Flevo Racer fahren lernen

Hallo Rainer,

wir haben uns vorletztes Jahr auf dem Forentreffen in der Südheide (Segelflugplatz) getroffen, da warst Du fasziniert vom entspannten Flevo-Fahren. Freut mich, dass ein Racer den Weg zu Dir gefunden hat! Wünsche Dir viel Spaß.

Ich habe rund 8000 Flevo-Kilometer hinter mir, das reicht für volle Alltagstauglichkeit selbst in Hamburg, aber lernen kann ich immer noch was...

Mittlerweile fahre ich auch viel auf 'nem Faltrad. Freihändigfahren mache ich da auch mehr und besser, da geht auch mehr, als ich früher gedacht hätte. Freihändig den Kantstein runter aber nur auf dem Flevo... ;-)

arasca
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Anfahren , Lenken, Bergauffahren und Sprinten gleiche ich den Pedaldruck gegengleich mit der Schulter aus.
Trete ich mit dem rechten Fuß drücke ich mich mit der linken Schulter in den Sitz und umgekehrt.
LG Tom

Danke Tom für Deinen Hinweiss. Beim Rechtsanfahren einfach etwas nach rechts lenken - das sollte ich eigens mal üben, denn darauf habe ich noch garnicht geachtet.
Ich habe mich bisher nur auf Lenker und Rücken konzentriert.

Den Einsatz der Hüfte bzw. Gewichtsverlagerung werde ich erst später angehen. Da ich nur hin und wieder am WE fahren kann, bin ich zugestanden bisher vlt. 5 Km gefahren ...
 
Wie willst Du dieser Kraft MIT DEN FÜßEN etwas entgegenstellen?
Hi Arasca,

ich vermute, Du gehst davon aus, dass über die Pedale nur Druck (und Zug mit Clips), im rechten Winkel zur Pedalachse übertragen wird?

Das Lenken erfolgt in der Praxis aber bei jedem Flevo Fahrer zum (mehr oder weniger großen) Teil durch seitlichen Druck auf's Pedal.
Wenn das nicht möglich wäre könntest Du ja z.B. mit nur einem Bein auf den Pedalen ja plötzlich nur mehr in eine Richtung lenken, aber nicht in die andere???

Dazu noch eine Anregung zur Selbstbeobachtung:
Eine Schulter nach hinten drücken erfolgt automatisch wenn man die Pedale nach links oder rechts drückt und die Gegenkraft nicht am Lenker abfängt.

Für mich ist das ganze nicht esoterisch sondern einfaches körperliches Lernen, manchmal mit ein wenig bewusstem Beobachten und Nachdenken dazu.
In der Praxis helfen aber die theoretischen Betrachtungen nicht viel weiter. Die Praxis verlangt einfach üben, üben, üben... bis die Reaktionen "im Rückenmark abgespeichert sind".

Gruß, Harald
 
Manchmal stelle ich mir den vorderen Ausleger als Verlängerung des Schwanzes vor.
Bzw. als Ersatz für den Schwanz den wir einst gehabt haben müssen.
Würde man an die Wirbelsäule einen Schwanz hinzufügen, dann würde der durch ein Loch im Sitz gehen und sich in den vorderen Ausleger schieben.

Man lenkt wie eine Katze balanciert ohne zu wissen wie man das wirklich macht, aber es geht.
 
Hallo Harald,

Das Lenken erfolgt in der Praxis aber bei jedem Flevo Fahrer zum (mehr oder weniger großen) Teil durch seitlichen Druck auf's Pedal.
Wenn das nicht möglich wäre könntest Du ja z.B. mit nur einem Bein auf den Pedalen ja plötzlich nur mehr in eine Richtung lenken, aber nicht in die andere???

Mit nur einem Bein kannst Du seitlich drücken (dementsprechend zur anderen Seite). Zug zur Beinseite kannst Du aufbringen, wenn Du Druck auf dem Pedal hast (sprich: Wenn Dein Fuß durch Haftreibung mit dem Pedal gekoppelt ist). Das funktioniert entsprechend nicht gleichmäßig, sondern ist von der Pedalstellung abhängig (geht nur im oberen Halbkreis des Pedals, unten ist Freilauf oder Rücktrittbremse...). Das ist, was ich meine mit "da geht was, aber eher nicht bei Anfängern". Und das Neigen des Flevos durch Gewichtsverlagerung etc ist auch nicht unbedingt Anfängertauglich, d.h. alle Sachen, die mit Lenken in Richtung der Beinseite zu tun haben, sind deutlich komplexer als das Drücken zur anderen Seite.

Mit "esoterisch" meinte ich einfach, dass das Flevo-Fahren eine viel genialere Erfahrung ist, als ich das auf Grund der zu Grunde liegenden Mechanik erwartet hätte; ist doch eigentlich auch nur "Radfahren"... ;-) Zu mehr Esoterik reichts bei mir nicht... :)

Schön, dass sich hier so viel Gedankenfutter findet.

arasca
 
Hi,

Manchmal stelle ich mir den vorderen Ausleger als Verlängerung des Schwanzes vor.

Bigger is better, darum fahre ich also den Racer. ;-) Im Ernst, da war ich schon gespannt, wie Dein Beitrag weitergeht... ;-)

Man lenkt wie eine Katze balanciert ohne zu wissen wie man das wirklich macht, aber es geht.

Schöner Gedanke, da wird's philosophisch. Das erklärt vielleicht auch etwas vom Flevo-Feeling; endlich eins sein mit dem verlorenen Körperteil... ;-)

arasca
 
Ich finde wir sollten einen Flevo-thread aufmachen, in dem wir gemeinsam über dei Annehmlichkeiten und Besonderheiten des Flevos reden können.
Ich habe mich im nachhinein geärgert, dass ich mir so lange kein Flevo besorgt habe, weil ich mal einen Bericht gelesen habe, wie schlecht das zu fahren sei.

Also das Flevo finde ich unbeschreiblich gut. Mir fehlen manchmal echt die Worte, wenn mich jemand frägt was daran so besonders sei.
Schade das es an so vielen vorbeigeht.

Wer weiß was an uns alles vorbeigeht.
 
Auch wenn das Fahren bei mir schon lange ohne Nachdenken abläuft behaupte ich mal, dass ich das Flevo wesentlich durch Gewichtsverlagerung der Knie lenke - anfangs sehr auffällig, inzwischen recht subtil.
 
Ich finde wir sollten einen Flevo-thread aufmachen, in dem wir gemeinsam über dei Annehmlichkeiten und Besonderheiten des Flevos reden können.
Ach, da gibt's doch schon genügend.
Das funktioniert entsprechend nicht gleichmäßig, sondern ist von der Pedalstellung abhängig (geht nur im oberen Halbkreis des Pedals, unten ist Freilauf oder Rücktrittbremse...).
Ja, sicher. #52

Und jetzt wieder besser Flevo Fahren als über's Fahren schreiben...

Gruß, Harald
 
da warst Du fasziniert vom entspannten Flevo-Fahren
Ja, das war der Moment.
Seither war ich immer auf der Suche nach einem günstigen Angebot. Da ich meine Fähigkeiten, so ein etwas komplexeres und völlig neues Bewegungssystem zu erlernen, für eher gering einschätzte, war ich an Heikos (@rikschaprofi ) Fahrschulflevo interessiert und stand mit ihm über die Zeit in Verbindung mit dem Ziel, von ihm einen Umbausatz für ein irgendwann mir zufallendes Flevorad zu bekommen.
Anfang des Jahres war es dann soweit, ein Schnäppchen viel mir vor die Füße, Standort war ganz in der Nähe von Germersheim und so bin ich von der Spezi heimgefahren mit einem sehr guten Flevo Racer und einem kompletten Fahrschulflevo von Heiko im Gepäck.
Die ersten Versuche habe ich dann zu Hause mit dem Racer gemacht und, für mich überraschend, von Anfang an zwar immer nur kleine aber erkennbare Fortschritte gemacht. Das Fahrschulrad ist jetzt immer noch von mir unbenutzt.

Ich habe vor gut zwei Jahren, mit Mitte 50, angefangen das Skilaufen zu lernen. Auch da komme ich nur langsam aber immerhin voran. Das Flevo soll unter anderem hierfür eine Ergänzung sein, insbesondere meine Beweglichkeit und Koordinationfähigkeit in der Hüfte verbessern.
Man kann ja die unterschiedlichste "Übungen" dazu machen, das Flevo hat den unschlagbaren Vorteil, das es tatsächlich richtig Spaß macht.
Meine fast täglichen "Nutz"-fahrten führen mich ca. 20km über Land in die Stadt Hildesheim und dann auf unterschiedlichsten Wegen wieder zurück. Das werde ich, so hoffe ich, noch in diesem Sommer mit dem Flevo machen können. Da freue ich mich schon drauf.

@arasca , als wir da so entspannt nebeneinander einherfuhren, hattest Du, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, gerade mal ein paar Monate mit dem Flevo auf dem Buckel, oder? Das wirkte außerordentlich souverän auf mich. Davon bin ich noch richtig weit entfernt, ich werde wohl deutlich länger brauchen.

Rainer
 
Nachdem es mich nach lesen des Fadens vor Neugierde und "Habenwollen" fast zerreißt, meine Frage an die Flevonauten:
Ist für mich, 174cm, 80,5 Innenbeinlänge das 20" oder der Racer geeignet, bzw was sind die Vor und Nachteile?

Vielen Dank!
 
Das geht sicher beides.
Vorteil von großen/kleinen Rädern würde ich eher ganz allgemein und nicht Flevo-spezifisch betrachten.

Gruß, Harald
 
@DerBildRiese : Hallo Rainer. Korrekt, ich habe meinen Flevo-Rahmen ab Anfang Januar bekommen und bin dann ab irgendwann im Februar gefahren. Ging auch nicht von jetzt auf gleich, ich habe aber viel Trainingszeit investiert. Mehrere Stunden am Stück auf dem Supermarktparkplatz, recht früh 100km-Trips (auf Radwegen an Landstraßen) etc. Im Jahre 1 meiner Flevo-Zeitrechnung bin ich 5000km gefahren, beim Liegeradtreffen hatte ich vermutlich so 1200 bis 1500 Flebo-Kilometer hinter mir.

Freut mich, dass es Dir gefällt und dass Du vorankommst. Ich habe den Eindruck, dass man Flevo-Fahren auch wirklich lernen kann, ohne ein Motorik-Talent zu sein. Da gehört schon etwas Wille dazu, aber schon nach wenigen Metern am Stück kommt ja dieses Flevo-Feeling, das motoviert ungemein.

Gruß, arasca
 
Freut mich, dass es Dir gefällt und dass Du vorankommst. Ich habe den Eindruck, dass man Flevo-Fahren auch wirklich lernen kann, ohne ein Motorik-Talent zu sein. Da gehört schon etwas Wille dazu, aber schon nach wenigen Metern am Stück kommt ja dieses Flevo-Feeling, das motoviert ungemein.

Wer "zu Fuß gehen" gelernt hat, beherscht etwas, das deutlich schwieriger ist als Flevo Fahren. Die meisten sind sich dessen nur nicht bewußt, weil sie darin seeeeeehhr viel Übung haben.

Gruß, Harald
 
Kürzlich durfte ich ein klein wenig des Gefühls wieder erleben, das ein FlevoBike wohl Anfängern beschert: Dass ich nach etlichen Wochen/Monaten exklusiven Flevo-Fahrens auf den ersten MTB-km (Sattel deutlich höher als Lenker) immer das Gefühl habe, vorne rüber zu kippen, kannte ich ja schon. Neulich musste ich dank Poststreik 2,5 Wochen auf ein Flevo-Ersatzteil warten und konnte in der Zeit nur aufrecht radeln. Anschließend fühlte sich das FlevoBiken ein paar km lang etwas ... "kaputt" an (und ging auch nicht ganz ohne kleinere Schlenker). Womöglich kann man das Knicklenker-Fahren auch noch verlernen, anders als "normales" Radeln?
 
Womöglich kann man das Knicklenker-Fahren auch noch verlernen, anders als "normales" Radeln?
Das sehe ich nicht so.

Das gelernte bleibt Dir erhalten, nur der Umstieg von einem Rad auf's andere wird immer ein wenig Anpassungszeit brauchen. Bist Du wenige km gefahren geht's wieder ganz von selbst.

Mir geht's auch so bei verschiedenen UPs, Einrädern, Tandems, Lastenrad, Liegerad, etc...

Nach langem Flevo Fahren konnte ich einem Kaufinteressenten kaum zeigen wie man mit dem Optima Condor H0chlieger fährt, weil ich vom Flevo ganz anderes Lenken gewohnt war. Das heißt aber noch lange nicht, dass ein ganz normaler Hochlieger mit Untenlenker kompliziert zu fahren wäre.
Nach einer Tour mit dem Up-Tandem ist der Umstieg auf ein ganz normales Radl auch wieder komisch und man fragt sich, warum das Ding so komisch reagiert.

Gruß, Harald
 
Hallo,

Ich habe mir mit 53,5 Jahren als erstes Liegefahrrad einen Flevo racer gegönnt. Die ersten Stunden waren recht hart. Nach 2 Wochen und 10 Übungseinheiten bin ich das erste Mal 4 km gefahren. Nach nun insgesamt 4 Wochen sind auch noch Klick'r Pedale dazugekommen, es war viel einfacher und sicherer als gedacht damit zu fahren.
Freihändig und bei Regen fahren geht mit den Klickies einfach viel einfacher.

Flevo fahren macht unheimlich viel Spass!

Michael
 
Hallo liebe Flevo-Fahrer,

es gibt sehr unterschiedliche Lernkurven fürs Flevofahren, die offenbar nicht bloß vom Alter abhängen.

Es wurde ja schon öfters darüber nachgedacht, welche Vorerfahrungen günstig für's Flevofahren-Lernen sind, wobei es wohl noch keine eindeutige Antwort darauf gibt. Das 'normale' Fahrradfahren scheint ja keinen Vorteil zu bringen. Sicher spielen Charaktereigenschaften eine Rolle wie z.B. Risikobereitschaft. Jemand sagte mir, dass es eine Ähnlichkeit zum Motorradfahren gibt. Auch die Liegeraderfahrung allgemein dürfte von Vorteil sein, weil sich damit das In-die-Kurve-Legen z.B. ganz anders anfühlt als bei einem Normalrad.

Bei mir hat es bis zum sicheren Fahren ca. ein Jahr gedauert. Das klingt viel, vielleicht bin ich aber auch besonders kritisch, was die Einschätzung der eigenen Fahrkünste betrifft. Jetzt, nach zwei Jahren, kann ich sagen, dass es kaum eine Situation, die ich nicht mit dem Flevo bewältigen könnte (ohne abzusteigen). Trotzdem habe ich das Gefühl, immer noch dazuzulernen - das heißt, es gibt immer noch kleine Erfolgserlebnisse.

Man liest häufig, dass Leute sich abgeschreckt fühlen von Berichten über wochen- und monatelange Lernphasen. Andererseits kann man sich auch von Erfolgsmeldungen abgeschreckt fühlen: Warum lernen andere das Fahren in 4 Wochen, während man selber gerade mal die 10-Meter-Marke knackt in diesem Zeitraum? Wie viele Leute geben (vorzeitig) auf und verkaufen ihr Flevo wieder?

Ich glaube, es würde sich tatsächlich lohnen, die Fragen ums Flevo-Lernen genauer zu untersuchen. Was muss man alles neu lernen und wie lässt sich dieses Lernen optimieren? Wäre so etwas wie ein Fahrschul-Flevo eine Lösung oder sonstige Übungsgeräte?

Im Grunde ist das Flevo doch ein richtig geniales Fahrrad, was noch viel zu wenig verbreitet ist.

Gruß
Georg
 
Inzwischen kann ich auf dem Vorderrad fahren.
An diesen Drängelgitter zum Beispiel bremse ich davor so stark ab, dass sich das Flevo aufstellt.
In dem Moment wo es droht überzukippen muss man die Bremse loslassen und sich durch Bremsen und Beschleunigen in der Balace halten.
Mit etwas Übung schafft man es dann sogar zu lenken wie auf einem Einrad.
So umkurve ich dann das Drängelgitter.
Danach wieder etwas Fahrt aufnehmen und erst dann wieder aufs Hinterrad kippen lassen.
Um den Aufschlag und das Reinplumsen in den Sitz zu vermeiden muss man nur noch kurz vor dem Aufschlag stark bremsen(darum der Schwung), damit das Aufstellmoment die Geschwindigkeit aus dem nach Hintenkippen rausnimmt.

Und schon ist man durch das Drägelgitter ohne abzusteigen.
Wichtig ist dabei ist nur, dass man keine schweren oder losen Sachen auf dem Gepäckträger hat.
Nach ein paar mal geht das so smooth, dass man nicht mehr von Aufschlagen sprechen kann.

Ich mach vielleicht mal bei Gelegenheit ein Video.
Aber im Grunde kann das jeder intuitiv nachmachen.
 
Hallo Georg,

stimme ich dir voll zu. Nach den ersten 5 Übungen war ich jedesmal fix und foxy und fast am Verzweifeln, ob ich das richtige Rad gekauft habe. Immer wenn ich zu viele Zweifel am Fahrenlernen hatte, habe ich mir Tipps aus den verschiedenen Foren und Beiträgen geholt.
Man sollte sich nicht selbst zu sehr unter Druck setzen. Meine Erfahrung nach sollte man zuerst nur eine kleine Schräge herunterrollen und das Gleichgewicht halten üben. Danach einen ruhigen Parkplatz ohne viele Zuschauer und schön große Kreise fahren üben.
Man lernt es schon irgendwann. Ich habe den "Durchbruch" bei Regen geschafft, als ich ohne Brille fahren musste, auf einmal ging es einfach!
Danach mein gerissenes Tretlagergehäuse , war eine Vollbremsung in der ersten Übung mit anschließendem Abstieg über das Vorderrad und Stehenbleiben auf einer Pedale, ersetzt und nun das Fahren über längere Strecken an der Weser entlang. Achja, ich hatte immer Probleme mit losem Lenker, von Alu auf Stahl gewechselt und seit 2 Wochen keine Probleme mehr, obwochl ich ab und zu kräftig zupacken musste.
Nun finde ich mein altes "normales" Fahrrad nicht nur unbequem und langweilig, sondern empfinde die Sitzhöhe als viel zu hoch.

Michael
 
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