zuerst angeschaut hatte, waren die meisten Bilder kaputt und ich hab später nicht nochmal durchgeschaut - ja, es ist immer das Material Schuld, nie der Nutzer ;)
 
Doch die CR wäre auch der beste Kandidat für Kombination mit weiteren Schalteinheiten zur Entfaltungsmultiplikation á la „Neo-Dual-Drive“ (oder Schlumpf-Rohloff)... mit Nabe hinten.

Hallo Steffen,
auch nach mehrmaligem Lesen bin ich mir nicht sicher, was Du mit dem Satz sagen wolltest.
Kombination Pinion CR mit was?
Was meinst Du mit "Nabe hinten"?
Kannst Du dazu bitte etwas erklärendes schreiben oder an einem (theoretischen) Beispiel aufzeigen?

Persönliche Meinung zur 9-Gang-Pinion an sich:
Die Abstufung von 17,5% finde ich persönlich für alles, was über ein hundsgewöhnliches Stadtrad hinausgeht, zu grob.
Schnelles Fahren macht bei 17,5% Gangabstand garantiert keine Freude. Und Halfstep oder ähnliches macht die
Einfachheit der Bedienung wieder zunichte.
Zu Kombinationen mit E-Antrieben kann ich nichts sagen, da keine Erfahrung.

Gruß
Arnold
 
Hallo Arnold,

wir hatten die Fragen bzgl. Gesamtübersetzung und Gangsprüngen auch schon im 18er Thread diskutiert, wo der sportlichen VM-Fraktion 636% zu wenig und 11% zu viel waren. Fazit damals: Für diejenigen, die 1000% UND Feinstabstufung suchen, kann es nur eine Kombi-Lösung geben, statt einem all inclusive Drehgriff - das gilt umso mehr für die kleineren Pinions. Derzeit ist das real mehr oder minder möglich mit der 2fach-Kombi Schlumpf-Rohloff oder 3fach-Kombi Mehrfachblatt-Dualdrive... Eine neue 2fach-Option wäre nun eben die 9er Pinion vorn mit einer Kassette oder Nabe hinten (Nexus, Rohloff etc. am besten was mit effektivem Direktgang anbei). Natürlich war das auch schon mit der 18er drin, aber mit der 9er ökonomischer. Bestückt man hinten z.B. eine Kassette in 36-32-28-25-22-21-20-19-18, hätte man 730% bei 5% Abstufung im Highspeedbereich (das gibt es sonst nirgends). Kombiniert man es mit einer Nabenschaltung, könnte man die Gänge über Blatt-Ritzel-Wahl so anordnen, dass im kritischen Bereich Halfstep rauskommt. Damit multipliziert die Pinion potentiell alle Hinterrad-Schaltungsvarianten besser, als es ein Mehrfachkettenblatt oder die Schlumpf je konnten... man kann da frei draufloskombinieren, sollte nur im Hinterkopf behalten, dass allzu kleine Ritzel dazu einladen, die Kette zu morden.

Bei der 9-CR sehe ich - wie gesagt aus meiner bisherigen Kunden-Erfahrung - den größten Nutzen in Kombination mit einem Nabenmotor. Dafür war die 18er in allen Dimensionen oversized. Ich würde aber nicht ausschließen, dass sie auch als unmotorisierte Alleinschaltung für viele Zwecke ausreichend ist (so plant es Pinion ja für "City-Räder"). Ich bin mit ihr an unserem GX (20", 48-30 Übersetzung) ein bissl durch unsere bergige Gegend gefahren (bis 15% Anstiege) und kam gut klar. Freilich auf einem offenen Trike und der Einstellung, dass man ab 40 bergab nicht mehr mittreten muss, sondern rollen lassen kann. Aber die Pinion im Liegerradbereich sehe ich auch genau bei jener "Genießerfraktion", die nicht im sportlichen Kadenz-Grenzbereich operiert, sondern sich mit üblichen Gangsprüngen von Tourenschaltungen anfreundet (15-20%), statt der Rennradmöhre (<10%). Wem die 9er Entfaltung nicht reicht, hat eben noch die grobe 12er und feine 18er zur Wahl.

VG Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe nicht ganz, warum du die CR als besten Kandidat mit anderen Schaltungen siehst, ich fände da die XR viel praktischer. Da holt man sich die große Entfaltung über die pinion vorn und die feine Abstufung über eine Rennradkassette hinten? Ist es nicht das was alle Velomobilisten immer suchen? Da sind doch lässig 1500% mit 1Zahn Abstufung drin.
 
Mein Gedanke bezog sich darauf, normal mit der Pinion zu schalten und hinten eine grobe Rettungsoption mit dualdrive-artiger 3-Gang-Nabe (mit Direktgang), 2-3 rudimentären Ritzeln oder eben den Nabenmotor zu haben.
Aber ja, wenn man es andersherum denkt, nimmt man vorn die XR und füllt deren Gangsprünge mit einer sehr fein abgestuften Kassette auf. Zwischen jedem XR-Gang können dann bis zu 4 Ritzel liegen, was ähnlich viel Überschneidung wäre wie ein Mehrfachkettenblatt. Nur statt 2-3 Blätter vorn hat man so 9 Blätter, was in der Tat über 1000% bei unter 5% erlaubt.
 
kann ich so nicht nachvollziehen. <Erbsenzählmodus>Die XR zusammen mit einem 10-Fach paket 16-25 (durchschnittlicher Gangsprung 5 Prozent) macht 887.5 Prozent. Das ist natürlich echt viel, aber nicht über 1000 Prozent bei unter 5 Prozent Gangsprung. Bei 11-20 hat man dann 1033 Prozent mit 9 Prozent Gangsprung am oberen Ende.. </Erbsenzählmodus>
 
Bei der 9-CR sehe ich - wie gesagt aus meiner bisherigen Kunden-Erfahrung - den größten Nutzen in Kombination mit einem Nabenmotor. Dafür war die 18er in allen Dimensionen oversized.

ich hab auch Nabenmotoren im Einsatz - und trotzdem ne "volle" Kettenschaltung und nicht zu große Gangsprünge
für mich schließt sich Nabenmotor und "richtige" Schaltung nicht aus
 
Konstant 24.3% abgestuft

reicht Dir nicht ?

(0,32 - 0,398 - 0,494 - 0,615 - 0,764 - 0,950 - 1,180 - 1,467 - 1,82)

edit: gerade gesehen: Du kannst - statt selbst zu rechnen - im Übersetzungsrechner außer "Entfaltung" auch "Übersetzung Getriebe" und "Gesamtübersetzung" auswählen
 
Zuletzt bearbeitet:
@Nobbi: ich dachte halt, man wählt die Kassette so, daß man 5-6 Ritzel mit feiner Abstufung hat, also etwas mehr als zwischen zwei pinion Gängen liegt. Den Rest dann größer für Berggänge, so 13-14-15-16-17-18-20-24-28-32 oder so. Bin aber nicht im Bilde ob es das fertig gibt.
 
Hallo,

Ich war auch gespannt auf die anderen Pineons. Bei den geringen Preisunterschieden zwischen der 18 gang und der 12-gang und der 9 gang xr frage ich mich warum ich nicht gleich die 18-Gang nehmen soll?
Einzig die 9 gang cr ist knapp 500 Euro billiger als die 18 Gang, aber zum Vergleich mit einer Shimano 8 oder 11 Gangnabe doch immer noch recht teuer.
Bei der Kombination Pineon mit einer Nabenschaltung muss man immer daran denken, dass ein kleines Kettenblatt simuliert wird und man schnell den zugelassenen Bereich für die Untersetzung überschreitet.
In Kombination mit einer Kettenschaltung hinten hat man wieder viele Gangüberschneidungen, da braucht man vorne nicht so viele Gänge.
In Kombination mit einem Radnabenmotor kann die Schaltung Sinn machen wenn man keine so große Entfaltung braucht und die Gangsprünge nicht zu eng liegen müssen und wenn der Radnabenmotor hinten sein muss. Da aber gerade beim langsamen Bergauffahren mit niedriger Drehzahl die Effizienz von Radnabenmotoren eher schlecht ist, halte ich einen Tretlagermotor mit einer Rohloff oder Kettenschaltung für die bessere Wahl (da man praktisch Tandembetrieb hat, sind die normalen Schaltnaben nicht für diesen Betrieb zugelassen).

mfg


Günter
 
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