Schuhplatten Position, ein unterbeleuchtetes Thema

H@rry

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2.007
Weil Ich daran interessiert bin, vor allem bei Rennen, um jedes kleine Vorteil aus zu nutzen bin Ich irgendwann bei eine Internet Suche auf die Mittelfuss Position der Schuhplatten gestossen die vor allem bei Triatheten Eingang fand. Ich fand das der Bevorworter Gotz Heine sehr gute Argumente hatte, nämlich Entlastung der Achillessehne und die Waden mit eine Verschiebung der Belastung hinzu die grosse Beinmuskeln im Oberbein, die bestens gerüstet sind dafür. Achilles und Wade machen vor allem Haltearbeit um den Fuss flach auf den Pedal zu halten und bewirken kein Vortrieb. Mögliche Folgen: irritierte Achillessehne und verkrampfte Waden. Bei Sprints liegt es zwar etwas
nuancierter aber bei Ausdauer Leistung trifft es zu.
Es war mir aber erstmal zu schade um meine Schuhe, weil das hiess das Ich bohren, schneiden und schleifen musste mit keine Garantie auf Erfolg.
Also habe Ich damals davon abgesehen.

Es kam wieder zurück in meine Interesse als Ich wenig trainiert und mit neue Schuhe im Sauerland meine Achillessehne irritiert habe und danach viel zu lange weiter damit gefahren bin. Als Ich wieder nach Hause kam, war die Sehne geschwollen und konnte sie quietschen hören. Das Problem hat sich sehr lange hin geschleppt und habe Ich versucht zu bestreiten mit zeitweise Ruhe, so wenig möglich radeln und sogar ein e-Motor (die wir sowieso testen wollten im Mango). Nichts hat mir dauerhaft genutzt.

Erst als Ich schon befürchtet habe das sei das Ende für mein Velomobil fahren, kam mir die mittige Schuhplatten Position wieder im Sinne. Ich habe 3 cm weiter mittig als maximal möglich bei meine Schimano Schuhe (zwei-Loch) zwei rund 5mm Löcher gebohrt, etwas geschliffen innerhalb die Sohle damit die Mutter da Platz fanden und unter die Sohle einiges weggeschnitten und geschliffen damit meine Speedplay Frog Schuhplatten da flach aufliegen konnten. Anschliessend musste Ich auch die Pedale näher ran machen, etwa so viel wie Ich die Platten versetzt hatte.

Von da an ging es schnell besser mit meiner Achillessehne. Die Belastung auf Achilles und Waden war viel kleiner geworden. Es hat zwar noch ziemlich lange gedauert aber irgendwann habe Ich festgestellt das Ich meine Achillessehne überhaupt nicht mehr spürte. Leistung und Ausdauer sind besser wie je zuvor.
Mit diese Umstellung hat sich noch einiges geändert, zum Glück letztendlich in Positive Sinne. Meine Füsse kamen natürlich jetzt höher. Daran habe Ich mich schnell gewöhnt. Beim Mango war noch gerade genug Platz unter dem Top und nachdem Ich umgestiegen bin auf kurzere Kurbeln (erst 150, später 130mm) passte Ich auch wieder im Quest. Da wurde es sogar möglich die Fusslöcher flach mit den Unterboden zu schliessen. Auch das war übrigens ein riesen Schritt: von gelegentlich schleifende Hacken auf dem Asfalt (bei Bremsschwellen) bis nicht mal aus den Body heraus kommende Hacken.

Es war also eine richtige Erfolgsgeschichte und natürlich habe Ich jedes Mal das Ich hörte von ein Liegeradler mit Achilles Probleme sie darauf aufmerksam gemacht. Zwei Freunde habe Ich überzeugt die auch auf Dauer zufrieden waren. Es wurde für mich an der Zeit das hier in ein Thema fest zu legen und mit euch zu teilen.
 
Servus Harry,

danke für Deine ausführliche Beschreibung.
Für einige, gerade mit Beschwerden, mag das eine Lösung sein die Cleats extrem weit hinten zu montieren, trotzdem glaube ich, daß die Einstellung der Cleats eine sehr individuelle Sache ist. Ich habe immer schon ziemlich kräftige Waden gehabt. Außerdem habe ich, seit ich Liegerad fahre, und damit mit Klicksystem, angefangen an den Pedalen zu ziehen. Sowohl beim treten als auch beim ziehen bewege ich das Fußgelenk. Die Cleats habe ich maximal weit vorne montiert. Da meine Waden und Achillissehne in den letzten 15 Jahren daran gewöhnt sind habe ich auch keine Beschwerden.

Gruß
Felix

PS: Ich fahre bevorzugt mit 140er Kurbeln, habe aber auch noch einige Liegen mit 170er Kurbeln.
 
Ich habe immer schon ziemlich kräftige Waden gehabt.

Jeder Körper ist wieder anders. Ich habe nicht besonders kräftige Waden und hatte oft auch eher Krampf da als in den Oberbeinen. Im Nachhinein ist das auch der Grund das Ich schon früh daran interessiert war. Es kam mir komisch vor das ich anscheinend meine Oberbeine nicht voll ausnutzen konnte weil meine Waden mich einschränkten.
 
Hallo,

ich hatte jetzt auch 3 Wochen eine Reizung durch das extreme Pedalenziehen am Berg mit Gepäck. Bei mir war es aber die sehne auf dem Spann. Im Prinzip müsste eine Verschiebung Richtung Mitte auch hier Abhilfe schaffen, oder?
 
Wenn die Pedalplatten recht mittig auf der Sohle sitzen, hat man ja eher kaum noch Bewegung im Sprunggelenk, oder?
...und wenn das Sprunggelenk und damit die Achillessehne nicht mehr oder nur mehr minimal in Bewegung sind, kann es dort ebenfalls schneller zu Entzündungen kommen - Gelenke und Sehne sind dafür gemacht, um bewegt zu werden, so zumindest meine Erfahrungen, was ich auch bei hohen Trittfrequenzen merke, wenn dadurch eben auch weniger Walkbewegung im Sprunggelenk ist, hat das durchaus auch Nachteile für Sehnen, Gelenke.
 
Wenn die Pedalplatten recht mittig auf der Sohle sitzen, hat man ja eher kaum noch Bewegung im Sprunggelenk, oder?

Doch, mann kann der Fuss frei bewegen. Es ist hier nicht die Rede von eine feste verkrampfte Haltung. Nur Kraft ausüben muss mann nicht mehr.
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Hallo,

ich hatte jetzt auch 3 Wochen eine Reizung durch das extreme Pedalenziehen am Berg mit Gepäck. Bei mir war es aber die sehne auf dem Spann. Im Prinzip müsste eine Verschiebung Richtung Mitte auch hier Abhilfe schaffen, oder?

Tja, weiss nicht. Würde denke Ich erst mal nicht so extrem am Pedal ziehen und sehen was dann passiert.
 
Ich jedes Mal das Ich hörte von ein Liegeradler mit Achilles Probleme sie darauf aufmerksam gemacht.

Mir haben das mehrere erzählt, unter anderem auch Du, @H@rry

Seit ich die cleats Richtung Fußmitte verschoben habe, hat sich das mit der Achillessehne verbessert. Als @HubertE , @andy und ich auf der Fahrt zur diesjährigen SPEZI ein paar Körner auf den Ofen aufgelegt und etwas mehr Tempo gemacht hatten, hatte ich dann prompt wieder ein leichtes Knarzen gemerkt, das war über das Wochenende wieder weg und kam auf der Fahrt heim über den Schwarzwald auch nicht wieder. Bei mir ist es also wohl eine Kombination aus Pedalposition und Überlastung. Wenn ich nicht auf Teufel komm raus hetze sondern es langsam angehen lasse, dann scheint es gut zu laufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin zusammen,

Ich habe meine cleats von Anfang an so weit wie serienmäßig möglich in Richtung Fußmitte platziert. Auch ohne spezielle Fahrradschuhe und bei normalen Pedalen stehe ich mit den Füßen so auf den Pedalen dass ich mit dem Mittelfußbereich in die Pedale trete. Mehr als Hinterkante Fußballen ist nicht. Ich mache das so, seit ich radfahren kann - wohl instinktiv, denn diese Position bedeutet weniger Kippeln in den Fußgelenken und somit direktere und effizientere Krafteinleitung in den Antriebsstrang. Beschwerden? No.

Als Vergleich kann ich die Nutzung von Korbpedalen heranziehen. Der nach vorne geschlossene Korb lässt es nicht zu, meine Füße weit genug mittig auf die Pedale zu stellen. Ich kann damit zwar auch fahren, aber alles andere als lang denn das ist mir auf Dauer zu unbequem.

MfG
 
Mann muss bedenken das die Schuhgrösse hier auch eine Rolle spielt. Ich habe Grösse 48 und wenn Ich mich nicht sehr irre dann sind die Löcher für die Schuhplatten relativ weiter vorne wie bei kleinere Grössen. Deshalb denke Ich das dies ein grösseres Thema ist für Grossfüssige.
 
Ok, ab Größe 48 fängt langsam die Kategorie "Kindersarg" an. :barefoot: Oder war das Größe 50?:whistle: Und tiefliegende Kurbel + sehr große Schuhe = Fersenkollision mit der Fahrbahn. Das ist selbst bei meinem Trike ein Problem, wenn ich normale Schuhe trage und mal nen Zentimeter weiter hinten auf dem Pedal stehe. Normale Schuhe trage ich meist 44, Sportschuhe 44,5-45, meine Radschuhe sind 46.

Ob das Verhältnis, wo die Aufnahmen für die Cleats sitzen, bei extrem großen Schuhen anders ist als beispielsweise bei einer Größe 40 das weiß ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass Hersteller aus Kostengründen die gleiche Hartschale für 2 Größen verwenden und das Drumherum entsprechend größer oder kleiner ausfällt. Das würde dann schlimmstenfalls eine Änderung in der Längsverstellbarkeit von 5 Millimetern ausmachen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass mit einer Hartschale 5 und mehr Schuhgrößen abgedeckt werden. Da würde ich als Kunde Amok laufen...


MfG
 
Ob das Verhältnis, wo die Aufnahmen für die Cleats sitzen, bei extrem großen Schuhen anders ist als beispielsweise bei einer Größe 40 das weiß ich nicht.

Ich weiss es auch nicht genau, aber wenn Ich mir mehrere Radschuhgrössen anschaue, dann sieht es für mich aus als hat mann einfach alle Dimensionen aufgeblasen je grösser die Schuhe. So kommen die Schuhplatten egal welcher Schuhgrösse unter dieselbe Knöchelchen im Fuss. Das klinkt logisch um zu machen, aber ist es das auch!
Bei gleichbleibender Kraft auf die Pedale heisst das, das das Drehmoment und damit auch die zu leistende Haltekraft vom Waden und damit auch die Belastung von Achillessehne proportional zur Schuhgrösse zunehmen. Die Kraft auf die Pedale ist aber nicht mal gleich. Grosse Fahrer (mit normalerweise auch grosse Füsse) sind ja durchschnittlich kräftiger wie kleinere, was das Risiko auf Überlastung deutlich grösser macht.

Natürlich haben grossere Fahrer durchschnittlich wiederum auch grössere Muskeln aber wie sieht es aus mit den Sehnen? Auf jeden Fall passen Muskeln sich viel schneller an wie Sehnen und wie mir klar geworden ist, dauert es sehr lange bis ein geschädigter Sehne wieder ok ist.
 
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Grosse Fahrer (mit normalerweise auch grosse Füsse) sind ja durchschnittlich kräftiger wie kleinere, was das Risiko auf Überlastung deutlich grösser macht

Das glaube ich eher nicht. Der Hebelarm ist sicher größer, das stimmt, aber das ist er auch bei jeder anderen Tätigkeit (Abrollen des Fußes, Springen etc), so dass die Achillessehne dieser typischen Belastung angepasst dimensioniert sein dürften.
 
Ich bin etwa 7 Jahre mit den Cleats im Mittelfuß gefahren. Damals hatte ich wegen Beschwerden an der Achillessehne die Cleats so weit hinten montiert. Vergangenen Winter bin ich aber wieder auf die normale Cleatposition zurück, weil der Cleat im Mittelfuß zu Problemen im Sprunggelenk geführt hat. Leistungsmäßig kann ich von der Ausdauer her keinen Unterschied feststellen, im Sprint verschlechtert sich die Leistung im Mittelfuß doch ein ganzes Stück. Daher würde ich im Nachhinein von der Position der Cleats im Mittelfuß abraten, vor allem wegen des Sprunggelenks, was dann höher belastet wird.
PS: die Probleme an der Achillessehen habe ich dann mit eccentric training nach Knobloch sehr schnell in den Griff bekommen.
 
Superinteressantes Thema. Da wir radeln und nicht laufen, brauchen wir die Federwirkung des an der Achillessehne aufgehängten Fusses eigentlich nicht. Es sei denn man sprintet, da braucht man die Extrapower (Ich sehe hier Parallelen zum Wiegetritt, wo man auch weitere Muskeln einbringt und dabei Ausdauer für Spitzenleistung opfert).

Wenn man das zuende denkt, müsste man die Cleats eigentlich unter der Drehachse des Sprunggelenks montieren, da würde man die Waden dann gar nicht mehr belasten. Müsste man mal ausprobieren. Wobei man das dann ggf. auch mit kürzeren Kurbeln kombinieren müsste, weil Längenvariabilität im Gesamtbein verloren geht.

Weitere Anschlussfrage wäre, wie von @Schlafradler angemerkt: Was sagt das Sprunggelenk langfristig dazu?

Hmmm. Okay jetzt wirds komisch, aber:
Das Optimum wäre vielleicht eine Art Carbonhalbstiefel, der zwischen Zehenballen eine Sprungelenk eine definierte Federwirkung bereitstellt. Das würde Sprunggelenk und Achillessehne schonen. Vergleiche die Diskussionen um Oscar Pistorius, der ja auch nicht mit seinen Wadenmuskeln federt sondern mit Carbon. Gut, man hat wohl gemessen, dass ihm das keinen Vorteil bringt. Aber, der Mann war ja auch Sprinter (s.o. bzgl. dem Fahrradsprint/Wiegetritt - Waden federn nicht nur, sie stellen auch Vortrieb bereit). Vielleicht hätten sog. Bladerunner einen Vorteil auf der Langstrecke, wo der Extrakick aus der Wade nicht nötig ist und man lieber möglichst wenig Energie verbrauchen will? (Wenn man jetzt die Nachteile ausser Acht lässt, die man hat durch die nicht optimale Kraftübertragung zwischen Mensch und Prothese - aka Druckstellen)
 
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Ich nehme den Post von @H@rry mal als Anlass, mein längst überfälliges Update zu den Erfahrungen mit der zum Mittelfuß hin verlegten Position der Cleats zu bringen. Zunächst meine damaligen Erfahrungen kurz nach dem Umstieg auf die neue Cleat-Position: Zu finden ab Post #83 im Thread "Cleat-Position, der 2008 gestartet wurde, meine Posts sind von 2011.

Wie in den Posts beschrieben, waren meine ersten Erfahrungen sehr positiv und decken sich mit denen von @H@arry. Als besonders wohltuend empfand ich auch vor allem, dass das Phänomen der brennenden Fußsohlen nicht mehr auftrat, unter dem ich schon zu Upright-Zeiten gelitten hatte. Nach ca. 90 km fingen meine Fußsohlen an zu brennen mit einem deutlichen Taubheitsgefühl, was sich aber nach einiger Zeit wieder gibt. Ausschütteln und einbeiniges Fahren bringen deutliche Erleichterung.

Im Laufe der Zeit merkte ich aber, wie sich allmählich meine Leistungen am Berg und der Antritt aus dem Stand oder bei kurzen Sprints verschlechterten. Ich hatte subjektiv das Gefühl, keine Leistung mehr aufs Pedal zu bringen, da steckte einfach keine Power mehr dahinter. Zunächst hatte ich alle möglichen Dinge in Verdacht, angefangen beim Alter, doch irgendwann kam mir der Verdacht, die zurückgesetzte Schuhplattenposition könnte damit zusammenhängen. Ein kurzer Test bestätigte dies. Nach einer kurzen Zeit der Umgewöhnung konnte ich wieder deutlich mehr Kraft aufs Pedal bringen, vor allem bergauf und im Antritt.

Da sich die neue/alte Position bewährte, blieb ich jetzt wieder ein oder zwei Jahre dabei, bis ich eines Tages unter leichten Kniebeschwerden zu leiden begann, und zwar an einer Stelle, die belastet wird, wenn man auf den Zehenspitzen geht. Diesmal hatte ich sofort die Plattenposition in Verdacht und setzte die Cleats wieder zurück. Die Kniebeschwerden waren fast schlagartig verschwunden, dennoch kehrte ich sobald als möglich wieder zur üblichen Positionierung der Platten zurück und daran hat sich bis heute nichts geändert, von einigen kleinen Experimenten zwischendurch mal abgesehen.

Verantwortlich dafür sind vor allem drei Gründe. Zum einen widerstrebt es mir, neue Radschuhe zu diesem Zweck umzurüsten, da die Sohle durch zusätzliche Löcher geschwächt und insgesamt instabiler wird.
Zum zweiten kann ich die Frontverkleidung an Dino und Anthrotech näher in Richtung Körper bringen, da die Fußspitzen in der vorderen Position den Rand der Verkleidung nicht so schnell berühren.
Vor allem aber bin ich inzwischen zu der Überzeugung gelangt, dass ich gerade auf dem Liegerad, bei dem praktisch eh nur die Beinmuskeln zum Einsatz kommen, so viele als möglich von ihnen zum Einsatz bringen will, vor allem auch die Waden. Ich schrieb zwar damals, dass auch in der Mittelfuß-Position ein leichtes "Ankling"(Bewegung aus dem Sprunggelenk wie beim Fußabstreifen) möglich ist, nur ist der wirksame Hebel in der vorderen Position spürbar größer, was sich gerade beim Anheben der Fußspitzen mit nachfolgendem Drücken nach vorne und dem Ziehen nach hinten positiv bemerkbar macht.

Ganz grundsätzlich gesprochen scheint die Mittelfuß-Position vor allem geeignet zu sein, wenn der Tritt eher langsam und gleichmäßig ist, die Belastung eher hoch, die Strecke flach und es nicht so oft zum Anfahren und Beschleunigen kommt.
Sind dagegen häufige Trittwechsel und Anfahren angesagt, wie auch hügelige Strecken, scheint mir die übliche Plattenposition im Vorteil zu sein, hängt aber natürlich auch von den individuellen Voraussetzungen ab.

Ich selbst werde auch weiterhin mit der Position der Platten herumexperimentieren, da Abwechslung niemals schaden kann, wenn es darum geht, Überlastung zu vermeiden und die Muskulatur auf möglichst unterschiedliche Arten zu fordern. Deshalb kann ich allen nur raten, es selbst auszuprobieren, dabei aber bitte nicht vergessen, dass positive Anfangserfahrungen sich auf längere Sicht durchaus auch ändern können.
 
Seit 3 Jahren fahre ich mit Q371 täglich 32km zur Arbeit und zurück. Eigentlich funktioniert das problemlos, nur in der kalten Jahreszeit wurden die Schmerzen in den Fußballen, genau an der Position der Cleats immer schlimmer. Jetzt geht es gar nicht mehr, ich kann derzeit kaum noch laufen.

Nachdem @eisenherz mir erzählt hat, dass mache mit verschobenen Cleats fahren, bin ich auf dieses Thema gestoßen. Ich erhoffe mir sehr viel von einer solchen Veränderung, zumal ich im Sprunggelenk eigentlich keine Bewegung sehen kann. Da ich 191cm groß bin und derzeit 47,5 Shimano Schuhe fahre kann ich mir gut vorstellen, das @H@rry s Einstellungen mir weiter helfen könnten.

Da ich schnell eine Veränderung finden muss, habe ich mir gerade einen 140er Kurbelsatz bestellt (so ganz bis zur 130 trau ich mich noch nicht, abgesehen davon, dass ich diese Woche auch keine Möglichkeit mehr hätte meine 175er zu ändern). Harry, hast Du einen Tipp, wie weit ich die Cleats verschieben kann? Mit den 175er Kurbeln passt alles so gerade eben (Fußspitzen vorne oben und Knie), jetzt kürze ich die Pedalen um 35mm, kann ich die Cleats dann auch so weit verschieben, was haltet Ihr für sinnvoll?
 
Mit den 175er Kurbeln passt alles so gerade eben (Fußspitzen vorne oben und Knie), jetzt kürze ich die Pedalen um 35mm, kann ich die Cleats dann auch so weit verschieben,

Von 175 auf 140 geteilt durch 2 ist 17,5mm. Aber dazu kommt das das Tretlager näher kommt. Ich denke du kannst die Fussplatten ohne Problem 25mm weiter mittig machen. Was Ich aber verstehe ist das deine Fussballen schmerzen statt Achilles und/oder Waden. Ist das primaire Problem bei dir dann nicht eher eine zu weiche Sohle von deine Radschuhe?
 
jetzt kürze ich die Pedalen um 35mm, kann ich die Cleats dann auch so weit verschieben, was haltet Ihr für sinnvoll?
Ich würde mich da eher langsam rantasten und nach jeder Veränderung dem Körper etwas Zeit geben, sich daran anzupassen, bevor man die Änderung wieder verwirft. 35 mm sind schon sehr viel, wenn es um eine orthopädische Anpassung geht.

Ich habe Anfang letzten Jahres die Cleat-Position um nur ca. 1,5 cm Richtung Schuhmitte verschoben. Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Vorher recht schnelle Ermüdung in den Beinen, nachher ein deutlich effizienteres Fahren mit weniger Ermüdung. Nur als Beispiel, wie groß die Wirkung einer vergleichsweisen kleinen Änderung sein kann. Der Vorteil kann sich bei extremeren Veränderungen aber auch schnell ins Gegenteil verkehren.

Zwei Variablen (Kurbellänge und Cleat-Position) gleichzeitig zu ändern halte ich für weniger gut. Es wird dann schwierig festzustellen, welches die entscheidende Veränderung war. Oder man macht durch den Nachteil der einen Veränderung den Vorteil der anderen wieder zunichte.

Der Abstand des Tretlagers muss dann übrigens auch neu eingestellt werden. Er muss bei kürzeren Kurbeln um die Differenz zwischen alter und neuer Kurbellänge vergrößert werden. Bei Verschiebung der Cleat-Position Richtung Schuhmitte muss der Tretlagerabstand aber wieder ein Stückchen verkürzt werden. Du siehst, dass du jetzt schon drei voneinander abhängige Variablen berücksichtigen musst. :rolleyes:
 
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