Ein Velomobilneuling fährt DF

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...vorab an Die Moderatoren: Ich war mir nicht sicher, ob der Bericht zu den DF-Erfahrungsberichten gehört oder einen eigenen Thread verdient. Packt mich einfach dahin wo es Eurer Meinung nach passt.


Liebe Leute,
ich bin zwar schon etwas länger im Forum angemeldet und lese viel, melde mich allerdings eher selten zu Wort. Seit knapp 9 Tagen bin ich nun stolzer Besitzer des green-vanilla DF #84.

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Bisher bin ich ZOX 20 LL gefahren und das auch nicht im so großen Stil. D.h. ich bin was Velomobile angeht ein totaler Neuling und wollte mal meine allerersten Eindrücke mit meinem Gefährt schildern. Vielleicht kann davon der ein oder andere profitieren, der sich bisher auch nur theoretisch mit der Materie auseinandergesetzt hat. Die erfahrenen Velomobilisten mögen mir meine unerfahrenen Beschreibungen verzeihen und/oder schlichtweg den Text schmunzelnd konsumieren...


Mein Weg zum begann vor vielen Jahren bei einer Fahrt in einem Quest (zwar schon 26'' hinten, allerdings auch fahrfertig > 40 kg). Ich war sehr beeindruckt davon wie das Rad lief, wenn man es erst mal in Schwung gebracht hatte. In meinem Gedächtnis war allerdings auch fest eingebrannt, dass Hügel für ein Velomobil trotz damaliger 3-fach Ausführung vorne keine Lapalie waren. Den nächste Kontakt zu Velomobilen gab es dann in Monza bei der WM beim Fotografieren. Das war schon eine spannende Erfahrung wie diese Gefährte den un- und teilverkleideten Rädern davonfuhren (war ja auch alles flach auf der F1-Strecke). Im Herbst 2014 kam ich dann zu meinem ZOX 20 und damit noch mehr in Kontakt mit der liegenden Art der Fortbewegung.

Zum DF hat mich zugegebenermaßen fast ausschließlich die Lektüre im Forum geführt. Da ich am Rande des Hunsrück im Nahetal in einer ziemlich hügeligen Landschaft wohne, war für mich Gewicht ein entscheidendes Kriterium. Ansonsten hat mir das DF schlichtweg gefallen. Die offenen Radkästen gefallen mir besser als die geschlossenen Form des Quest...
Auf der Spezi 2015 hatte ich die Möglichkeit zumindest in den in Frage kommenden Velomobilen Probe zu sitzen. Das Quest fand ich enorm groß. Wie ein Wal. Für mich viel zu viel Platz. Im Quest XS saß ich wie in einem Handschuh. Sehr sportlich, fast schon beengt. Beim DF war ich überrascht über den vorhandenen Platz und den Spielraum in alle Richtungen (Schulter, Beinbeweglichkeit seitlich). Jedenfalls war ich mit der Sitzprobe schon mal zufrieden (das DF war ja sowieso mein Favorit gewesen und hatte mich dabei nicht enttäuscht). Zum Probesitzen in einem Strada bin ich da leider nicht gekommen.
Im weiteren Verlauf des Jahres konnte ich das DF von mbonsai auch mal probefahren (nochmal Danke dafür). Auch wenn ich dabei eher auf der Rückenlehne saß, bekam ich so schon mal einen ersten Eindruck. Ich fand besonders bemerkenswert wie groß der Wendekreis war. Ich fand einen Parkplatz zum Drehen und weiß noch wie ich mich fühlte als ich voll einlenkte und mich dann gedulden musste bis der Halbkreis beendet war und auch kein Hineinlehnen in die Kurve (ich kam ja vom ZOX) eine Besserung brachte. Jedenfalls hatte ich meine Meinung, dass das DF ein geiles Gefährt ist nochmal bekräftigt.
Nach vielem Hin- und Herüberlegen aus verschiedenen Gründen (finanzielle Prioritäten setzen, Knieprobleme einschätzen, u.ä.) war ich dann im November soweit einen Termin in Dronten zum Probefahren zu vereinbaren. Bei kühlem (ca. 10°C), wechselhaftem (auch leichter Regen) und windigem Wetter konnte ich vor Ort ein (vanilla) DF Probe fahren. Was mich schon beim DF von mbonsai positiv überrascht hatte, trat jetzt wieder ein: Reinsetzen, einklicken, losfahren. Ich weiß nicht, ob das bei allen Velomobilen der Fall ist... Für mich war es jedenfalls so, dass es direkt gepasst hat. Treten, lenken, blinken, hupen; alles ohne großes Überlegen zu handeln. Ich hatte das Gefühl, dass ich zum normalen Fahren keine Eingewöhnung brauche. Ich hab an dem Tag vielleicht 20 km gemacht. Später noch eine kurze runde mit Haube gedreht, die mir dann aber doch erstmal zu viel des Guten war (zu laut, plötzlich viel weniger Sicht). Da ich meine Finanzen vorab klar hatte und der Termin sozusagen nur der letztendlichen Absicherung dienen sollte, bestellte ich an diesem Tag direkt bei Ymte mein DF in green-vanilla mit diesem herrlich geschwungenen Farbverlauf, den ich am selben Tag in der Werkstatt an einem DF (XL?) in oranje-blau gesehen hatte. Ich war kurz in Versuchung ein DF direkt mitzunehmen, was "in stock" war. Dieses hatte zum einen allerdings nicht die Lackierung und zum anderen fehlte noch die Abstützung des Umwerfermastes, was ich unbedingt haben wollte, weil das Schalten zwischen den Kettenblättern für mich im Alltag eine ständige Notwendigkeit darstellt (Berge, schwache Beine und Knieschonung).
Danach begann das Warten. Es ging vergleichsweise schnell. Da Weihnachten dazwischen lag waren es am Ende knapp 9 Wochen (von Anfang November 2015 bis Mitte Januar 2016). Ich war mir während des Wartens sicher, dass ich das DF bekommen würde, wenn hier im Westen schließlich der erste Schnee fiele. Zwei Tage nach dem ersten Schneefall war es dann auch so. Meister DF brachte das DF persönlich auf dem Heimweg von Dronten nach dem Winterbahntraining in Köln am Abend vorbei.
Das DF war durch Herrn DF schnell eingestellt (Sitz, Tretlager und Kette). Zu einer Probefahrt habe ich mich dann am Abend nicht mehr hinreißen lassen (dunkel, kalt, Schnee), sondern dies auf später vertagt und mit Daniel noch ein Bier getrunken und ihn vor seiner Weiterfahrt noch mit nem Teller Suppe aufgewärmt.

Und jetzt komme ich zu meinem Erfahrungen im wahrsten Sinne des Wortes:
Meine erste Probefahrt fand aufgrund diverses Umstände erst 2 Tage nach Auslieferung statt. Es war recht kalt (um 0°C) allerdings trocken. Vom Haus weg bin ich erst einmal mit Schaumdeckel gestartet. Das war zunächst ein witziges Erlebnis. Bis zur Nasenspitze steckte ich im DF drin. Temperaturmäßig war das auch recht angenehm. Selbst im Gesicht fror ich zunächst nicht sehr. Für die erste Welle nach 200m Fahrtstrecke schaltete ich schon auf das kleine Kettenblatt. Wow, das funktionierte wie auf dem Rennrad. Kurze Schalthebelbetätigung und direkter Kettenblattwechsel. Das hat mich direkt begeistert. Und das in beide Richtungen wirklich perfekt.
Nach 2 km wollte ich dann doch den Fahrradcomputer im Blick behalten. Außerdem merkte ich, dass die Handgriffe zur Bedienung noch nicht richtig saßen und ich deshalb auch gerne mehr visuelle Kontrolle innerhalb des Fahrzeugs haben wollte. Es war ja auch nicht möglich mal eben den Spiegel noch ein Stück zu verstellen oder den Helm ein Stück zu verrücken. Also recht ran und Schaumdeckel ab. Aussteigen und Schaumdeckel hinterm Sitz verstauen. Soweit so gut, das ging mit dem vielen Platz schon mal problemlos. Auf der Weiterfahrt wurde es dann allerdings auch im Gesicht arg kalt. Da es nur ne kurze Runde werden sollte, war das zu verschmerzen.
Nach weiteren 2 km war ich schlussendlich auf einer offenen gut geteerten Landstraße unterwegs. Nachdem es nunmehr keine größeren sensorischen Ablenkungen durch den Verkehr innerorts gab, merkte ich plötzlich, dass das Rad vorne regelmäßig hüpfte (ich würde es als "hubbeln" beschreiben). Ich schaute während dem Fahren auf beide Vorderräder und erwartete schon vor allem auf der rechten Seite einen ausgebeulten Reifen vorzufinden. Mein nächster Tipp wäre ein mitgenommer Stein gewesen, der auf dem Reifen klebte. Weder das eine noch das andere war der Fall. Nachdem das "hubbeln" auch nicht an der gut geteerten Straße liegen konnte, hielt ich an und inspizierte mein DF von außen. Ich suchte am recht Rad nach einer Unebenheit und fand beim freien Drehen einen Höhenschlag im Reifen, der für mich die Sache erklärbar machte. Ich konnte mir allerdings nicht erklären wie das passieren konnte. Ein Passant fragte micht während meiner Inspektion, ob das Gefährt mit Solarenergie angetrieben werde. Ich nehme an die Wartungsklappe aus Sichtcarbon auf der Front hatte ihn an Photovoltaik erinnert...
Jedenfalls entschied ich mich mit dieser Einschränkung noch ein paar Km weiter zu fahren. Dann kam der erste richtige Hügel. Zunächst war ich ganz erstaunt wie flott das DF die ersten paar Meter bergauf lief. Dann kam der Punkt, an dem der Schwung weg war und ich zum ersten Mal die Mehrkilos des VM-Aufbaus merkte. Trotzdem war der Hügel gut zu erklimmen. Einen Dämpfer gab es dann kurz vor der Kuppe beim Versuch den kleinsten Gang zu schalten: Laute mahlende/schabende Geräusche aus dem Antriebsstrang hinten rechts. Im zweiten Gang waren die Geräusche weg. Scheiße, ich brauche auf Dauer den 1. Gang! Auf der Strecke sollte kein steilerer Berg auf mich warten, so dass ich die Runde zunächst so fortsetzen konnte. Auf dem Rückweg erreichte ich an diesem Hügel bergab dann die zunächst höchste Geschwindigkeit. Wo ich mit dem Liegerad eher rolle oder tretend mehr Geschwindigkeit aufnehmen würde, habe ich gemerkt, dass es mit dem Velomobil durchaus auch mal angebracht sein kann zu bremsen. Die Lenkung fand ich zu deisem Zeitpunkt sehr direkt, teilweise bei Richtung 50 km/h auch durchaus etwas ins nervöse tendierend (oder das waren meine Nerven). Der sich anschließende flache Teil bis wellige Teil hat mir dann gezeigt wieso ich schon längere Zeit ein VM haben wollte: Es lief! Mit dem Liegerad konnte ich die ca. 3 km mit einem Tempo zwischen 35 und 45 km/h fahren, musste dabei allerdings gefühlt 90% Leistung treten. Mit dem DF lag das Tempo eher 3 km/h höher bei vielleicht 70% der Leistung. So sollte es sein! Das Hubbeln nervte zwar immer noch, aber der kleine Gang war zunächst vergessen und ich folg dahin. Am Ende dieses Streckenabschnittes fahre ich auf eine T-Kreuzung zu und wechsele für ca. 200 m nach links auf eine Bundesstraße. Das DF schlug hier wiederum dass Liegerad: Kein Ausklicken notwendig, deshalb viel Ruhe um zu Schauen und bei freier Strecke ein direkt schneller Antritt, um auf die rettende richtige Fahrspur zu kommen. Sehr entspannt! Gut!
Um nach Hause zu kommen, muss ich am Schluss immer wieder ein paar Höhenmeter machen. Davor fuhr ich noch im Ortskern durch eine Kopfsteinpflasterpassage. Auf dem Hinweg war das Tempo nicht so hoch. Da wunderte ich mich noch, dass gar nicht so viel davon zu spüren. Dieses mal war die Passage schneller und es war schnell klar, dass zuviel Lenken in dieser Fahrsituation nicht zu Entspannung beitrug. Dazu fiel mir auch an dieser Stelle der Akku von der Kletthalterung ab.
Auf dem finalen Anstieg zu heimischen Garage wurde ich lautstark an die Schaltungsproblematik erinnert. Außerdem wurde mir klar, dass auch mit meiner jetzigen Übersetzung (34-36) das Bergfahren kein Kinderkram sein wird. Bezüglich des Gangproblems vermutete ich schon richtig, dass das Schaltwerk auf dem Boden neben dem Radkasten aufsetzen würde und nicht genug Platz zur Bewegung unter das größte Ritzel hatte. Die schnelle Lösung dafür sollte mir nach einigen Videoanalysen erst einige Zeit später kommen...

Lernerfahrungen an diesem Tag:
- Ich habe eine gute Farbauswahl getroffen.
- Wenn der Meister zum Einstellen vor Ort ist, nutze diese Chance intensiv. Schaue dass Du Dein Rad direkt fährst, damit er noch was einstellen kann, wovon Du selbst noch keine Ahnung hast.
- Tue dies auch wenn es dunkel und kalt ist.
- Auch an einem ziemlich durchdachten VM muss nicht gleich alles perfekt funktionieren.
- Der Schaumdeckel kann bei Regen und kaltem Wetter total hilfreich sein. Man sieht aber seine Geschwindigkeit nicht (das ist manchmal schade, manchmal vielleicht auch besser so) und ich muss mich erst daran gewöhnen son eng eingeschlossen zu sitzen.
- Schwung ist gut. Nutze ihn solange Du kannst.
- Ich brauche alle Gänge, die ich bekommen kann, wenn es bergauf geht. Selbst ein leichtes VM ist schwerer als ein mittelschweres Liegerad.
- Ich freue mich auf sonnige Frühlingstage und auf längere Touren.
- Der Spaßfaktor ist hoch.
- Es gibt Unterschiede im Gesichtsausdruck der Leute am Straßenrand zwischen der Sichtung meines ZOXs und des DF. (Beim ZOX ist das Erstaunen eher kurz und macht dann oft schnell einem Lachen Platz, das teilweise in eine Richtung geht, dass ich mich ausgelacht fühle. Beim DF bleibt das Gesicht recht starr von Erstaunen. Sieht mehr so aus, als brauchten die Leute noch länger Zeit zum Verarbeiten dessen, was sie gerade gesehen haben.) Mit dem DF fällt man definitiv noch mehr auf!
- Es gibt noch viel zu tun/schrauben!

Ein weiterer Teil der Erfahrungen kommt auch noch. War jetzt doch länger als gedacht.
Trotzdem noch ein paar Bilder gewissermaßen als Teaser für den nächsten Teil.

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Grüße,
Christian
 
Danke für deinen Bericht.
Und meinen Glückwunsch zu dieser tollen Farbwahl. das sieht richtig gut aus (y)
 
Viel Spaß mit dem DF. Der Schwung in der Zweifarblackireung gefällt mir. (y)
Da Weihnachten dazwischen lag waren es am Ende knapp 9 Wochen
Ich mußte über ein 1/2 Jahr warten, hatte aber wenigstens noch das Mango.
durchaus etwas ins nervöse tendierend (oder das waren meine Nerven)
Und schön langsam anfangen! An das Fahrverhalten eines VM gewöhnt man sich bald. Mein DF ist nicht nervöser als mein Mango.
zum anderen fehlte noch die Abstützung des Umwerfermastes
Bitte mal ein Bild einstellen. Fahre zwar zu 99.9% auf dem großen Blatt und habe auch keine Probleme beim Schalten, würde mich aber schon interessieren, wie die aktuellen DFs jetzt da aussehen.

Gruß Hartmut
 
Teil 2

Den Rest des Tages habe ich dann mit Schrauben zugebracht (glaube ich zumindest). Ich wollte vor allem rausfinden wieso die Vorderräder so gesprungen sind. Nachdem ich beide Räder mehrfach demontiert, Reifen auf der Felge versetzt und zur Kontrolle eines Höhenschlags der Felge komplett demontiert hatte, war ich dann irgendwann soweit, dass ich auf unrunde Reifen tippte. Das war mir bis dahin nicht so klar, dass beim Neukauf von Reifen auch durchaus Reifen mit schlechten Rundlauf in einer Bestellung sein können, bzw. war es mir nicht klar, dass neue Reifen so unrund sein können, dass das ganze Rad merklich unrund abläuft. Ein Freund von mir kauft seine "wichtigen" Reifen stellenweise mit Felge vor Ort und nimmt nur die mit, die ihm vom Rundlauf her genügen. Da ich mir sowieso noch Reifen als Ersatz fürs Bordwerkzeug ordern wollte, bestellte ich also gleich 2 Durano (28-406) mit Race Guard als Faltreifen mit. (Spoiler: Das DF läuft mit den neuen Reifen merklich runder!)

Die Sache mit der Schaltung machte mir lange Kopfzerbrechen. Ich meinte im Forum gelesen zu haben, dass sogar ein 42er Ritzel hinten funktioniert haben soll. Mein 36er sollte dann doch auch funktionieren. Oder war das ein DF XL, bei dem evtl mehr Platz im entsprechenden Bereich vorhanden sein sollte? Ich beschränkte mich am Abend jedenfalls auf die Videodokumetation um Ymte und Daniel zu Rate zu zu ziehen. Nachdem ich meine Frau überredet hatte mir als Filmerin zur Verfügung zu stehen, wollte ich mir die Sache selber ansehen, während sie im DF saß. Als sie ausstieg fiel mir auf, dass der Dämpfer in diesem ganzen System mit Platz und Schaltung noch eine entscheidende Rolle spielt. Kurz und gut: Nachdem die Luft aus dem DT Swiss fast gänzlich abgelassen war, war der Raum geschaffen, um auch den kleinsten Gang zu schalten.
Für eine Probefahrt war am Abend keine Zeit mehr. Die fehlenden Reifen (waren ja erst bestellt) und eine aufziehende Erkältung (wäre vielleicht mit Schaumdeckel doch besser gewesen...) waren der Grund für das Verschieben dieser Fahrt um ein paar weitere Tage. Wenn ein DF in der Garage steht, was nicht richtig läuft und Teile auf dem Postweg sind, ist eine Erkältung manchmal nicht das schlechteste. Zumindest gab es zwischenzeitlich weniger Zeiten des quälenden Wartens. Während der Gesundung galt es weitere Bestellungen zu tätigen und die Befestigung des eTrex 30 im DF zu planen. Daniel hatte mir dazu freundlicherweise einen Klecks von seinem supergeheimen und superstarken Zweikomponentenkleber in einem Zipp-Beutel dagelassen und die GPS-Befestigung aus dem Zubehör von Velmobiel.nl hatte ich auch schon. Die nächsten Tage verbrachte ich immer wieder im beheizten Keller im DF sitzend und verschiedene Postionen ausprobierend. Schlussendlich entschied ich mich für eine Position an der rechten Außenwand ein gutes Stück über dem Radkasten. Davon versprach ich mir einen guten Empfang (da weiter oben Richtung Einstieg), gute Ablesbarkeit (da näher und heller) und keinen verschenkten Platz am Boden in der Nähe des Radkastens.
Hier kann man schon mal sehen, dass die GPS Genauigkeit nichts zu wünschen übrig lässt.

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Daniel hatte mich instruiert den Kleber vorzubereiten und direkt nach dem Anschleifen der Aluoberfläche des Halters aufzutragen, damit die Haftung nicht durch eine neue Oxidschicht auf dem Alu behindert wird. Die Stellen auf dem Carbon schliff ich ebenfalls an. Trotz eines recht flüssigen Klebers zu Beginn, härtete der Kleber im auf der Seite liegenden DF nach 2 Stunden schon so aus, dass ich das DF wieder auf die Beine stellen konnte. Zur Sicherheit ließ ich das DF über Nacht noch im recht warmen Keller zum durchhärten des Klebers stehen. Ergebnis: Bombenfest! (Danke Daniel!)
Den Aluhalter habe ich übrigens längs angeklebt. So nimmt er meiner Meinung nach noch weniger Platz weg. Ich mache bei Gelegenheit nochmal ein Bild ohne das eTrex darüber. Außerdem ist so eventuell noch Platz für eine Klingel (brauche ich ja für laut StVO und ist auf dem Radweg auch weniger irritierend als die Hupe).

Zum Abschluss für diesen Teil noch ne Nahaufnahme des Rangiergriffs. Den finde ich wirklich sehr praktisch wenn ich zwischen den Parkplätzen wechsele (Schrauben in Keller oder Garage). War auch gedacht un gut sichtbar ein Schloß einzuhängen.

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Grüße,
Christian
 
Toller Schlitten, tolle Farbe und toller Bericht - danke und allzeit knitterfreie Fahrt!
 
9 Wochen Lieferzeit, oder eins zum mitnehmen, die wissen wies geht.;)

Andere weniger.:confused:
 
9 Wochen Lieferzeit, oder eins zum mitnehmen, die wissen wies geht.;)

Andere weniger.:confused:
Naja auch erst seit aufgearbeitet wurde.


Richtig das Schaltwerk hat im df weniger Platz als im xl, zusätzlich kann es ohn Federung zu Kontakt im ungünstigen Fall geben. Dann eben federn lassen:D, oder Kette länger kürzer. Das df würde nicht auf diesen langen Käfig gebaut, da es schlicht von der topklasse sram keines gab. DF fertig dann gab es long cage. Das Schaltwerk kann man noch etwa ein - drei mm mit der Anschlagschraube noch etwas nach oben stellen.

PS. Schaue bestimmt nix an wenn ich wo Daten selbst ein geben muss. Ein bischen unüberlegt aber gesellschaftlich wohl normal.
Konnte als nix sehen.
Zur Geschwindigkeit warm und voll gedopt sind ü15kmh plus ebene deine Leistung
 
Der Schaumdeckel kann bei Regen und kaltem Wetter total hilfreich sein. Man sieht aber seine Geschwindigkeit nicht

Warum nicht? Ich sehe den Tacho und das GPS (allerdings am Tiller montiert) auch mit aufgesetztem Deckel.....

würde mich aber schon interessieren, wie die aktuellen DFs jetzt da aussehen.

mich auch......

die Farbkombi gefällt mir......

gegen den eiskalten Fahrtwind ist übrigens das Minivisier von velomobiel.nl effizienter als der Schaumdeckel......dieser hilft vor allem die Wärme im Innenraum zu halten.....
 
Warum nicht? Ich sehe den Tacho und das GPS (allerdings am Tiller montiert) auch mit aufgesetztem Deckel....

richtig - das geht ja sogar bei mir mit meinen 192cm Körpergröße ohne Probleme. @chrisbamb : dein Sitz muss tiefer. Optimal ist, wenn die Augen in lockerer Fahrstellung grade so über der Kante des Schaumdeckels hinausragen.
 
Teil 3
Vorab auf Hartmuts Anfrage mal ein Bild vom Umwerferhalter mit dem neuen Tretlagerschlitten in Kunststoff. Ich hoffe man kann die Halterung des Umwerfermastes erkennen.

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Und jetzt noch zu weiteren Eindrücken der letzten beiden Fahrten...
Ich fahre zur zeit nach wie vor kurze Runden. Das liegt zum einen daran, dass ich meinem Knie Zeit zum eingewöhnen geben will und zum anderen an einer noch nicht ganz ausgestandenen Erkältung. Die Runde passt für mich ganz gut als Vergleich zum ZOX, weil ich die im letzten Jahr mit ähnlicher Knieschonungshaltung gefahren bin.

Ganz klar ist für mich schon jetzt, dass ich von den bisherigen 5 (?) Fahrten mit dem DF bei dem vorhandenen Wetter höchstens 2 mit dem ZOX gemacht hätte. Der Wetterschutz ist für mich ein ganz großes Plus. Ich bin weiterhin am Ausprobieren welche Kleidung bei welcher Temperatur angemessen ist und trotzdem friere ich grundsätzlich nicht im Vergleich zu vielen kalten Touren auf dem ZOX. Das Mitführen von weiteren Kleidungsstücken für Standphasen oder andere Pausen ist im DF unproblematisch. Beim Liegerad wäre platzmäßig direkt früher Schluss und mehr gedankliche Vorbereitung notwendig.

Für den Rest des Winters bin ich jetzt vom 35er Durano auf einer 40er Marathon Plus gewechselt. Nach dem Anschauen von Daniels Video, hab ich dazu gleich auch mal das Hinterrad ausgebaut. Das hat auch funktioniert. Allerdings ging bei mir die Achse schwer raus und rein und der 40er Marathon hat beim Einbau luftleer deutlich besser Platz beim "Rangieren" im Radkasten gefunden. Nach dem Einbau ist mir aufgefallen, dass das Rad je nach Drehmoment der Befestigungsschraube kürzer ausläuft. Ich habe dazu die Schraube mit Loctite gesichert und mit Gefühl etwas weniger stark angezogen.
Auf der folgenden Runde konnte ich einen Eindruck davon gewinnen, was verschiedenen Fahrer über die Lenkung sagen. Um die 50 km/h begann es nervös zu werden. Oder waren das doch eher kurze Seitenwindböen? Im Nachhinein habe ich mir überlegt die Hinterradbefestigung nochmal stärker anzuziehen. Vielleicht war einfach zusätzlich zum Wind noch ein wenig viel Spiel auf dem Hinterradlager.
Jedenfalls waren die schnellen Passagen schon ein bisschen stressig. Bei höheren Geschwindigkeiten hatte ich immer wieder kurze Schreckmomente, wenn das Rad plötzlich versetzte und Gegenlenken zu weiterem Gegenlenken führte. Mit den Tipps den Tiller noch lockerer zu lassen, wurde es auch nicht wirklich besser. Ich denke mir, dass Schulterpolster links und rechts was bewirken könnten. Letzten Ende fühlt es sich so an, als rutsche ich bei einem Schlenker in die Gegenrichtung an die Innenwand des DF, das drückt wiederum über Schulter und Arm auf den Tiller, so dass wieder eine Gegenbewegung ausgeführt wird usw...

Pflasterstücke sind mit dem VM kein großes Vergnügen. (Hatte ich dazu schon was geschrieben?) Ich bin jedesmal wieder erstaunt wenn ich durch unseren Ort fahre (ca. 250m Pflaster). Ab einem gewissen Tempo ist lenken keine gute Idee. Dazu kommen die lauten Geräusche. Das Rad fährt da wie auf Eiern. Pflasterstücke muss man wohl einfach nur ertragen...

Nach der Fahrt heute kann ich sagen: Es fährt es sich mittlerweile besser, schneller und innen feuchter. Das sind wohl Zusammenhänge, die sich gegenseitig bedingen. Heute habe ich allerdings auch ein Fahrt mit Schaumdeckel gemacht, dazu noch das Original velomobiel.nl Ventisit-Nackenpolster eingeklebt. Ich saß wie von Nobbi beschrieben so, dass die Nase innerhalb/unterhalb des Schaumdeckels war. Augen gerade darüber. Mit Helm stand die Nase dann vorne fast am Schaumdeckel an. Löcher versuchte ich so umso mehr zu meiden weil mein Kopf wenig Spielraum zwischen Schaumdeckel und Nackenpolster hatte. Dabei muss ich mich noch dran gewöhnen, dass das Ausweichen eines Lochs vorne in Richtung Mitte des Fahrzeugs, hinten natürlich einen mittigen Treffer verursacht. Die Löcher mit den Vorderreifen an den Außenkanten mitzunehmen macht da mehr Sinn. Jedenfalls war die Fahrt mit Schaumdeckel wider Erwarten echt ok. Es war insgesamt wärmer, so warm, dass ich das Tuch im Tretlagermast für die Fahrt entfernt hatte, um von unten ein bisschen frische Luft zu bekommen. Im Laufe der Zeit merkte ich dann, dass es feucht wurde als ich immer wieder Kondenswasser vom eTex abwischen musste. Die Position des GPS gefällt mir auch mit Schaumdeckel gut. Der Empfang war stellenweise etwas schlechter. Mit der dann doch richtig gut passenden Sitzeinstellung konnte ich wirklich innerhalb des DF (Tacho, GPS) und außerhalb alles notwendige sehen. Der einzige Nachteil auf dieser Fahrt zeigte sich, als ich einen kleinen Abstecher von meiner Hauptroute machte und ein Parkplatz nicht zum Wenden reichte. Zum rückwärts "Rollern" musste dann erst der Schaumdeckel einseitig weg.
Das VM bestaunen ja viele Leute beim Vorbeifahren. Ich weiß noch nicht so recht mit welchem Gesichtsausdruck ich da reagieren soll. Mir fiel irgendwann auf, dass auch diese Gedanken mit Schaumdeckel überflüssig sind. Ob ich breit grinse, lache oder fluche sieht so dann keiner mehr. Ich möchte echt mal wissen wie das von Außen ausssieht. Ich muss mich mal fotografieren lassen...

Das DF war heute in schnelleren Passagen besser beherrschbar. Ich denke die Faktoren Gewöhnung, wenig Wind und die fester angezogene Hinterradschraube haben dazu beigetragen. Nach wie vor freue ich mich auf wärmere Tage und mehr Strecke. Insgesamt nutze ich das DF mehr und mehr zum Fahren und weniger zum dran arbeiten.
Heute gab es aber noch einen kleinen Umbau. Da meine Beine nicht viel hergeben (und ich mich echt wundere wie manche hier mit größeren Übersetzungen das DF über Berge drücken), habe ich mich entschlossen vorne noch einen Zahn zu sparen und hab statt des 34ers ein 33er KB montiert. Mit der Wartungsklappe ist das so einfach zu machen. Danke dafür! Umstellen musste ich nichts. Der Umwerfer macht seinen Dienst. Die Kette schleift nicht mehr als vorher. Der Unterschied ist natürlich auch nicht groß, aber doch spürbar. Für meinen Kopf war es jedenfalls ein guter Umbau.

Mittlerweile gab es auch ein paar Kommentare von Passanten. Bisher durchweg positiv. Die ersten "Besucher" waren ein paar Grundschulkinder, die einen Blick reinwerfen wollten und zuschauten während ich mich mit dem Schaumdeckel abfahrbereit machte. Zum Preis wurde ich bisher nur einmal befragt und ganz am Schluss einer eingehenden Begutachtung mit offenen Wartungsklappen (mein Nachbar). Die meisten Fragen beziehen sich auch den Antrieb. Viele meinen scheinbar, dass da irgendein Motor drin sein muss. An meiner Geschwindigkeit kann das momentan nicht liegen. Ich denke es ist die heiße Optik ;) !

In den nächsten Tagen steht noch ein wenig eine kleine Umarbeitung der Stromversorgung an. Ich hab mir zum Original-Akku noch einen zweiten LiPo-Akku (4000 mAh) gekauft. Dazu noch ein anständiges Ladegerät. Das Anschlusskabel möchte ich umbauen auf XT90 Stecker. (Die XT60 hätten es wohl auch getan. Das sind ganz schön große Brummer...). Ebenso das Anschlusskabel des Originalakkus, um nicht zwei System mit Adapter betreiben zu müssen. Den originalen Stecker finde ich einfach zu schwach. Den hat es beim letzten Mal auf dem Pflasterstück gelöst. Sollte mit dem XT90 dann definitiv nicht passieren.
Dann steht eigentlich nur noch fahren an. Vorne fehlen noch die Reflexaufkleber. Die kommen wohl in den nächsten Tagen. Ich wollte sie extra nicht aufkleben lassen, weil ich erstmal schauen will, wie ich sie klebe, damit sie mit dem Schwung harmonieren.

Wenn es Neues gibt, werde ich weiter berichten.

Beste Grüße,

Christian
 
Ich hoffe man kann die Halterung des Umwerfermastes erkennen.
Den neuen Umwerfermast (vierkant statt rund, angeschraubt statt geschweißt) konnte ich erkennen, aber die erwähnte Abstützung nicht...
Was ich mich frage: wird mit der neuen Umwerferhalterung nicht die Einstellbarkeit stark eingeschränkt. Durch die extentrische Bohrung konnte man den Umwerfer am runden Halten durch Drehen in der Position variieren, das geht ja nun beim Vierkant-Halter nicht mehr. Daniel hatte damals auch noch die Neigung des Halters zum Tretlagermast durch Biegen "eingestellt" und so die Position optmiert. Der neue Halter sieht da wesentlich massiver aus, läßt sich noch biegen?
 
Ich hab bisher nix dran verstellen müssen bzw. nur die Anschläge nachgestellt. Was die Abstützung angeht, hab ich mich wohl unglücklich ausgedrückt. Letztlich finde ich den Mast einfach massiver. Ich denke da biegt sich nix. Den Vergleich zu vorher oder Quest und Co. kenne ich nur von Bildern...
 
läßt sich noch biegen?
Ich hab zwar kein DF, aber den gleichen Tretlagerschlitten im Milan.
Der lässt sich (glücklicherweise!) nicht biegen, sondern perfekt und punktgenau einstellen, die beiden Schrauben + Muttern die den Vierkant unten am Kunststoffschlitten befestigen sitzen in Langlöchern die recht viel Einstellspielraum lassen.
In der Höhe lässt sich die Montageposition des Umwerfers auch frei einstellen.
Habe ich viel gebraucht bis ich bei meiner etwas exotischen Kombi eine zufriedenstellende Schaltbarkeit erreicht hatte.
 
Ich denke mir, dass Schulterpolster links und rechts was bewirken könnten. ...
Genau dies und wie Du es im weiteren beschrieben hast, waren auch meine ersten Gedanken bezüglich der "Nervösität" bei höheren Geschwindigkeiten.
Seitliche Schulterpolster kann ich nur wärmstens empfehlen und dazu Armstützen oder alternativ 'ne unelastische (aber einstellbare) Tilleraufhängung (oder beides).
Ich persönlich verwende als Armstützen links und rechts je eine (hier sinnvoll zweckentfremdete) kleine, relativ leichte (je 470g) und wasserdichte Munitionskiste aus Kunststoff (Fabrikat Plano Molding, Model 1312). In der einen habe ich mein Bordwerkzeug, Flickzeug, Reserveakku usw.. In der anderen einen warmen und sehr leichten Primaloft-Pullover gegen Auskühlen im Pannen- oder Notfall und anderes drin. Auf die Kisten möchte ich mir noch einen dünnen Schaumstoff aufbringen, damit die Ellenbogen, besonders bei langen Fahrten, bequemer aufliegen.
Als Schulterpolster habe ich einfach ein Schaumstoffpolster beidseitig.
Damit fährt es sich schon wesentlich ruhiger und viel schnittiger durch Kurven, so meine Erfahrung.
 
sitzen in Langlöchern die recht viel Einstellspielraum
Aja, habe ich auf den Bildern nicht gesehen. Aber wenn man genau hinschaut :oops:...
In der Höhe lässt sich die Montageposition des Umwerfers auch frei einstellen.
Frei drehen kann man den Exenter zwar nicht, aber 4 Positionen sind natürlich immer noch da. Das sollte dicke reichen.
Letztlich finde ich den Mast einfach massiver. Ich denke da biegt sich nix.
Ja, denke ich auch. Da ich aber mit dem alten Umwerfer-Halter keine Probleme habe, habe ich keinen Grund zu tauschen. Andere hatten mit dem alten dünnen Halter mehr Probleme.
 
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