Bumm geregelt?

AW: Bumm geregelt?

Ich hatte heute mal die Gelegenheit einen 25er Lyt für Dynamo am Labornetzteil zu testen; Mit dem Spannungsanstieg erfolgt auch ein überproportionaler massiver Anstieg der Stromaufnahme ( und Helligkeit ), also mit Regelung ist da überhaupt nix. Der Hersteller verlässt sich darauf, daß der Dynamo nicht mehr als 3 W hergibt und das Rücklicht seinen Teil frisst - Klar, warum sollte man auch anders als für die vorgesehenen Umgebungsbedingungen dimensionieren.
Was ich jetzt gerne wüsste ist: Wieviel mA Dauerstrom kann diese LED vertragen und wäre ein 350er Treiber mit 2 Lyt in Reihe vielleicht eine Option?
 
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Warum sollte Bumm in eine Dynamolampe so eine unsinnige Regelung einbauen? Der Dynamo ist eine 500mA Konstantstromquelle und die vorgeschriebenen Z-Dioden begrenzen die Spannung. Es ist für die Applikation "Dynamo" einfach unsinnig.

Ein Treiber mit Schaltregler regelt die Spannung so lange hoch bis sich der gewünschte Strom einstellt, das könnte mit den Spannungsschutzdioden kritisch werden. Du solltest mal die Stromaufnahme der Lyt am Netzteil bei der von Bumm angegebenen Maximalspannung von 7V messen. Nachdem die Lyt ja den unteren Bereich der Lampen abdeckt rechne ich jetzt nicht mit einer Stromverdopplerschaltung oder ähnlichem wie es die teuren Lampen haben.

Sollte die Stromaufnahme dann unter 350mA liegen so wird bei einer Treiberschaltung die Spannung höher als die zulässigen 7V gehen und die Z-Dioden heizen dann vom LED-Treiber geregelt den für die gewünschten 350mA fehlenden Strom weg. Also gehen tut es sicher, fraglich nur wie effizient. ;-)
Ich würds ja auch messen, hab meine aber am Trekkingrad und das steht leider 45km entfernt.
 
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Mein Trekkingrad steht im Keller und daher konnte ich auch messen und zwar folgende Werte:
( jeweils V/mA ) am Lyt: 5/7, 5,5/10, 6/18, 6,5/35, 7/105, ab7,2/>200.
An einem B&M Diodenrücklicht mit geladenem Kondensator 6,8/80
und an einem Kaufhaus-Diodenrücklicht mit 3 LED und geladenem Kondensator bei 10V ebenfalls 80 mA.

Interessant ist der sehr steile Stromanstieg am Lyt zwischen 6,5 und 7V aber ganz schlau werde ich daraus nicht. Wie komme ich denn bei 7Vx0,2A auf die erlaubten 2,4W? Und wenn ich den Dynamo als Konstantstromquelle mit 500 mA betrachte kann ich daran theoretisch 2 Lyt plus 2 Rückleuchten betreiben.
Gemessen habe ich übrigens über einen einstellbaren Spannungsregler am Akku sowohl mit einem Analoginstrument als auch mit einem Digitalmultimeter damit ich halbwegs verläßliche Werte bekomme.
Bumm gibt auf der Webseite nur bei Halogenlampen an daß eine Z-Diode eingebaut sei, evtl. haben Diodenleuchten einen Gleichrichter um beide Halbwellen beim einfachen Seitenläufer nutzen zu können? Beim Rücklicht muß das für die Standlichtfunktion zwangsläufig der Fall sein.
Das Einzige was ich jetzt sicher weiß ist, daß bei Nennspannung von 6V aus der Lampe noch kein brauchbares Licht raus kommt. Das fängt erst oberhalb von 6,6V an.
 
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Interessant ist der sehr steile Stromanstieg am Lyt zwischen 6,5 und 7V aber ganz schlau werde ich daraus nicht.

Der ist nicht spannend sondern bei einer LED nicht anders zu erwarten. Beschäftige Dich ein wenig mit den elektrotechnischen Grundlagen und schaue Dir die eine oder andere LED Kennlinie (UI-Diagramm) an.

Das Einzige was ich jetzt sicher weiß ist, daß bei Nennspannung von 6V aus der Lampe noch kein brauchbares Licht raus kommt.
Tino hat es Dir schon gesagt, quasi alle Fahrraddynamo sind eher Stromquellen als Spannungsquellen. Dem entsprechend gibt es keine Nennspannung, sondern einen Nennstrom, denn eine Stromquelle prägt einen Strom ein, keine Spannung. Die Spannung stellt sich entsprechend der Last ein.

Grüße,
André
 
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evtl. haben Diodenleuchten einen Gleichrichter um beide Halbwellen beim einfachen Seitenläufer nutzen zu können?

Alle LED-Lampen haben einen Gleichrichter, LEDs vertragen keine hohen Sperrspannungen, ausserdem wäre das ineffizient.
Ich finde dass man sich Grundlagenwissen welches man sich selbst erarbeitet besser merken kann. Natürlich könntest Du Dir sicher einfach auch anlesen. ;-)


So wie es aussieht würdest Du mit einer KSQ mit 350mA eine höhere Spannung als 7V am Lampeneingang haben. Das ist natürlich dann insofern riskant weil wir ja nicht wissen bei welcher Spannung die Z-Dioden in der Lampe zuschlagen.
Kann man das Ding öffnen? Ich hab meine gar nicht näher angeschaut weil das IMHO eh keine ernstzunehmende Lampe ist. Die ist lediglich für den Notfall und die StVZO dran.
 
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Das Ding sieht aus als wäre es zusammengeclipst. Mit Hochleistungs-LED bin ich nicht so fit, die Sache mit den Sperrspannungen hatte ich wohl im Hinterkopf aber 10V erachte ich nicht als sonderlich hoch und anstelle eines Gleichrichters kann ja auch eine einfache Sperrdiode als Schutzbeschaltung drin sein, mit der Effizienz sollte man von sochen Produkten nicht zu viel erwarten. Gerade im Fahrradbeleuchtungs-Sektor gibt es derart viel Schrott auf dem Markt und auch B&M verkauft nach wie vor Lampen der untersten Kategorie, dagegen ist das Lyt eine echte Fackel.
Nun sage mir mal wo genau diese Vorschrift mit den Begrenzerdioden zu finden ist, die würden eine LED-Lampe ja quasi unzerstörbar machen.
 
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Auch eine Sperrdiode ist ein Gleichrichter...
Die zulässigen Sperrspannungen für LEDs findest Du in deren Datenblättern. Man betreibt LEDs einfach nicht in Sperrichtung. ;-)

Die Spannungsbegrenzug ist zumindest für Dynamos vorgeschrieben damit neue Beleuchtungskomponenten für den Straßenverkehr als zulässig geprüft werden können. (Siehe TA24) Sie ist aber auch in den Lampen vorhanden. Unzerstörbar gilt allerdings nur im Gesamtsystem einer zulässigen Beleuchtungsanlage bei der der Überspannungsbegrenzte Dynamo sowieso maximal 500mA abgibt. Das bedeutet nun aber nicht zwingend, dass eine in die Lampe eingebaute Z-Diode dauerhaft 3W verheizen kann.
Auf den Komponenten ist auch ein entsprechendes Symbol für den Überspannungsschutz zu finden.
 
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Jaaaa, wenn ich denn wüßte welche LED überhaupt im Scheinwerfer verbaut ist dann könnte ich mit deren Kennlinie arbeiten, da ist doch das Problem.
Aber ich muß ohnehin noch einmal messen weil ich jetzt erst gelesen habe daß die Lampe bei Gleichspannungsbetrieb verpolt anzuschließen ist. Mal schauen was dabei heraus kommt.
Und dann steht auf der Packung "vor Überspannung geschützt" und im Datenblatt steht "darf an keinen höheren Spannungen als 7V betrieben werden da die Lampe sonst Schaden nehmen kann".
Na, Letzteres zumindest war mir bei dem Stromanstieg auch klar, deswegen hatte ich 6,8V eingestellt.
Und ich habe mich noch weiter belesen: Es gibt eine EN-Richtlinie, bzw. DIN, nach welcher eine Spannungsbegrenzung bei 8V vorhanden sein muß, die Regelung ist aber schon älter und bezieht sich ausdrücklich auf Glühlampen. Allgemein ist das, was man im Netz so über kommerzielle LED-Scheinwerfer lesen kann doch teilweise ziemlich frustrierend. Die Frage welche sich mir ursprünglich gestellt hat war ja schließlich: Warum bringt ein Fahrradscheinwerfer so viel weniger Licht als eine Taschenlampe mit 3W?
 
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Die Frage welche sich mir ursprünglich gestellt hat war ja schließlich: Warum bringt ein Fahrradscheinwerfer so viel weniger Licht als eine Taschenlampe mit 3W?

Die Frage die Du uns gestellt hast sah aber anders aus.


Ein Fahrradscheinwerfer bringt weniger Licht weil er keine 3W zur Verfügung hat, je nach Tempo auch nur einen Bruchteil davon, und ausserdem gewissen konstruktiven Beschränkungen der StVZO unterliegt.
Deiner bringt so viel weniger Licht, weil Du einen von Bumm gekauft hast und noch dazu einen billigen.
 
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Das ist natürlich richtig, wobei man "billig" im Supermarkt noch anders definieren kann aber ich danke dir für deinen Input der mich in meinen Überlegungen auch weitergebracht hat - Das Umpolen hat an den Meßergebnissen nichts verändert und ich habe nun 150mA ( 6,8V ) eingestellt und werde mal schauen was dabei an Licht herauskommt. Ein Meßgerät für die Beleuchtungsstärke werde ich mir für diese Experimente aber wohl nicht kaufen, es ist nicht so daß ich regulär nächtelang durch finstere Gegenden radeln würde.
 
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