Offener Brief eines fiktiven Durchschnitts-Autofahrers

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Liebe Radfahrer,

Da ihr auf der Strasse, und auch woanders, ja immer mehr werdet und unsere Zusammentreffen, oder sagen wir mal, unser Miteinander, immer mehr zunimmt , möchte ich euch mal folgendes sagen:
Zuerst mal zwei rethorische Fragen über die ihr euch bitte Gedanken machen sollt:
1) Ich habe viel Zeit und Geld investiert um Überhaupt eine Erlaubnis zu bekommen mein Fahrzeug zu führen.
Ich zahle fast ein halbes Gehalt um das Fahrzeug auf öffentlichen Strassen bewegen zu dürfen. Seid ihr euch dessen bewust?
2) Ich bin immer im Verkehr identifizierbar, mittels meines Kennzeichens. Was immer ich auch anstelle, ich kann identifiziert werden und stehe dafür auch gerade. Seid ihr euch dessen bewust?
3) Ich muß alle 2 Jahre zu TÜV...mein Fahrzeug ist zwangweise in Ordnung, und eueres?
Jetzt zu euch:
Ihr meint ihr habt gleiches Recht auf die Strasse wie ich?
(Siehe oben Punkt 1 und 2), schön. Dann benehmt euch doch auch bitte so. Fahrtrichtung anzeigen, rote Ampeln beachten, richtige Beleuchtung gilt auch für euch. Ich habe den Eindruck das ihr, unter dem Deckmänntelchen der Anonymität, denkt ihr könnt die Regeln brechen wie es euch gefällt. Das ist nicht immer Gefährlich, aber oft Ärgerlich. Wenn sich jemand über mich ärgert kriege ich evt. eine Anzeige und muß Strafe zahlen...andere nicht Ärgern gehört auch zu einem guten miteinander.
Mitbenutzng der Strasse:
Jaja die Strassen sind nicht für Autos gemacht? So ein Schmarrn...schaut euch die Beläge an, die Markierungen, die Verkehrszeichen, mit Lich und ohne Licht. Die Strassen sind für Autos gemacht und ich habe ein Auto. Ich kann euch damit in der Regel überholen. Aber wenn der Verkehr schon sehr dicht ist, dann geht das idR. nicht mehr. Schon gar nicht wenn jemand fast Strassenmitte fährt. Ich muß eh schon langsamer fahren und wegen euch plötzlich ganz langsam Mag sein das ein RR-Fahrer mit 35km/h noch zumutbar ist. Aber 15-25 km/h muß das sein? Da ist ein "Radweg"...und ja der ist Schlecht, aber bei 20 km/h kann man darauf fahren...das ist genausoviel weniger wie ich hinnehmen muß wenn der Verkehr sehr dicht ist. Warum müßt ihr jetzt die Situation für uns noch verschlimmern...bestenfall noch mit 10 km/h in Schlangenlinien bergauf?
Einbahnstrassen:
Ich denke nicht das derjenige, der die für euch freigegeben hat, meine das ihr mir dort in der Strassenmitte entgegenkommen sollt.
Ampeln:
Und wenn ich mich an euch vorbeischlängele und vor euch an die Ampel stelle...ja wenn es geht mach ich das sogar. Nur ich bin dann so schnell weg das ihr nicht weiter gestört seid. Ihr hingegen zuckelt evt. noch 5 Minuten vor mir her. Und mal ehrlich, ich sehe das ihr das auch untereinander macht..ärgerlich nicht wahr?
Und noch mal zur Klarheit:
Ihr braucht fast immer die gleiche Zeit um zur Arbeit zu kommen. Ihr findet immer einen Parkplatz.
Ich weiß nie wann ich ankomme und ob ich einen Parkplatz finde. Denkt ihr auch mal an meine Nerven.
Und dann seid ihr auch noch so viele...30 km/h in der Stadt ist ja bald eine Illusion bei so vielen Radlern. Auch sind die völlig unkalkulierbar...sogar mal zügig vorbeiziehen ist schwierig da man nie weiß was kommt.
Und das es vernüntige Radler gibt die ihre Rechte einfordern stimmt mich keinesfalls Milde da eine erheblich Anzahl eben nicht vernünftiger Radfahrer diese Rechte, fröhlich johlend, dann auch für sich beansprucht.
 
Der Beitrag zeigt schön die verzerrte Sicht eines Autofahrers :)
Straßen für Autos: Warum sind die Spuren dann so breit, daß Busse und LKW draufpassen? Ah, die sind so gebaut, daß alle draufpassen! Miteinander statt gegeneinander.
Autos zuckeln 5 min hinter einem Radler: Warum kommen sie dann an der Kreuzung nicht in Schwung? Selbst mit dem Milan fahr ich 20-30 m Abstand zum Auto hinter mir raus im Ampelsprint, bis die höhere Endgeschwindigkeit zuschlägt. Die 30 m fehlen mir gerne mal an der nächsten Ampel. Leider komm ich mit dem Milan an kurz-vor-der-roten-Ampel-noch-vorbeidrücken Autos nicht vorbei, und die Ampelphasen sind zugegebenermaßen für Endgeschwindigkeit 60 km/h ausgelegt - schließlich hält sich kaum ein KFZler an die Geschwindigkeitsbegrenzung...
5 min kommen nur außerorts vor, dort hat der Radfahrer dann auch die Verpflichtung, in angemessenen Abständen den behinderten Verkehr vorbeizulassen. In der knappen Minute bis zur nächsten roten Ampel in der Stadt ist das aber nicht gegeben.

Gruß,

Tim - für ein Miteinander im Straßenverkehr
 
2) Ich bin immer im Verkehr identifizierbar, mittels meines Kennzeichens. Was immer ich auch anstelle, ich kann identifiziert werden und stehe dafür auch gerade. Seid ihr euch dessen bewust?
Bisher nicht. Ich dachte, man kann den Fahrzeughalter, aber nicht dessen Führer ermitteln. ...und der Halter haftet weder für den Führer noch muss er dessen Namen preisgeben.
 
Gut der Mann, oder die Frau hat in einigen Punkten ja recht. Ich fahre jeden Tag und wenn ich dann sehe wie viele von uns vorallem Jugendliche im Straßenverkehr unterwegs sind graut es mir. Selbs wenn ich mich rechtskonform benehme, werde ich oft genug angepöbelt oder sogar als Opi beschimpft, von jemandem, der sogar mein Opa sein könnte. Ich hoffe ja, das wir uns alle eines Tages benehmen können.
Gruß Jens.
 
Liebe Autofahrer,
a.) ich weiß, eine Fahrerlaubnis zu erhalten, ein Auto anzuschaffen und zu betreiben ist sehr teuer. Aber das ist und war eure Entscheidung, übernehmt Verantwortung dafür.
b.) Bitte lest euch jeden Morgen, bevor ihr ins Auto steigt, folgendes durch: http://www.stvo.de/strassenverkehrsordnung/89-1-grundregeln

Das "Vorrecht" auf Straßen habt ihr mit Autos nur auf ausgewiesenen Kraftfahrzeugstraßen und Autobahnen. Auf allen anderen Straßen dürften sogar handgeschobene Eselskarren fahren.

Um euch die Entscheidung gegen ein Auto und für andere Verkehrsmittel zu erleichtern, hier ein paar Hilfestellungen:
- Autos schädigen die Umwelt durch Abgase und Reifenabrieb - somit verstoßen sie schon im "Normalbetrieb" gegen §1 StVO Absatz 2. Seid ihr euch dessen bewusst?
- Bei Unfällen mit Autos kommen oft Menschen ums Leben, oder werden stark geschädigt. Mit >1t und hohen (>30kmh) Geschwindigkeiten durch die Gegend zu fahren ist per-se hoch gefährdend, somit verstoßen sie auch hier schon im "Normalbetrieb" gegen §1 StVO Absatz 2. Seid ihr euch dessen bewusst?
- Wie wäre es wenn wir (zum Anfangen in Städten) einfach keine (individuellen) Autos mehr hätten? Wir könnten den gesamten Platz der derzeit für parkende Autos verwendet wird (Autos stehen zu 99%!!!) für Stadtbegrünung verwenden. Die vorhandenen Straßen könnten wir als Taxi/Tram/Bus/Lieferdienst/Fahrradspuren nutzen.

Ja, ich fahre auch Auto, besitze aber keines mehr, weil alle Alltagsstrecken mit dem Velomobil möglich sind, auch Einkäufe. Für die 2x im Jahr wo ich wirklich was großes transportieren möchte nehme ich ein Taxi oder leihe mir einen Transporter.
Und ja, mich nervts auch, wenn ein anderer Autofahrer, ein Traktor oder Radler vor mir her zuckelt - aber dann hole ich tief Luft und lasse den Frust meines Gestresstseins gehen. Es ist nicht der andere der mich behindert, es bin ich, der meint möglichst schnell hier oder dort sein zu müssen.

Und ja, das klingt alles noch etwas utopisch. Aber noch vor ca 100 Jahren durfte kein Auto ohne Fußbegleitung vorneweg fahren, um Unfälle zu vermeiden.
Mal schauen, wann die Menschen sich für lebenswertere Städte/Leben entscheiden.

PS: Evtl muss das Topic in Kontroverse Themen ;-)
 
Der Brief ist eine Fälschung!!! :D
Warum? Weil für einen Autofahrer ein RR-ler bestenfalls ein Rolls-Royce-Fahrer ist, er aber das Kürzel RR bestimmt keinem Rennradfahrer zuordnen würde. Das ist Radfahrerslang. :D

Viele grinsende Grüße, Martin
 
Es gibt Fahrräder von Porsche ,Mercedes und Co..bestimmt auch von RR (Rolls-Royce)... ich bin mal weg.....googlen... ;)

Edit:
Bislang erfolglos gesucht ,aber was anderes gefunden.

Harley Davidson bicycle von 1917....mit Beiwagen...

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eine Runde Mitleid für die armen Autofahrer:
1 2 und ooooooooooooooooohhhhhh!
 
Lieber Herr Mustermann,

ich kann Ihre Verärgerung gut nachvollziehen. Ist sie doch schlussendlich das Ergebnis der überzogenen „Fahrradförderung“ der letzten Jahrzehnten. Unter dieser Fehlentwicklung müssen Sie und Millionen andere jetzt leiden. Dem gilt es, schnellstens gegenzusteuern.

Ich möchte daher –mit Verlaub- vorschlagen, die sog. „Fahrradförderung“ zu beenden und eine „Autoförderung“ ins Leben zu rufen. Beispielsweise (und das ist jetzt nur ein Vorschlag) beginnend mit verschwenkten Fahrbahnen: um an einer Kreuzung geradeaus zu fahren muss man nur einen kleinen 90° Schwenk nach rechts machen, 5 m später nach links, die Kreuzung überqueren, dann scharf links und wieder nach rechts. Zwischendurch Vorfahrt achten, da ja eine Nebenstraße die Hauptstraße, auf der man fährt kreuzt. Damit dieses Slalom-Fahren Auch in der Dunkelheit Spaß macht, verzichtet man dabei auf Fahrbahnbegrenzungen.

Danach können die sicherheitsfördernden Umlaufsperren für KFZ eingeführt werden; idealerweise mit erforderlichen Kurvenradien, die geringer sind als die kürzeste vorkommende KFZ-Länge. Dazu dann "KFZ-Führer aussteigen"-Schilder an jeder Baustelle, spezielle Kraftverkehr- fördernde Maßnahmen wie knapp autobreite Wege mit wassergebundenen Decken, Längspflasterungen in Reifenbreite und 2,4-Watt Scheinwerfer und Druckknopf-Ampeln kommen erst später. Die dritte Förderphase könnte damit beginnen, dass innerorts Werbetafeln, Außengastronomie und Wahlplakate in de Autowege hineinragen, oder diese als Aufstellflächen für Sperrmüll, gelbe Säcke oder Mülltonnen dienen könnten. Aber lassen Sie uns nicht zu weit im Voraus planen.

Sehr förderlich wäre auch Schneeablage im Winter auf Autowegen, gepaart mit linksseitiger Freigabe, so dass man mit Gegenverkehr richtig Spaß[tm] haben wird. Auch sollten straßenbegleitende Autowege -aus Sicherheitsgründen- stets rechts neben Rechtsabbiege- Spuren geführt werden.
Jeder Supermarkt legt 5-10 PKW-Abstellplätze genau in Wagenbreite (ohne die Spiegel zu berücksichtigen) neben dem fußballfeldgroßen Rad-Parkplatz an. Schließlich soll auch Autofahrern das Einkaufen attraktiver gestaltet werden.
Und Helme! Wenn schon nicht als juristische, so doch mindestens als soziale Pflicht! Oder sollen wir uns mit den abertausenden von Toten in jedem Jahr - trotz Sicherheitsgurt, trotz Windbeutel! - schulterzuckend abfinden? Denkt denn hier keiner an die Kinder? Schließlich tragen die Profis auch Helme. Zwei bis drei betroffene Artikel („Beate war ein fröhliches Kind, bis zu jenem Tag als sie ohne Helm in den Kindersitz...) pro Jahr jedem Käseblatt mit anschließenden klugen Appellen („Die Birne ist weich- ein Autohelm schützt“, „Schütze Dein Bestes“) steigern die Attraktivität des Autos enorm. Dann muss ein Klub her, der die Interessen von Alltags-Autlern richtig gut vertritt; nennen wir ihn einfach AD_C. Also:
-"Deutschland per Auto entdecken"
-das "Bett+Auto" Verzeichnis
-"Autotouren mit Erlebnischarakter"
Natürlich dürfen auch mahnende Worte (denn Kinder und ältere Menschen besonders gefährdet) nicht fehlen; gut ist da jedes Jahr:
"Viele Autofahrer wollen auch in kalten Wintertagen nicht auf ihre Dose verzichten. Doch bei Eisglätte, Frost und Schnee ist besondere Vorsicht geboten.[...]Daher sollten sich Autofahrer gut überlegen, ob sie bei vereisten Straßenbedingungen wirklich in ihre Kiste steigen wollen, oder nicht doch lieber zu Fuß gehen oder die Straßenbahn nehmen."
oder
"Macht Autofahren wirklich impotent?"
"Sportwagen sind so tief, die sieht man gar nicht"
Die Kannelore-Hohl-Stiftung könnte dazu blutende Kinder im Auto plakatieren...
....ja, so macht man Autofahren richtig attraktiv. Wir hoffen, dem KFZ durch diese Maßnahmen wieder den ihm zustehenden Platz einräumen zu können.

Dieser Brief wurde maschinell erstellt und ist daher auch ohne menschliche Vernunft gültig.
 
1) Ich habe viel Zeit und Geld investiert um Überhaupt eine Erlaubnis zu bekommen mein Fahrzeug zu führen.
Ich zahle fast ein halbes Gehalt um das Fahrzeug auf öffentlichen Strassen bewegen zu dürfen. Seid ihr euch dessen bewust?
2) Ich bin immer im Verkehr identifizierbar, mittels meines Kennzeichens. Was immer ich auch anstelle, ich kann identifiziert werden und stehe dafür auch gerade. Seid ihr euch dessen bewust?
3) Ich muß alle 2 Jahre zu TÜV...mein Fahrzeug ist zwangweise in Ordnung, und eueres?

Wer das alles auf sich nimmt, nur um in einem klimatisierten Blechkäfig sitzend 30% seiner Lebenszeit mit Millionen ebensolcher Bekloppten im Dauerstau zu verbringen, der kann nicht recht bei Trost sein.
 
Ich konnte einfach nicht das ganze Gespräch aus dem Kopf wiedergeben...daher dieser fiktive Brief. Ich wollte mal erfassen mit welcher Attitüde de Jungs in ihren Kisten sitzen...wohl bewust das viele von uns auch Autofahrer sind. Nebenbei, die Ideengeberin war weiblich..und sie gab bei keinen einzigen Argument klein bei.
 
Mir fällt (leider) immer wieder auf, dass gerade in diesem ansonsten wirkl. Super-Forum eine Art Dauer-Fronten-Krieg geführt wird.
Echt schade ,diese extreme Abgrenzung zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmern...hat was von Verdun.
 
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