AW: Dämpfer DT Swiss XM180: Verschleiß Edelstahlbolzen?
Hallo,
Das interessiert mich jetzt aber. Könntest du das bitte genauer erläutern ?
Der Effekt kommt von einem Vorgang der sich Chelate-Bildung nennt. Das hat was mit Veraenderungen in der Kristallstruktur zu tun.
Dabei entstehen mehr echte Mischkristalle die in den normalen Bronzen eher seltener vorkommen, was zu einer heftigen Aufhaertung und Form/Volumenvergroesserung
der betroffenen Korner kommt. Besonders drastisch passiert das bei Sinterbronzen, die ja praktisch eine Stapel-Struktur mit einer gewaltigen inneren Oberflaeche haben.
Es ist nicht so das das gesammte Volumen waechst, sonderen nur einzelne Koerner veraendern ihre Form und ragen nun als besonders harte Kristall-Nadeln aus der
Oberflaeche heraus, was dem viel weicheren Edelstahl natuerlich besonders bei heftiger Bewegung, garnicht gut bekommt. Kommen nun Wasser und Salze mit dazu,
wandern aus dem Abrieb weitere Ionen in die Lagerstruktur was das Problem weiter verschlimmert.
Hier ebenso. Welche Bronzebuchsen haben 55 HRC und wo werden diese verwendet?
Gut HRC zu verwenden ist fuer Nichteisen-metalle wirklich ein bloeder Einfall gewesen ... passender waehre HV 10 oder HB2,5/65 gewesen.
Die 50-55 HRC sind eher umgerechnete Werte. Nur koennen die meisten eben SO nicht erkennen das die Buchsen auch schon ohne die zusaetzliche Aufhaertung
Verschleissbestaendiger/Haerter sind als die Edelstahlwelle, die gewoehnlich, da ja nich gehaertet, so eine Haerte von 31HRC haben duerfte.
Leinder ist der Darwinismus, nicht nur in ins soziale abgerutscht, denn ohne sein Moeglichkeit zum Sozial-Chauwinismus, waehre der ja schon gleich nachdem man E.Haeckel des Betruges und der Beweisfaelschung ueberfuerhrt hatte, auf den Kehricht der Wissenschaftsgeschichte geworfen worden ...
Nein auch in der Technik schleicht sich neuerdings die Darwinistische Bewertung von Materialien und Technologien ein ... und man "Wertet" Konstruktionsmaterialien .... .
Stein-Bronze-Eisen --->Edelstahl ... aufsteigend, dabei ist eigendlich das letztere Zeugs weder ein richtiger Stahl noch irgendetwas von "Edel" ...
Ich war bei Untersuchungen der Schnitthaltigkeit von diversen Bronzeschneiden mit dabei, die normalen Konsumer-Messer kannst Du schon mit einfacher Glockenbronze
ausstechen, da braucht es weder was "spezielles" noch eine besondere Behandlung. Nur besonders hochwertige Messerstaehle koennen mit hochwertigen Bronzeschneiden
mithalten. Allerdings sind das dann alles "rostende Staehle" und die Preise fuer ein Filet-Messerchen aus solch einem Stahl willst Du nicht wirklich wissen.
Verwendet werden hochfeste Gleitlager, im Praesisions(Mess)maschienenbau, im Sondermaschinenbau fuer die Pharmazie und die Lebensmittelindustrie, und immer noch fuer den Schwermaschinenbau, Tief und Hochtenperatur-Anwendungen, Nassbereich von Pumpen, in der Vacuumtechnik, Reaktortechnik, in Expolionsgefaerdeten Raeumen und auch in der Consumertechnik ueberall da wo auch aus Preisgruenden Kugellager keinen Sinn machen .... oder aber seinen die Wellen zu klein oder zu gross ... wo hohe Schlagbelastungen, Temperaturschochbestaendigkeit, Biokompatibilitet, Nichtentflambarkeit, Funkenfreiheit hohe Waermeleitfaehigkeit und Umweltsicherheit und/oder Geraeuscharmut gefordert werden. Die Anwendungen sind vielseitig ... .
Nur gehoert eben zu einem Sinterbronzelager eine Welle aus glashartem (Kohlenstoff)Stahl an besten ein nichtangelassener aufgekophlter Einsatzstahl, oder ein differenziell (Oberflaechen) gehaertereter Spezialstahl.
Allgemeinbekannte Grundanforderungen fuer die Wellen von Sinterbronzelager sind Oberhlaechenhaerte >55HRC Zugfestigkeit der Wellenkernmateriaks >600N/mm^2
Obeflachenguete 0,3-0,15µ und Formguete ISO-2.
Was macht eine Welle in einem Gleitlager fuer einen Sinn die weicher als das Lager ist?
mfG
Matthias