Expertise zur Anfertigung von Fahrrad-Gürtelreifen nach den Vorschlägen von P. Rinkowski

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Ich habe heute mit Herrn S. telefoniert. Die Expertise umfasst 23 Seiten, ist aber nicht als Anleitung für gänzlich unbedarfte Leute geschrieben, sondern für Hersteller von Reifen, welche sich schon mit der grundlegenden Herstellung auskennen.

Nur mit den weiteren Unterlagen von Paul Rinkowski, welche sich bei Herrn Tilmann Wagenknecht aus Erfurt, befinden, kann es auch ein Laie. Dort sieht man zum Beispiel auf genauen Fotos wie die Wickelmaschinen die Karkasse auf Zylindern gewickelt haben usw. Die beiden Wulstdrähte hat er z.B. aus Gitarrenseiten gefertigt. Er hat genau im 90 Grad Winkel die Karkasse mit einer Wickelmaschine gewickelt auf einem zylindrischen Körper, welcher eine ca. Breite von 20 cm hatte. Diese Karkasse wurde dann mit einer Gummilösung fixiert, damit sie beim Abnehmen nicht auseinander fällt. Bei den meisten Reifen kam der Stahlkord oben rauf, wurd erst auf separater Trommel gewickelt. Bei bestimmten Rennreifen kam die Karkasse in Fahrtrichtung innen rein unter die beiden 90 Grad Karkassen, so wie in der Patentschrift abgebildet.

Die 23 Seiten (Berechnungsgrundlage Fadenwinkel, theoretische Betrachtung, paar Formeln, ...)
Die Expertise wurde schon mal an Fa. Fredestein und Fa. Bohle gegen Zahlung eines Betrages geschickt. Herr S. hat mir angeboten die Expertise vertraulich zu schicken, ich habe erst mal nichts gesagt. Dann hat er gesagt, das er ein paar Tage überlegt, vielleicht wird er die Expertise selbst veröffentlichen und schickt mir dann den Link.

Herr S. möchte nur vermeiden, das ein Reifenhersteller dieses mühsam erarbeitete Wissen nutzt und damit ohne große Anstrengung Profit macht.

Warten wir also noch ein paar Tage ab.

Herr S. sagte, es wäre nicht schwer solche Reifen zu bauen, Herr Rinkowski hat es damals ja auch mit einfachsten Mitteln getan.

***
@carbono : Herr Wagenknecht schrieb doch, das Michelin alle Unterlagen schon mal kopiert hatte, glaube 1990 und glaube 2004 ein niederländisches Team alles gescannt hatte.
@carbono kannst Du Herrn Wagenknecht bitte fragen, welches Team das war ? Man sollte die Scans doch von denen bekommen können.

Herr S. sagte noch, er würde an meiner Stelle für die Karkasse mal Carbon probieren. Herr Rinkowski hatte damals gar nicht solche guten Möglichkeiten.

Gruß Leonardi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, die beste Lösung ist es, wenn Herr S. die Expertise veröffentlicht. Dann werden sich verschiedene Leute finden, die anhand dessen experimentieren.

Gruß,
Patrick
 
Noch zur Reifenbreite, weil in den anderen Threads vermutet wurde, der würde so breit werden, dass er in heutige VM nicht reinpasst:

Die Rinkowski Replik von Vittoria sei laut mbi03 nur 21mm breit und habe ein Cr von 0,0017. Das ist aber ein Schlauchreifen - aber es gibt doch genau so schmale Reifen für Drahtreifenfelgen :confused:
 
Ich denke, die beste Lösung ist es, wenn Herr S. die Expertise veröffentlicht...
Fragt sich nur, wer dann am meisten profitiert: eine andere multinational tätige Reifenfirma, als jene, die ein 400 Euro teures Rinkowski Replika verkauft, das sich fürs Alltagsvelomobil so gut eignet wie Stöckelschuhe für eine Himalayaexpedition oder die HPV-Gemeinde, die bei genügender Teilnehmerzahl einen Bastelnachmittag veranstalten kann.

Carbono
 
Hi Carbon

Ich weiß nicht, ob die Veröffentlichung eigentlich nicht eher der Horror für die Reifenindustrie ist.
Eine Veröffentlichung war für Entwicklungen immer besser als Geheimhaltung.

Ich meine, aus heutiger Sicht wird der Reifen doch eher eine Randerscheinung bleiben (Allerdings vielleicht eine saugute...(y)(y)(y))
In der Rennradszene wird er sowieso schnell von der UCI verboten (pfui Neuerungen....(n)(n)(n))

Ach ja , ich schreibe hier jetzt mal nicht als Gewerbetreibender. Das ist meine private Meinung. Zu vieles wir heutzutage geheim gehalten und mit Patenten weg gesperrt. Was wäre gegen einen public license Reifen einzuwenden.

viele Gruesse
Lutz
 
Zu vieles wir heutzutage geheim gehalten und mit Patenten weg gesperrt.
Das Wegsperren kann dir auch bei einer Veröffentlichung noch passieren. Wenn's veröffentlicht wird, dann möglichst zusammen mit allem, was so an Weiterentwicklungen und Verbesserungen im Raum steht. Halb "public domain" und halb geheim kann sonst dazu führen, dass zwar die Grundlagen öffentlich sind, aber die tatsächlich interessanten Umsetzungen von irgendwem "geschützt" werden.

Patentiert wird dann nicht der Gürtelreifen an sich (ist ja schon passiert), sondern die Verwendung von Kohlefaser im Gürtel oder Kevlar in der Karkasse oder ein besonderes an das Kurvenverhalten angepasster Laufstreifen, oder was sonst noch erfolgversprechend sein könnte und noch nicht angemeldet wurde. Die Grundidee ist ja schon etwas älter, da können sich in der Zwischenzeit ein paar Ideen in irgendwelchen Schubladen gesammelt haben.
 
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