Ketten- und Ritzeltausch

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Habe gerade nach 9500km meine Kette (SRAM PC48) am ZOX gewechselt (0,1mm Verschleiss nach Rohloff Lehre). Die neue sprang bei etwas Krafteinsatz auf dem alten Ritzel (Shim HG70 oder so) in mehreren Gängen über. Ritzel getauscht - alles io.
Sollte ein Ritzel nicht wenigstens zwei Ketten überstehen? Was soll der ganze Blödsinn mit dem Verschleissmessen, wenn man sowieso alles tauschen muß.
Hätte ich die Kette einfach draufgelassen, hätte sie auch noch einige tausend km gut funktioniert.
Ich habe diese Erfahrung jetzt schon mehrfach gemacht. Es läuft immer wieder auf das gleiche hinaus. Ist es nicht einfach wirtschaftlicher zu warten, bis die Kette springt und dann gleich beides auszutauschen?
Abgesehen davon kostet eine Kette nicht weniger als ein Ritzelpaket.

Gruß
Dieter
 
AW: Ketten und Ritzeltausch

Da bin ich auf die Meinungen gespannt. Mir wurde auch erklärt, dass es im Grunde Pfusch sei, die Verschleißteile nur teilweise zu tauschen. Nach meinen Erfahrungen mit dem Bevo-Bike (verwindende kurze Kette, ein einzelnes Ritzel bei Nabenschaltung) war es auch so, dass eine neue Kette mit dem alten Ritzel nicht mehr funktionierte. Wobei ich die Kette auch erst dann getauscht habe, wenn sie wirklich nicht mehr funktionierte (also dauernd abfiel oder Zähne überratschte).

So gesehen macht es Sinn, Kette und Ritzel solange zu fahren, bis es Probleme gibt und dann insgesamt zu tauschen.

Bei den meisten Liegen sollte die Kette ja auch wegen der Länge quasi wie ein automatisches, laufendes Kettentauschen "wirken", also dazu führen, dass die Kette ca. zweieinhalb mal so lange hält wie eine einzelne kurze Kette am Aufrechtrad.

Grüße,
Christiane
 
AW: Ketten und Ritzeltausch

Das ist aber nur so wenn die Kette durch mechanischen Abrieb an den Zähnen der Ritzel verschleisst. Ist das so? Oder längt die sich vielleicht auch einfach von der Belastung und dem Verschleiss Glied an Glied? Dann wäre es nämlich völlig egal ob Du eine 10cm Kette oder eine 10m Kette hast, die Spannung auf der Kette ist ja dann immer die selbe. Wobei natürlich tatsächlich auch die Bewegung in den Gliedern bei ner längeren Kette seltener auftritt. Aber ob's für zweieinhalb mal reicht?
 
AW: Ketten und Ritzeltausch

Ist es nicht einfach wirtschaftlicher zu warten, bis die Kette springt und dann gleich beides auszutauschen?
Abgesehen davon kostet eine Kette nicht weniger als ein Ritzelpaket.
Springen bei alten Ketten?
Bei mir springen nur neue Ketten auf alten Ritzeln. Sehr verschlissene Ketten laufen bei mir nur Rau und zerstören bzw. beschädigen nicht nur die Kassette, sondern auch meine 3 vorderen Zahnkränze. Ist also eine Rechenaufgabe und die Frage nach dem eigenen Anspruch bezüglich ruhiger Lauf, Schaltverhalten. Die Kette war dann aber teils schon so weit runter, dass die inneren Gleitlager und die Röllchen. kaum noch Material drauf hatten -- also ev. steigende Gefahr von totalem Kettenversagen?

Eine Alternative währe mehrere Ketten im Rotationsverfahren zu nutzen. Also die einzelnen Ketten viel früher zu wechseln -- aber später wieder verwenden.
Also z. B. 4 Ketten mit jeweils z.B. 2000 km einfahren.
Die letzte kette 4000 km drauflassen und die alten 2000-der Ketten wieder verwenden mit weiteren 2000 km auf 4000 km Gesamtleistung je Kette.
Dann das ganze noch mal bis 6000 und dann bis 8000 km.

Danach dürften Ketten, Kassette und wohl auch die Kettenblätter hinüber sein.
Obwohl, wenig benutzte Kettenblätter habe ich auch schon mit einer Feile wieder in Form gebracht :rolleyes:

Ich muss aber zugeben, dass ich beim Rotationsverfahren auch schon Ketten zu spät gewechselt habe. Zudem kommt vielleicht noch das Problem hinzu, dass der Kettenverschleiß im Winter oder auf sandigen Wegen größer sein wird, als auf trockenem Asphalt. Ich kontrolliere daher den Verschleiß auch mit einem Messschieber.

Es soll wohl auch Leute geben, die die Ketten viel häufiger im Rotationsverfahren wechseln -- wohl im Zusammenhang mit einer intensiven. Reinigung. Das ist aber nicht meine Welt ;)

Also doch recht kompliziert.

Gruß
Martin
 
AW: Ketten und Ritzeltausch

Es gibt noch eine Lebensverlängerung der Kette in dem man Sie ab und zu um 180grad dreht.

@mangaire Bei einer nur 10cm langen Kette würde die selbige viel er verschleißen als das Ritzelpaket. Im übertriebenen Beispiel. Mach die Kette 2000km lang dann wären die Ritzel verschlissen bevor das letzte noch unbenutzte Kettenglied drüber läuft.
 
AW: Ketten und Ritzeltausch

Eine Alternative währe mehrere Ketten im Rotationsverfahren zu nutzen. Also die einzelnen Ketten viel früher zu wechseln -- aber später wieder verwenden.
Das Rotationsverfahren soll ja eine gleichmäßige Abnutzung bewirken. Dass also nicht ne verschlissene Kette die neuen Ritzel quält, bzw. die neue Kette über kaputte Ritzel laufen muss. Je öfter getauscht wird desto besser.
Das Verhältnis 4 Ketten pro Ritzelpaket/Kettenblatt kenn ich aber nur vom UP.
Bei LR oder Trikes ist die Kette aber schon so lang, dass die Abnützung auch ohne Rotationsverfahren recht gleichmäßig sein sollte.

Und alles ist natürlich sehr Materialabhängig. Billige Alu-Ritzel/Kettenblätter können schon nach 2000km hinüber sein.
 
AW: Ketten und Ritzeltausch

....Bei den meisten Liegen sollte die Kette ja auch wegen der Länge quasi wie ein automatisches, laufendes Kettentauschen "wirken", also dazu führen, dass die Kette ca. zweieinhalb mal so lange hält wie eine einzelne kurze Kette am Aufrechtrad.


Das ist aber nur so wenn die Kette durch mechanischen Abrieb an den Zähnen der Ritzel verschleisst. Ist das so? Oder längt die sich vielleicht auch einfach von der Belastung und dem Verschleiss Glied an Glied?....

Teils könnte es wohl hinkommen, aber:
Das ist je nach Rad, Beanspruchungsart und Kette bestimmt sehr unterschiedlich.
Einige Faktoren währen da:
- kurze Kette Vorderradantrieb oder Lange bei Hinterradantrieb
- Umlenkrollen bzw. Zwischengetriebe
- Schmutz, Schmierung und Pflege
- freilaufende Kette, Kettenschutzrohre oder voll gekapselt
- Schaltung, Kraftverhältnisse, Kettengeschwindigkeit
- die Kette selber
mehr fällt mir gerade nicht ein.

Gruß
Martin
 
AW: Ketten und Ritzeltausch

Und alles ist natürlich sehr Materialabhängig. Billige Alu-Ritzel/Kettenblätter können schon nach 2000km hinüber sein.

Sind 45 000 km mit ca. 5 langen Ketten (also ca. 12 Standardketten) bei einem Ritzelpaket OK:D?

Na gut- viele Ketten, aber günstig eingekauft.


Gruß
Martin

PS.: Mein Liegerad hat über 90 000 km runter.
Gemeint ist NICHT das oben abgebildete.
 
Verschleißarten und Wirkungen

Wobei natürlich tatsächlich auch die Bewegung in den Gliedern bei ner längeren Kette seltener auftritt.

Beim Kettenwechseln kamen mir mal etwas kompliziertere Gedanken.
Wer sich auch daran versuchen möchte:

Ich meine auch dass es unterschiedliche Verschleißarten gibt, die teils etwas unterschiedliche Auswirkungen haben.
1. Verschleiß durch Metallabrieb in den Lager zwischen Kettenglied und Bolzen.
2. Verschleiß durch Verformung.
3. Verschleiß durch Längung jedes einzelnen Kettengliedes.
4. Verschleiß der Kettenröllchen.
Die Wirkungen auf das Schaltverhalten und auf die Laufruhe lasse ich hier mal außer acht. Ich möchte nur mal die Überlegung anstellen, wie sich diese Verschleißarten auch die Zahnkränze bzw. Ritzel auswirken:

Ich meine, das sich die Verschleißarten 1 bis 3 ziemlich direkt in der Länge der Kette auswirken, und sich mit diesen abweichenden Maßen in die Zähne einprägen/einschleifen.
Den Punkt 4 (Kettenröllchen - oder wie die Teile auch genannt werden mögen) macht sich meiner Meinung nach auf eine etwas andere Weise negativ bemerkbar. Bei mir verschleißen diese besonders auf der Innenseite durch Metallabrieb. Hierdurch verändert sich aber nicht die Kettenlänge (obwohl es bei vielen Meßverfahren mit gemessen wird). Durch die dünnere Materialstärke der Kettenröllchen legt sich die Kette aber an einigen Stellen etwas dichter auf die Zahnkränze bzw. Ritzel (* siehe Anmerkung unten) . Dass sollte eigentlich eine ähnliche Wirkung haben, als wenn die Zahnkränze einen um wenige Zehntel-Millimeter geringeren Durchmesser hätten. Ein scheinbar geringerer Durchmesser bedeutet auch ein scheinbar geringeren Umfang, selbst wenn an den Kettenblättern/Zahnkränzen keine wirkliche Umfangänderung eingetreten sein sollte.

Im Ergebnis sollte sich der Röllchenverschleiß auch so auf die Zähne auswirken, als wenn die Kette noch etwas stärker gelängt währe. Ich würde aber annehmen, dass der Röllchenverschleiß sich mehr auf kleine Ritzel auswirkt als auf große Kettenblätter.
Begründung für diese Annahme: Der oben erwähnte Effekt, dass die Kette in Teilen minimal dichter auf den Kettenblättern/Ritzen laufen sollte, sollte prozentual bei kleinen Ritzeln höher sein.
Mathematisch habe ich es noch nicht betrachtet. Da verschlissene Ketten wohl auch einen leichten Schlupf auf den Kettenblättern/Ritzen haben dürften, halte ich eine präzise Berechnung mangels verlässlicher Daten für problematisch.

Das wahren mal einige meiner Betrachtungen aus unprofessioneller Sicht.
Mal horchen, was daran alles falsch sein mag ?....


* Anmerkung: Die Bemerkung, dass die Kette in Teilen dichter auf den Kettenblättern/Zahnkränzen läuft bedeutet keinesfalls eine Eng anliegende Kette. Ganz im Gegenteil wird die Kette auf die gesamte Auflagefläche gesehen noch loser /labbriger aufliegen. Mit der Bemerkung sind nur die wenigen Punkte einer Verschlissenen Kette gemeint, die tatsächlich die Kraft zwischen Kette und Zahn übertragen. Diese Kraft ist bei verschlissenen Ketten natürlich Punktuell sehr hoch, und kann zu einen noch höherem Verschleiß an den Zähnen führen (besonders bei ungehärteten Zähnen ggf. auch zu Verformungen an den Kontaktpunkten).

Zu den Meßmethoden, mit denen eine Unterscheidung des normalen Längenverschleißes vom Röllchenverschleiß möglich ist kann ich jetzt nichts schreiben -- das Bett ruft....


Gruß
Martin D.
 
AW: Verschleißarten und Wirkungen

Warum wollt ihr spekulieren, wenn es von Sheldon Brown nen guten Artikel gibt?:
http://arnowelzel.de/sheldonbrown/chains.html

Richtig ist, die Innenmessung, wie der rohloff-Caliber sie macht, oder per Messschieber, ergibt einen falsch zu hohen Verschleisswert. Ich mess mittlerweile nur noch aussen.
Weiterhin denke ich, ist klar, dass die Längung der Kette immer nur in dem Augenblick geschieht, wenn ein Kettengelenk verbogen wird. Im gerade laufenden Teil der Kette geschieht kein Verschleiss. 3mal so lange Kette, sollte schon 3fache Laufzeit ergeben.

Fakt ist natürlich dass viele Uprightler ihre Kette todpflegen, alle paar hundert km ölen, und dann schmeisst sie nach 3Mm die Hufe in die Höhe. Mit der Methode kommt man bei Liegerad auch nicht >10Mm. Ich komm mit der Campa C9 aber schon am Upright geschätzt an die 10Mm, weil ich die Kette eben nicht öle, bzw. erst dann wenn es nötig ist (die zwitschern dann die Ketten), und dann nur mit nem winzigen Tropfen Öl pro Gelenk, um das werkseitig eingefüllte Fett nicht zu verdünnen und rauszuwaschen, sondern nur zu strecken.

Wichtig ist vor allem den Dreck fernzuhalten, aus den Gelenken rauszuhalten. Der Dreck ergibt mit dem Fett und Öl im Gelenk sonst ne wunderbare Schleifpaste, da braucht man sich nicht wundern.
Also immer schön die Kette aussen trocken fahren, dann zieht sie keinen Dreck und bleibt dauerhaft glänzend ohne Putzaktionen. Aussen brauchen Ketten keine Schmierung.

Ich denke zwar die Methode mehrere Ketten im Kreis zu wechseln, 3 Ketten, alle vllt. 2000km die nächste auflegen, würde die höchste Kosteneffiziens bringen, andererseits ist das auch aufwendig. Für die paar gesparten EUR. Ich finds schon immer witzig was manche Leute für nen Aufwand betreiben mit irgendwelchen Wundermitteln um einer Kette für 20EUR das Leben um paar hundert km zu verlängern (was ja meist eher das Gegenteil bewirkt, aber der Gedanke dahinter, stunden seiner Freizeit zu opfern, wegen so ner Kette, ich denke manche können an ihren Rädern nicht viel mehr selbst machen, und machen dann das was sie können wenigstens sehr gewissenhaft :D)
 
AW: Verschleißarten und Wirkungen

Weiterhin denke ich, ist klar, dass die Längung der Kette immer nur in dem Augenblick geschieht, wenn ein Kettengelenk verbogen wird.

Ist das wirklich so? Ich wäre davon ausgegangen dass die Kette wenn sie auf Zug steht beim Treten sich über die gesamte Länge des Zugtrums von Ritzel zu Ritzel längt. Insbesonderes dürfte dass beim Anfahren aus dem Start oder bei anderen Situationen geschehen bei denen übermäßig viel Kraft auf die Kette wirkt.
 
AW: Verschleißarten und Wirkungen

Nee, das ist nicht so. Ich hab aber keine Lust dir das zu errechnen. Durch die zugkraft bekommste das Metall selbst im elastischen Bereich nicht gestreckt, also nur so gering, dass man schon extrem feine Messgeräte bräuchte. Dafür ist da einfach zuviel Fleisch. Und eine dauerhafte Längung wäre erst bei überschreiten der elastischen Verformung zu erwarten. Man kann das alles errechnen, bräuchte man aber die genaue Stahlsorte, aber sei dir gewiss, das bräuchte sicher einige hundert bis wenige tausend kg um ne Kette auf diese Weise gelängt zu bekommen. Da würden aber vorher die Gelenke zerreissen.

Lies den Sheldon Brown-Artikel, schau dir die Photos an, da sieht man schön wo die Längung geschieht.
 
AW: Verschleißarten und Wirkungen

Also ich hab bisher nur Erfahrung mit nem normalen Aufrechtrad. Ich hab damals Kette und Ritzelpaket fast 9.000km gefahren (Sommer wie Winter) bei durchschnittlicher Pflege (also im Winter sehr oft nachgeölt und ansonsten ständig äußerlich gereinigt). Dann ist die Kette VORNE übers mittlere Blatt gerutscht (was ich leider zu lange getrieben hab und das Blatt dabei ruiniert hab). Das war alles Shimano XT. Ich hab damals auch die Kurbelgarnitur gewechselt weil ich zusätzlich einen Lagerschaden vermutet hab. Ich denke die 9.000km waren zu lang. Aber bei nem Lieger oder VM ist die Kette ja länger.

Das Ritzelpaket wäre mir ehrlich gesagt schnuppe. Kostet ja auch nicht so die Welt. Ich würd es nur nicht so weit treiben dass die Blätter vorne leiden. Wobei - wenn man die einzelt tauscht geht's auch. Also ich fand es durchaus nicht tödlich nach 9.000km nen Ritzelpaket und ne Kette für insgesamt 70 Euro zu investieren. Selbst mit dem verschlissenen Kettenblatt bleibt das unter 100 Euro und das bei ca. einem Jahr tägliche Nutzung. Davon träumt jeder Autofahrer! :-D


Viele Grüße,

Patrick
 
AW: Verschleißarten und Wirkungen

Also, bei mir beachte ich dafür eigentlich nur die Zähne der Kettenblätter; wenn die abgeschliffen sind, (manche könnte ich als Kreissägenblatt nehmen), tausche ich auch die Kette. Das Ritzelpaket läuft etwas länger mit, hält mehrere Ketten durch und hat hier auch noch keine Probleme bereitet. Allerdings sind die kleinen Rädchen beim Schaltwerk auch hinüber.

Das Kettenblatt kann ich aller 3 bis 4 Monate wechseln, (weil die Kette dann durchrutscht); die etwa 80kg meiner allnächtlichen Abo-Zeitungen sorgen für relativ hohen Verschleiß.
 
AW: Ketten und Ritzeltausch

Guten Morgen,

ich hätte auch ein paar Fragen zum Kettenthema:

1) Wie schmiere ich eine Kette denn nun richtig? Ölen ist falsch?

(Problematik: ich habe die gesamte Kette mit Kettenschutzrohren abgedeckt, finde das gut da Kette und Rad sauberbleiben aber wenn die Kette mal wieder geschmiert werden muss merkt man schon einen ordentlichen Widerstand)

2) Macht es Sinn die Kette mit so einem "Kettenschrubber" zu reinigen?

Ich bewundere immer im Edelstahl-Look glänzende Ketten und frage mich wie das sein kann, oder sind das nur die "Sonntagsketten" ;-)
 
Verschleißarten, Wirkungen, Wartung

Warum wollt ihr spekulieren, wenn es von Sheldon Brown nen guten Artikel gibt?:http://arnowelzel.de/sheldonbrown/chains.html
Danke, sehr informativ! Vieles entspricht auch meinen Beobachtungen -- auch wenn natürlich noch Fragen offen bleiben .

Weiterhin denke ich, ist klar, dass die Längung der Kette immer nur in dem Augenblick geschieht, wenn ein Kettengelenk verbogen wird....
Im Wesentlichen JA; ist auch mein Eindruck. Zumindest bei den modernen Hochleistungsketten.

...3 Ketten, alle vllt. 2000km die nächste auflegen andererseits ist das auch aufwendig. )
Die Zeit die ich für einen gelegentlichen Kettentausch im Rotationsverfahren brauch, spare ich wieder an anderer Stelle:
Ich brauchte die Ritzel nicht wechseln, da erst nach 45 000 km das komplette Hinterrad wegen runter gebremster Felge ohnehin getauscht werden musste.
Da die Kettenblätter vermutlich auch länger halten, muss ich die auch kaum wechseln.
Wer an seinem Rad allerdings eine billige komplett vernietete Kurbelgarnitur für unter 30 Euro fährt ... dann ist ach alles egal;)

Zugegeben: Die meiste Zeit bei dieser Methode verschlingt die Reinigung der Ritzel, Kettenblätter, Röllchen unw, da ich keine fabrikneue Kette auf verklebte Zähne legen möchte. Aber wenn die Ketten die erste Rotation hinter sich haben, sind die bei mir sowieso alle richtig Schmutzig. Über Kettenreinigung kann ich nichts berichten, da mein meist verwendeter Schaber das Wort REINIGUNG nicht verdient :rolleyes:


Aber hier im Forum gibt es ja regelmäßig etwas zum Thema Kette.
Hat jemand den Überblick über die sich sicherlich immer wiederholenden Beiträge.
Hat jemand daraus mal eine Zusammenfassung erstellt?
Oder ist das die Zusammenfassung?:


Gruß
Martin D.
 
AW: Verschleißarten, Wirkungen, Wartung

Bzgl. Ölen und Dreck, auf jeden Fall ist es wichtig nach dem Ölen (oder sonstigen Arten der Schmiermitteleinbringung :rolleyes: ) die Kette außen wieder richtig gut sauber zu wischen, so dass das überflüssige Schmiermittel nicht den Schmutz anzieht. Ich nehm dafür einfach nen groben stabilen Baumwolllappen, umgreif die Kette fest damit auf ein möglichst langes Stück und zieh die dann ein paar Umdrehungen durch. Dann mit 'ner anderen Stelle vom Lappen nochmal und nochmal...
So lange bis die Stelle am Lappen nicht mehr wirklich schmutzig wird.

Obacht, muss ein stabiler Lappen sein, z.B. 'ne alte Jeans oder sowas, mit unstabilem Zeug hat man sonst die halbe Textilgeschichte in der Kette hängen.
 
AW: Ketten und Ritzeltausch

Guten Morgen,

ich hätte auch ein paar Fragen zum Kettenthema:

1) Wie schmiere ich eine Kette denn nun richtig? Ölen ist falsch?
Ölen ist nicht grundsätzlich falsch. Irgendwann ist das werksseitige Fett zum Teil ausgewaschen, die Kette fängt an zu zwitschern, dann muss man das Fett strecken. Vor diesem Zeitpunkt, bevor das werksseitige Fett aufgebraucht ist, zu schmieren, bringt keinen Unterschied, ausser vllt. nen tick leiseres Abrollgeräusch, und man wäscht sich damit das Fett raus und muss dann immer häufiger schmieren. Fett hält ewig (macht nen Fettklecks irgendwo an den Rahmen, und beobachtet wie der lange der braucht bis er weg ist, und in der Kette ist das Fett noch geschützter), das sollte man sich bewahren.

Da in jedem Gelenk nicht viel Fett sitzt, würde das mit zuviel Öl sehr dünnflüssig werden und dann sich sehr schnell rauswaschen. Man muss versuchen das Fett zu strecken und nicht zu stark zu verdünnen. Am besten wäre es mit dickflüssigem Öl zu strecken, wie das von Rohloff. Das hat allerdings den Nachteil dass die Kette danach viel schwerer wieder aussen trocken zu bekommen ist. Ich nehm einfach nen kleinen Pinsel und macht nur ne winzige Menge Nähmaschinenöl direkt aufs Gelenk.
(Problematik: ich habe die gesamte Kette mit Kettenschutzrohren abgedeckt, finde das gut da Kette und Rad sauberbleiben aber wenn die Kette mal wieder geschmiert werden muss merkt man schon einen ordentlichen Widerstand)
Das liegt aber eher daran dass du deine Kette sicher nicht mit nem trockenen Lappen äußerlich komplett vom Fett befreit hast, das zieht halt Dreck, macht mehr Reibung in den Rohren und klebt halt auch.

2) Macht es Sinn die Kette mit so einem "Kettenschrubber" zu reinigen?
Diese Bürsten sind nicht das Problem, die Chemie ist das Problem. Die wäscht dir das werksseitige Fett raus.
Ich bewundere immer im Edelstahl-Look glänzende Ketten und frage mich wie das sein kann, oder sind das nur die "Sonntagsketten" ;-)
Nein, keine Sonntagsketten, vllt. mach ich dir nachher oder morgen mal nen aktuelles Photo von der SPM, der Rahmen ist überall schlammbespritzt, trotz breiter Schutzbleche bei schmalen Reifen. Aber Leipzig, 25°C im Schatten und die Kette glänzt.

Wie schon von mangiari erwähnt, das wichtigste ist, dass der komplette Antrieb trocken ist. Schmierung braucht so nen Kettenantrieb nur in den Gelenken, wo man mit nem Lappen nicht hinkommt. Also würde ich, wenn man ne neue Kette aufzieht, erstmal die Kassette und die Kettenblätter, und Schaltwerksröllchen penibel reinigen und trocknen (Kassette und Kettenblätter gehen gut im Geschirrspüler ^^), und dann die neue Kette, noch vor der ersten Fahrt, intensiv und überall vom Fett befreien. Wer sich für diese Aktion richtig Zeit nimmt, spart die dann später bei Putzaktionen. Schaut auf eure anderen Metallteile am Rad, ungefettetes, trockenes Metall wird nicht so dreckig.
 
AW: Ketten und Ritzeltausch

Hallo,

Wie schon von mangiari erwähnt, das wichtigste ist, dass der komplette Antrieb trocken ist. Schmierung braucht so nen Kettenantrieb nur in den Gelenken, wo man mit nem Lappen nicht hinkommt.

wobei ein Ölfilm auf der Außenseite der Kette, bei Rädern die wie meine viel draußen stehen, auch im Winter benutzt werden und definitiv nicht nach jeder Regenfahrt gepflegt werden, auch als Korrosionschutz dient. Eine rostige Kette läuft nämlich wirklich schlecht.

viele Grüße

Christoph
 
AW: Ketten und Ritzeltausch

Kann ich nicht behaupten, und du kannst jederzeit meine Stadtschlampe fprobefahren. Warum sollte der Rost der aussen an der Kette ist, irgendwas am Leichtlauf verändern? Reibung geschieht doch nur im gefetteten Inneren, wo kein Rost entsteht. Ich glaube viele haben bei rostigen Ketten solche Uraltteile im Kopf die jahrzehntelang im Regen standen und auch innen gerostet sind.

Ausserdem heisst es Flugrost, weil er wieder verfliegt.
 
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