Jack-Lee
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Servus,
da ich einiges an Resonanz auf meinen Milanaufbau bekommen habe, lasse ich mir hier mal etwas mehr in die Karten gucken.
Angst vor Ideenklau brauche ich dann auch weniger haben, da man ja einfach nachverfolgen kann, wers wirklich entworfen hatte
Ich fange mal ganz von Anfang an.
Ich bin aufs Räderwerk, speziell Helge (danke nochmal für alles ) zugegangen, da ich endlich mal ein VM fahren und dran entwickeln wollte.
Die Wahl ist auf den Milan gefallen, weil er verdammt schnell, recht geräumig und optisch ansprechend ist.
Zudem ist das Räderwerk immer sehr innovativ und offen für neues
Nach langem warten (Anfrage hatte ich mal mitte 2013 gestellt) und nachdem mir Elmi meine AUsschusskarosse "weggeschnappt" hatte (wusste er ja nich), bekam ich bescheid das ein Milan GT in Vollcarbon angefallen ist, der starke Gelcoatschäden aufwies.
Diese Karosse wurde vom RW aussortiert und eingelagert (bis mal jemand wie ich komme und die trotzdem kauft ). Der Preis war super, also habe ich zugeschlagen.
Anfang 2014 haben wir, besser Steffen, die Karosse in Hannover abgeholt. Anschließend stand diese wegen aktuem Zeitmangel und div. fehlenden Teilen bis Ende des Jahres. Den Radkasten hab ich aber schon im April einlaminiert (inkl. der Quer und Längsverstrebungen oben. Nicht aus 28x3er Alurohr, sondern aus 10x2mm Carbonrohr)
Als nun alle Originalteile da waren und ich anfing diese einzubauen, wollte ich was anderes probieren.
Also alles wieder raus und selbst getüftelt.
Hier mal eine Auflistung der Änderungen:
1. Umlegen der vorderen Umlenkrolle unter den Vorderachsquerträger. Dort ist das Carbon ca. 4mm dick und durch die Form extrem steif. Da risikiert man keinen Umlenkrollenausriss, sie arbeitet weniger und sie ist optisch unaufällig.
Ein einfaches Fräßteil aus einem Alu-U-Profil ergab den Träger. Zwei M6 Schrauben halten diesen Bügel an der Brücke. Die Umlenkrolle selbst läuft auf zwei zusätzlichen IGUS Lagern auf einer Messingwelle. So kann sie nach links/rechts rutschen und der Kettenschräglauf wird vermindert. Zudem ist diese Lösung ziemlich leicht und nahezu unzerstörbar. Wechseln/Warten der Rolle geht einfach durch den Ausschnitt unterm Achstunnel.
2. Die Lenkaufnahme. Die Karosse war auf Panzerlenkung ausgelegt. Da ich diese aber nicht mag, wurde auf Tiller umgebaut. Die Lagerung erfolgte über 2 IGUS Flanschlager. Extrem leicht, sehr haltbar und einfach zu ersetzen (keine Sonderdrehteile aus Kunststoff oder Ausreiben von Lageraufnahmen). Zudem gibts keine Korossion (z.B. bei Alubuchsen in Kontakt mit Salz und Carbon)
3. Die Federbeine.
Anfänglich habe ich wieder meine "alten" aufgebaut, die ich so ähnlich schon im WAW verbaut hatte. Noch etwas erleichtert, mit Edelstahlanlenkplatte und für 12mm Achsen. Gewicht wie auf dem Bild zu sehen 235g.
Da zwischenzeitlich eine Umstellung auf integrierte Bremsplatten bei uns durchgeführt wurde, und Patrick passende Federbeine (McElburg) anbot, bin ich aber schlussendlich auf diese umgestiegen, auch wenn sie etwas schwerer waren. Spart Arbeit.
Zudem muss die Domaufnahme im Milan nicht angepasst werden. Bei meinen Federbeinen befindet sich das Axiallager nämlich direkt im Dom. Leichter, steifer, haltbarer. Aber eben aufwendiger, da nicht Plug&Play.
Wird aber wohl früher oder später doch noch folgen..
4. Da ich kein Freund von Kunststoffgelenkköpfen bei der Achsaufhängung bin (und schon garnicht von Gewindestangen und diesen Zinkdruckgusswinkelteilen), habe ich dort alles nach eigenem Gusto aufgebaut.
Die Stangen bestehen aus 10x3,5er Alurohr (AW6060), die Stange für die Lenkung ist eloxiert und mit links/rechtsgewinde ausgestatet. So kann man, ohne die Köpfe abschrauben zu müssen, die Spur einstellen. Einfach beide Seiten entkontern, an der Stange drehen und man kann stufenlos einstellen. Das machte es doch erheblichst einfacher..
Als Gelenkköpfe wurden rost und wartungsfreie Modelle von Fluro genommen. Nicht billig, aber werden wahrscheinlich den Milan überleben ^^.
Die Köpfe der Quer und Längslenker wurden mit einer Gummimkappe geschützt, die der Spurstangen nur mit kleinen Gummischeibendichtungen. Das Gehäuse kann ja nicht korrodieren, es muss nur sichergestellt werden das kein Dreck zwischen Kalotte und Gehäuse kommt. DAs sollte so auch sichergestellt sein.
Ich habe beides verbaut um es nach einem Langzeittest vergleichen zu können.
Der Längslenker wurde mit geschäumten PUR Elastomer aufgehangen. So sind die Kräfte auf den Radkasten beim abwinkeln gering und es kann kein Dreck in die Führung geraten (und Carbon/Bolzen durchscheuern).
Alle Schrauben sind in Titan ausgeführt, somit ist Korrossion ausgeschlossen.
5.Lichteinbau.
Da mich bisher keine kaufbare Fahrradlampe im VM überzeugen konnte, wurde wieder ein HiLight60 eingebaut. Der Einbau gestaltete sich sehr einfach, ein U Bügel und zwei L-Winkel ergaben eine Höhenverstellbare und seitlich schwenkbare Aufhängung. Wiegt fast nichts, wackelt nicht und hat sich auch bei übelster Holperstrecke trotz schwerer Lampe nicht verstellt.
Zudem wurde (zum Test) eine Acrylglasscheibe eingesetzt. Diese wird aber wohl wieder rauskommen, da die Lichtleistung doch merklich gemindert wird und das Streulicht zunimmt.
weiter gehts im nächsten Beitrag
da ich einiges an Resonanz auf meinen Milanaufbau bekommen habe, lasse ich mir hier mal etwas mehr in die Karten gucken.
Angst vor Ideenklau brauche ich dann auch weniger haben, da man ja einfach nachverfolgen kann, wers wirklich entworfen hatte
Ich fange mal ganz von Anfang an.
Ich bin aufs Räderwerk, speziell Helge (danke nochmal für alles ) zugegangen, da ich endlich mal ein VM fahren und dran entwickeln wollte.
Die Wahl ist auf den Milan gefallen, weil er verdammt schnell, recht geräumig und optisch ansprechend ist.
Zudem ist das Räderwerk immer sehr innovativ und offen für neues
Nach langem warten (Anfrage hatte ich mal mitte 2013 gestellt) und nachdem mir Elmi meine AUsschusskarosse "weggeschnappt" hatte (wusste er ja nich), bekam ich bescheid das ein Milan GT in Vollcarbon angefallen ist, der starke Gelcoatschäden aufwies.
Diese Karosse wurde vom RW aussortiert und eingelagert (bis mal jemand wie ich komme und die trotzdem kauft ). Der Preis war super, also habe ich zugeschlagen.
Anfang 2014 haben wir, besser Steffen, die Karosse in Hannover abgeholt. Anschließend stand diese wegen aktuem Zeitmangel und div. fehlenden Teilen bis Ende des Jahres. Den Radkasten hab ich aber schon im April einlaminiert (inkl. der Quer und Längsverstrebungen oben. Nicht aus 28x3er Alurohr, sondern aus 10x2mm Carbonrohr)
Als nun alle Originalteile da waren und ich anfing diese einzubauen, wollte ich was anderes probieren.
Also alles wieder raus und selbst getüftelt.
Hier mal eine Auflistung der Änderungen:
1. Umlegen der vorderen Umlenkrolle unter den Vorderachsquerträger. Dort ist das Carbon ca. 4mm dick und durch die Form extrem steif. Da risikiert man keinen Umlenkrollenausriss, sie arbeitet weniger und sie ist optisch unaufällig.
Ein einfaches Fräßteil aus einem Alu-U-Profil ergab den Träger. Zwei M6 Schrauben halten diesen Bügel an der Brücke. Die Umlenkrolle selbst läuft auf zwei zusätzlichen IGUS Lagern auf einer Messingwelle. So kann sie nach links/rechts rutschen und der Kettenschräglauf wird vermindert. Zudem ist diese Lösung ziemlich leicht und nahezu unzerstörbar. Wechseln/Warten der Rolle geht einfach durch den Ausschnitt unterm Achstunnel.
2. Die Lenkaufnahme. Die Karosse war auf Panzerlenkung ausgelegt. Da ich diese aber nicht mag, wurde auf Tiller umgebaut. Die Lagerung erfolgte über 2 IGUS Flanschlager. Extrem leicht, sehr haltbar und einfach zu ersetzen (keine Sonderdrehteile aus Kunststoff oder Ausreiben von Lageraufnahmen). Zudem gibts keine Korossion (z.B. bei Alubuchsen in Kontakt mit Salz und Carbon)
3. Die Federbeine.
Anfänglich habe ich wieder meine "alten" aufgebaut, die ich so ähnlich schon im WAW verbaut hatte. Noch etwas erleichtert, mit Edelstahlanlenkplatte und für 12mm Achsen. Gewicht wie auf dem Bild zu sehen 235g.
Da zwischenzeitlich eine Umstellung auf integrierte Bremsplatten bei uns durchgeführt wurde, und Patrick passende Federbeine (McElburg) anbot, bin ich aber schlussendlich auf diese umgestiegen, auch wenn sie etwas schwerer waren. Spart Arbeit.
Zudem muss die Domaufnahme im Milan nicht angepasst werden. Bei meinen Federbeinen befindet sich das Axiallager nämlich direkt im Dom. Leichter, steifer, haltbarer. Aber eben aufwendiger, da nicht Plug&Play.
Wird aber wohl früher oder später doch noch folgen..
4. Da ich kein Freund von Kunststoffgelenkköpfen bei der Achsaufhängung bin (und schon garnicht von Gewindestangen und diesen Zinkdruckgusswinkelteilen), habe ich dort alles nach eigenem Gusto aufgebaut.
Die Stangen bestehen aus 10x3,5er Alurohr (AW6060), die Stange für die Lenkung ist eloxiert und mit links/rechtsgewinde ausgestatet. So kann man, ohne die Köpfe abschrauben zu müssen, die Spur einstellen. Einfach beide Seiten entkontern, an der Stange drehen und man kann stufenlos einstellen. Das machte es doch erheblichst einfacher..
Als Gelenkköpfe wurden rost und wartungsfreie Modelle von Fluro genommen. Nicht billig, aber werden wahrscheinlich den Milan überleben ^^.
Die Köpfe der Quer und Längslenker wurden mit einer Gummimkappe geschützt, die der Spurstangen nur mit kleinen Gummischeibendichtungen. Das Gehäuse kann ja nicht korrodieren, es muss nur sichergestellt werden das kein Dreck zwischen Kalotte und Gehäuse kommt. DAs sollte so auch sichergestellt sein.
Ich habe beides verbaut um es nach einem Langzeittest vergleichen zu können.
Der Längslenker wurde mit geschäumten PUR Elastomer aufgehangen. So sind die Kräfte auf den Radkasten beim abwinkeln gering und es kann kein Dreck in die Führung geraten (und Carbon/Bolzen durchscheuern).
Alle Schrauben sind in Titan ausgeführt, somit ist Korrossion ausgeschlossen.
5.Lichteinbau.
Da mich bisher keine kaufbare Fahrradlampe im VM überzeugen konnte, wurde wieder ein HiLight60 eingebaut. Der Einbau gestaltete sich sehr einfach, ein U Bügel und zwei L-Winkel ergaben eine Höhenverstellbare und seitlich schwenkbare Aufhängung. Wiegt fast nichts, wackelt nicht und hat sich auch bei übelster Holperstrecke trotz schwerer Lampe nicht verstellt.
Zudem wurde (zum Test) eine Acrylglasscheibe eingesetzt. Diese wird aber wohl wieder rauskommen, da die Lichtleistung doch merklich gemindert wird und das Streulicht zunimmt.
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