ein "kapriziöser" Taifun

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Berichtet werden soll hier über das Challenge Taifun, ein tief liegender Sportler, der auch sein Eigenleben hat.

Klapptiller, fahrbereite Gesamtmasse ca. 16 kg (Alu-Rahmen) 2 x 406-Räder, 2x 9-Schaltung, HS33-Felgenkneifer, HR-Federung.



Das Rad habe ich gebraucht gekauft, ich bin der 2. oder 3. Besitzer. Es passte ob der Körpermaße auf Anhieb. Zwischenzeitlich habe ich rund 2500 km abgespult.



Gesamteindruck: Gutmütiges, sportliches Rad für die Straße, abseits davon mit einigen Zicken. Unaufmerksame Fahrer werden auch mal unsanft abgeworfen. Das passiert mit Vorliebe bei nassem oder lockerem Untergrund. Ein sich querstellendes Rad und viel Gepäck begünstigen dieses Verhalten. Selbst im Stand, wenn der Nutzer mal in Gedanken ist, legt sich das Rad gern mal hin. Festhalten des Lenkers hilft nicht viel, der Klapptiller klappt tut, was er soll! Passiert auch beim Anheben über Bordsteinkanten



Ein Tiller hat seine Vorzüge (besseres Rangieren, weil unbegrenzter Einschlagwinkel), ich hatte vorher Untenlenker, auch der hat seine Vorzüge (entspannte, relaxte Armhaltung, wenn mit den Händen nichts zu tun war). Diese Relax-Einstellung suche ich noch am Tiller. Der kurze Griff bietet etwas Platz für „Cockpit-Instrumente“ (Spiegel, Tacho, Klingel, Navi in der 2. Reihe), ist aber insgesamt nervöser zu bedienen. Geringe Lenkbewegungen werden sofort auf das Rad übertragen. Zu diesem nervösen Fahrverhalten trägt sicherlich auch der kurze Radstand bei. Nach Hinweisen im Forum drehte ich die Flügel etwas nach vorn, das Anfassen ist bequemer, allerdings berühren die Hände bisweilen die Oberschenkel.

Bergauf geht es bis ca. 7 km/h, darunter wird es zu kippelig. Bei einer solchen Steigung rutschte das HR durch, und --- die kapriziöse Zicke warf mich wieder ab, was sofort wieder Schürfwunden verursachte.



Die mir angenehmere Tretlagerüberhöhung (im Vergleich zur Raubkopie der SMGT) bedingt einen besseren Krafteintrag. Die Körperspannung finde ich besser. Außerdem wiegt der „Taifun“ ca. 4 kg weniger als mein Vorgänger-Rad. Angenehm auch, dass es besser im Kofferraum des Autos passt.



Zwischenzeitlich bin ich mit Gepäck durch Nordfrankreich gefahren.

Tolle Abfahrten, anstrengende Steigungen,

auf vielen japanischen Bildern verewigt,

verschrammte Ellenbogen,

bei weggeklappten Tiller hatte ich meine eigene Sitzbank,

(vornehmlich) Männer, die ihrer weiblichen Begleitung versuchten, die Kettenführung zu erklären,

all dies erlebte ich mit diesem Rad.



Fazit:

Ein tolles Rad, sportlich, aber durch seine Nervosität etwas kapriziös Ein Lob an den Verkäufer!

viele grüße
Michael
 
Klapptiller, fahrbereite Gesamtmasse ca. 16 kg (Alu-Rahmen) 2 x 406-Räder, 2x 9-Schaltung, HS33-Felgenkneifer, HR-Federung.

Gesamteindruck: Gutmütiges, sportliches Rad für die Straße, abseits davon mit einigen Zicken. Unaufmerksame Fahrer werden auch mal unsanft abgeworfen. Das passiert mit Vorliebe bei nassem oder lockerem Untergrund. Ein sich querstellendes Rad und viel Gepäck begünstigen dieses Verhalten. Selbst im Stand, wenn der Nutzer mal in Gedanken ist, legt sich das Rad gern mal hin. Festhalten des Lenkers hilft nicht viel, der Klapptiller klappt tut, was er soll! Passiert auch beim Anheben über Bordsteinkanten

Ein Tiller hat seine Vorzüge (besseres Rangieren, weil unbegrenzter Einschlagwinkel), ich hatte vorher Untenlenker, auch der hat seine Vorzüge (entspannte, relaxte Armhaltung, wenn mit den Händen nichts zu tun war). Diese Relax-Einstellung suche ich noch am Tiller. Der kurze Griff bietet etwas Platz für „Cockpit-Instrumente“ (Spiegel, Tacho, Klingel, Navi in der 2. Reihe), ist aber insgesamt nervöser zu bedienen. Geringe Lenkbewegungen werden sofort auf das Rad übertragen. Zu diesem nervösen Fahrverhalten trägt sicherlich auch der kurze Radstand bei. Nach Hinweisen im Forum drehte ich die Flügel etwas nach vorn, das Anfassen ist bequemer, allerdings berühren die Hände bisweilen die Oberschenkel.

Bergauf geht es bis ca. 7 km/h, darunter wird es zu kippelig. Bei einer solchen Steigung rutschte das HR durch, und --- die kapriziöse Zicke warf mich wieder ab, was sofort wieder Schürfwunden verursachte.

Den Tiller und Lenker muss man in 3.5 Parametern optimieren, hat bei mir auch etwas gedauert:
* Tillerhoehe (Abstand zum Aerobelly, Sicht nach vorn)
* Lenkerwinkel (Abstand Oberschenkel, Griffwinkel fuer die Haende)
* Tretlagerausleger (Abstand Oberschenkel, Koerperspannung)
* Sitzwinkel (Sichthoehe, Abstand Aerobelly)

Ansonsten ist das Ding eigentlich sehr gut zu beherrschen, es sei denn das VR driftet seitlich weg (Laub, Schneematsch ...).
Im Stand bin ich noch nicht umgefallen? Die Fallhoehe ist relativ harmlos, allerdings bekommt man durch die Lenkerhaltung fast immer Kratzer an den Ellenbogen...

Wenn man ein paar Monate damit unterwegs ist, wird man ziemlich zum Kurvenraeuber.
Das merkt man aber erst, wenn man ausnahmsweise mit einem anderen Rad unterwegens ist.

Martin
 
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