Innenleben des Lumotec Lyt

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Ich habe einen billigen Lyt für Seitenläufer zerlegt ( zerstörungsfrei ) weil ich Teile daraus für andere Basteleien verwenden möchte.
Wie das Ding von innen aussieht möchte ich Euch nicht vorenthalten, vielleicht können die Elektronikspezialisten ein Wort zu den erkennbaren Bauteilen verlieren?
Das Gelbe ist übrigens die LED ;)

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Ich tu mal mein Halbwissen kund:

die S1J sind Dioden, die lassen Strom nur in eine Richtung durch. Erkennbar meist durch dicken strich auf einer Seite und nur 2 Anschlüsse. Auf der Strich-Seite ist dann '-' , auf der anderen '+' und der Strom kann fließen. Falls andersrum Spannung anliegt fließt (fast) nix. Hier ne andere Diode mit S1J Aufdruck, keine Ahnung ob Daten vergleichbar sind:
http://de.mouser.com/ProductDetail/Fairchild-Semiconductor/S1J/?qs=RJwZ8kJo1miNz9ASC5Yzrg==#spec

das 0-bauteil ist ein Widerstand mit 0Ohm (also keinem wirklichen Widerstand), i.e. eine sogenannte Brücke. Man könnte wohl auch n Stück Draht einlöten...

Das +-4PinBauteil ist ein Gleichrichter. Hinten kommt Wechsespannung rein und bei + / - die "sortierte" Spannung raus.
 
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Jetzt sag' mir mal Eines: Warum soll man die Lampe bei Betrieb an einem Akku mit umgekehrter Polung anschließen, und was genau bewirkt Dieses?
Und wo ist der laut Packung und Bedienungsanleitung "auch ohne Rücklicht wirksame" Überspannungsschutz?
 
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Nagut, wie gesagt Halbwissen und den genauen Schaltplab hab ich ja nu auch nicht vor mir. Ich fnd schon immer schön wenn meine Geräte nicht gleich hops gehen wenn man die akkus falschrum reinlegt aber dafür braucht es nicht gleich einen Gleichrichter... Vielleicht nutzen sie ein und die gleiche Platine und Bauteile/Bestückung auch für eine Dynamo-version? Also Kostensparen durch möglichst viel Gleiches und dadurch Massen-rabatt...
Vom "auch ohne Rücklicht wirksamen" Überspannungsschutz weiß ich gleich gar nix. Nur das Dioden natürlich auch Überspannung verhindern können: wenn man an die in Flussrichtung zu viel Spannung anlegt ziehen die soviel Strom das entweder die Spannungs-quelle einbricht oder bei falsch-dimensionierung die Diode gegrillt wird.
 
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Servus,

das sieht irgendwie nach fast nix aus..
Gleichrichter, Dioden.
S1J sollte eine nornale 1A Siliziumgleichrichterdiode sein.
Warum aber neben dem S80 Brückengleichrichter noch mehr Diode drin sind, erschließst sich mir nicht wirklich.

Das einzige was ich mir vorstellen kann-> alle Dioden sind einfach in Reihe hintereinandergeschaltet und dienen zum Verheizen der zu hohen Spannung.

Danke Brückengleichrichter (wenn der wirklich als erstes kommt), ist es egal wierum man die Lampe an einen Akku anschließt.
Leider sind die Fotos von der Qualität zu schlecht, um Leiterbahnen zu erkennen.

Die Leuchtdiode sieht mir aber so aus, als würde die keinen einzigen Watt überleben.

GRuß,
Patrick
 
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Danke Brückengleichrichter (wenn der wirklich als erstes kommt), ist es egal wierum man die Lampe an einen Akku anschließt.
Nach eigenem Versuch mit einenm IQ Cyo an einem 2s Lipo brannte die Lampe "richtig" angeschlossen nur ca. 3min dann hat sie sich ausgeschaltet. "Falsch" angeschlossen leuchtete sie bis der Akku leer war. B&M meinte bei einem Telefonat zur Klärung dieses Phänomens das die Lampen "nur die negative Halbwelle" benutzen. Die Batterie falschrum angeschlossen erzeugt sozu sagen eine stehende negative Halbwelle :D.

Erleuchtung für alle!

Martin
 
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Servus,

das heist aber wiederrum, der Brückengleichrichtiger ist NICHT für die LED in der Lampe da? :confused:
Ist der wohl fürs Rücklicht? Dachte das wird auch mit Wechselspannung betrieben..
Der Sinn der Dioden und Gleichrichter auf der Platine leuchtet mir immer weniger ein.
Grade weil du sagtest, das die Lampe auch bei "falscher" Beschaltung 3min brannte.
Eine Schutzschaltung kann ich auf der Platine beim besten willen nicht erkennen.

Gruß,
Patrick
 
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Ich dacht das evtl. nach 3min der Kondensator voll ist und somit zu macht. Aber ich bin elektrotechnisch nicht gerade eine helle Birne:rolleyes:
Martin
 
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Jetzt sag' mir mal Eines: Warum soll man die Lampe bei Betrieb an einem Akku mit umgekehrter Polung anschließen, und was genau bewirkt Dieses?
Und wo ist der laut Packung und Bedienungsanleitung "auch ohne Rücklicht wirksame" Überspannungsschutz?

Ich mach mal beim Raten mit.
Ohne den Schaltplan entziffern zu können, vermute ich, dass hinter dem Gleichrichter eine Reihenschaltung aus den drei Dioden und der LED hängt. Die sich damit ergebende Betriebsspannung ist allerdings höher als ich erwarten würde (grob geschätzt zwischen 7,5V und 8,5V bei 500mA). Um den Sinn dahinter zu erkennen, müsste man vielleicht ein paar Standlichtschaltungen beim Aufladen oder ein paar Rücklichter durchmessen, vielleicht wird dadurch sichergestellt, dass der Scheinwerfer mit seiner steilen I(U)-Kennlinie denen nicht den Strom wegzieht. Vielleicht ist eine der drei diskreten Dioden auch anders verschaltet, wenigstens zwei sollten aber in Reihe zur LED liegen, sonst wird die Flussspannung insgesamt zu niedrig.

Einen Überspannungsschutz oder einen Grund für eine bestimmte Polung an Gleichstrom kann ich nicht erkennen. Bei eigenen Experimenten solltest Du auf jeden Fall den Strom begrenzen. Es sind ja nur Dioden drin, und egal wie man die verschaltet, am Eingang ergibt sich wahrscheinlich eine diodentypische I(U)-Kennlinie, d.h. der fließende Strom steigt ab einer bestimmten Spannung ziemlich schnell an.

Die 0-Ohm-Brücke scheint den Leiterbahnen nach einfach zwei Anschlusspins miteinander zu verbinden, so dass man hier genau wie beim Nabendynamo das Rücklicht am Scheinwerfer anschließen kann.


Elektrisch auf ähnlichem Niveau ist übrigens die einfache Nabendynamo-Version des Axa Pico30, da ist auch eine winzige LED mit ein paar Dioden drin, nur arbeitet die Optik hauptsächlich mit Totalreflexion in einem Plexiglaskörper.


Viele Grüße,
Stefan
 
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Sevus Stefan,

...dass hinter dem Gleichrichter eine Reihenschaltung aus den drei Dioden und der LED hängt. Die sich damit ergebende Betriebsspannung ist allerdings höher als ich erwarten würde (grob geschätzt zwischen 7,5V und 8,5V bei 500mA).

das ist schon plausibel, was du da schreibst. Die Serienschaltung der Dioden begrenzt aufgrund ihrer steilen Kennlinie den Scheitelwert der Einganswechselspannung auf den von dir genannten Wert. Vor dem Gleichrichter ergibt sich dann ein Effektivwert von 8,5V/Wurzel(2)=6,0V. Passt doch! Damit kannst du alle herkömmlichen Fahrradrücklichter parallel zum Scheinwerfer betreiben.

Einen Überspannungsschutz oder einen Grund für eine bestimmte Polung an Gleichstrom kann ich nicht erkennen.

Ein Überspannungsschutz ist hier auch nicht notwendig, weil diese Diodenanordnung die Spannung, die an ihr abfällt, selbständig begrenzt. Der Lyt ist also selbst der Überspannungsschutz für´s Rücklicht.

Grüße Stephan
 
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Wenn ich das richtig sehe geht der Widerstand '0' nur zu Ausgang 3 (Oder Eingang?).

Ich vermute der soll nur anstatt einer Sicherung drin sein.
Wenn zu Strom kommt brennt er durch und kann gegebenen falls einfach getauscht werden.

Ich meine zu erkennen das die Bahnen die TagfahrLeds verbinden.->Serienschaltung.
Zu Jeder Led gehört eine Diode

Anscheinend strahlt der Glaskörper in jede Reichtung oder sehe ich das falsch?
Wenn ja wundert es mich das die Lampe ne Zulassung hat.

Im wahrsten Sinne des Wortes ist die Lampe Billig...


Ach ja ich habe die Erfahrung gemacht das einem SeculiteRücklicht parallel an einem IQCyo-Seitenläufer die Polung nicht egal ist.
 
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Anscheinend strahlt der Glaskörper in jede Reichtung oder sehe ich das falsch?
Wenn ja wundert es mich das die Lampe ne Zulassung hat.

Im ersten Bild siehst Du eine feine Linie in der Linse, dort wird das Licht anders gebrochen, keine Blendgranate (bei richtiger Einstellung) der Scheinwerfer hat eine relativ schönes, rechteckiges Lichtfeld für´s Geld, nur die chromatische Aberration der Linse ist meiner Meinung nach störend.
 
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Die Anleitung für die Lampe und auch das Lichtfeld kann man im Web beim Hersteller sehen. Aus der Anleitung geht eindeutig hervor, daß die Lampe im Akkubetrieb mit vertauschter Polung betrieben werden soll und maximal 7V verträgt.

Da ich heute ein Labornetzteil bekommen habe und auch ein Gerät besitze mit dem man die Lichtstärke ( oder was auch immer ) messen kann werden ich der Sache noch einmal nachgehen und mit ein paar Messwerten entsprechend berichten.
 
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So, und jetzt mal Butter bei die Fische; Ich habe das Teil in 0,1V Schritten am Labornetzgerät durchgemessen und bin zu dem Ergebnis gekommen daß unter Berücksichtigung der Meßungenauigkeiten kein Unterschied besteht ob man das Teil am Akku vorwärts oder rückwärts betreibt.
Interessant ist, daß bei 6V noch so gut wie garnix herauskommt und bei 7V bestenfalls 0,7W umgesetzt werden.
Für 1W braucht man schon 7,2V und den Überspannungsschutz habe ich nirgends gefunden. Kann natürlich sein, daß bei einer Wechselspannung die Spitzen oberhalb von 8,5V gekappt werden.
Dieses Ergebnis geht insofern konform mit Berichten im Netz, wo Leute versucht haben Ihr Licht mit einem 6V-Akku zu betreiben und keine brauchbare Beleuchtung zustande bekommen haben.
Bitte die Zahlen nicht zu eng sehen, 0,1V liegt schon in der Anzeigeungenauigkeit des Meßgerätes.
Was mir noch fehlt, ist eine Aussage was passiert wenn die Lampe mal 30 Min. mit 7V in Betrieb ist, hinsichtlich der Stromaufnahme bei stetiger Erwärmung. Das reiche ich dann noch nach.

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Und wie versprochen noch der Nachtrag: 40 Minuten bei 7V, zunächst ist die Stromaufnahme fröhlich nach oben geklettert und hat sich dann bei 180 mA festgesetzt. Im Hinterkopf muß man dabei behalten daß bei der Steilheit der Kennlinie in diesem Bereich ebensogut 210 mA auf der Uhr stehen könnten ohne daß das Digitalschätzeisen auf 7,1V umspringt. Ich weiß immer noch nicht wie das am Dynamo sauber funktionieren soll aber ich weiß daß man beim Betrieb mit Akku einfach die zur LED passende KSQ davor hängt und fertig.
 
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Und wie versprochen noch der Nachtrag: 40 Minuten bei 7V, zunächst ist die Stromaufnahme fröhlich nach oben geklettert und hat sich dann bei 180 mA festgesetzt. Im Hinterkopf muß man dabei behalten daß bei der Steilheit der Kennlinie in diesem Bereich ebensogut 210 mA auf der Uhr stehen könnten ohne daß das Digitalschätzeisen auf 7,1V umspringt. Ich weiß immer noch nicht wie das am Dynamo sauber funktionieren soll aber ich weiß daß man beim Betrieb mit Akku einfach die zur LED passende KSQ davor hängt und fertig.

Danke für die Messergebnisse. Das passt tatsächlich dazu, dass einfach die drei Dioden in Reihe vor der LED hängen.
Du könntest wohl ungefähr 50% Leistung sparen, indem Du die Punkte suchst, an denen die LED angelötet ist, und dort die KSQ anschließt. Zur Sicherheit miss vorher die Wege von den Anschlussfahnen zur LED im Diodenmodus durch. Die Digitalmultimeter piepsen ja nicht nur, wenn die Diode "richtigherum" angeschlossen ist, sondern zeigen glaube ich auch die Flussspannung an. Wenn Du dann zunehmend mehr Dioden im Pfad hast, müsste die Flussspannung um jeweils 0,7...0,8V steigen, also nur über den Gleichrichter 0,7V, über Gleichrichter und eine Diode 1,5V, etc. Ob Dein Multimeter das auch tut, kannst Du vorher an einer Diode testen.


Am Dynamo funktioniert die Schaltung deswegen, weil der maximal mögliche Ausgangsstrom durch den magnetischen Fluss der Magnete vorgegeben ist und nicht von der Drehzahl abhängt. Das Ding zieht allen Strom weg, den das Rücklicht oberhalb von 7,2V übrig lässt, und das ist am Dynamo bei ausreichender Geschwindigkeit eben so 400 bis max. 500mA und nicht mehr. Deswegen meinte Stephan-M auch, dass der Lyt selber die Spannungsbegrenzung ist.


Viele Grüße,
Stefan
 
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Servus,

die Elektronik ist wirklich wieder typisch Deutsch :D
Um sich an die 6V/3W zu halten, wird einfach mehr als 50% der Leistung irgendwie verheizt um dann 0,7W an der LED zu haben.. Autsch!

Gruß,
Patrick
 
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die Elektronik ist wirklich wieder typisch Deutsch :D
Um sich an die 6V/3W zu halten, wird einfach mehr als 50% der Leistung irgendwie verheizt um dann 0,7W an der LED zu haben.. Autsch!

Genau. Das einzige Entwicklungsziel beim Lyt war, einen möglichst billigen Scheinwerfer zu bauen, um das Baumarkt-Rad-Segment mit gesetzeskonformen Scheinwerfern ausstatten zu können - d.h. dort, wo zuvor gar keine Elektronik verbaut wurde, sondern nur eine Glühbirne direkt an den Dynamo. Darum so wenige Teile wie möglich (keine teuren Komponenten, weniger Spritzgussformen, weniger Aufwand beim Zusammenbau), um LED-Technik preislich möglichst nah zum Billigschrott-Niveau zu bringen.
 
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Ihr seid echt klasse...!!!
Wo sonst kann ich soviel Hintergrundwissen abfragen...
Gruß,
heppo
 
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