Einfache Spureinstellung

AW: Einfache Spureinstellung

Hallo Jessie,
das hast Du schön erklärt und zusammengefaßt.

Mit
"Ich bin noch nicht draufgekommen, welche Theorie dahinter steckt. Habe nur Vermutungen."
meinte ich, wieso ein Rad mit Sturz eine Tendenz hat, in Richtung des Sturzes zu laufen.

Inzwischen habe ich doch eine Erklärung gefunden.

Ein Rad mit Sturz hat auf der Fahrbahn keine punktförmige Berührungsfläche sondern eine gebogene Ellipse.
Wenn die Schmalseite der Ellipse auf der Fahrbahn aufliegt, kann man das mit einem Kegelrad vergleichen.
Dieses wird beim Abrollen um einen Achsenpunkt einen Kreisbogen machen.
Der Achsenpunkt ist die Verlängerung der Radachse bis zur Fahrbahn.
Hat man jetzt Vorspur 0, radiert das Rad beim Geradeauslauf, weil es ja einen Bogen zur Sturzrichtung machen will.
Das müßte man nun durch eine Nachspur oder negative Vorspur ausgleichen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verständlich dargestellt habe. :confused:
 
AW: Einfache Spureinstellung

fahre zwar kein Dreiradl, mir gefällt die Idee aber auch sehr gut!

Kleine mögliche Änderung:

Statt dem montierten "Zeiger" einen Laserpointer auf die Platte kleben.
Abgelesen wird dann auf der nächsten senkrechten Fläche, wo der rote Punkt hinleuchtet. Der Abstand zur Anzeige kann dabei extrem groß werden und kleinste BEwegungen werden klar erkennbar.

Dieses Prinzip wurde bei meinem Studium (MB) in der Experimentalphysik verwendet um fast alle kleinen Bewegungen auf "Hörsaaltauglich" groß zu bringen. Bei Messungen, wo die Masse oder Befestigung des Laserpointers den Versuch (die Messung) selbst bereits zu sehr beeinflussen würde, kann am bewegten Teil auch ein kleines Spiegelchen angebracht werden und der Laserpointer irgendwo daneben.
 
AW: Einfache Spureinstellung

fahre zwar kein Dreiradl, mir gefällt die Idee aber auch sehr gut!

Kleine mögliche Änderung:

Statt dem montierten "Zeiger" einen Laserpointer auf die Platte kleben.
Abgelesen wird dann auf der nächsten senkrechten Fläche, wo der rote Punkt hinleuchtet. Der Abstand zur Anzeige kann dabei extrem groß werden und kleinste BEwegungen werden klar erkennbar.

Dieses Prinzip wurde bei meinem Studium (MB) in der Experimentalphysik verwendet um fast alle kleinen Bewegungen auf "Hörsaaltauglich" groß zu bringen. Bei Messungen, wo die Masse oder Befestigung des Laserpointers den Versuch (die Messung) selbst bereits zu sehr beeinflussen würde, kann am bewegten Teil auch ein kleines Spiegelchen angebracht werden und der Laserpointer irgendwo daneben.

Inzwischen bin ich mit meiner Low-Cost- Lösung zufrieden.
Man nehme 2 Lagen Backpapier und darauf einen Karton. Jeden kleisten Spurfehler sieht man an der Bewegung des Kartons. Das ist vollkommen ausreichend.
Du brauchst ja den Laser ja nur auf den Karton legen. Er wird sich mitbewegen.
 
AW: Einfache Spureinstellung

Wie uneben ist den der Grund? Ich mach es auf dem Garagen- oder Kellerboden.
Hi,
Es geht eher drum, ob es was macht, wenn das Trike schräg steht und so. Ich kann nur auf dem Hof (gepflastert, aber inzwischen stark wellig) oder Stamplehmboden im Fahrradschopf, auch nich grad;).

Roland
 
AW: Einfache Spureinstellung

Backpapier ist noch billiger!
Eine glatte Fläche, darauf 2 Lagen Backpapier und wiederum darauf ein Stück Karton, auf das der Reifen rollt.
 
AW: Einfache Spureinstellung

Hallo Spursucher,

da die Backpapiermethode nur bei Fahrzeugen ohne Sturz zu einem eindeutigen Ergebnis führt, habe ich mal wieder getüftelt.
Ich kam zu folgendem Ergebnis:
Bei einem negativen Sturz und Vorspur 0,0 haben die Vorderräder das Bestreben aufeinander zuzulaufen.
Da sie die Radaufhängung daran hindert, radieren sie auf dem Boden und es gibt erhöhten Rollwiderstand.
Damit das nicht passiert, brauchen die Vorderräder eine negative Vorspur - aber wieviel?
Im Forum wird die Ausrollmethode favorisiert und ist mM auch die genaueste. Ich habe sie auch schon probiert.
Nachteil ist, eine entsprechende Strecke bei Windstille zu finden.
Mir ist folgende Idee eingefallen:
Wie beim Backpapier suche ich die seitliche Abdrift beim Rollen mit einer einfachen Vorrichtung. Die Handhabung ist leider etwas umständlich.
An ein ebenes Brett wird an den beiden Stirnseiten je eine Teleskopschiene (TS) (Schubladenauszug auf Kugeln) angeschraubt.
Wichtig ist, die TS so umzugestalten, dass sie kein Spiel in horizuntaler Richtung hat. Ich habe das so gelöst, indem ich in eine TS 2 Kugelkäfige mit der halben Kugelzahl und weit auseinander eingebaut habe.
Wichtig ist auch, dass die TSchienen auf dem Boden nicht verrutschen können. Lösung ist, Weich-PVC-Platten unterzulegen.
Der Unterschied zum Backpapier ist, dass das Brett sich nur seitlich bewegen kann und sich nicht undefiniert dreht.
Rollt man mit dem VM auf dem Brett, so sieht man bei falscher Spureinstellung, wie sich das Brett seitlich bewegt.
Bei zu viel positiver Vorspur bewegt sich das Brett nach außen, bei zu viel negativer Vorspur hingegen nach innen.
Im Idealfall sollte sich das Brett überhaup nicht seitlich bewegen.
Ich konnte eine Umdrehung am Spurstangengelenk dadurch sichtbar machen.
Wenn die Spur bereits negativ eingestellt ist so sieht man beim Rückwärtsrollen, dass sich das Brett im cm-Berich bewegt (rückwärts ist dann positive Vorspur).
Unter dei beiden anderen Räder habe ich je ein Brett zum Höhenausgleich (Höhe wie bewegliches Brett) gelegt, damit sich möglichst wenig Fehler einschleichen.
Wenn ich die Vorrichtung nochmal machen müßte, würde ich als Schienen längere Aluwinkel mit insgesamt nur 4 großen Kugeln nehmen.
Das Bild erklärt vermutlich manches besser.

k-P1010394.JPG
 
AW: Einfache Spureinstellung

Ich habe auch festgestellt, dass beim Vorwärtsrollen mit dem Mungo Sport der "Backpapier-Zeiger-Automat" keinen Ausschlag anzeigte, beim Zurückrollen dagegen heftig nach einer Seite wegdrehte. Erklärt hast es jetzt du, verstanden habe ich das nicht.

Letztlich hat es mich aber verunsichert und ich habe per Ausrollen die optimale Einstellung gefunden. Auch hier machte sich eine Umdrehungsänderung an der Spurstange bemerkbar.

Danke,

flux.
 
AW: Einfache Spureinstellung

Wichtig ist, die TS so umzugestalten, dass sie kein Spiel in horizuntaler Richtung hat. Ich habe das so gelöst, indem ich in eine TS 2 Kugelkäfige mit der halben Kugelzahl und weit auseinander eingebaut habe.
Das verstehe ich noch nicht. Könntest du bitte auch ein Bild von so einem modifizierten Kugelkäfig einstellen?
 
AW: Einfache Spureinstellung

Tüfti das ist echt cool!
Ich hab zwar nicht verstanden warum die Räder bei Sturz und 0 Vorspur nach innen wollen. Das dem so ist habe ich auch herausgefunden. Ich gehe im Moment davon aus das die Räder 2-3mm hinten mehr zusammen sein sollen.
 
AW: Einfache Spureinstellung

Das verstehe ich noch nicht. Könntest du bitte auch ein Bild von so einem modifizierten Kugelkäfig einstellen?
Ein Bild kann ich nicht einstellen, weil ich es nicht nochmal auseinander nehmen will.
Aber ich versuche es zu erklären.
Die einfache Teleskopschiene ist ca. 22 cm lang und hat nur einen Kugelkäfig mit einer Länge von 6 cm in der Mitte. Das ist auf die Brettlänge von 1 m sehr wenig Führungslänge. Damit war nicht gewährleistet, dass sich das Brett absolut parallel bewegt.
Nun habe ich einen zweiten Kugelkäfig (von einer neuen Teleskopschiene) im größtmöglichen Abstand zusätzlich eingeschoben. Weil nicht alle 24 Kugeln von 2 Kugelkäfigen nötig sind, habe ich die inneren 12 Kugeln weggelassen. Jetzt ist die Führungslänge etwa 14 cm und ausreichend.
Aber, wie ich schon schrieb, müßte die Vorrichtung auf 4 großen Kugeln und entsprechenden längeren Führungsschienen noch besser sein.
 
AW: Einfache Spureinstellung

Ich hab zwar nicht verstanden warum die Räder bei Sturz und 0 Vorspur nach innen wollen. Das dem so ist habe ich auch herausgefunden.
Nimm einen Kegel, lege ihn auf die Mantelfläche und rolle ihn. Der große Kegeldurchmesser wird um die Spitze rotieren.
Der Reifendurchmesser soll dem großen Kegeldurchmesser entsprechen und der schräg liegende große Durchmesser oder die schräge Grundfläche dem Sturz.
Daraus folgt, dass das Rad nicht geradeaus fährt. Das bekommst Du nur hin, wenn Du die Achse des Kegels verschiebst und das geht nur über die Vorspur.
Das kannst Du auch mit einem einzelnen Rad, das Du schräg auf dem Boden nach vorne bewegst probieren. Das Rad läuft immer in Richtung Schräglage und man kann es nur durch Ändern des Achsenwinkels in einen Geradeauslauf zwingen. Der nachteilige negative Sturz erzeugt immer ein Radieren des Reifens.
 
AW: Einfache Spureinstellung

ist denn in dem Fall die Stellung in der die Räder geradeaus 'gezwungen' werden wirklich die mit dem geringsten Rollwiederstand? Immerhin ist diese Stellung ja nur in eine Richtung 'korrekt' - rückwärts drücken die Räder um so stärker nach innen und ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass der Rollwiederstand vorwärts ein anderer als rückwärts sein kann.

Gruß,

Norbert
 
AW: Einfache Spureinstellung

Warum nicht? Das Fahrwerk ist auf vorwärts fahren optimiert. Ist dir vielleicht mal aufgefallen, dass die Getriebe der Autos beim Rückwärtsfahren laut sind? Der Grund: sie sind für Vorwärts optimiert.
 
AW: Einfache Spureinstellung

Ich habe gerade mit der "Backpapiermethode" bei meinen Trike 'mal geschaut. Auch wenn es dem Fahrspaß nicht abträglich ist/war wunderte ich mich doch ein wenig, dass ich merklich unter dem vMax meines nicht so hochwertig ausgerüsteten UPs blieb. (Anfangs dachte ich zuviel wassergebundene Decke/noch andere Muskeln trainiert)
Das Backpapier sagte gut erkennbare Vorspur. Habe die nun soweit eingestellt, das die (fast) neutral ist nach dem Test. Bin gespannt ob ich das die kommenden Tage auf der Straße merken kann.

Danke jedenfalls für diesen einfachen Test, komplizierte Winkel hätte ich nicht "'mal eben" mir zusammengebaut.
 
Zurück
Oben Unten