nicht geräumte "Radwege"

Welche Landstraßen ich in meiner Umgebung für sicher halte, mußt Du mir schon überlassen, da ich die Örtlichkeiten kennne. Ich fahre in meiner Umgebung auch Landstraßen, aber eben nicht alle, weder fahre ich außerorts auf der B49 noch auf dem schnurgeraden Autobahnzubringer, der vor der Ortseinfahrt an einer Kuppe mit nicht einsehbarer Rechtskurve endet, (hier hatte mal ein Mopedfahrer in der Kurve einen Unfall mit einem KfZ, er war wochenlang mit einer 10 cm langen nicht heilenden Wunde im Krankenhaus), noch fahre ich in Schlangenlinien verlaufende Straßen mit nicht einsehbaren Kurven.
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Jo, die B49 ist in der Tat nur für Suizidkandidaten.......aber was spricht gegen die vielen netten Landstraßen? Da es bei uns ja extrem wenig Radwege gibt, aber dafür prima Landstraßen mit sehr wenig Verkehr, ist das doch kein Drama. Meine Erfahrung ist, das die Autofahrer auf den Schlangenlinien-Landstraßen angepaßt fahren, ich hatte in den letzten Jahrem (so um die 7000 km) keine einzige brenzlige Situation, im Gegenteil, ich finde bei und wird erstaunlich rücksichtsvoll gefahren was auch daran liegen mag, der der gemeine Vogelsberger ohnehin eine entspannte Gattung Mensch ist die auch nicht durch hohe Verkehrsdichte aggressiv gemacht wird. Ich fahre die Landstraßen gern, der Asphalt ist meist un guten Zustand und Fußgänger und die im Nachbarstrang viel diskutierten Hunde sind da auch nicht unterwegs :D Dank sehr zuverlässigem Räumdienst sind die auch fast immer gut befahrbar. Außer an dem Blitzeistag hatte ich noch an keinem Tag Probleme, trotz recht reichhaltigem Schneefall dieses Jahr.

Sicherlich gibt es das ein oder andere Teilstück, das man besser meidet, aber im großen und ganzen fühle ich mich auf unseren Straßen extrem sicher.

Da der Wirtschaftweg den ich auf einem Teil meiner Pendelstrecke habe auch nicht geräumt ist, darf ich aktuell für 2 km auf die Bundesstraße ausweichen und damit wird die Strecke 1 km länger, blöd :( Aber morgens um 6 ist die Bundesstraße noch so leer, da macht das auch nix. Die wenigen Autos überholen weiträumig. Ich fahre entgegen der landläufigen Auffassung nicht in "gut sichtbaren (?)" Schreifarben sondern in Ninja.Schwarz, bin aber ausreichend beleuchtet, bisher hat mich da auch keiner übersehen :).
 
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.aber was spricht gegen die vielen netten Landstraßen? Da es bei uns ja extrem wenig Radwege gibt, aber dafür prima Landstraßen mit sehr wenig Verkehr,

Die netten Landstraßen fahre ich auch gerne, z. B. wochentags über Merlau, Flensungen, Groß-Eichen, Höckersdorf, Bobenhausen 2, Kölzenhain, Feldkrücken hoch zum Hoherodskopf, oder über Grünberg, Lauter, Wetterfeld nach Laubach.
Meine Erfahrung ist, das die Autofahrer auf den Schlangenlinien-Landstraßen angepaßt fahren, .., ich finde bei und wird erstaunlich rücksichtsvoll gefahren was auch daran liegen mag, der der gemeine Vogelsberger ohnehin eine entspannte Gattung Mensch ist die auch nicht durch hohe Verkehrsdichte aggressiv gemacht wird.
Sicherlich gibt es das ein oder andere Teilstück, das man besser meidet,

Am Nachmittag, wenn der gemeine Vogelsberger Hunger hat und heim will, kann es ihm gar nicht schnell genug gehen, sowohl auf den Autobahnzubringern Lumda Grünberg als auch Atzenhain Lehnheim sowie auf der B 49. Da bleibt für mich nur der Wirtschaftsweg.
 
kann mich hier auf den aktuell gefahrenen Strecken nicht beschweren. Obwohl nur rel. wenig Radler unterwegs sind werden die Radwege doch geräumt.
Wo fährst Du?
Was der Räumdienst nach dem letzten Wochenende hinterlassen hat, war auf praktisch allen meinen Wegen eine 3-5cm dicke Restschneedecke, und je nachdem, wie viele Radfahrer dort fahren, hat sich das etwas unterschiedlich weiterentwickelt: In der Nymphenburger Str. ist eine 20-30cm breite Spur komplett freigefahren, in der Verdistr. waren es bei meiner letzten Fahrt Matsch- und Schneemehl-Hügelchen mit diversen Spurrinnen, die sogar das Trike ins Schlingern bringen, und auf der neuen Radtrasse an der S-Bahn-Stammstrecke ist es eine gut erhaltene, nur etwas glattgefahrene Schneedecke.
Je weiter man ins Stadtzentrum kommt, um so weniger Schnee und Eis ist übrig.

Viele Grüße,
Stefan
 
Was der Räumdienst nach dem letzten Wochenende hinterlassen hat
Naja ich fahre Trike und das bissl Restschnee auf den Wegen juckt mich wenig. ;) Ich bin schon seit dem Roadshark überzeugt, dass ich mit 3 Rädern an einem Rad am besten versorgt bin. Das Gefühl hat sich mit dem Potential des HiTrike noch verstärkt. :)
Bedauerlicherweise lässt meine Reifenausstattung Slides nicht wirklich zu. :whistle:

VG, Roland
 
Ich bin derzeit auch mit dem Trike unterwegs, nur am Freitag zum Einkaufen hab ich's mal einspurig probiert, weil der kleine Gekko-Gepäckträger keine großen Ortliebs zulässt. Seit dem 4.1. sind irgendwelche Baumarkt-Kenda mit ca. 50% Negativanteil im Profil drauf, die auf festgefahrenem Schnee gefühlt 500% besser greifen als die Tryker, aber selbst die machen in Schneemehl noch eine leichte Fischschwanz-Bewegung (kommt daher der Ausdruck "schwimmen"? :))
So bin ich sicherlich schneller auf der Arbeit als einspurig, aber Gekko+Kenda+Schnee sind immer noch 60-65min. Wenn's noch mehr wird, passt es nicht mehr in den Zeitrahmen zwischen Schulbeginn meines Sohns und Beginn meiner Kernarbeitszeit; die Reserve für einen Platten ist eh schon weg.
 
Moin,
die asphaltierten landwirtschaftlichen Wirtschaftswege
mein bevorzugter Weg ist momentan auch nicht fahrbar, da er nicht geräumt wird und sich inzwischen eine nette Eisschicht darauf gesammelt hat. Aber warum sollte der Weg auch geräumt werden, Treckern ist das bischen Schnee und Eis egal und das ganze ist ein Schutzgebiet, da gehört auch kein Salz hin. Von daher muss ich momentan 2km Umweg auf mich nehmen. Dafür habe ich den Rest des Jahres dort einen herrlichen Weg in schönster Natur.

Ciao,
Andreas
 
In Schneemehl?!
Da hilft grobes, tiefes Profil und viel Auflagedruck. Dass Spikes da helfen, ist mir neu.
"Spikes" steht nicht allein für die in Reifen eingebetteten Stifte/Nägel, sondern zunächst für einen mit Stiften/Nägeln aufbereiteten Reifen und wenn man nicht nur stur auf den Schwalbe Marathon Winter starrt, bemerkt man sehr rasch die Vielzahl von Spikereifen, die zugleich auch grobstollig strukturiert sind.

ist das wirklich neu für Dich? Ich habe für die verschiedenen Felgengrößen auch jeweils verschiedene Spikereifen. Einmal die flach und einmal die grob/stollig strukturierten.

Klar, wer ausschließlich in sowas wie Schneemehl fährt, wird gar keinen Spike benötigen. Aber da wo es kalt ist und gefrorene Nässe vorliegt, kann es immer auch überfrorene Nässe=Glätte geben und wer dann dort auch nicht den Abflug machen möchte (bzw. dieses Risiko zu haben), erfreut sich an Spikereifen, die über beide Extreme verfügen.
 
ist das wirklich neu für Dich?
Meine ersten Spikes-Reifen hießen Hakkapeliitta W106 und wurden mit DM bezahlt. :sneaky:
Aber es gibt auch schneetaugliche Profile ohne Spikes; ich hätte wohl besser dazuschreiben sollen, dass die "Baumarkt-Kenda" sowas haben. Spikes habe ich am Trike noch nicht vermisst.

Ein kleiner Schwenk zurück zum Thema: In München ist ja relativ klar, an wen ich mich wenden muss. Aber was macht man in so einer Konstellation wie bei Gerhard?
Wenn es der Gemeinde explizit um "Radtourismus" geht, wird die mit Winterdienst nicht viel am Hut haben, denn im Winter findet kein Radtourismus statt. Als ersten Schritt mal ganz unbefangen nach Empfehlungen fragen, wie man mit dem Fahrrad von X nach Y kommt?
 
Heute ist mir auf nicht geräumten Rad/Wirtschaftsweg ein armer Radfahrer begegnet, der sich auf der teilweise vereisten, von Autos in den Schnee gefahrenen Spur, nicht mehr weitertraute. Ich selbst habe mit meinem Vierrad

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https://www.velomobilforum.de/forum...ie-zum-bau-eines-vierrades-quad.39547/page-12

ordentlich zu kämpfen, eine Spur in der von Autoreifen erzeugten Rinne, die andere Spur auf den verharschten Schneewehen. Durch den Höhenunterschied beider Spuren liegt die Fuhre ziemlich schief auf dem Weg, mit einem dreispurigen Trike hätte ich auf dem verharschten Schnee oft keine Traktion oder wäre längst auf den Acker umgekippt.

An einer Steigung im Wald bin ich dann mit den Hinterrädern auf dem vereisten Weg auch durchgerutscht, da ich keine Spikesreifen aufgezogen habe. Also mußte ich aussteigen und hochschieben.

Solch eine Tour von 5 bis 10 km ist dann für mich wie gefühlte 20 km.
 
Ich habe schon vor langer Zeit aufgegeben, mich über nicht geräumte oder im Winter gestreute Radwege mich aufzuregen, dass kostet mich nur unnötig Kraft und Zeit. Dafür ist mein Leben mir zu wichtig.
 
Ich hatte gerade ein Telefongespräch mit dem regionalen Bevollmächtigten Westhessen von Hessen Mobil, den ich angerufen habe, nachdem ich auf meine E-Mail vom 19. 1. 2017

"Wer ist in Grünberg und Ortsteilen zuständig für den Winterdienst auf den asphaltierten Verbindungswegen zwischen den Ortsteilen, die für KfZ. gesperrt und mit dem Schild "Radfahrer frei" gekennzeichnet sind? Diese Wege werden auch im Winter von Radfahrern und Fußgängern genutzt, wie an den Spuren im Schnee zu erkennen ist. Obwohl es seit Tagen nicht mehr geschneit hat und beim Winterdienst offenbar kein Hochbetrieb mehr herrscht, werden diese Wege, z. B. von Beltershain nach Grünberg oder von Stangenrod nach Grünberg nicht geräumt, so daß inzwischen vereiste Schneewehen das Befahren beschwerlich und gefährlich machen. Sollen die Benutzer dieser Weg auf den Landes- und Kreisstraßen laufen oder mit dem Rad nach Grünberg fahren und den Autoverkehr behindern?"

bisher keine Antwort erhalten habe.

Inhalt des Telfongesprächs war, daß sich der Bevollmächtigte kundig machen wird, wer für die von mir genannten Wege zuständig ist. Er merkte an, dass für in den letzten Jahren neu angelegte Radwege zwischen Hessen Mobil und den Gemeinden Vereinbarungen über den Winterdienst getroffen wurden. Er will sich wieder melden, wenn die Zuständigkeit geklärt ist.

Auf meiner gestrigen Tour hat das Vierrad auf dem vereisten Schnee so gerappelt, daß sich ein Messingdübel aus einem Schubrohr der Panzerlenkung gelöst hat, (konnte ich wieder zusammenschieben), die Spurstange mit dem Gewinde aus dem Gelenkkopf am Achsschenkel gelöst hat, (konnte ich wieder zusammenschrauben) und eine Querstrebe an der Fronthaube, an der der Halteseilzug befestigt ist, geknickt ist, (mußte ich ersetzen). Die Spur mußte ich auch neu einstellen.
 
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Gestern ist ein Artikel in der "Gießener Allgemeinen" erschienen, die ich um einen Recherchebericht zum Thema nicht geräumte Radweg gebeten hatte:

http://www.giessener-allgemeine.de/...en-_arid,694124_regid,1_puid,1_pageid,45.html

Neben dem Artikel war noch ein Zwischenruf zu lesen:

"Muß man unbedingt Radwege im Winter räumen? Ich finde nein. Und dabei fahre ich selbst im Winter Fahrrad und bin dabei auch schon gestürzt. Jedoch kenne ich dann auch das Risiko. Und wenn man nun noch jeden Feldweg mit Streusalz zu pökeln beginnt, hat dies mit Naturschutz meiner Meinung nach nichts mehr zu tun. Von den Kosten ganz zu schweigen. Winter ist nun mal Winter, da muss man auch mit Einschränkungen leben." (pad)

Heut las ich in der gleichen Zeitung, der 55. Verkehrsgerichtstag fordert, dass in Deutschland für den zunehmenden Radverkehr überall durchgehende Verkehrsnetze geschaffen werden sollten. Die Infrastruktur für Radfahrer solle "generell einfach, selbsterklärend und sicher" gestaltet werden.
 
Heut las ich in der gleichen Zeitung, der 55. Verkehrsgerichtstag fordert, dass in Deutschland für den zunehmenden Radverkehr überall durchgehende Verkehrsnetze geschaffen werden sollten. Die Infrastruktur für Radfahrer solle "generell einfach, selbsterklärend und sicher" gestaltet werden.

Wenn ich unbedarft wäre, würde ich meinen, das seien für eine Verkehrsinfrastruktur Selbstverständlichkeiten, die man nicht explizit erwähnen muß. Aber ich kenne natürlich Radwege.

Zurück zum Thema. Ich muß aber zugeben, dass mich der Chemnitztalradeg dieses Jahr positiv überrascht hat. Nicht bloß geräumt, sondern offenbar auch gestreut. Also schnee- und eisfrei. Das ist ein separat geführter Weg, der ein paat Kilometer durchs Flußtal führt. Er wird größtenteils touristisch vermarktet, aber wenn ich einen Umweg in Kauf nehme, kann ich ihn als Arbeitsweg nutzen.

Die straßenbegleitende Radverkehsinfrastruktur ist ganz "einfach, selbsterklärend und sicher" der Vergletscherung anheimgefallen. Wie jedesmal wenn es etwas schneit.

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