mein Lowracer ist da *freu* -> Fujin SL-1

Hio Kraeuterbutter,

wieso fährst Du nicht wenigstens zeitweise den Shredda vorne und hinten? So lässt sich viel besser vergleichen, welches Modell letztenendes inwiefern für die Fahrunsicherheit sorgt.

Viele Grüße
Wolf
 
so...
2 Wochen Urlaub auf Mallorca - wieder zurück
super Wetter: 32 - 36°C - super zum Radeln ;)

an anderer Stelle hab ich ja mal gefragt, wie es mit Liegerad/Lowracer/Fujin und Fliegen ausschaut..

nunja.. ich war ob der Berichte dann doch zu feige, und hab das Liegerad zuhause gelassen und mir stattdessen 2 Rennräder (eines für mich, eines für die Freundin) ausgeborgt

140 Euro für 1 Woche jeh Bike -> der Transport des Liegerades im Flieger wäre auch nicht viel günstiger gewesen
(trotzdem schon krass, das gemietete Auto, ein 26.000Euro Audi A1 hat gleich viel gekostet)

und es waren super Räder:
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zur Ausstattung:

30-50 Kurbel vorne
11-28 hinten --> 11-Fach
Scheibenbremsen
Continental GranPrix-Bereifung

zur Technik: die Scheibenbremsen gaben bei 500hm bergab am Stück vertrauen (auch wenn sie mit 160mm auf 28" nicht so kräftig zupackt, wie am Fujin bei 180mm auf 20")

die GrandPrix-Bereifung: wirkte auf mich sehr robust.. optisch mehr Richtung Durano statt Ultremo..
sind einiges auch auf Schotter gefahren -> alles ohne Pannen
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zur Schaltung:
11-fach hinten --> ist ja Geil...
ich hab ja an meinen Rädern maximal 9fach bis jetzt
und ich muss schon sagen: 11-fach fühlt sich an, als ob man 5 Ritzel mehr hätte..
Kettenschräglauf ist auch ein anderes Thema.. 7-9 Ritzel kann man verwenden, ohne zuviel Schräglauf
das entspricht bei meinem 7-9fach-Kassetten ja eigentlich die komplette Spanne

mehr Verschleiss hin oder her -> wenn ich bei meinem nächsten RAd wechseln muss, dann von 9fach gleich auf 11fach !

auch vorne die 2-Fach-Kurbel hat mir sehr viel Spaß gemacht.. kein Kettenabfallen, super easy Schalten - dazu noch jeh 1 micro-step pro Kettenblatt..
toll..

am Liegerad bin ich auf 3fach leider angewiesen..


gut, wie war nun das Fahren im Vergleich zum Lowracer Fujin, also im Vergleich zu Liegerad?

mittlerweile muss ich nach bald 2 Jahren sagen, dass die anfängliche Liegeradeuphorie etwas nachgelassen hat - wohl normal (so wie von @Reinhard vorhergesagt)

Bin ich das erste Jahr überhaupt nur ausschließlich Liegerad gefahren,
kams dann, dass ich festgestellt hab, dass das MTB doch einige gewaltige Vorteile (nämlich im Gelände) hat

und dann wurde die Stadtschlampe (UP) reaktiviert, und auch die hat einige deutliche Vorteile (in der Stadt)

Aber auf der STraße: wenigstens da bleibt das Liegerad ungeschlagen...
dachte ich
und bin mir nun nach 1 Woche Rennrad (ca. 700km gefahren) nimma so sicher

also wie lief es ab?
Haus im Süden Mallorcas (in Cas Concos, ist in der Nähe von Felanitx, gemietet, möglichst weit weg von Ballerman und Touristen, 6 Personen - 12 Meter Pool inklusive)

da die Freundin sich einbildet im Urlaub bis 11 Uhr schlafen zu müssen (wie kann man nur ?)
hatte ich täglich von 6 Uhr Früh bis Mittag Zeit für mich zum Radeln (2mal gabs auch eine 200km Tour bis in den Nachmittag rein)
danach war dann noch genug Zeit um mit ihr zu Radeln, zum Meer, Strand, oder kleine Touren etc.

zum Speed:
betrachtet man rein die Durchschnittsgeschwindigkeit oder erreichbare Geschwindigkeit, ist der Lowracer Fujin natürlich vorne..
eigentlich sogar klarer als ich es vermutet hätte..
zwar stehen auch am Rennrad immerwiedermal die 4 vorne am Tacho...
aber bei 40-45km/h rum kommt die Mauer doch recht hart..
und trotz Gefälle war nur sehr selten vorne ein 5er am Tacho zu sehen..

beim Fujin hab ich eigentlich bei jeder Ausfahrt mit Gefälle vorne mal ne 6 stehen
also bei 40km/h+ wirkt sich die bessere Aerodynamik des Fujin dann erwartungsgemäss immer stärker aus

ich bin meine Touren nie auf Zeit gefahren, nie mit Blick auf Durchschnittsgeschwindigkeit (die der Tacho auch gar nicht angezeigt hätte),
hatte aber nen Garmin mit in der Tasche..
auch hab ich viele Fotostops gemacht, mich mal in ein Cafe reingesetzt etc..
trotzdem kann ich sagen, dass der Schnitt beim Fujin den ich so fahre definitiv höher ist

aber Speed alleine ist nur die halbe Wahrheit !

BERGE und STEIGUNGEN

ich hatte mit dem REnnrad soviel Spaß an Steigungen, die hab ich mit dem liegerad (oder Trike) nie..
da ist es immer eine Quälerei..
Aussagen von Triker-Kollegen, dass man falsch untersetzt wäre, und sich ja mit kleinstem Gang mit 3km/h auch hochkurbeln könnte und jederzeit stehen bleiben: sorry, das ist dann eine andere Philosophie.. die MIR keinen Spaß macht

also Steigungen sind am Liegerad ne lästige Pflichtübung... mit Gängen die klein genug sind tolerabel für die Knie aber langweilig/wierig
in engen Spitzkehren mit kurz ganz steilen Stellen kann man dann innen mit dem Liegerad auch durchaus probleme kriegen, bis hin zu Ferse ins Vorderrad bei engen Kurvenradien mit geringer Geschwindigkeit
auch das macht am Rennrad im GEgensatz richtig Spaß

450hm am Stück Serpentinen raufgefahren:
WEchel zwischen Wiegetritt und Sitzen...
z.b. wenn Beine müde werden, nen Gang raufschalten (also schwerer) und in den Wiegetritt gehen

das ist überhaupt die größte Stärke am Rennrad:
im welligen Gebiet hab ich das mehrmals bemerkt: an Stellen im Sitzen, wo die Beine müde werden, schwer werden.. wo man am Liegerad in dei GEfahr reinläuft runter zu schalten, und runter zu schalten und runter zu schalten bis man beim größten Ritzel angelangt ist und sich im Schneckentempo befindet..
hier macht man am Rennrad das Gegenteil, legt 1-2 höhere Gänge ein (also kleinere Ritzel), und presst im Wiegetritt mit anderen Muskeln hoch und kommt mit Schwung über die Kuppe

(anders muss ich aber auch sagen: mit dem Fujin hab ich Kuppen auch schon mit Schwung übertauchen, wo mein Rennradlkollege vorher beim Schwungholen 10km/h weniger drauf hatte und deshalb früher verhungert und somit in Summe langsamer ist)

was auch heiden Spaß macht: im Wiegetritt beim Beschleunigen schalten, zum richtigen Zeitpunkt

wie auch immer: die 450hm am Stück hätte mit dem Fujin wesentlich weniger Spaß gemacht..
@Roland z.b. meint, dass er mit Rennrad ungefähr gleich schnell am Berg ist, wie mit LIegerad...
mag sein - ich kanns für mich nicht nachvollziehen - zumindst mein GEfühl am Berg sagte mir da ganz was anderes..

weitere Vorteile des Rennrades:
# die hohe Sitzposition:
auf Mallorca gibt es überall Mauern entlang der Straßen.. da gehts mir gar nicht so um Sicherheit und gesehen werden...
sondern von der schönen Landschaft hätte ich da oft wenig/nix gesehen

andererseits: bei der 200km Tour hab ich auch wieder deutlich gemerkt: wenn der (bei mir Rennradungeübte) Nacken mal müde wird, schaut man viel in den Asphalt

# die 2x 28" -> auf Schotter (siehe Bilder oben) oder Schlagloch-Pisten von Vorteil..
durch höhere Sitzposition sieht man diese auch früher und besser um ausweichen zu können

# Schwitzen...
der Rücken bleibt trockener

# geringe Bein und Kniebelastung
ich hab hier ja mal berichtet, dass mit meinem MTB-SPD-Schuhe die Sohle wohl zu weich ist, da ich oft Schmerzen kriege, die ich mit den viel Steiferen Winterschuhen nicht habe
und das oft schon nach 30km
interessanterweise: 700km in einer Woche, auch 200km am Stück -> überhaupt keine derartigen Schmerzen mit den selben MTB-SPD-Schuhen
auch gibts ab und zu mal leichte Kniezwicken am Liegerad.. -> am Rennrad nicht

ich denke, die Sitzposition am Rennrad macht es einem viel schwieriger seine Knie zu beleidigen..
im Wiegetritt kann man ordentlich Drehmoment bei der Kurbel erzeugen, ohne dabei das Knie einen zu spitzen Winkel auszusetzen
am Liegerad ist hier die Gefahr wesentlich größer

# besserer Oberkörper
gut, ich bin auch fast jeden Tag 2 km im Pool geschwommen und noch zusätzlich im Meer gewesen
aber ich komme zurück und hab das Gefühl beim Rennradfahren was gutes für die Oberarme getan zu haben
am Liegerad wurden die letzten 2 Jahre meine Arme dünner und dünner

# Springen
ja... wie oft kommt das vor...
aber trotzdem: nen Riss im Asphalt, 30cm breit, 5cm tief.. und du kommst mit 35km/h daher..
mit dem Rennrad springst einfach drüber..
mit dem Liegerad reissts dir die Gabel weg

# sportlicheres Feeling am Rennrad
auch wenn das Rennrad langsamer ist (schnitt und vmax, Reisegeschwindigkeit)
fühlt es sich sportlicher an..
noch stärker wird der Kontrast zum Liegerad mit Kopfstütze.. der Freundin zuliebe hab ich am Trike eine Kopfstütze montiert..
damit komm ich mir vor, wie Stephen Hawkin bzw. Chistopher Reeves...
das dynamische "Rumgehopse" am Rennrad vs. Liegen (gar noch mit Kopfstütze) am Liegerad macht finde ich eine großen Unterschied

# auch erstaunt war ich über den Geradeauslauf..
Rennräder sind ja als nervös und extrem wendig "verschrieen"
aber keines meiner eigenen UPs (MTBs) will derart geradeausmarschieren beim Freihändig fahren..
Liegerad sowieso kein Vergleich in der Beziehung

NACHTEILE DES RENNRADES
also auf langen Touren würde ich weiterhin immer zum Fujin greifen

am Rennrad haben mir die Handgelenke weh getan (trotz handschuhe (billige) blaugeschlagen)
und am Tag nach den längeren Touren Nackenschmerzen
Sattel war interessanterweise kein Problem, obwohl ich die letzten 2 Jahre kaum Up gefahren bin, vielleicht mal 5km zum Einkaufen oder so, aber (fast) keine Touren mehr

und: weniger Speed...
das Liegerad ist schneller

einhändig fahren: am Liegerad geht das besser mit Kamera in der Hand..
kann man trotzdem noch ne scharfe Bremsung hinlegen die jeden Rennradler staunen lässt
man stützt sich ja nicht mit den Armen sondern mit den Beinen ab..
der Rennradler rutscht nach vorne, braucht beide Hände



Resüme:
na jedenfalls: mein Vorsatz von vor 2 Jahren:
"ich kauf mir nur noch Liegeräder"

bzw. der vorsatz vor 1 Jahr:
"ich kauf mir für die Straße nur noch Liegerad"

muss ich etwas überdenken...
so ein eigenes Rennrad würd mich jetzt doch sehr reizen.. im Bergigen, vor allem an Steigungen die man nicht mehr nur mit Schwung drüberheizen kann, macht es einfach viel mehr Spaß als das Liegerad

achja:
Mallorca ist ein Traum -> die Touristenstrände meiden.. da sind lauter Pie...e ;) ;) :D
an fast jeder größeren Straße gibts rechts einen "Pannenstreifen", ca. 50cm - 1,2m breit, der sich als Radfahrstreifen missbrauchen lässt
wenig Verkehr
konnte auf Seitenstraßen teils 1h fahren ohne Mensch/Auto zu begegen
die Leute fahren alle recht gemütlich..
auf Straßen wo bei uns jeder meint 100-110km/h fahren zu müssen, fahren die mit 70-80km/h lang
und - positiv - es gibt (sogut wie keine) und braucht keine Radwege

MTB ausborgen zahlt sich wohl nur aus wenn man mit Guide unterwegs ist bzw. im Norden oben residiert (?)
ich schwankte zw. MTB und Rennrad... aber wüßte jetzt nicth wo ich mit dem MTB fahren hätte sollen..
das meiste wos ins Gelände gehen würde ist eingezäunt und mit "privat" beschildert
 
Deckt sich mit meinen Erfahrungen. Die 2 Jahre alte Philosophie "nie wieder Upright" habe ich auch inwischen verwässert.
Die Liege (meine hat Vollfederung und UDK-Lenker) ist zwar richtig flott und geht auch auf schlechten Wegen stößt im engen Stadtverkehr an die Grenzen. Zu kipplig auch
mit UDK, begrenzter Lenkeinschlag und Fersen in Reifennähe. Das verkleidete Trike ist in der Ebene ähnlich schnell, aber jenseits von 30 km/h braucht es passende Wege.
Das zeitweise verschmähte 29er MTB kommt wieder zu neuen Ehren, da es nicht durch schlechte Straßen, Bordsteinkanten oder viel Verkehr gebremst wird.
Wie viele hier wähle ich also das Fahrzeug entsprechend der Wegstrecke. Auf geplanter Route schnell zur Arbeit, mit Komfort, E-Power und Wetterschutz: Trike. Sonntags auf der Landstraße
"gegen" RRs: Liege. Alles andere macht das 29er.
 
Wenn ich in der Stadt wohnen würde, könnte ich das vermutlich nachvollziehen und würde auch öfter fas Aufrechte benutzen. Gerade wenn ich es länger unbeaufsichtigt herumstehen lassen muss. Da ich aber auf dem Land wohne und immer eine Anfahrt von mindestens 11 km bis in die Stadt habe, variiere ich, je nach Anlass, Wetter und Verweildauer/Abendplanung nur das Modell (Liege, Trike, VM). Das Aufrechte habe ich dieses Jahr nur einmal zum Bahnhof im Nachbarort und vorletztes Jahr einmal zum Dorffest im anderen Nachbarort verwendet.
 
Hi,
Arbeitsweg durch die Stadt: Stadtschlampe
Berge? Gibt's bei mir nicht (Hamburg)
Powertraining am Deich: Da kommt nichts anderes in Frage als meine Liege!

Ich würde es immer vom heimischen Terrain abhängig machen.
Und muss Prinzipiell zustimmen: Steigungen sind auch eine Qual für mich. Bei den RTFs ziehen die DFs easy an mir vorbei.
Dafür überhole ich sie bergab im Leerlauf. Und in der Ebene ohne größere Anstrengung.
Gruß,
Marvin
 
die GrandPrix-Bereifung: wirkte auf mich sehr robust.. optisch mehr Richtung Durano statt Ultremo..
sind einiges auch auf Schotter gefahren -> alles ohne Pannen

Also ehrlich, der GP ist für solchen Schotter nicht mal ansatzweise gedacht.
Ich kann nur hoffen, dass bei den nächsten, die diese Räder leihen und sich vielleicht mit 70 die Berge runterstüzrzen der Pneu dann auch noch hält ...
 
hmm.. jetzt hast mir ein schlechtes Gewissen gemacht..

Schotter lies sich grundsätzlich nicht vermeiden, da unsere Finca im Hinterland lag und Zufahrt ne Schotterstraße war...

meine Ultremos sehen am Fujin auch immer wieder mal etwas Schotter.. nicht so viel, da es bei uns ja kaum noch Schotterstraßen gibt bzw. fast immer ne Asphalt-Alternative besteht...
bis jetzt - auf Holz Klopf - halten die Ultremos das seit bald 2000km aus
(ein Snakebite, da war aber zu wenig Luft im 20" + Schlagloch)
 
Ja, den Schlaf wollte ich dir jetzt nicht direkt rauben :)

Der GP hat schon eine ziemlich dicke Gummifläche.
Da passiert eigentlich auch nichts.

Seine Karkasse an der Seite ist aber halt doch empfindlich, wie bei allen schnellen Reifen.
Auch einen leichten Schlitz an der Karkasse erkennt man ein Glück gut, wenn man sich die Reifen genauer ansieht.

Deine Erfahrung mit den Steigungen und dem Spaß kann ich übrigens sehr teilen. Am Berg macht ein RR einfach gute Laune. Ein LR eher nicht.
 
durch höhere Sitzposition sieht man diese auch früher und besser um ausweichen zu können
Das sehe ich etwas anders. Beim UP geht es mir zumindest so, daß ich, wenn ich auf einem RR oder Trekking Rad sitze, durch die weite Vorbeugung dazu tendiere, nach spätestens 15 Minuten Fahrzeit nicht mehr so weit nach vorne zu schauen - bei mir liegt's am Nacken. Der verkrampft auf Dauer, wenn ich den Kopf so weit hochnehme. Also sinkt er unbewusst mit zunehmender Fahrzeit ein Stückchen tiefer. Auch verspühre ich dann immer wieder den Drang mich mal aufzurichten. Also wird auch schon mal ohne eigentlichen Anlass in den Wiegetritt gegangen oder kurz freihändig gefahren. So richtig zu denken gibt es mir immer, wenn ich mir zwischendurch bewusst mache, wie wenig weit ich eigentlich meinen Fahrweg voraus einsehen kann.

Auf dem LR fällt es mir auch nach Stunden nicht schwer den Verkehr in über 100m vor mir entspannt zu beobachten. Ich kann mich also schon lange bevor ich an eine kritische Stelle komme, darauf einstellen.

Dass es anderen auch so gehen kann, bemerke ich immer wieder bei entgegenkommenden Radfahrern (auf Zweirichtungsradwegen). Immer wieder sehe ich besonders RRler, die mir entgegen kommend zum Überholen von langsameren in ihrer Richtung ansetzten und es dann zu einer brenzlichen Situation kommt, wenn sie dann fast bei mir sind.
Ich selbst kann auf dem LR diese Situationen schon weit im Voraus sehen - offenbar lange bevor der RRler sie sehen kann - und mich darauf einstellen.

Und von den UP-Radlern, die entspannt die Arme auf den Lenker legen und mit gesenktem Kopf dahintrotten und nur die 2 m direkt vor ihrem Vorderrad sehen, will ich erst gar nicht anfangen...

Das hat aber auch was mit der Übersicht im Straßenverkehr besonders innerstädtisch zu tun: mein Flux hat 52 cm Sitzhöhe - also quasi ein Midracer. Auf der Straße habe ich meine Augen in Augenhöhe von PKW-Fahrern und kann sehr gut bei den meisten Autos durch die Scheiben den Verkehr dahinter beobachten.
Fahre ich auf einem baulichen Radweg bin ich um die Bordsteinhöhe höher und kann ein kleines bischen über die Autos schauen. Damit habe ich an Einbiegungen für mein Empfinden ausreichende Sichtmöglichkeiten, um stressfrei den Verkehr auf meinem Weg einschätzen zu können... Tatsächlich empfinde ich sogar die Sichtmöglichkeiten auf meinem LR in einigen Situationen besser als die auf meinem Tekkingrad. Ich finde mit dem UP schaut man geade bei Kreuzungen viel zu sehr aufs Dach der Autos und kann von vorne oft keinen Blickkontakt zu den Fahrern herstellen. Man ist aus deren Sicht einfach zu weit oben.

Die etwas eingeschränketere Übersicht im Stadtverkehr beim Fujin ist meiner Meinung nach eher Lowracer-typisch und nicht LR-typisch! Ich finde es wichtig, das zu unterscheiden!

# geringe Bein und Kniebelastung
ich denke, die Sitzposition am Rennrad macht es einem viel schwieriger seine Knie zu beleidigen..
im Wiegetritt kann man ordentlich Drehmoment bei der Kurbel erzeugen, ohne dabei das Knie einen zu spitzen Winkel auszusetzen
am Liegerad ist hier die Gefahr wesentlich größer

Ich denke, das kann man so verallgemeinert nicht sagen. Denn wie die Knie auf eine bestimmte Fahrhaltung UP oder LR reagieren ist durchaus recht individuell und kann auch stark vom Trainingszustand abhängen.
Ich habe nämlich jetzt im Urlaub genau das Gegenteil von deiner Erfahrung erlebt: auch wir hatten uns für zwei Wochen Urlaub UPs geliehen. Und ich habe gleich vom zweiten Tag an Knieprobleme bekommen. Als wir wieder hier waren, und ich wieder LR fuhr, waren sie nach zwei Tagen weg.
 
klar.. meine Sichtweise ist geprägt durch niedrige Räder (Fujin Lowracer, Steintrike Roadshark)

meine Freundin ist mit dem Lowracer schon 2-3mal durch Schlaglöcher durchgerauscht, und dann kam ein "tschuldigung- hab ich ned gesehen"
(ich machte mir jedesmal Sorgen, dass sie die Gabel aus dem Rahmen reisst)
mit dem Up wäre ihr das so eben nicht passiert

was direkt vor einem passiert sieht man bei der eher flacheren Sitz/LIegeposition am Fujin nicht so gut

auch am Fujin gibt's aber Situationen wo man besser sieht als am UP...
ironischerweise nämlich genau da, wo andere meinen, dass man nix sehen würde: nämlich wenn man anderen Radlern im Windschatten folgt..

fährt man am Up anderen RAdlern hinterher, verstellen einem die oft die Sicht...
will man dann überholen, kanns passieren dass einem ein Geisterradler am schmalen Radweg entgegenkommt, den man so nicht gesehen hatte, da verdeckt durch Vordermann
da seh ich mit Fujin/Roadshark besser, da die dünnen Wadl der Radler die Sicht bei weitem nicht so behindern

auf Mallorca jedenfalls hätte ich mit dem Liegerad - Korrektur: dem Lowracer - mehr Nachteile als Vorteile gehabt.. (denk ich)
an vielen Stellen Mauern, wo ich mit dem LIegerad nicht drüber gesehen hätte


mir ist das einmal bei einer Ausfahrt mit Freunden passiert... Donauradweg in der Wachau...
da haben wir eine Brücke überfahren, und ich hab das - etwas abwesend - gar ned bemerkt, da ich von der Donau ob der Schutzwand gar nix gesehen habe..
war dann paar km später total verdutzt, als auf einmal die Donau "auf der falschen Seite" war...
wir plötzlich am anderen Ufer entlang fuhren ;)

zu den Knieen:
Spitzer Winkel ist ja teil des Übels...
Beim Wiegetritt hab ich mich beobachtet und kam zum Schluss, dass die Druckphase zu einem Zeitpunkt kommt, wo das Knie schon sehr gestreckt ist - also natürlich so wie es eigentlich fürs Laufen etc. auch gebaut wurde
einen zu spitzen Winkel kanns eigentlich nicht geben, da dies anstrengender wäre, und man es somit auch nicht macht

am Liegerad scheint das aber anders zu sein - vor allem mit zu kurzem Ausleger/zu langen Kurbeln
mein Eindruck
also nicht: es muss so sein am Liegerad...
aber es ist meiner Meinung nach leichter das Knie zu überlasten durch zu spitzen Winkel..
am UP im Wiegetritt ist das schwieriger.. beim Sitzen wieder anderes Thema
 
am Liegerad scheint das aber anders zu sein - vor allem mit zu kurzem Ausleger/zu langen Kurbeln
Zu kurzer Ausleger entspricht beim UP einem zu niedrig eingestellten Sattel... Ich denke nämlich, dass es bei meinen Knien auf dem UP genau daran lag.
Hinzu kam, daß vom LR-Fahren die Beinstrecker mehr ausgebildet sind und ich dadurch bei zu tiefem Sattel viel zu viel Power in die Pedalen gegebe habe, bevor das Bein gestreckt genug war.
Habe natürlich den Sattel dann auch gleich beim Auftreten der Probleme besser eingestellt, aber die Senen waren schon bei der ersten Fahrt überdeht worden, so daß es dann über die restlichen Tage nicht so schnell wieder besser wurde.
Erst auf dem LR war gleich nach der ersten Fahrt eine wohltuende Verbesserung zu spühren.
 
Zuletzt bearbeitet:
eben..
aber im Wiegetritt kann dir das ned passieren.. da ist die Sattelhöhe ja egal...
das meinte ich..
beim Wiegetritt baut man keinen Druck auf, wo das Knie noch nen spitzen Winkel fährt...
 
Sieht stark aus, das Video. Zeigt auch deutlich, dass man mit der Liege anders fahren muss, um schnell zu sein (hohe Trittfrequenz und starke Zugphase). Ist bisher auch meine Erfahrung, ich denke aber auch, das man mit flacherem Sitzwinkel nicht zwangsweise langsamer ist.
 
Tja, dann hast du tatsächlich genau die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich.
Hatte auch keine Knieprobleme, trotz extrem niedriger Sitzposition und Trittfrequenzen und häufiger sehr harter Antritte mit 1100W+.. Und meine Knie sind anfällig.
Aber mit dem Trike fahre ich doch noch lieber als mit der Eierfeile.. Wenns aber in die Berge geht, werde ich wohl meist auf dem Hintern sitzen, als auf dem Rücken liegen. Das liegt aber eher daran, das ich dann wohl mit der Rennradgruppe fahre und man da sinnvoller mitfahren kann.

@Schlafradler :
Da sagst du viel wahres. Ohne Klickpedale und Zugphase erreiche ich auf der Liege sogut wie keine Leistung, im Sprint keine 400W.
Das hat am Rennrad dazu geführt das ich im Antritt immer "gesprungen" bin, weil ich so ruckartig und heftig gezogen habe im Sprint. Da hoben tatsächlich beide Räder ab.. Hat mich beim erstmal fast hingelegt.
Auch die Trittfrequenz muss höher sein, da irgendwie die Maximalkraft niedriger liegt.

Bei der Sitzposition scheints an der genetik/Anpassungsfähigkeit des Indivuums zu liegen. Ich muss aufrecht sitzen, Visafan kann wohl mit negativen Lehnenwinkeln solche Berge fahren.. :p

Gruß,
Patrick
 
Sieht stark aus, das Video. Zeigt auch deutlich, dass man mit der Liege anders fahren muss, um schnell zu sein (hohe Trittfrequenz und starke Zugphase). Ist bisher auch meine Erfahrung, ich denke aber auch, das man mit flacherem Sitzwinkel nicht zwangsweise langsamer ist.
Sag das mal den Rennradlern, die ich auf der letzten RTF an einer 20% Rampe mit 60er Trittfrequenz, 175mm Kurbeln und 800W auf dem großen Kettenblatt und 13° Sitzwinkel überholt habe :ROFLMAO:
Bei der Sitzposition scheints an der genetik/Anpassungsfähigkeit des Indivuums zu liegen. Ich muss aufrecht sitzen, Visafan kann wohl mit negativen Lehnenwinkeln solche Berge fahren.. :p
Negativen Winkel zur Erde erreicht man erst bei Steigungen über 25° und damit habe ich keine Erfahrungen ;)

Am Anfang meiner Liegerad-"Karriere" musste ich gut auf meine Knie aufpassen. Mittlerweile kann ich den Ausleger in einem Bereich von etwa 1cm verschieben, ohne Probleme zu bekommen. Nur die Muskulatur schimpft dann bei den ersten harten Ausfahrten.
 
hehe...
ganz so (arg) hab ichs zwar nicht gemeint...

aber man siehts auf dem Bild: man kann vorne die Strasse erkennen..
fährt man hinter der Gruppe wie oben gezeigt mit dem UP hinterher (und selbst wenns normal-schlank sind) sieht man von vorne nicht soviel

danke für das großartige Bild
 
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