Metabikes Metaphrastic 28: Rahmenbruch

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Hallo Forum,

da ich nach zahlreichen unbeantworteten Emails an Metabikes ziemlich frustriert bin, poste ich mein Dilemma hier: nach 5 Jahren und ca. 50.000 km ist der Rahmen meines Metabikes (Rennradausstattung, 28 Zoll, Felgenbremsen, Carbongabel, Ultegra-Ausstattung) am hinteren rechten Ausfallrohr komplett durchgebrochen. Ich hatte in den letzten Wochen ein seltsam schwammiges Fahrverhalten bemerkt, konnte mir aber keinen Reim drauf machen, bis ich den Bruch entdeckt habe. Ich hatte Glück gehabt, denn das ganze hintere rechte Ausfallende hängt nur noch an einem kurzen Stück der Aluplatte, die zur Versteifung/Verstärkung der beiden Ausfallenden eingeschweißt ist und ebenfalls bereits zur Hälfte gebrochen ist. Einen Tag vorher war ich noch mit 70 km/h unterwegs....
Ok, 50.000 km sind jetzt nicht wenig, aber ich finde, auch nicht zu viel für einen Rahmen, der immerhin alleine 1500 Euro gekostet hat.
Ich möchte natürlich nichts unversucht lassen und habe Metabikes gebeten, mir die genaue Bezeichnung der Aluminiumlegierung der Rohre zu schicken, damit ich einen erfolgreichen Schweißversuch überhaupt starten kann - die braucht man, sonst wird das mit dem Schweißen eh nix.
Ich bin ein relativ leichter Fahrer: 74 kg bei 1,86 m und habe das Rad ganzjährig gefahren. Den Rahmen jetzt einfach so wegzuwerfen, das will ich nicht, und ich will nichts unversucht lassen.
Und ich will nochmals unterstreichen, dass ich das Verhalten von Metabikes völlig unprofessionell finde. Beim Verkauf hat mich Elias noch gut beraten. Und jetzt - Tauchstation.
Weiß jemand eventuell die genaue Alu-Legierung?

NG, Torstenmb_tracht_side_view.jpg mb_tracht_total.jpg mb_tracht_top_view.jpg
 
Servus,
die ganzen "Asiarahmen" sind eigentlich durchweg 7005er Alu. Aber selbst bei 6060 (was unwahrscheinlich ist), kann man das gleiche Schweißgut nehmen.
Nur wenns dort schon gebrochen ist, wird eine zusätzliche Naht die Sache nicht retten.

Ist aber schon ne etwas merkwürdige Bruchstelle. Hätte sie eher am Übergang Verstärkungsblech/Strebe erwartet. Vielleicht gabs Gefügeveränderungen beim unsachgemäßen anlöten des Zuganschlages.
50000km sind ca. 25mal so viel wie die meisten günstigen Räder laut Planung aushalten müssen. Und mehr als die meisten auch hochwertigen Räder aushalten. Als Vielfahrer aber dennoch ziemlich wenig.
Denke nicht das du um einen neuen Rahmen drumrum kommst, die andere Seite wird auch bald "kommen". Auch das umliegende Material dürfte schon gelitten haben.

Gruß,
Patrick
 
Hallo Patrick,

Danke erstmal - ich befürchte auch, dass ich um einen neuen Rahmen nicht drumrumkomme... Vielleicht doch die Carbon-Version von Metabikes? Obwohl ich wenigstens solch eine Antwort wie von Dir erwartet hätte. Naja.
Trotzdem versuche ich es mal mit einem auf Alu spezialisierten Fachbetrieb und poste meine Erfahrung. 7005er-Alu ist angeblich sehr gut schweißbar. Dennoch wäre eine Bestätigung von Metabikes sehr hilfreich.

NG,
Torsten
 
Hallo zusammen,

viele Hersteller hochwertiger Fahrräder geben seit einigen Jahren 10 Jahr Garantie auf den Rahmen. Metabikes nicht?

Gruß, Klaus
 
Ist aber schon ne etwas merkwürdige Bruchstelle.
Findest Du? Ich nicht. Versteifung durch den Zuganschlag, dadurch Spannungsspitze davor, im Bereich der Schwinge, wenns denn eine wäre. Dann nach Initialbruch immer schön der Wechselbelastung folgend. Wenn ich pro Radumdrehnung eine Schwingung rechne, bin ich bei ca. 2*10^7 Schwingspielen, also wurde die normalerweise angenommene "Dauerfestigkeit" für Alu schon verdoppelt. Da würde ich mich nicht beschweren wollen.
@doctortee : Wie @Jack-Lee schon schreibt, die andere Seite war genauso beansprucht, also nach Schweißung ein Auge drauf haben.

viele Hersteller hochwertiger Fahrräder geben seit einigen Jahren 10 Jahr Garantie auf den Rahmen.
Ja, das ist guter Kundenservice, für den Erstbesitzer, zur Kundenbindung. Das ist dann aber schon eingepreist beim Kauf.
Das Problem dürfte sein, daß Metabikes nur noch Modelle mit Carbonrahmen anbietet - also Ersatzrahmen kaum noch zu bekommen sein werden.

Beim Verkauf hat mich Elias noch gut beraten. Und jetzt - Tauchstation.
Wer ist Elias, Hersteller?

Gruß,

Tim
 
Hi Tim,

die andere Seite müsste ich nach erfolgreicher Schweißung auch betrachten - klar. Aber ich nehme stark an, dass der Bruch auch deshalb rechts ist, weil da die Antriebsseite ist. Ich hatte einen vergleichbaren Bruch bei einem Alu-MTB-Rahmen kurz vor der Aufnahme der rechten Radachse, deshalb seh ich da Parallelen.

Wenn mir "Elias" (so hieß der Ansprechpartner von Metabikes beim Kauf) aus Kulanz einen vergünstigten Carbonrahmen anböte, wär ich nicht abgeneigt. Allerdings hab ich von Metabikes nirgendwo gelesen, dass sie 10 Jahre Garantie geben - eher 2 Jahre auf alle Teile (meinte ich zumindest auf der US-Seite von MB gelesen zu haben).

NG, Torsten
[DOUBLEPOST=1468401067][/DOUBLEPOST]Was gibt es denn für Erfahrungen mit Carbonrahmen im Dauereinsatz bei Vielfahrern? Zuverlässiger als Alu?
 
Was gibt es denn für Erfahrungen mit Carbonrahmen im Dauereinsatz bei Vielfahrern? Zuverlässiger als Alu?
Ich hab bisher nur Stahl (Schwinge) an die 50 Mm gebracht im Milan. Das Carbon außenrum hält auch noch, von den Unfallschäden abgesehen :)
Der Alumast sieht weniger Schwingungen...
Meine Carbonmöhren haben erst xxx km und 3xxxx km.
Generell ließe sich Carbon viel einfacher reparieren, falls etwas sein sollte. Ausnahme: Fehlgefertigte Gabel, hatte @Sunny Werner mal.

Gruß,

Tim
 
Carbon ließe sich einfacher reparieren??? Wenn ich da genauso einen Riss hätte wie oben beim Alurahmen, ließe sich das reparieren? Das wäre definitiv fast ein Kaufargument.
 
Such mal nach GFK reparieren, da gibts schon dutzende Threads zum Thema.
Ich hab im letzten Jahrtausend meinen Sitz repariert, ohne die ganzen Hilfen hier. Der hielt dann 30000 km bis zum Verkauf.
Beim Rahmen wirds komplizierter. Aber diesen Riss würdest Du bei Carbon auch nicht so sehen, da wäre eher der Rahmen eingeknickt.
Hier gibts ein paar typische Schäden zu sehen.
Was bei Carbon viel häufiger auftritt als langsame Risse sind Gewaltbrüche bei Überlastung. Das gibts fiese Bilder von Rennradrahmen, gerne von der MTB-Fraktion. Dünne, dicke Rohre, die nicht ausreichend Knickschutz haben. Daher auch die Angst vor CFK-Rahmen vieler Leute. Genauso viele frühe CFK-Laufräder, die gerne bei Sprints gebrochen sind, da unzureichend ausgelegt. Da gabs von der UCI dann Prüfvorschriften, um die Verletzungsgefahr zu minimieren.

Gruß,

Tim
 
Schleifspuren ja, Delle nein. Mein letzter Sturz mit dem Liegerad war vor zwei Jahren. Zwar auf die rechte Seite, aber bei mäßiger Geschwindigkeit und ohne Dellen (ausgerutscht).
@tim: Dein Link führt zu einer Firma ohne besagte Bilder....
 
...und plötzlich sehe ich, dass es da ein Schlitter Encore gibt.... huch, was hat sich denn da getan? Sieht nach einer sehr leckeren Alternative für das Metabike aus.
 
oh shit. Ok, sieht aus wie ein Schlitter, ist aber von einer 'ungarischen Firma'. Ich hoffe wohl, dass Schlitter eine bessere Qualitätssicherung hat...
 
oh shit. Ok, sieht aus wie ein Schlitter, ist aber von einer 'ungarischen Firma'.
Es ist von der Firma, die in Auftrag die Schlitterrahmen fertigt. Er hat aber billig direkt gekauft und so gibts keine Aussage darüber, ob der Rahmen dasselbe Carbonmaterial drin hat, wieviel davon, ob die Lagen gleich gelegt wurden...
Bei Schlitter lässt sich bei erhöhter Belastung neben der Rahmenlänge auch die Belastbarkeit anpassen:
113 kg (250 lbs) weight limit. Heavier? Contact us.
Man sieht auch schön, daß das Überlastung war an der Schwachstelle mit der Herausführung des Bremskabels.

Gruß,

Tim
 
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