Brevet 200er Brevet Berlin-Brandenburg

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Hallo,

der 200er Brevet in Berlin gehört für mich eigenrlich zum Pflichtprogramm: nette Leute, tolle Strecken, super Organisation also alles was das Brevetfahrerherz begehrt. Auch dieses Jahr war ich also wieder mit dabei. Die Wetterprognose war schlecht und erfüllte ihr versprechen.

Freitag:
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Wie immer reiste ich schon Freitag mit Zug an,um dann im Hostel was auch der Startpunkt ist zu übernachten. Eigentlich lief alles gut, die Sonne schien, die Züge waren pünktlich, einziges kleines Problem war ein Reifenplatzer im Zug, durch ein verrutschtes Felgenband.

Samstag:
Los ging's wie immer früh mit Kaffee zwei Bananen und der Anmeldung. Ich fuhr in der zweiten Gruppe los, um nicht in die Starthektik zu geraten, noch war es zwar kalt (2°C)und grau aber trocken. Mit am Start waren noch zwei Liegeradler (1x Trotytec, 1xHP Speedmachine).
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Die ersten 30 km fuhr ich (zu) zügig in der Gruppe mit und ließ mich aus Berlin raus ziehen. Als dann einige Hügel kamen ließ ich mich zurückfallen und fuhr mein Tempo. Kurz vor der ersten Kontrolle am Golfplatz in Wall setze der Regen ein, der uns bis zum Schluss begleiten sollte. An der Kontrolle traf ich die zwei anderen Liegeradfahrer wieder, machte aber nur kurz Pause, weil ich Hunger hatte und mir einen Bäcker suchen wollte.
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Leider war weit und breit nichts in Sicht, also gabs Nussriegel gegen den Hunger. Kurz vor Neuruppin stieß der Speedmachinefahrer wieder zu mir und wir fuhren bis in die Stadt, um uns in einem Kaffee kurz aufzuwärmen und was zu essen. Die Teiletappe hatte mich viel Kraft gekostet. Nach der Pause borgte ich ihm meine Regenhose, weil ich sie bei Nieselregen nicht mag und er mehr als ich unter Kälte und Nässe litt. (Kinder das kommt davon, wenn man ohne Schutzbleche und mit Leichtgepäck unterwegs ist ;)). In Neuruppin trafen wir einen weiteren Brevetfahrer, der uns von einem Unfall eines Teilnehmers berichtet, der zum Glück nur Sachschaden (Fahrrad = Schrott) zur Folge hatte. Wir fuhren zu dritt weiter, schnell ging nicht, weil das Rad bei den Bedingungen nicht rollte und die Muskeln auch nicht wollten. Aber es ging voran zur Kontrollfrage in Walsleben und zur dritten Kontrolle in Wusterhausen. Da es eine freie Kontrolle war kehrten wir in eine Eckkneipe ein, Teetrinken und ich gönnte mir noch ein Bauernfrühstück für den Magen (ich kann zum Glück auch bei körperlicher Anstrengung schweres Essen verdauen).
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In Wusterhausen war die Hälfte geschafft und wir fuhren weiter und trafen unregelmäßig Grüppchen von Brevetfahren, die ähnlich schnell wie wir unterwegs waren, aber in einem anderen Rythmus. Irgendwann fuhr ich alleine weiter, da der Speedmachinefahrer das "Tempo" (20 bis 25km/h) nicht mehr halten konnte.

Die dritte Kontrolle war in Stölln auf einem Hügel, wo Otto Lilienthal seine Flugversuche unternommen hatte. Daher gab es dort neben steilen Anstiegen, die bei mir zu Krämpfen führten auch ein Museum in einem alten russischen Flugzeug und ein Hotel.
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Dort traf ich ein paar andere Fahrer, die eine längere Pause machten und auch der Speedmachine fahrer traf 10min. nach mir ein. Ich lag noch eine reichliche Stund vor dem Zeitlimit also gönnte ich mir nochmal Kaffee&Kuchen (jaja ich weiß, ein Brevet ist keine Fresstour :D) und fuhr aber nach insgesamt 15 min Pause weiter. Die Fleecejacke und die trockenen Handschuh in meiner Packtasche sorgten nochmal für einen Motvationsschub für die letzten 80 km. Unterwegs traf ich wie gehabt gelegentlich auf die immer gleichen Brevetfahrer, die schneller fuhren als ich aber mehr Stops einlegten.

In Neustadt machte ich noch einen letzten Stop im Aldi, um erfolglos zu versuchen Batterien für mein Navi zu kaufen (das Aldi sollte wegen eines Standortwechsels geschlossen werden und die Ware war schon fast abverkauft), aber ne Flasche Wasser für meinen Vorrat bekam ich noch. In meiner Packtasche fand ich noch eine Reservebatterie, die mich zumindest bis Berlin brachte und auch der Riegelbestand wurde nochmal dezimiert. Danach kam dann Berlin immer näher, aber die Oberschenkel und Knie wollten nicht mehr, aber bis zur Stadtgrenze konnte ich ein Tempo von rund 22km/h noch halten. In der Stadt ging dann nichts mehr, der Regen wurde stärker, es wurde richtig dunkel und Verkehr und Verkehrsführung wurden chaotischer. Also ging nur noch rollern bei 16-18 km/h und aufpassen, dass auf den letztem km nichts passiert.

19:40 eine halbe Stunde vor dem Zeitlimit war ich dann am Zielpunkt, wo eine heiße Dusche, frische Sachen und gutes Essen auf mich warteten. Nach mir trafen noch drei oder vier Fahrer ein.
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Der Speedmachinefahrer hatte leider aufgeben müssen, hatte aber meine Hose an der Rezeption abgegeben. Die anderen Fahrer und ich ließen den Abend beim Bier ausklingen.

Insgesamt waren es 12,5 h (das Navifoto hab ich erst nach dem Duschen und umziehen gemacht) harte Fahrt bei wirklich hässlichem Wetter, aber trotzdem eine sehr gute Erfahrung auch sowas mal durchzustehen und nicht immer nur bei Sonne zu fahren.

viele Grüße

Christoph
 

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