406er Laufrad in 559er Schwinge

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Hallo,

ich liebäugele ja schon länger mit einem Trike und frage mich, ob ich mich auf die Laufradgröße hinten von Anfang an festlegen muss.

Daher meine Frage: Hat das schon mal jemand probiert und ein 20"-Laufrad in eine 26"-Schwinge gepackt? Hab hier im Forum und im Netz gesucht, aber nix dazu gefunden.

Prinzipiell müsste es ja erst mal reinpassen. Klar ist, dass, wenn man hinten denn eine Bremse will, nur Scheibenbremse ohne aufwändigen Umbau geht. Klar ist mir auch, dass das Trike dann hinten deutlich tiefer kommt, wenn ich richtig gerechnet habe 7,8 cm. Mir ist auch bewusst, dass die Übersetzung/Größe der Kettenblätter geändert werden müsste.

Bei einer gefederten Schwinge ließe sich die Höhe ja praktisch ausgleichen. Ich stelle mir das so vor, dass man die Vorspannung des Dämpfers erhöhen, einen längeren Dämpfer verbauen oder ein selbstgebasteltes Adapterstück zwischen Dämpfer und Rahmen schrauben könnte, um das Trike hinten wieder anzuheben.
So zumindest meine naive Vorstellung. Oder habe ich etwas übersehen?

Dass es ästhetische Missempfindungen geben könnte, weil die optische Harmonie des Gesamtbildes gestört sein könnte, ist mir auch klar. ;-) Aber das ist nicht mein Hauptkriterium. Wichtig ist mir, dass bzw. ob es technisch funktioniert.

Danke schon mal und Grüße
Chrissi
 
Mechanisch klappt das, solange der Reifen nicht an den Kettenstreben schleift. Beim MTB z.B. ist der Platz für den Reifen zwischen den Streben durch eine Art S-Biegung häufig vorgegeben, damit auch Dreck am Reifen noch mit durchpaßt.
Beim Trike ist das mit der Geometrie nicht so schlimm aber beim UP versaust Du dir durch den geänderten Lenk- und Sitzrohrwinkel das Kletterverhalten. Es gibt eine Handvoll MTBs, bei denen hinten zugunsten der bergrunter-Performance das 29" raus- und ein 27,5" reinfliegt.
Ich würde beim Trike erstmal einfach so testen, ob der Dämpfer überhaupt getauscht werden muß oder ob die Kettenlinie bleiben kann. Es nimmt dann nur die Bodenfreiheit ab und die Tretlagerüberhöhung zu. Umbauen, gucken, ausprobieren.
 
Servus Chrissi,
ich liebäugele ja schon länger mit einem Trike und frage mich, ob ich mich auf die Laufradgröße hinten von Anfang an festlegen muss.
interessante Idee. Bei einem Trike habe ich das noch nicht gemacht, ich habe nur ein altes Steintrike, das ursprünglich Roadshark hieß und einen hinteren Rahmenteil ungefederten für 26"-Hinterrad hatte und dann mit einem Hinterteil mit gefederter Schwinge für 20" zum Nomad wurde. Tendenziell finde ich bei reiner Kettenschaltung mit dem langen Schaltwerk 20" nicht ideal. Außerdem sehen größere Hinterräder nach meinem Empfinden besser aus, obwohl 3 x 20" bei Ersatzteilen praktischer ist. Jetzt für den Winter will ich das Steintrike wieder zurückbauen, da das ungefederte 26" sehr dicht hinter dem Sitz ist und ich mir bei Schnee und Eis mit einem breiten MTB-Reifen besseren Vortrieb erhoffe als mit einem 20"-Stollenreifen. Das Laufrad mit Dualdrive, breiter Felge und 54er Marathon Plus MTB wartet schon, ich muß nur noch den Hinterbau austauschen und die obere Sitzbefestigung wieder anpassen.
Bei einem 20"-Laufrad in einer 26"-Schwinge hast Du den Nachteil des kleineren Umfangs (mehr Rollwiderstand bei Unebenheiten und kürzerer Latsch) und den Nachteil, daß dieses Laufrad in der langen Schwinge weiter vom Schwerpunkt entfernt ist als in einem 20"-Hinterbau. Das kann bei losem Untergrund oder/und Steigung schon entscheidend sein.

Gruß
Felix
 
Hi,

danke für eure Überlegungen. :) Also scheint es zu gehen.

Auf die Idee bin ich gekommen, weil es mein Demon und einige andere Liegen ja auch wahlweise mit unterschiedlich großem Hinterrad gab/gibt (mit jeweils unterschiedlich langer Schwinge). Und ein 406er Laufrad mit DualDrive wäre vorhanden. Also würde ich es ggf. mal probieren (und würde berichten, falls es soweit kommt). Wieder ändern kann man ja immer.

Grüße
Chrissi
 
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Du müsstest den Radstand anpassen.

Nein, der Radstand bleibt gleich. Der würde sich z.B. ändern, wenn die Länge der Schwinge und damit der Abstand der Achsen (zwischen Vorderrädern und Hinterrad) geändert würde. Das ist ja aber nicht der Fall, ich will ja gerade die Schwinge nicht ändern.
Unabhängig davon ist der verlinkte Wikipediaartikel interessant... :)
 
Ich bin mein ungefedertes ICE Sprint 26 einige Zeit mit 20" Hinterrad gefahren.
Das Tretlager kommt höher, das Lenkverhalten ändert sich und natürlich auch der mögliche Sitzwinkel. Der Schwerpunkt ist ebenfalls tiefer.

Das höhere Tretlager und den niedrigeren Schwewrpunkt mit 20" Hinterrad fand ich durchaus positiv, die etwas weniger agile Lenkung fühlte sich anders an, war aber nicht störend. Den Sitzwinkel kann man anpassen.

Am Ende hab ich mich bei dem einen Sprint 26 für für ein 24" Hinterrad entschieden und beim anderen Sprint 26 für die Kombination aus 24" Vorderrädern und 26" Hinterrad.
 
Danke Marc. Das ist ja mal eine konkrete praktische Erfahrung.

Dass die Lenkung träger wird, wenn der komplette Rahmen hinten tiefer kommt, ist nachvollziehbar. Hatte ich auch schon mal bei einem UP festgestellt, nachdem ich eine Gabel mit größerer Einbauhöhe montiert hatte, als dafür vorgesehen war, so dass das Rad vorn höher kam. Ich gehe aber mal davon aus, dass dieser Effekt nicht auftritt, wenn das Trike hinten durch die in meinem Eingangsposting genannten Maßnahmen wieder auf die vorherige Höhe angehoben wird.

Vermutlich wird die benötigte Bodenfreiheit das ausschlaggebende Kriterium sein. Ich will ja nicht bei normalen Unebenheiten aufsitzen bzw. auch unbefestigte Feldwege befahren können.

Klar, Zwischengrößen sind auch eine Überlegung wert. Z.B. Räder von 451 oder 507 mm Durchmesser. Nur ist dort die Felgen- und Reifenauswahl sehr beschränkt. Und Räder und Reifen für 406 und 559 mm hätte ich schon da.
 
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Servus Marc,
Am Ende hab ich mich ...beim anderen Sprint 26 für die Kombination aus 24" Vorderrädern und 26" Hinterrad.
über größere Vorderräder habe ich auch schon nachgedacht, ist zum einen die Frage, wie die mit den Querkräften zurecht kommen.
Also mit dieser Ausführung nicht unbedingt scharf in die Kurven fahren und auch nicht so häufig auf zwei Rädern.
Und wieviel größer ist der Wendekreis durch die 24"-Vorderräder geworden?

Gruß
Felix
 
Servus Marc,
über größere Vorderräder habe ich auch schon nachgedacht, ist zum einen die Frage, wie die mit den Querkräften zurecht kommen.
Also mit dieser Ausführung nicht unbedingt scharf in die Kurven fahren und auch nicht so häufig auf zwei Rädern.

Ich nehm meine 24" Vorderräder recht hart ran und die Räder sind nicht das Problem.
Bin beim blauen Sprint nach 5000km aber schon beim 3. Satz ICE Achsen. Die sind ja 'nur' 12mm dick und aus vergütetem Stahl. ;)

Oder mit anderen Worten:
Ich kannst das Sprint mit 24" Vorderrädern so hart durch die Kurven prügeln, das mir die 12mm Achsen verbiegen, ohne das die Räder schaden nehmen. :D
(30-40mm breite und stabile Downhill Felgen, 90mm Trommeln, Sapim Leader Speichen, 3fach gekreuzt, 'hart' eingespeicht)

Ach ja, noch was. Bei den ICE Trikes passen die 24" (oder auch 26") Vorderräder vom Lenkverhalten deutlich besser zu den ungefederten Achschenkeln!

Die Vorderradfederung baut noch mal 4-5cm höher und mit grossen Vorderrädern fährt sich ein vorn gefedertes Sprint 26 ein bisschen wie ein Lieferwagen.

Und wieviel größer ist der Wendekreis durch die 24"-Vorderräder geworden?

Da fragst du mich jetzt was... Nicht allzu viel. 1/2m?
 
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