Azub T-Tris26

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Seit gut zwei Monaten bin ich glücklicher und ja, auch ein wenig stolzer, Besitzer eines Azub T-Tris26. Es ist mein erstes Trike, und ich möchte meine Erfahrungen hier einfach wiedergeben. Vielleicht hilft es anderen Trike-Anfängern ein wenig weiter ...

Zum Trike kam ich eher zufällig, aber nach einem Tag des Testens war klar: sowas will ich haben, und zwar ungefedert! (Die möglichen Vorteile einer Federung standen und stehen für mich - unabhängig vom Hersteller - in keinem Verhältnis zu Mehrkosten.) Den Weg in dieses Forum fand ich schnell, und es folgten etliche Onlinestunden auf den Webseiten der verschiedenen Hersteller.

In die engere Wahl kamen Trikes von HP-Velotechnki, ICE und Azub. Auf der Spezi 2016 habe ich einige Testparcours-Runden auf den verschiedenen Trikes gedreht:
  • HP Gekko: wirkte irgendwie schwerfällig und behäbig
  • ICE-Sprint (X): machte auf mich einen sehr agilen Eindruck und vermittelte ein "Ich will vorwärts"-Gefühl
  • Azub-T-Tris: Bremsen und Schaltelemente angeordnet wie beim Up; aus meiner Sicht nicht so spritzig wie das Sprint, aber dicht dran

Beeindruckt hatte mich außerdem der große Unterschied zwischen den "großen" und "kleinen" Trommelbremsen.

Am Ende habe ich mich für das T-Tris26 entschieden, unter anderem aus diesen Gründen:
  • große Auswahl an verschiedenen Naben-, Ketten- und "Spezial"-Schaltungen
  • Faltoption nachrüstbar
  • Möglichkeit, zusätzlich zum Lowrider einen "normalen" Gepäckträger zu montieren und damit bis zu vier Ortliebtaschen zu transportieren
  • Bedienung analog zum Up; speziell die Drehgriffschaltung empfand ich bei anderen Trikes als sehr kompromissbehaftet
  • verschiedene Sitzpositionen möglich
  • in meinen Augen das beste Preis-Leistungsverhältnis
Bestellt habe ich übrigens direkt bei Azub, weil der nächste Händler mir zu weit weg ist. Fragen wurden vorher per Email oder Skype (jeweils in Englisch) geklärt; Azub hat genau beschrieben, wie das Trike versendet wird und was mich folglich bei der Montage erwartet.

Ziemlich genau drei Wochen nach Zahlungseingang (Azub liefert nur gegen Vorkasse) lud TNT einen großen Karton bei mir zu Hause ab, in dem sich das Trike befand. Vorsichtig ging es an die Montage; insgesamt habe ich dafür drei Stunden gebraucht:
  • Rahmen zusammenschrauben (4x Innensechskant)
  • Vorderräder montieren
  • Hinterrad einsetzen (Schnellspanner)
  • Schutzbleche anbringen (2x Innensechskant vorn und insgesamt 4 Schrauben hinten)
  • Pedale befestigen
  • Kette einführen und schließen
  • Sitz montieren
  • Griffe einstellen
Der Tretlagerausleger wurde übrigens ab Werk auf meine Größe eingestellt. Das passte, auch dank der Möglichkeit, den Sitz zu verschieben.

Später habe ich dann einen (kabelgebundenen) Tacho angebracht; der Sensor lässt sich wunderbar an den Streben des Schutzblechhalters befestigen. Mit Hilfe zweier Edelstahlwinkel fand das Rücklicht seinen Platz oben am Sitz, und die Bikeflag steckt im Sitzrohr. Schließlich habe ich dem Trike noch ein Faltschloss, eine Klingel sowie eine Weberkupplung spendiert.

Anfang war es ein komisches Gefühl, Trike zu fahren: Die Beine sind aktiv, aber der Rest des Körpers liegt wie auf einem Liegestuhl. Inzwischen komme ich aber nicht mehr in die Versuchung, während der Fahrt die Augen zu schließen.

Unterwegs bin ich mit dem Trike hauptsächlich in den Außenbezirken von Bremen; meist bewege ich mich auf Radwegen. Ständiges Stehenbleiben und Anfahren ist nicht die Paradedisziplin meines Trikes; viel mehr Spaß machen längere Strecken auf asphaltieren Wirtschaftswegen außerhalb der Stadt. Speziell dort bin ich mit dem Trike schneller unterwegs als zuvor mit einem Cityrad. Wirkliche Bergerfahrung habe ich noch nicht, weil es hier so flach ist. Anstiege fahre ich deutlich langsamer als mit dem Up; dafür geht es viel schneller bergab ...

Mein T-Tris hat nur den Lowrider; dort finden zwei große Ortliebtaschen hinter dem Sitz Platz. Dort stören sie das Fahrverhalten überhaupt nicht, selbst wenn sie schwerer beladen sind. (Der Lowrider ist für max. 15kg Gepäck zugelassen, schreibt Azub.)

Probleme hatte ich auf den ersten 750km noch nicht; evtl. ändert sich das noch. Ich werde weiter berichten, wenn sich erwähnenswertes ereignet.
 
So, die ersten Tausend sind voll - Zeit für ein Update, finde ich.

Gefahren bin ich diese Strecke zumeist im Alltagsbetrieb, d.h. zur Arbeit, zum Einkaufen etc.. Das waren jeweils Strecken von einem bis drei Kilometern in der Stadt. Hinzu kommen ein paar Touren bis max. 75. km im Bremer Umland, so dass mein T-Tris fast ausschließlich auf gepflasterten oder asphaltierten Wegen unterwegs war.

Defekte blieben mir bislang erspart; ich kann also "nur" berichten, wie sich einzelne Teile des Trikes im Alltag schlagen:
  • Eine Federung fehlt mir nach wie vor nicht. Allerdings gebe ich gerne zu, dass das Trike sich auf glattem Untergrund abseits der meisten bremischen Radwege schneller fahren lässt.
  • Die Schaltung ist bislang völlig ausreichend. Meistens fahre ich vorn das mittlere Kettenblatt, das große brauche ich für Geschwindigkeiten > 30 km/h und das kleine nur dann, wenn es mal extrem langsam eine Brücke etc. hoch geht. (Allerdings bin ich unsicher, ob meine Trittfrequenz hoch genug ist. Da ich auch auf dem Up eher langsam und kraftvoll trete, kommt wohl bald ein Trittfrequenzsensor ans Trike.)
  • Die Standard-Pedale zeigen erste Abnutzungserscheinungen, die Farbe ist teilweise bereits abgescheuert. Bei den Touren bin ich immer mal wieder von den Pedalen abgerutscht, zum Glück ohne mich dabei zu verletzen. Die Möglichkeit, mit jedem Schuhwerk aufs Trike zu steigen, möchte ich in jedem Fall behalten. Deshalb werde ich früher oder später Hybridpedale nachrüsten. (Sie sind online günstiger erhältlich als der Aufpreis bei Azub, so dass ich mir das zunächst gespart hatte.)
  • Am Lowrider-Gepäckträger ist ebenfalls schon etwas Lack ab; evtl. liegt das an meinen alten Ortliebtaschen aus 2001. Der Einstellbereich für die Halteklammern ist kleiner als z.B. bei den aktuellen Backrollern in der Unterwegs-Edition; dadurch lassen sich die Taschen nicht optimal einstellen und scheuern während der Fahrt über den Träger. Uneingeschränkt positiv ist das Fahrverhalten mit beladenen Taschen; diese wirken sich nicht merklich aus.
  • Die Reifen sehen für mein Verständnis noch sehr gut aus; ich kann keinerlei ungleichmäßige oder übermäßig starke Abnutzung erkennen.
  • Leider muss ich bei beiden Bremsen recht häufig die Einstellschraube bemühen, damit das Trike bei gezogener Feststellbremse auch wirklich steht. Außerdem machen die Bremsen bei Regen Geräausche, was evtl. an eindringendem Schmutzwasser liegt. Ich habe den Tipp aus dem Link noch nicht umgesetzt ...
  • Die Sitzverstellung (IPS) funktioniert tadellos. Allerdings wollen die Schnellspanner recht fest geschlossen werden, da der Sitz sonst knarzt oder sich im Laufe der Kilometer in Längsrichtung verschiebt.
  • Das Fahrverhalten würde ich als gutmütig beschreiben; auf halbwegs ebenem Untergrund kann ich das Trike auch bei 25 km/h und mehr noch sehr entspannt freihändig fahren und - in gewissem Rahmen - durch Verlagern des Körpergewichts steuern. (Es kommt mir nach wie vor komisch vor, dass ich mich nach rechts lehnen muss, damit das Trike nach links fährt.)
Ich bin nach wie vor sehr zufrieden mit dem Trike, werde demnächst mal Schraubverbindungen kontrollieren und mir Gedanken machen, welche Bereiche z.B. mit Sprühwachs winterfest gemacht werden müssen. So viel für heute - Fortsetzung folgt, denke ich.
 
Hallo Stefan,
danke für deine Beiträge - ich bin erst seit kurzem "auf's Trike gekommen" - ich hatte Ende August einen Bandscheibenvorfall und habe gerade viel Zeit...
Über deinen Beitrag bin ich zum ersten mal auf Azub gekommen - bisher wäre mein Favorit ein HPV Scorpion, aber der Preis für meine Wunschausstattung sprengt meine finanziellen Rahmen bei weitem...
Habe mir die Fotos deines Azub angeschaut - schööön...
Was hat denn dein Trike ca. gekostet?
 
Hallo zusammen,

bedingt durch die kältere Jahreszeit und aufgrund einer Dienstreise bin ich in letzter Zeit weniger gefahren; der Tacho steht aktuell bei gut 1.400km.

Wenn ich zu Hause bin, nutze ich das Trike auch jetzt für den täglichen Weg zur Arbeit und muss leider feststellen, dass Akkubeleuchtung zwei Nachteile hat:
  1. Frei nach Murphy's Gesetz sind die Akkus immer dann leer, wenn man Licht braucht und kein Ladegerät / Ersatzakku zur Hand ist.
  2. Den Akkuscheinwerfer habe ich mit einem entsprechenden Halter vorn am Umwerferrohr montiert; der Halter ist dabei ans Rohr geschraubt. Auf holpriger Straße schwingt der Scheinwerfer extrem hin und her; dadurch löst sich die Schraube, die den Halter am Trike hält. Es mag daran liegen, dass ich die Schraube aus Vorsicht nicht fest genug anziehe - mal schauen, welches Drehmoment Azub vorschlägt.
Insgesamt ist das lästig, so dass ich über eine Dynamobeleuchtung nachdenke: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/velogical-dynamo-am-trike.47128/ (zum entsprechenden Thread im Elektrikforum)
Ich ringe noch mit mir, welche Lösung umgesetzt wird.

Außerdem habe ich vorgestern endlich den Trittfrequenzsensor montiert. Das klappte erstaunlich gut und funktioniert zuverlässig, obwohl Magnet und Sensor einen größeren Abstand als 5mm haben. Allerdings ist das Kabel zum Tachohalter für micht extrem lang, weil der Tacho auf Höhe der Knie am Tretlagerausleger angebracht ist. Deshalb musste das Kabel einige Ehrenrunden drehen, was optisch nicht gerade ein Highlight ist. Und genau da schaue ich zwangsläufig immer wieder drauf ...
Letztlich ist das egal, da ich offensichtlich mit einer "gesunden" Trittfrequenz > 80 1/min unterwegs bin. Wenn sich das bestätigt, baue ich das Ding einfach wieder ab.

Heute hatten wir leichten Frost und gefrierender Nebel; ich drufte die Vorteile eines Trikes auf glatter Straße erleben:
Die Bremsen blockieren, und das Trike kriegt das Rutschen. Aber sobald ich die Bremse leicht gelöst habe, gehorchte mir das T-Tris wieder aufs Wort. Mit dem Up wäre das sicher kritischer geworden, zumal ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich mit Glätte gerechnet habe. Auch durchdrehende Hinterräder verlieren ihren Schrecken, all dies gefällt mir sehr gut.

Fortsetzung folgt ...

stefan
 
Hallo stefan-hb

Schon mal dran gedacht "analoges ABS" einzusetzen:)? John Wayne hätte vielleicht gesagt:"Ein ( 2 oder 3) schneller Finger ist dafür gut geeignet"(y):ROFLMAO:

Beste Grüße von Roland
 
Hallo Stefan,

vielen Dank für Deine ausführliche Berichterstattung. Deine vorgenannten Argumente Pro und Contra kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich spiele selber aus ebenfalls genannten Gründen mit dem Gadanken an eine T-Tris anscahffung. Erstaunt war ich über Deine Aussage, daß das HP Gekko im Vergleich zum T-Tris eher als schwerfällig empfunden wird. Ich bin selber leider nur Skorpion und Gekko probegefahren und fand beide eigentlich schon recht agil. Welche Ausstattungselemente hast Du für Dein T-Tris ausgewählt? Ich kann nicht einschätzen, ob Trommelbremsen reichen und bezgl. Schaltung bin ich auch ein wenig unschlüssig. Die HP Trikes, die ich gefahren bin hatten beide Scheibenbremsen und haben gebissen, wie die Sau. Brutal! Kein Vergleich zum Up. Ich hab ja hier im Schaumburger Land noch so ein wenig Deister rumliegen und bin total unschlüssig wg. Schaltung. Reicht da ne kleine Shimano oder macht es Sinn sich eine Sram Nabe mit reinzunehmen und eventuell vorne noch eine zusätliche 3-fach Schaltung dranzusetzen? Wie würdest Du den Unterschied 20 - 26" Hinterrad bewerten?
Wenn Du mal etwas Zeit hast, dann setz doch mal ein paar Bilder von Deinem kleinen Tschechen hier ein. Ich würde mich freuen, mehr von Deinen Erfahrungen zu lesen. Gibt es beim T-Tris eigentlich eine Möglichkeit einen Laufflächendynamo zu montieren? Als KFZi hab ich da noch einen Tipp bzgl. Hohlraumspray: Es gibt von Würth ein Hohlraumwachs, das ziemlich flüssig ist und sich schön gleichmäßig verteilt. Dazu gibt es ergänzend auch Sprühköpfe mit langen Sprühleitungen, damit kommt man gut an unzugänglich stellen.
Weiterhin gute Fahrt
Horst
 
Hallo,

pünktlich zu den ersten Frühlingstagen habe ich meinem Trike ein paar Erweiterungen gegönnt:
  1. eine neue Befestigung für das Rücklicht:
    ruecklicht_01.JPG ruecklicht_02.JPG
    Im Vergleich zum ersten "Setup" ist der Sitz inzwischen deutlich tiefer gerutscht; dadurch wurde das Rücklicht in seiner ursprünglichen Position teilweise vom Schutzblech verdeckt:
    index.php

    Der neue Halter löst das Problem - und bietet nebenbei noch Platz für ein zweites Paar Ortliebtaschen:
    ruecklicht_03.JPG
  2. ein Halter für eine Lenkertasche:
    halter_01.JPG halter_02.JPG
    Dadurch habe ich die Möglichkeit, Handy, Geldbeutel oder Kamera griffbereit zu verstauen.
  3. Kombipedale ("Klick" und konventionell):
    Die gewählten Shimano T420 sind deutlich größer als die ursprünglich verbauten Standardpedale und bieten auch auf der konventionellen Seite guten Halt. Fahren mit "Klickies" ist für mich noch Neuland, gefällt mir aber gut. Durch das Ziehen am Pedal kann ich mehr Kraft auf die Kette bringen und - fast noch besser - nicht mehr versehentlich von den Pedalen abrutschen.
Im ersten Bild ist auch der Felgendynamo zu sehen, der mir seit Mitte Dezember treue Dienste leistet (Der Link führt ins Unterforum Elektronik.). (@Horst : Einen klassischen Seitenläuferdynamo kriegt man bestimmt am T-Tris unter, denn den bietet der Hersteller optional an.)

Auch während der Wintermonate bin ich eigentlich täglich (die immense Strecke von 3,5 km einfach) mit dem Trike zur Arbeit gefahren; anstelle längerer Touren traten einige Fahrten in die Innenstadt. Dadurch steht der Tacho aktuell bei knapp 2.100 km. Ausfallerscheinungen gibt es noch keine, aber etwas Optimierungspotential:
  • Im Vergleich zum Up klappert das Trike deutlich stärker, als Geäuschquellen habe ich das hintere Schutzblech und ein Teil auf dem vorderen Umwerfer ausgemacht. Das hintere Schutzblech hängt beim Up (mit kürzeren und deutlich dickeren Streben) am Gepäckträger; diese Lösung will ich - so es denn machbar ist - bei Gelegenheit aufs Trike übertragen. Die Funktion des "Teil auf dem vorderen Umwerfer" ist mir noch absolut unklar; deshalb ist der Ansatz hier: Nachfragen und danach entweder ausbauen oder fixieren
  • Leider muss ich - eigentlich von Anfang an - die Zuglänge der linken Trommelbremse immer wieder einstellen; gefühlt packt sie immer später. Mit Azub bin ich dazu in Kontakt; das Nachstellen ist zwar lästig, aber kein Sicherheitsrisiko.
  • Seit einigen Tagen beobachte ich beim Lenken im Stand recht deutliche Knack-Geräusche, deren Ursache ich noch nicht herausgefunden habe. Alle Schrauben rund um die Lenkung sind jedenfalls fest - mal schauen, was den Experten bei Azub dazu einfällt. (Dazu muss ich sie aber erst anmailen ...)
Der Winter war wahrlich mild und ich ausschließlich auf befestigten Wegen unterwegs; witterungsbedingte Ausfälle durch eingefrorene Züge etc. sind mir erspart geblieben. Längere Strecken bei Minusgraden machen aber kalte Füße, durch die sehr luftigen "Klickschuhe" wird das nicht besser. Früher oder später brauche ich wohl noch wasserdichte Fahrradschuhe, speziell bei dem aktuellen Sauwetter hier in Bremen ...

(Fortsetzung folgt.)
 
Nach exakt 2.777 km habe ich mein T-Tris heute ein wenig "entbastelt":

Den Fahrradcomputer hatte ich im ersten Ansatz einfach auf den Tretlagermast gebaut, was nur mit einigen Kabelbindern (an leider exponierter Stelle) ging. Die Funktion war gegeben, aber das Ablesen der zweiten Zeile im Display war nur bedingt möglich: Ich konnte nicht ohne weiteres erkennen, ob da eine 2 oder eine 7 stand. Später kam noch ein Trittfrequenzsensor hinzu, was zu weiteren Kabelbindern an exponierter Stelle führte. Zum Umschalten der zweiten Zeile musste ich mich immer aus dem Sitz erheben und dabei einhändig lenken, was das T-Tris ziemlich unruihg machte.

Das nervte immer mehr, und deshalb machte ich mich auf die Suche nach Alternativen. Den entscheidenden Tipp bekam ich auf der Spezi von Azub: "Schraub doch einfach ein Lenkerhörnchen an den Lenker und kürze es." Das habe ich am Samstag getan.
Heute wurde das Kabel zwischen Sensor und Tachohalterung verlängert und entsprechend verlegt: Vom Sensor (am Schutzblech des rechten Vorderrds) verläuft es zur Spurstange und folgt dieser, bis es auf den rechten Bremszug trifft. Parallel zu diesem Bremszug habe ich das Kabel unten ins Lenkerrohr geführt. Es kommt zusammen mit Schalt- und Bremszug oben wieder raus und nimmt von dort den direkten Weg zum Tachohalter, der es sich auf dem gekürzten Lenkerhörnchen bequem gemacht hat.

Da das funktioniert (und ich immer noch im Schnitt eine 80er-Trittfreuquenz habe), flogen der erste Halter samt Trittfrequenzmessung anschließend raus. Dazu habe ich gefühlte zwei Dutzend Kabelbinder durchgekniffen. Das gefällt mir optisch viel besser, außerdem kann ich den Computer jetzt deutlich besser ablesen und auch während der Fahrt sicher bedienen.

Keine Neuigkeiten gibt es in Sachen Klappergeräusche und beim selbständigen Verstellen der Trommelbremsen. Die oben erwähnten Knackgeräusche sind aber wieder verschwunden.


(Fortsetzung folgt, und Fotos reiche ich bei Bedarf gerne nach.)
 
Hallo,

gestern wurde mein T-Tris ein Jahr alt. Selbstverständlich wurde der Anlaß gebührend gefeiert, "Fahrradgeburtstag" gibt es auch nicht alle Tage ...

Pünktlich zum Jahrestag trafen gestern auch die neuen Reifen für mein Trike ein, zwei Tryker (für vorne) und ein Marathon Supreme für das Hinterrad. Die "alten" Marathon+ sehen nach 3.400km nicht mehr aus wie nagelneu, sind aber (mindestens) genau so weit von "runter" entfernt. Also hängen jetzt drei Ersatzreifen in der Garage.

Die neuen Reifen sind - das verraten schon die technischen Daten - deutlich leichter als ihre Vorgänger und wiegen kaum mehr als der hintere M+. Gefahren bin ich sie auch - immerhin eine kurze Runde "um den Pudding" sowie einmal zur Arbeit und zurück. Mein erster Eindruck ist, dass das Trike jetzt leichter läuft. Ob "die Reifen" tatsächlich 1-2 km/h schneller sind oder die "neue Leichtigkeit" des Trikes mich motiviert, ist reine Spekulation. Leiser sind die neuen Pneus in jedem Fall: Während die vorderen M+ vor allem in den Kurven deutliche Kratz- und Scheuergeräusche machten und der hintere Reifen ab ca. 22km/h zu singen anfing, höre ich von den Trykern und dem Marathon Supreme nur gleichmäßige Rollgeräusche - und nehme das "Kettenrasseln" deutlicher wahr.

Am vergangenen Wochenende war ich zum ersten Mal mit vier Backrollern unterwegs:
- Grillkohle, Wasser und Kubb (Wikingerschach) in den unteren Taschen
- Futter, Fußball, Badezeug und Wechseklamotte für den Junior in den oberen
Obendrauf noch eine Picknickdecke und ein Grill zum Zusammenbauen, so ging es gemütlich zum Picknick an den Werdersee. Natürlich ließ sich die Fuhre nicht so beschleunigen wie sonst, und beim Bremen schob die Ladung auch ein bisschen. Aber anders als bei Ups hatte ich absolut nicht den Eindruck, dass das beladene Trike sich irgendwie schwammig anfühlt oder schwerer zu beherrschen ist. Ich sehe mich also gerüstet, bei der Familienfahradtour mit Gepäck den Lastesel zu geben. Vier Personen, vier Ortliebs - passt.
 
Hallo zusammen,

nach ziemlich genau 22 Monaten sind heute (endlich) die 6.000 km "voll" - Zeit für ein kurzes Update, finde ich:
  • Mit dem Marathon Supreme am Hinterrad bin ich sehr zufrieden, auch wenn die Traktion auf (nasser) Wiese im Vergleich zum M+ deutlich schlechter ist. Für die Straße ist der Reifen imho sehr gut geeignet.
  • Die Tryker an den Vorderrädern machen ihre Sache soweit auch ganz gut, ich habe mir bislang einen "Plattmacher" eingefangen: Dank eines (natürlich schwarzen) Metallspans im Reifen musste ich einen Schlauch insgesamt drei Mal flicken, bevor ich den Übeltäter gefunden und entfernt habe. Dieser Plattfuß wäre mit den M+ vermutlich nicht passiert.
  • Leider musste ich feststellen, dass der Lack im Bereich der Hinterachse abgeplatzt ist und durch die Bewegungen des Schlosses an einer Stelle abgescheuert wurde.
  • Auch der Lowrider verliert an den Klemmstellen der Ortliebtaschen seine Farbe.
  • Der Velogical-Felgendynamo macht seine Arbeit, ist aber hinsichtlich Befestigung, Ausrichtung und Geräuschentwicklung recht anspruchsvoll. Leider hat er auch Spuren auf der Felge hinterlassen; dennoch bin ich mit dieser Lösung deutlich zufriedener als mit der ursprünglich angedachten Akkubeleuchtung.
  • Bei der Frühjahrswartung habe ich den Sitz deutlich nach hinten verlagert und den Ausleger entsprechend eingeschoben; dadurch wirkt das Trike kompakter.
  • Am Sitz zeigen sich nach nahezu täglicher Nutzung erste Gebrauchsspuren; Beschädigungen im Meshgewebe konnte nicht noch nicht entdecken
Das Trike macht nach wie vor Spaß, vor allem auf Strecken ohne bzw. wenig Abbremsen / Beschleunigen. Hier kommt das T-Tris ins Rollen, während es auf Strekcen mit viel "Haken schlagen" im direkten Vergleich zu einem eher leichten Trekkingrad eher behäbig und träge wirkt. Ohne diesen "Sparringspartner" relativiert sich die Sache schnell; ich fahre auch ins Stadtcentrum (so schreibt man das hier) gern und eigentlich ausschließlich mit dem Trike.

Dank einiger notwendiger Wartungsarbeiten habe ich einiges dazugelernt. Demnächst werde ich wohl die Elektrik so weit wie möglich im Rahmen verschwinden lassen und bei der Gelegenheit den Forumslader verbauen - ein Navi zum Aufladen am Forumslader habe ich schon ;-)
 
Beim Stöbern bin ich auf diesen Flaschenhalter gestoßen, habe ihn bestellt und gestern eingebaut. Das lief problemlos, anscheinend sind die Lenkertaschenhalter von Azub und ICE recht ähnlich. Zusammen mit den Taschen sieht das bei mir so aus:
20180509_180158.jpg

Ich kann die Flasche während der Fahrt aus dem Halter nehmen und auch wieder zurück stellen, zumindest bei langsamer Fahrt. Ein Test bei "Reisegeschwindigkeit" (ca. 25 km/h) steht noch aus; ich werde berichten.
 

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Halter und Trinkflaschenhandling haben sich auch bei einer "Erprobungsfahrt" (über 45 km) bewährt. Die Flasche lässt sich auch bei Geschwindigkeiten um die 25 km/h problemlos entnehmen und zurückstellen - ich bin sehr zufrieden mit dieser Lösung ...
 
Hallo Stefan,

ich warte derzeit noch auf mein neues Scorpion FS20, möchte aber schon jetzt im Vorfeld das ein oder anderer Accessoire beschaffen. Dazu meine Frage: Wo hast du die Halterung für die Lenkertasche bestellt/erworben?
Ich freue mich von dir zu hören und wünsche dir weiterhin eine sichere Fahrt.

Beste Grüße
Helmut
 
Dazu meine Frage: Wo hast du die Halterung für die Lenkertasche bestellt/erworben?

Da ich die Halterung auch habe und die Frage gerade lese, hier der Link:

https://azub.eu/project/handlebar-bag-bracket-for-trikes/

Wird am hinteren Rohr des Netzsitz festgeschraubt. Nicht gerade preiswert. Aber - für mich - eine tolle Lösung wenn ich nur eine kleine Tasche und nicht die Gepäcktaschen mitnehmen möchte.

Iceletta hat da was ähnliches - ist aber noch teurer:

https://shop.icletta.com/de/zubehoe...seat-side-mount-befestigung-lenkertasche.html
 
Hallo Connaisseur,
besten Dank für deine Info. Bestellung ist schon raus...
VG Helmut
 
Hallo zusammen,

heute vor zwei Jahren wurde ich stolzer Besitzer eines Trikes. In dieser Zeit habe ich es nahezu täglich genutzt, überwiegend als Kurzstreckenfahrzeug. Seit diesem Frühjahr sind etliche Feierabendrunden (jeweils 25 bis 40 km) hinzugekommen, außerdem die erste mehrtägige Tour. Das macht in Summe knappe 4.000 km in den letzten zwölf Monaten, aktuell steht der Tacho bei 7.350 km. Nach wie vor bin ich sehr zufrieden mit dem T-Tris, auch wenn oder gerade weil es weder besonders sportlich noch ein ausgewiesenes Offroad-Trike ist. Für (längere) Touren auf befestigten Wegen (dazu zähle ich auch Schotterstrecken) bietet dieses Trike aus meiner Sicht ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

In den letzten Monaten waren einige Wartungsarbeiten fällig:
  • Schwergängige / einfrierende Trommelbremsen führten zu eine Überholung der Trommelbremen, außerdem habe ich die Bremszüge erneuert.
  • Der hintere Schaltzug war nahezu gerissen und wurde deshalb erneuert.
  • Die vorderen (Tryker) hatte ich vor einem Jahr montiert; sie waren leider nach 3.500 km durch und wurden als Sofortmaßnahme durch Vittoria Randonneur ersetzt.

Für die nächsten Monate stehen noch ein paar Dinge an:
  • mit ca. 160 km meine bis dahin längste Tagesetappe
  • (hoffentlich etliche schöne) Feierabentouren rund um Emden
  • Tausch von Kette und Kranz mit Reinigung des Antriebsstrangs inkl. Kettenleitrohre
  • Erneuern der Einstellschrauben für die Bremsen, da die alten ausgenudelt sind
  • Umrüsten der Beleuchtung / Elektrik mit Einbau des Forumsladers
  • Prüfen der Spureinstellung
  • Die optimale Ausrichtung des Velogical-Dynamos habe ich trotz einiger Übungsrunden noch nicht gefunden. Die Geräusche sind momentan okay, aber vielleicht geht es ja noch besser.

Weiter oben in diesem Faden hatte ich über den Flaschenhalter berichtet. Er hat sich auch "auf Tour" bewährt - und gezeigt, dass 0,75l Flüssigkeit deutlich zu wenig sind, wenn man nicht alle 5-10 km an einer Nachfüllmöglichkeit vorbeikommt ...

stefan
 
Hallo,

ziemlich genau 2.000 km nach dem Aufziehen zeigten mir die Vittoria Randonneur Pneus einige kleine rote Flecken; sie waren schlicht abgefahren. Heute habe ich endlich (und nach 9.000 km zum ersten Mal überhaupt) die Spur kontrolliert und nachgestellt - sie war völlig aus dem Ruder gelaufen. Den schnellen Verschleiß der Vittorias schiebe ich komplett auf die verstellte Spur und habe, weil sie noch herumlagen, erst einmal die M+ wieder aufgezogen.

Zum Einstellen der Spur empfahl Azub mir übrigens dieses Video von ICE:

Mit zwei Lehren aus Gewindestangen, Verbindungsmuttern sowie Schrauben und Kugelmuttern aus Kunststoff ging das recht gut - der erste kurze Eindruck nach dem Einstellen war ein sehr positiver.

Beim Reifenwechsel haben mich die Vittorias dann doch geärgert, weil sie kaum von der Felge wollten. Deshalb bekommen die Tryker wohl noch eine Chance ...

stefan
 
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