Brevet Brevets ARA Nordbayern 2017

6h08min in Bewegung
Das kommt mir seltsam vor, Du kannst doch nicht 6 h Pause gemacht haben, Du bist meist knapp nach mir an den Kontrollstellen angekommen und vor mir wieder los.
Ich bin doch der Trödelspezialist an den Pausen.
Und eigentlich hab ich von Dir gelernt, dass man furchfährt und damit insgesamt schneller ist.
 
Das kommt mir seltsam vor, Du kannst doch nicht 6 h Pause gemacht haben
Man sollte so einen Beitrag nicht schreiben, während man drei Mal dabei einschläft... Es waren 8h und 8min in Bewegung, also etwa 4h Pause. Wie lang war unsere Mittagspause? 1h? 1h30? Wo ist der ganze Rest geblieben? 3 Kontrollstellen à geschätzten 15min sind 45 min. Ein paar Pinkelpausen, ein paar Ampeln, ein kleiner Ratsch an der Kontrollzange, das war's dann aber auch schon. Es ist immer wieder erstaunlich...
Und eigentlich hab ich von Dir gelernt, dass man furchfährt und damit insgesamt schneller ist.
Du musst mich da mit jemandem verwechseln... Ich kann doch gar nicht durchfahren. ;)
 
Ja etwa 1 h. 12.37 standen wir und 13.30 gings weiter.
Nach meiner GPS Aufzeichnung stand ich an den Kontrollstellen ca 20 bis 25 Min. Du bist kürzer gestanden, also 15 Min kommt gut hin.

Ich überlege noch ob ichs beim 300er mal krachen lassen soll oder touristisch fahren und Zeit lassen, was auch Spaß macht.
 
Noch gar keine Wortmeldungen zum kommenden Samstag?
Der Track von Heidi ist schon angekommen.
Am neuen Startort soll es einen schönen Platz für Zelte geben, mit der Bahn in nicht störender Entfernung. Jetzt stellt sich für mich die Frage Zelten oder Hotel?
 
Noch gar keine Wortmeldungen zum kommenden Samstag?
Doch. Ich seh schon zwei! ;)
Der Track von Heidi ist schon angekommen.
Ich hatte mich über das Höhenprofil gewundert. Der Anfang des Brevets ist ganz hinten angepappt. Ich hab's mal zerstückelt in Hin- und Rückweg und mir für mein steinzeitliches Navi auf je 500 Punkte reduziert.
Ich werde wieder Isomatte und Schlafsack dabei haben und in der Turnhalle schlafen. Minimaler Aufwand, man muss nur schneller einschlafen als die anderen Schnarcher. Aufgrund der Kilometer sehe ich darin kein Problem. ;)
Bin allerdings noch nicht wieder 100%ig fit. Daher werde ich morgen gemütlich anrollen und am Samstag morgen entscheiden, ob ich das Brevet mitfahre oder auch wieder ganz gemütlich (und teilweise auf der gleichen Strecke) nach hause rolle.
 
Am Samstag war ja Karls 300er nach Kloster Andechs. Die Wettervorhersage war, wie letztes Jahr, eher Bescheiden, aber beim Start war es trocken. Soweit hat es sich auch erstmal ganz gut angefühlt, nur mein Edge zeigte mir stetig eine eigenartige Linie in Richtung Startpunkt an, die ich bis zur ersten Kontrolle nicht richtig deuten konnte. Da viel mir auf, dass kein Track gezeichnet wurde, und beim Versuch dies zu beheben ist es erstmal abgestürzt. Nach dem Neustart funktionierte es aber wie es soll, lediglich der Track fehlt und somit die KM fehlten. Alle anderen Werte sind da.
Langsam machte sich die (warum auch immer) schlaflose Nacht davor etwas bemerkbar, es ging nur alles recht zäh dahin. Oft war ich an Steigungen so langsam, dass ich die Rennradler nicht mal mehr an der darauf folgenden Abfahrt einholte.
Auch die zweite Kontrolle in Andechs war noch trocken, und ich genehmigte mir einen Kaffee, bevor ich weiter fuhr. Bald kamen die ersten Regentropfen. Langsam wurden sie immer mehr und in der Nähe von Ichenbrunn musste ich dann die Regenjacke ganz zu machen und mich ums Gesicht herum besser verpacken.
An der Kontrolle in Altomünster eine ganze Zeit lang verbracht um die Füße etwas zu beleben und noch einen Kaffee nach zu schütten.
An der letzten Kontrolle in Neuburg dann nur schnell abstempeln lassen und noch etwas Nahrrung einwerfen und gleich weiter. Zwar regnete es nicht mehr, aber kalt war es natürlich immer noch.
Und die letzten beiden Steigungen zur Kontrollfrage haben mir nun endgültig den Rest gegeben. Gut dass ich die Fahrbahn in ganzer breite für mich hatte, so wie ich hochgewackelt bin, brauchte ich jeden Zentimeter. Zwar waren nun bald die 300km voll, aber zum Start zurück noch gut 25km vor mir. Und auf den letzten km hatte ich ein paar echte Probleme die Augen offen zu halten. Ich war nun seit gut 38 Stunden ohne Schlaf, fluchte über jede noch so kleine Anhöhe, über die ich noch musste und schleppte mich irgendwie zurück. 130Watt waren schon anstrengend, und auch mein Puls wollte nicht mehr über 120bpm gehen. Ich war einfach am Ende.
Ich hab auch eine ganze Stunde mehr gebraucht als letztes Jahr.
Noch kurz die Suppe gegessen, und dann in den Schlafsack gekrochen. Ende.
 
Bei mir lief es nicht ganz so wie erhofft. Die Erkältung war zwar schon eine Woche wieder gut, aber die Bronchen rasselten noch etwas und so war mein Plan, erst mal ganz gemütlich in Richtung Treuchtlingen zu rollen, um zu sehen, ob ein Start überhaupt Sinn macht. Auf dem Weg dorthin wurde es immer besser, ich konnte richtig frei atmen, allerdings merkte ich, dass ich schon seit zweieinhalb Wochen nicht mehr Rad gefahren war. Die Muskeln waren einfach nicht so fit wie gewohnt. In der Nacht hatte ich etwas Hustenreiz, aber ansonsten fühlte ich mich sehr gut, also Start frei. Da ich in der ersten Startgruppe war und die ersten 10km topfeben verlaufen, rollte ich den Rennradlern allmählich vorbei und fand mich kurz vor Pappenheim plötzlich an Position 1 wieder. Das war absolute Premiere für mich bei einem Brevet. Danach ging es aber für die nächsten 50km in die "Schweinehügel", für deren Bewohner es das Wort "eben" im Wortschatz nicht gibt und ich verabschiedete mich von dem einzelnen Rennradler, der mit knapp 40km/h in der Ebene bislang alleine mit mir unterwegs war. Aber lustig war das Auf und Ab in den Hügeln trotzdem. Bergauf wurde ich immer kassiert, nur um bergab wieder vorbeizudonnern. Jetzt merkte ich auch, dass ich nicht gut im Training stand. Die Muskeln beschwerten sich und ich musste es bergauf gemächlicher angehen lassen. Allmählich wurde ich so dann doch etwas weiter nach hinten durchgereicht. Am Ende der Hügel ein wunderschöner Blick über das Donautal, leider zu diesig für ein Foto. Eine Abfahrt, die man auch mit dem Velomobil genießen kann und dann (für Karls Brevets eher untypisch), bis Aichach eine höhenmeteroptimierte schnelle Strecke, die ich auch manchmal mit dem Velomobil aus freien Stücken fahre. Hatte ich am Ende der Schweinehügel einen Schnitt von 25,5km/h, so stieg er bis Aichach auf 28km/h an. Gar nicht so schlecht für meine Verhältnisse.

Zeit habe ich auf der Strecke trotzdem liegen lassen. Da ich etwa 10 Sekunden zu spät an einem Unfall ankam (Feuerwehr und Polizei hatten ihre Arbeit bereits getan und nun Zeit, Radler aufzuhalten, das halbe Dorf von nebenan war mit Gaffen beschäftigt) und der junge Feuerwehrler die Aufgabe bekommen hatte, niemanden mehr durchzulassen, so standen wir erst mal auf dem Radweg. Nachdem sich nichts tat, fragten wir schließlich, ob wir nicht vorbeischieben könnten. Platz war genug da, Personenschaden gab es nicht, das Feuer war gelöscht und alle standen recht entspannt rum. Der Radweg war aber von den Gaffern aus dem Dorf belegt, der junge Feuerwehrler fühlte sich nicht in der Lage, uns doch die Gnade der Passage gewähren zu lassen, aber wir könnten ja auf der anderen Seite des Unfalls durch den Acker schieben. Idiotisch, aber keiner hatte große Lust zu diskutieren. Also alle Mann einmal durch den Acker, die Fußlöcher des Quest füllten sich etwas mit Dreck, die Polizisten schauten, aber schließlich waren wir alle vorbei. Komische Situation. Die Gaffer stehen fünf Meter vor dem ausgebrannten Wrack, aber trotz getaner Arbeit ist man nicht fähig, ein paar Radler vernünftig passieren zu lassen.

Nach einem Stempel und einer Kleinigkeit zwischen die Rippen ging es dann von Aichach aus weiter Richtung Andechs. Auf halbem Weg allerdings fingen meine Sehnen an den Knien an zu zwicken. Am Anfang ignoriert man das, aber das Ignorieren fällt immer schwerer. Ich fing dann an, mit immer weniger Druck zu fahren, bergauf ständig weiter runterzuschalten, um ja die Drehzahl nicht abfallen zu lassen, selbst auf gemäßigten Steigungen fuhr ich im wenig effizienten kleinen Kettenblatt, aber besser wurde es nicht. Also immer wieder eine Pause eingelegt, die Beine ausgeschüttelt, weitergefahren und überlegt, was ich tun könnte. Da ich gut in der Zeit lag, wäre es vielleicht möglich gewesen, die zweite Hälfte des Brevets bergauf schiebenderweise zurückzulegen, um die Sehnen so zu entlasten. Allerdings war für den Nachmittag Regen und 50km/h Wind angesagt und ich hatte gerade eine Erkältung hinter mir. Und dann war ich ja nun gerade ganz in der Nähe von zu hause. Also noch vor Andechs die Entscheidung zum Abbruch getroffen, im Edeka in Eching am Ammersee nochmals eine größere Kaffee- und Kuchenpause eingelegt und den schnellen Fahrern zugeschaut, die dort gerade von Andechs her kommend vorbeigerauscht sind. Danach im Kriechgang und mit mehreren Pausen nach hause gerollt, geduscht und mit dem Auto nach Treuchtlingen, um meine restlichen Sachen abzuholen. So sah ich auch einmal das Ziel beim Eintreffen der ersten Fahrer, das kenne ich nun ja gar nicht. Schöner ist es aber sicherlich, wenn man später ankommt, die Tür aufmacht und drinnen von all den schnellen Fahrern zum erfolgreichen Brevet beglückwunscht und beklatscht wird. Das entgeht den schnellen Fahrern komplett. Mir leider diesmal auch, aber heute ist nicht alle Tage...

Jetzt frag sich nur, woher das mit den Sehnen kam. Zu wenig Fahren in den letzten Wochen? Meine Winterradschuhe, die dann doch ein paar Millimeter mehr auftragen als meine normalerweise für Langstrecken verwendeten Sommerradschuhe? Meine Powercrank-Kurbeln, bei denen ich die Kurbel immer nach oben ziehen muss, ohne Hilfe vom tretenden Fuß? Ich habe die Vermutung, dass letzteres mit eine Rolle spielen könnte. Ich muss mal danach schauen, dass ich sie auch wieder im verriegelten Zustand fahren kann, wo sie sich wie ganz normale Kurbeln verhalten. Vielleicht hilft das ja, rechtzeitig die Last zu reduzieren?
 
Am Freitag Abend startet der Nordbayern 400er. Wer ist dabei? Ich habe heute abgesagt, der Husten und das Geschniefe will einfach nicht verschwinden.
 
Für alle, die auch noch keine Mail für den 600er bekommen haben. Gibts im Rennradforum die Info.

Mein Handy lässt es mich leider nicht verlinken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für alle, die auch noch keine Mail für den 600er bekommen haben.
Keine Mail bekommen? Ich hab sie zweimal bekommen. soll ich dir eine abgeben? :D
Schick mir mal deine email-Adresse per PN, dann leite ich sie dir weiter. Ich hab das gpx übrigens für mein Uralt-Navi in Einzeltracks von Kontrollstelle zu Kontrollstelle aufgedröselt. Falls du das ebenfalls brauchen kannst, sag Bescheid.
 
Erstmal noch was zum 400er, auch wenn der schon drei Wochen zurück liegt.
Der begann ja abends um 20:00, so dass man die Nacht als erstes hat. Und da wurde es auch gleich mal richtig kalt. Angeblich ging es bis auf 1°C herunter. Die erste Kontrolle kam auch erst nach 130km, wo ich meine Füße aufwärmen konnte. Aber das hält nicht sehr lange vor, und dann waren es wieder Eiszapfen. In der Morgendämmerung vor Plech hätte es mir dann mal fast die Augen zugehaut, und ich hatte da meinen Tiefpunkt erreicht. Glücklicherweise kam dann bald ein Bäcker und Supermarkt, wo ich mir Kaffee und was zu essen genehmigt habe. Hier habe ich wohl am längsten Pause gemacht, bevor es nun im besten Sonnenschein wieder weiterging.
Durchs Trubachtal rollte es flott dahin, bis ungefähr Pretzfeld. Ab hier geht es dann wieder hügelig dahin, und an der Kontrollfrage in Teuchatz bläst auch noch der Wind so kräftig, dass ich die Pause lieber verschiebe.
An Hirschaid vorbei geht die Strecke nun langsam wieder in südliche Richtung, nicht ohne noch diverse Steigungen zu beinhalten.
Irgendwann überquere ich dann endlich die A6, was für mich so was wie ein kleiner Meilenstein ist, denn so richtig weit kann es nun nicht mehr sein.
Aber Karl hat für uns in Weißenburg noch eine tolle 12% Steigung gefunden, die wir bei km 395 zu bewältigen haben. Fast ganz oben hängt die Kontrollzange, an der ich einen Augenblick überlegen muss, ob ich mir nicht meinen Mageninhalt nochmal durch den Kopf gehen lassen sollte. Aber alles bleibt wo es ist und ich kann die restlichen km auch noch fahren, am Ende sogar etwas schneller als ich es mir vorgestellt hatte.
Noch ein bisschen was essen und trinken, mit ein paar anderen Fahrer quatschen, so klingt der Tag aus.
Es hat schon was, in den beginnenden Tag rein zu fahren.
 
Und auch gleich der 600er.
Vor dem hatte ich schon etwas Bammel. Vor der Distanz, aber auch der damit verbundenen Zeit. Den 400 kann man ja noch durchfahren, nur mit kurzen Pausen. Bei diesem hier ist das für mich keine Möglichkeit mehr.
Diesmal war der Start wieder um 08:00, als uns Heidi auf die Reise schickte. Ich fuhr gemütlich dahin, und durch den ein oder anderen Stopp und das umziehen von Lang auf Kurz war dann auch @Nemberch da, dem ich mich kurzerhand anschloss.
Das Wetter meinte es sehr gut mit uns, die Sonne stach geradezu vom blauen Himmel. In Wörth gesellten sich noch zwei Rennradler zu uns, damit waren wir eine kleine Vierergruppe für die kommende Nacht. Über Waldkraiburg ging es nach Prien am Chiemsee, wo wir die örtliche Polizei um eine Stempel baten und auch bekamen, nachdem wir kurz erklärten, was wir da machen.
Kurz darauf ergab sich die Gelegenheit für eine kleine Schlafpause. Zumindest für die, die da schlafen können.
Kurz nach 04:00 ging es dann weiter, leider erstmal leicht bergab, und das wo der Kreislauf auch gerade nur auf Sparflamme lief. Ich sehnte mich nach einer Steigung. Und die sollte dann schon noch kommen. Und wie. Dafür hat man einen traumhaften Sonnenaufgang und Blick über den Chiemsee.
In Agatharied finden wir einen geöffneten Bäcker und frühstücken ziemlich deftig.
Hier löst sich dann die Gruppe wieder auf, und ab Bad Tölz bin ich wieder alleine unterwegs. Und die Sonne brennt schon wieder erbarmungslos vom Himmel. Einmal mache ich noch kurzen Nickerchen auf einer Bank am Wegesrand, was zwar sehr kurz, für mich aber sehr effektiv ist.
Ab Landsberg am Lech kommt ein sehr langes Stück, wie gemacht für die Liege und es läuft bestens. Und die Dorfbrunnen schenke ich heute auch jede Menge Beachtung, damit ich mich immer wieder abkühlen kann.
Irgendwann ist dann aber auch die letzte Kontrolle in Wertingen erreicht, ich pausiere nochmal ausgiebig und mache mich auf in die "Schweinebuckel", die es nochmal richtig in sich haben. In Warching sind dann die 600km erreicht, aber ich liege bestens in der Zeit und nehme nur noch die letzten Kilometer unter die Räder. Kurz von 22:00 bin ich im Ziel. Komplett erledigt, aber auch glücklich, diese Strecke geschafft zu haben.
 
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