Kettenloser E-Antrieb

Die ersten Patente Richtung Energiespeicher um bei einem Ampelstop schon mal Startenergie zu erkurbeln, wurden glaub ich schon Anfang des 1900 eingereicht.

Aus meiner Sicht auch vollkommen sinnlos, weil Antriebsmotor und Generator ähnliche Eigenarten besitzen. Wenn man ihn aber doppelt mitschleppen muss, ist es ja auch ne Gewichtsfrage die den Wirungsgrad noch weiter verschlechtert. Wenn, dann müsste man den Motor als Generator nutzen können um Energie zu speichern, dann gehts aber auch nicht ohne Kette.

Selbst Kardanantrieb hätte wahrscheinlich noch einen höheren Wirungsgrad und wäre wohl auch leichter.
 
Wenn, dann müsste man den Motor als Generator nutzen können um Energie zu speichern

Das gibt es ja schon im Pedelec. Die Rekuperationsbremse. Allerdings bringt die im Stadtverkehr nicht viel Reichweite.
Und um beim Fahren den Akku durch Treten wieder zu laden ist das witzlos. Da nutze ich meine eigene Energie lieber, um das Rad anzutreiben und Strom zu SPAREN, statt den Akku zu laden.

In meinen Augen ist diese Idee technisch natürlich interessant in Bezug auf die Frage, was ist machbar und wie fühlt ich das beim Fahren an. Aber als echtes Konzept für ein Alltagsfahrrad? Nö!

Interessant vielleicht die Möglichkeit, die pedalierte Leistung zum Steuern der Motorleistung zu verwenden und gleichzeitig die Batterie zu schonen.
Dann hat man aber quasi ein "erocket" als Leichtversion.
Das ganze aber als möglichkeit zu verkaufen, das Fahrrad ohne Kette richtig anzutreiben halte ich für Augenwischerei.
 
Rekuperationsbremse
die sollte man sowieso nutzen.
Ne, ich meinte, wenn man an der Ampel steht über zu und abschalten eines Freilaufes den Motor als Generator zu nutzen um dann.....
Aber das ist e technischer Schnickschnack. Wenn so ein Kettenloses Fahrrad von normalen Rädern überholt wird, lässt man es sowieso in der Garage stehen, weil es peinlich ist und falls man das mit dickem Akku fährt, landet man auch schnell beim E-Roller. Der hat ja schon einen Bart, den gab's schon in den 70ern auf der IFMA wollte aber damals niemand haben, weil er nicht genug Radau gemacht hat.
 
@Stefan M : Man braucht trotzdem eine Elektronik dazwischen die den Drehstrom des Generators gleichrichtet um sie anschließend wieder in einen Drehstrom aber mit veränderlicher Frequenz zu bringen. Ansonsten hätte man ein Fixie mit richtig miesem Wirkungsgrad.
Wenn da 75% rauskommen ists auch da viel..

Sinnvoll würde ich es vielleicht bei einem Mehrsitzer sehen. Der Fahrer hat normalen Kettenantrieb + Motor, alle Mitfahrer treten via Generator. So kann man über Gewicht und Bauvereinfachung die Nachteile mehr oder minder wieder "reinholen". Zudem gibt es die Option auch im Stillstand Strom zu erzeugen um z.B. Geräte zu laden.
Das mit dem Fixie wäre die Option mit größtem Wirkungsgrad, und wenn Du die Pedale still hälst, so rekuperiert das Gefährt beim Ausrollen.
Falls man dieses Konzept wirklich einsetzt, so wäre ein eingebautes Getriebe im Motorblock sehr sinnvoll, um a) Wumms beim Anfahren und b) Wumms am Berg zu haben. Denn ganz untenrum sind die ach so tollen E-Motoren auch nicht so dolle.
 
Vielleicht eine Möglichkeit in der Zukunft?
Aber nur wenn die Pedelec-Gesetzgebung sich noch ändert. Mit so einem Antrieb ist die Höchstgeschwindigkeit festgenagelt, egal wieviel man dann noch reintritt. Und nur mit max. 25 oder 45 km/h rumzufahren wäre mir zu wenig.
 
Denn ganz untenrum sind die ach so tollen E-Motoren auch nicht so dolle.

Das kommt dann drauf an, wie viel Strom man bereit ist, durch die Wicklungen zu jagen!
Das wird dann in der Praxis limitiert durch die Belastbarkeit des Akkus, den angestrebten Stromverbrauch und vor allem die Wärmeabfuhr an den Wicklungen, denn der großte Teil der elektrischen Leistung wird dabei in Wärme umgewandelt.

Abgehen können die schon ganz gut. Siehe Tesla! Nur um welchen Preis? Diese Anlage will keiner an einem Fahrrad haben. Viel zu groß und zu schwer. :ROFLMAO:

Aber nur wenn die Pedelec-Gesetzgebung sich noch ändert. Mit so einem Antrieb ist die Höchstgeschwindigkeit festgenagelt, egal wieviel man dann noch reintritt.

Daran hatte ich noch gar nicht gedacht! :eek:
Klar, es gäbe ja nur noch den Pedelecantrieb.
Naja, wer da dann dauerhaft mit 300 Watt tritt, hat bei 25 km/h permanent 100 Watt zum Laden des Akkus übrig. :ROFLMAO:
 
Eine gute kettenshaltung hast wohl 95% Wirkungsgrad ?

Aber diese generator(vielleicht nur 65%) und motor(vielleicht nur 65% Wirkungsgrad) = 0,65 x 0,65 = 42% zum hinterrad

So stad 95% dan nur 42% mit dieser konstruktion !

Und Laden und Entladen das Akku, will wohl auch 10 - 20% nehmen
So von pedalliern durch das akku komt vielleicht nur 30 - 40% von die energie zum motor

Und wenn akku lehr ist kann man nicht zuhause pedalieren ;-(

Nicht exacht eine "Win/Win" löshung, denke Ich :whistle:
 
wobei 95% zu 42% noch gar ned so schlecht klingen...

schlimmer klingts:
5% Verluste vs. 58% Verluste

oder: wenn man 100 Watt tritt:
bei Kettenschaltung gehen nur 5Watt verloren
bei der Elektro-Generator-Konstruktion 58Watt von den 100

und wenn die Kadenz nicht passt, oder der Berg den Motor würgt: dann kanns nochmal deutlich schlechter ausschauen..
 
Kann sich noch jemand an das "direct drive bike" von Thomas Kretschmer erinnern?
36.jpg


Gruß

Christoph
 
das hat doch aber wohl vorne ne Getriebenabe, oder ?

sonst stell ich mir das ned so prikelnd vor...
1:1 Übersetzung ? das kommt ja einem MTB im kleinen GAng gleich.. da geht ja nix weiter
 
das hat doch aber wohl vorne ne Getriebenabe, oder
Wenn ich mich recht erinnere, hatte Thomas eine umgebaute alte SA-Schaltung im "Versuchsträger" eine Sachs Elan war zumindest geplant, da sie einen niedrigen Gang als Direktgang hat. Die Idee wäre also prinzipiell Pedelec-tauglich.
Der Umbau der Schaltung war wohl recht aufwändig.

Beim Up wäre eine solche Konstruktion der Rückschritt zum "1860-Veloziped":whistle:

Gruß
Christoph
 
Ein von mir mitentwickeltes Cargobike hatte anfangs einen solchen Tretgenerator. TEchnisch funktioniert es fraglos. Psychologisch hingegen funktioniert es nicht. Im Stand oder beim Bergabrollen feste treten widerspricht dermaßen den Gewohnheiten und ist mangels direkt spürbarem "Erfolg" auch dermaßen frustrierend, dass selbst die ambitioniertesten Testfahrer kaum Energie zurückspeisten. Wir haben den Generator schon bald wieder ausgebaut. Auch für den direkten Betrieb (sozusagen als Kettenersatz) taugt das Konzept nicht, wegen der fehlenden Kraftrückwirkung ist auch dabei das Fahrgefühl unter aller Kanone. Der Wirkungsgrad der Geschichte ist übrigens nicht annähernd mit einer Kette vergleichbar. Schuld ist der Wandlerverlust im Niedrig- und Teillastbetrieb, bei uns damals aber auch die Pfannekuchenform des Motors, die größere Feldverluste mit sich bringt.
 
Servus,
dudeldi hat da was wichtiges angsprochen: Der Faherer ist keine Maschine. Er leistet mehr wenn er sich grade was geiles für sein Radel gegönnt hat, weniger wenn das Wetter mies ist, noch weniger wenn er nicht merkt das die Kraft auf den Pedalen direkt in den Vortrieb geht (Mal so salopp gesagt).
Bei einer Upright-Entwicklung eines kettenlosen Antriebs ist halt genau das passiert:
Das gleiche Rad mit Kette und einmal ohne Kette (ansonsten gleichschwer usw.) -> Fahrer ohne Kette leisteten bis zu 50%! weniger als die mit. Einfach weil im Antritt kein direktes Antriebsgefühl kam. Das musste dann recht aufwendig mit einem leistungsfähigen E-Motor kompensiert werden. Wirkungsgrad ca. 50%
 
Den Einfluß der Psyche ist nicht zu unterschätzen.

Als Fahrer eines starken Lastenpedelecs kann ich aus eigener Erfahrung berichten:
Mit dem Pedelec fahre ich auf der Ebene fast immer ein konstantes Tempo. weil das Teil mit 60 Kilo Leergewicht und einem Luftwiderstand wie eine Schrankwand mit offenen Türen ohne Motor kaum auf über 20 km/h zu bringen ist. Zumindest nicht von mir. :whistle:
Der Motor wird ab 20 km/h abgeregelt und geht bei 27 km/h endgültig aus. Da läuft es dann ohne meine Kraft 25 und wenn ich ordentlich mittrete 26 km/h.
Ich habe es aufegegeben! Ich trete halt noch so mit, um was zu tun. Nur am Berg haue ich ordentlich rein, weil der Nabenmotor am Berg Tempo will, um nicht zu verhungern.
Andererseits ist natürlich das Gefühl durch nichts zu ersetzen, das aufkommt, wenn ich mit zwei Kindern hinten drauf alle anderen Radler beim Ampelstart alt aussehen lasse. Aber das wird langsam auch langweilig, weil es inzwischen alle Radler der Stadt wissen, daß sie nicht hinterherkommen. ;) Da guckt keiner mehr doof hinter mir her.

Auf meinem Trekkingrad habe ich noch wirklich das Gefühl, was von meiner Leistung zu spüren! Drum habe ich diesen Sommer wieder begonnen, das Trekkingrad mehr zu fahren. (Bis es dann unfreiwillig den Besitzer gewechselt hat.:cry:)

Also wenn Elektro, dann immer und nur mit Kette! Sonst kann ich gleich E-Roller fahren!
Das Generatorsystem mag vielleicht noch ein lustiges Gimmick sein bei einem Fahrzeug, wie dem E-Rockit.
Dort dient der Pedalgenerator aber auch nur der Dosierung des Vortriebs.
 
Andererseits ist natürlich das Gefühl durch nichts zu ersetzen, das aufkommt, wenn ich mit zwei Kindern hinten drauf alle anderen Radler beim Ampelstart alt aussehen lasse.
Du beschreibst die Leute, die Münsters Rad_weg_en dann 200m nach der Ampel vor mir rumeiern und sich nicht überholen lassen.:mad:
Spricht eigentlich nicht gegen elektrogedopte Fahrräder, ist nur eine weitere (und in der Zeitrechnung von Verkehesplanern sehr neue) Tatsache, die zeigt, dass das Konzept des Fahrbahnverbotes (RwBPfl) und damit auch die gehypten Radfahrstrefen und "protected bikelanes" heute noch viel weniger funktioniert als noch vor Jahren.

Um nicht total oT zu werden: ein Kettenloser Antrieb ist doch nur eine andere Form des Gasgriffs bei Mopeds.
Sieht hip aus und man spart ein halbes Pfund Akku zum Preis von 5 kg Generator und Tretlager-Pedal-Gedöns.o_O

Gruß
Christoph
 
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