Mögliche Überlastung einer Rücktrittbremse bei Einbau im Vorderrad?

AW: Mögliche Überlastung einer Rücktrittbremse bei Einbau im Vorderrad?

Die ersten Kilometer mit dem Hydraulikrücktritt sind nun gefahren:

Ich hatte einige Scherereien mit verschiedenen Details der Halterungen und bin jetzt mal bei Version 1.0

Die Anlenkung vom Ritzel zum Bremshebel hatte ich auf's erste mal mit einer Fallschirmfangleine gemacht, und bewußt weich gewählt.
Dies war zum Bremsen durchaus OK, führte aber natürlich zu dem hier #6 genannten Problem.
Nach normalem Bremsen läßt sich die Bremse durchaus wieder brauchbar lösen, nach einer festen Bremsung mit Pedalstellung nahe dem Totpunkt hat sich dann die Anlenkung per Schnur bewährt: Was sich mit Gewalt nicht mehr lösen ließ, konnte man als Schnur wieder einfach durchschneiden...
Also in dieser Variante nicht ausreichend praxisgerecht.

1.1 soll dann mal eine Zugstange bekommen, Fotos folgen, wenn die Idee weiter entwickelt ist.

Gruß, Harald

PS:
Schau ma mal ob Wolfgang in #8 dann doch noch recht bekommt...
;-)
 
AW: Mögliche Überlastung einer Rücktrittbremse bei Einbau im Vorderrad?

und noch ein Bildchen vom aktuellen Zwischenstand:
resized_SNC00318.jpg
Für die untere Schraube ist der Griff von von 5 auf 6 mm aufgebohrt, die obere ist ebenfalls eine M6er.
Verwendetes Material ist eine HS11 mit faserverstärktem Kunststoffgehäuse.
Der Druckpunkt der Bremse ist trotz des 2ten Geberzylinders recht hart geblieben.

Gruß, Harald
 
AW: Mögliche Überlastung einer Rücktrittbremse bei Einbau im Vorderrad?

Version 1.1 hat nun einige km drauf. So wird's nun erst mal bleiben.

Fallschirmfangleine durch 2.2 mm Draht (alter Kleiderbügel von der Putzerei) ersetzt.
Dies ist bedeutend steifer als die frühere Anbindung und hat damit auch das Problem der Selbsthemmung erledigt.
Die Selbsthemmung ist logischerweise immer noch gegeben, allerdings nun in jeder Pedalstellung einfach wieder lösbar.
Angenehmer Nebeneffekt ist, dass die Zugstange nun auch ohne weitere Fixierung das Freilaufritzel in Position hält.
resized_P1150512.jpg resized_P1150513.jpg


Was ist sonst vielleicht noch von Interesse, falls mal jemand diese Idee nachbauen will?

Die Tretkurbel mit Gewinde für Freilaufritzel gibt's als Trialkurbel serienmäßig.
Da man eine rechte Kurbel nach links umbaut habe ich das Gewinde ausgebohrt und eine Gewindehülse für Linksgewinde eingesetzt.
(Alternativ wär's möglich ein Pedal mit Rechtsgewinde einzukleben. Das hält auch und ist mit Erwärmen auch wieder lösbar, falls das Pedal mal zu wechseln sein sollte.)
(Die von mir gekaufte Trialkurbel hatte 160 mm Länge, daher habe ich auch die alte 170er Kurbel der rechten Seite zugeschweißt und um 10 mm gekürzt.)

Diese Version der HS11 ist als "Baumaterial" gut geeignet, weil einfach bearbeitbar. Ein paar Details dazu stehen bereits ein wenig weiter oben.

Befüllen/Entlüften ging völlig problemlos.

Das Klicken des Freilaufs ist hörbar, aber sehr leise. Für mich nicht störend.

An Kreuzungen find ich's angenehm, dass kurzes Zurückrollen reicht um das Rad zu fixieren.

Beim "Rangieren" bzw. "Ein- und Ausparken" ist's manchmal lästig, dass Zurückschieben gleich blockiert.
Hier braucht's Gewöhnung, dass man das Radl beim Retourschieben vorne anhebt. >> Kein großes Problem, aber durchaus gewöhnungsbedürftig.

Hat sich's gelohnt?
Ich kann nun endlich wieder bremsbereit bleiben ohne zum Lenker runtergreifen zu müssen.
Der Umbau hat sich für mich eindeutig gelohnt.
Wer "lohnen" allerdings in Form von Arbeitszeit und Materialaufwand rechnen möchte sollt's lieber nicht damit anfangen.
So ein Umbau mit allen Fehlschlägen und Umwegen ist besser als Hobby zu verstehen...

Fahr- bzw. Bremsverhalten?
Am Handbremshebel unverändert (solange man nicht zurücktritt !).
Normale Bremsungen derzeit fast alle per Rücktritt, gefühlvolle Bremsungen und Frontwheelies nach wie vor natürlich von Hand (die kann das eindeutig besser).

-----------------

Was bei Gelegenheit noch geschehen wird:
Kürzen des alten Bremshebels auf das notwenidge Maß.
Kürzen der rechten Tretkurbel fertigstellen (Materialüberschuß abtragen)
Unnötige Zähne des Freilaufritzels entfernen.

Danke nochmal an Alle, die hier in der Planungsphase mitdiskutiert haben,

Harald
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Mögliche Überlastung einer Rücktrittbremse bei Einbau im Vorderrad?

Version 1.1 hat nun einige km drauf. So wird's nun erst mal bleiben.

Fallschirmfangleine durch 2.2 mm Draht (alter Kleiderbügel von der Putzerei) ersetzt.
Dies ist bedeutend steifer als die frühere Anbindung und hat damit auch das Problem der Selbsthemmung erledigt.
Die Selbsthemmung ist logischerweise immer noch gegeben, allerdings nun in jeder Pedalstellung einfach wieder lösbar.
Angenehmer Nebeneffekt ist, dass die Zugstange nun auch ohne weitere Fixierung das Freilaufritzel in Position hält.
Anhang anzeigen 46465 Anhang anzeigen 46466

nextes Update:

Die Zugstange hält nicht und bricht am Ansatz des Hebels unten.
Offensichtlich trotz Abrunden des Bohrlochs im Hebel (in Längsrichtung) zu wenig Spiel.
Ein Draht der dauernd verbogen wird hält halt nicht auf Dauer...

Gruß, Harald
 
nextes Update:

Die Zugstange hält nicht und bricht am Ansatz des Hebels unten.
Offensichtlich trotz Abrunden des Bohrlochs im Hebel (in Längsrichtung) zu wenig Spiel.
Ein Draht der dauernd verbogen wird hält halt nicht auf Dauer...

Gruß, Harald

weil ich gerade in den Faden wieder reingeschaut hatte:
Unten kam später eine Ringschraube in den Bremsgriff, danach gab's damit kein Problem mehr, weil die Zugstange nun ein Gelenk hatte.

Gruß, Harald
 
weil ich gerade in den Faden wieder reingeschaut hatte:
Die Bremse lief in der Variante mit Ringschraube im Bremsgriff gut, bis ich sie wegen Ölverlust im Geberkolbern abgebaut habe. Die Tatsache, dass der Kolben undicht geworden ist, hat mit der Verwendung als Rücktritt wohl nichts zu tun, weil auch nicht anders belastet als per Hand. (sonst hätte ich viele Front-Wheelies gehabt...:))

Ggf. baue ich das auf einem neuen Projekt wieder auf, die Lösung gefällt mir nach wie vor.
 
Hallo Harald,
ein schönes Bremsprojekt! Wenn die Bremsgriffarmatur oder der Nehmerzylinder undicht wird, ist ein erstes Mittel, den O-Ring auf dem Kolben zu tauschen. Die Hydraulik ist recht schlicht aufgebaut. Hängt Deine Armatur im Bereich von Schmutz-Zutritt noch immer mit ungeschütztem System nach vorne/oben? Dann ist der Schmutz der Killer, dann die Armatur besser abdecken.
Grüße,
Antoine
 
Die Tatsache, dass der Kolben undicht geworden ist, hat mit der Verwendung als Rücktritt wohl nichts zu tun, weil auch nicht anders belastet als per Hand.
Aber vielleicht genauso dreckbelastet wie an (m)einem Hornet-Untenlenker. Es macht den Eindruck, dass der Zylinder mit seiner Öffnung leicht nach oben weist. Ist die Zylinderwand evtl. leicht rauh, speziell auf der in Einbaulage unteren Seite und auf Höhe des Dichtungsgummis?

Falls ja, könntest Du das beim nächsten Versuch etwas drehen, so dass Spritzwasser auf jeden Fall von selber wieder rausläuft.

Viele Grüße,
Stefan
 
Hi Antoine, Hi Stefan,
die Schmutz-Variante ist bewußt und das schaue ich mir vor einem Neu-Aufbau sicher an.
In diesem Fall ist's aber nicht sehr wahrscheinlich, weil fast nur bei Schönwetter unterwegs gewesen und die Kilometeranzahl bis zum Fehler recht gering war.
Ich vermute eher einen statistischen Ausreisser.
Greuß, Harald
 
Die Tatsache, dass der Kolben undicht geworden ist

Hallo Einrad, ist das die, mit der ich gerade kämpfe, oder ist die nächste auch undicht geworden? Denn einen Tip, ob Du mit einem einfachen O-Ring schon mal erfolgreich warst, kannst Du mir dann vielleicht geben. Ansonsten ist es ätzend, zu sehen dass es billiger ist eine komplette HS 11 zu kaufen (19,- Euro bei cnc) obwohl man nur einen Geber braucht....
 
Hi Uli,
Nein, das war die auf dem Foto sichtbare Bremse.
(Nicht die, die jetzt am Lenker dran ist.)
Wenn's nicht grad um diese Art von Umbau geht, tut's eine normale V-Brake eigentlich genauso...
Gruß, Harald
 
Ich bin über den Umbau auf diesen Thread gestoßen, das Prinzip hattest Du mir ja erklärt. Noch habe ich andere Probleme als freihändig bremsen :)

Aber weiter oben gab es den Tip, nur den O-Ring zu tauschen - das hast Du also nicht versucht?

Ich bin kein HS-Fan, gar nicht (halte die für die denkbar ungünstigste Kombination der Nachteile einer hydraulischen Scheibenbremse mit den Nachteilen einer mechanischen Felgenbremse..... ohne die jeweiligen Vorteile). Aber bei der Rücktritt-Variante ist sie sinnvoll, ich kann mir kaum vorstellen, dass das mechanisch hinreichend gut funktioniert. Wenn eine Bremse mit mehreren Gebern betätigt werden soll, ist Hydraulik im Vorteil.

Ich hab da Erfahrung, mein Brommi hat zwei Hebel für eine Bremse, mein Reiserad auch. Das geht nur dann einigermaßen verlustfrei, wenn man die Hebel auf einem Zug aufreihen kann.
 
Aber weiter oben gab es den Tip, nur den O-Ring zu tauschen - das hast Du also nicht versucht?
Den O Ring zu tauschen sollte nicht allzu schwierig sein, ich hab's aber noch nie gemacht.

Naja, wenn ich im Keller zu graben anfange, finde ich die Kiste in der das Zeug unrepariert drin liegt...
Man will das ja irgendwann mal machen und deswegen schmeisst man's nicht weg. :)

Die O- Ringe der beiden Bremshebel sind wahrscheinlich nicht gleich.

mein Brommi hat zwei Hebel für eine Bremse, mein Reiserad auch.
Warum das?

verstehe ich's richtig, daß man damit die Kurbel auch nicht mehr rückwärts drehen kann, ohne die Bremse zu betätigen ?
Ja, genau.
Ich habe mich an das sehr schnell gewöhnt, es sogar als angenehm gefunden, weil man an der Kreuzung etwa 20 cm zurückrollt und dann automatisch stehenbleibt.
Falls man doch mal einstellen muss, steht man kurz auf, hebt das Vorderrad an und dreht die Pedale ein Stück weiter. 1-2 Mal pro Tag habe ich das wohl gemacht.
 
Vielen Dank für die Verlinkung. Interessante Bremsanlage.

Ist es nicht gefühlvoller zu betätigen wenn der Bremshebel weiter vorne angepackt wird?
Kurzer Weg am Ritzel, Langer Weg am Hebel.

Gruss Micha
 
Kurzer Weg am Ritzel, Langer Weg am Hebel.

Hi Micha,

wo würdest Du diese Übersetzung einbauen?
Das was Du wahrscheinlich meinst, würde doch einfach bedeuten ein großes Ritzel zu verwenden?

Gefühlvolle Bedienung war kein Problem. Das Verhältnis hat schon gepasst.

Wegen des Querschitts dieses Hebels war's gut die Bohrung erst im dickeren Bereich zu setzen.

Gruß, Harald
 
Hi Micha,

am Ritzel bist Du mitten in den Sperrklinken des Freilaufs drin. (Freilaufritzel)
Ich bin am Ritzel also schon ziemlich am minimalen Durchmesser.

Je nach Wahl des Hebels könnte man dort natürlich anpassen.
Gar so viel mehr Pedalweg darfst Du aber gar nicht haben, weil sonst die Zugstange verbogen wird.

Und wie höher oben in diesem Thread beschrieben:
Der Mechanismus muss recht steif gebaut werden, damit er wieder gelöst werden kann.

Gruß, Harald
 
Dieses schöne Bremskonzept bringt mich gerade noch auf eine andere Idee: eine Fußbremse, die aber keine Rücktrittbremse ist, sondern sich z.B. durch eine Seitwärtsbewegung eines Fußes betätigen lässt. Ebenfalls mit zusätzlichem Magura-Hebel. Damit bliebe der ja doch oft praktische Rücktritt-Freilauf erhalten. Da muss ich irgendwann mal dran tüfteln!
 
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