Flevo-Fragen

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Seit ein paar Tagen bin ich stolzer Besitzer eines Flevo Knicklenkers, das seinen Weg auf verschlungenen Pfaden zu mir gefunden hat.

flevo.jpg

Nach insgesamt 2 Stunden Training kann ich inzwischen ganz ordentlich fahren und zuverlässig anfahren. Aber es gibt definitiv noch Verbesserungspotential. Jetzt habe ich eine ganze Reihe Fragen, die mir die Flevo-Experten hier sicher beantworten können:
  • Was für ein Flevo habe ich da eigentlich? Es gibt wohl Flevo Bike, Flevo Racer und noch ein paar andere Modelle. Ich habe keine Ahnung, welches davon meins ist.
  • Beim fahren merke ich, daß ich die Hände zum Lenken nutze. Deshalb kann ich vermutlich auch noch nicht freihändig fahren. Ist das ok, oder sollte ich mich bemühen tatsächlich freihändig zu fahren und die Hände nur am Lenker lassen zum bremsen und schalten.
  • Freihändig fahren will noch nicht so recht klappen. An freihändig anfahren ist momentan noch nicht mal zu denken. Wie übt man das am besten? Gibt es da irgendwelche Tricks? Was muß ich beachten?
  • Ich finde es relativ schwierig, das Rad einfach rollen zu lassen ohne zu treten. Da bricht es mir häufig zur Seite (meist links) aus. Gibts da einen Trick, um das zu verhindern?
  • Welche Flevo-spezifischen Verschleißteile stecken da drin und woher bekommt man die, nachdem Flevo die Knicklenker ja nicht mehr produziert?
 
Hallo Yeti,
schön dass es bei dir mit dem Flevo so schnell klappt. Du hast ein Flevo Bike erstanden. Mach dir keine Gedanken wegen dem Freihändigfahren. Das kommt von ganz alleine, braucht aber ein viele Übungskilometer. Benütze ruhig den Lenker. Ich konnte nach ca. 500 km freihändig Kurven fahren, gerade ging nach ca. 200 km. An das bergab laufen lassen musste ich mich auch erst gewöhnen. Anfangs fand ich es leichter im großen Gang mitzutreten.
Flevos gibt es übrigens noch neu und werden in Köln vertrieben (http://www.velocologne.com/). Dort bekommt man auch die Spezialteile.
LG,
Michael
 
Glückwunsch zum FlevoBike und willkommen im Club, Yeti!

Wenn Du das Rad mit den Händen lenken kannst, tu es einfach. Bei mir führt das eher zu Problemen. Die Hände habe ich (außer zum Schalten, Bremsen, Klingeln) höchstens zur Lenkungsdämpfung am Lenker, z.B. beim Anfahren (v.a. bergauf) oder bei fragwürdigem Fahrbahnzustand.

Freihändig rollen ist noch entspannter als treten. :) Das kommt, nur Geduld. Deine Erfolge nach nur 2h klingen als wirst Du auch das schnell meistern. Bis ich mich auf der Straße bei überholenden LKWs halbwegs sicher gefühlt habe, hat mit dem Flevo Monate gedauert.

Ich persönlich würde mein FlevoBike mur sehr ungern ohne Klickpedale fahren wollen.
 
Danke für die Antworten. Die Botschaft ist also üben, üben, üben. Klickpedale traue ich mir zumindest momentan definitiv nicht zu, da ich doch immer wieder mal sehr spontan einen Fuß zum Abstützen auf den Boden setzen muß um nicht umzukippen. Aber vielleicht legt sich das ja noch. Daß man eigentlich nach 2 Stunden noch nicht Flevo fahren kann, habe ich auch schon gehört. Aber vermutlich hilft es mir, daß ich seit Jahrzehnten Liegerad und Einrad fahre.
Mein Nahziel ist, spätestens Ende September mit dem Flevo in die Arbeit zu fahren (14km) ohne, daß andere Verkehrsteilnehmer Notbremsungen machen müssen und so, daß Laptop und Handy unbeschadet ankommen. Ich denke, das sollte erreichbar sein. Bisher mache ich diesen Weg immer abwechselnd mit Einrad, anderem Einrad, Liegerad und Trike. Das Problem ist, daß die Arbeitswoche 5 Tage hat und es schwer ist, das gerecht auf 4 Fahrzeuge aufzuteilen. In Zukunft wird das mit dem Flevo dann deutlich einfacher ...

Viele Grüße,
Wolfgang
 
Mein Nahziel ist, spätestens Ende September mit dem Flevo in die Arbeit zu fahren
Das geht sich aus.

Für Dich wird dann das Flevo wahrscheinlich ähnlich wie bei mir eingestuft:
Macht Spaß wie Einradfahren, schafft aber die Geschwindigkeit eines Liegerads...
Viel Spaß beim Üben,
Harald
 
Aber vermutlich hilft es mir, daß ich seit Jahrzehnten Liegerad und Einrad fahre.

OK, das erklärt Einiges!
Ich konnte nach 1 Tag erst maximal 100m fahren.
Freihändig nach 3-4 Monaten.
Ich denke mal bei dir wird das schneller gehen.

das Flevo hat mich auch nach 2Monaten abundzu wie ein bockendes Pferd abgeworfen.
 
Nabenschaltung machts möglich.
Schlumpf oder ein Eigenbau?
Mich hat die Schaltung nie so brennend interessiert, weil dann im Fall eines Sturzes das Auslaufen sehr knapp wird...
Radumfang ist bei mir etwas über 2 m. (559*40 oder so...)

OK, das erklärt Einiges!
Diese Erfahrungen sind bei mir gleich, ich seh's aber nicht als soooo hilfreich an.
Lernen musst Du jedes Ding neu und die Erfahrung von anderen Gleichgewichtsthemen hilft nur seeeehr bedingt...

Gruß, Harald
 
Schlumpf oder ein Eigenbau?
Mich hat die Schaltung nie so brennend interessiert, weil dann im Fall eines Sturzes das Auslaufen sehr knapp wird...
Radumfang ist bei mir etwas über 2 m. (559*40 oder so...)

Schlumpf. Mehrere verschiedene Radumpfänge. Das größte ist 36" (60-787). Die beiden Einräder, mit den ich regelmäßig Strecke fahre sind 29" und eben das genannte 36er. Beide geschlumpft.
Ich liebe die Schlumpfnaben. Dadurch wird es möglich mit Fahrradfahrern mitzuhalten. Bei Familienausflügen oder Touren in größerer Gruppe (ich auf dem Einrad, alle anderen auf dem Fahrrad) war ich zumindest noch nie der limitierende Faktor. Weder bezüglich Tempo noch Distanz.
Und ja, bei Stürzen ab 25km/h hilft es, wenn man mal Judo gemacht hat und gelernt hat, zu fallen und abzurollen.

Viele Grüße,
Wolfgang
 
und gelernt hat, zu fallen und abzurollen.

Ja, das hilft definitiv auch, wenn der Abstieg vertikal erfolgt...

Meine höchste eigene Giraffe hat 2,5 m. Gefahren bin ich auch deutlich höhere, aber von denen musste ich nie unfreiwillig absteigen. Aber führen wir den Faden lieber nicht zu weit von Flevo weg...

Gruß, Harald
 
Ja, das hilft definitiv auch, wenn der Abstieg vertikal erfolgt...

Meine höchste eigene Giraffe hat 2,5 m. Gefahren bin ich auch deutlich höhere, aber von denen musste ich nie unfreiwillig absteigen. Aber führen wir den Faden lieber nicht zu weit von Flevo weg...

Meine große Giraffe ist 3m. Size matters. Und ja, es gab mal Zeiten als ich da frei aufsteigen konnte. Mangels Training und aufgrund des Alters bekomme ich das allerdings leider nicht mehr hin.
Meine höchste gefahrene Giraffe waren 6m. Und den höchsten unfreiwilligen Abgang von einer Giraffe hatte ich aus 4m Höhe (Schnürsenkel hatte sich zwischen Kette und Kettenblatt verklemmt, so daß ich plötzlich an die Kurbel gefesselt war).

Kennen wir uns eigentlich? Wenn du ab und zu auf einschlägigen Events (z.B. Unicon, EUC, Elsbet, RTB, ...) bist oder warst, müßten wir uns eigentlich kennen. Aus der Grazer Ecke kenne ich zwar einige Einradfahrer. Ein Harald ist da allerdings nicht dabei.

Viele Grüße,
Wolfgang
 
Kennen wir uns eigentlich? Wenn du ab und zu auf einschlägigen Events (
Ja schon, aber das ist eine Weile her...
https://de.wikipedia.org/wiki/European_Juggling_Convention
In Maastricht und Oldenburg war ich dabei, später dann mal auch auf einen kurzen Besuch in Ptuj.
In Oldenburg hatten wir im Dachgerüst der Tennishalle eine Geländerseil zur Sicherung aufgebaut, um die 7 m Giraffe etwas sicherer zu fahren. Einer hatte auf dem Ding auch 3 Keulen jongliert (ich glaube das war Jean-Michel Paré von den Flying Dutchmen), ich bin's nur mit Sicherung gefahren. Gebaut hatte die Giraffe ein Däne, dessen Name ich leider nicht mehr weiß. Fotos des Teils gibt's noch, es war eine coole Konstruktion. Mehr bei Interesse gerne per PN oder mail/Tel...
Gruß, Harald
 
So, habe die Einraddiskussion mit Harald per PM weitergeführt. Jetzt mal wieder zurück von der vertikalen zur horizontalen Sitzposition. Ich saß allerdings gestern nicht mehr auf dem Flevo. Von meiner Seite gibt es also nichts Neues zu berichten.
 
Ich hab vor Ewigkeiten mal die Flying Dutchmen in Wiesbaden gesehen. Wenn ich mich richtig erinnere ist Jean-Michel Paré auf der Giraffe die Kurbel oder was anderes Essenzielles gebrochen. Der Abgang war zum Glück gerade noch glimpflich verlaufen, aber definitv kein Teil der eingeplanten Show. Nach dem Schrecken gings dann aber gleich weiter auf die noch größere Giraffe.

Um wieder zurück zum eigentlich Thema zu kommen, wie viel gefährlicher ist es eigentlich mit einem Flevo zu fahren? Ich find ein Rad, das dazu neigt umzukippen, wenn man es nicht aktiv daran hindert, erstmal nicht so attraktiv, zumindest wenn es um Fortbewegung geht.

Was jetzt nicht heißen soll, dass Flevos (wie Einräder) keine Existenzberechtigung haben, aber ich hab z.B. noch kein Einrad im Straßenverkehr gesehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um wieder zurück zum eigentlich Thema zu kommen, wie viel gefährlicher ist es eigentlich mit einem Flevo zu fahren? Ich find ein Rad, das dazu neigt umzukippen, wenn man es nicht aktiv daran hindert, erstmal nicht so attraktiv, zumindest wenn es um Fortbewegung geht.

Ich denke, wenn mans kann, ist es genauso gefährlich oder ungefährlich wie jedes andere Fahr-|Liege-|Drei-|Einrad. Auch bei allen anderen Rädern mußt du aktiv etwas tun, damit es dich nicht abwirft (abgesehen vom Trike vielleicht). Im Gegensatz zu Autofahrern werden Fahrradfahrer nicht erst nach einigen Sekunden, sondern sofort damit konfrontiert wenn sie während der Fahrt einschlafen.

Was jetzt nicht heißen soll, dass Flevos (wie Einräder) keine Existenzberechtigung haben, aber ich hab z.B. noch kein Einrad im Straßenverkehr gesehen.

Ich fahre jedes Jahr ca. 5000km mit dem Einrad im Straßenverkehr. Aber die Einraddichte auf deutschen Straßen ist sicherlich geringer als z.B. die Autodichte.
 
Ich denke, wenn mans kann, ist es genauso gefährlich oder ungefährlich wie jedes andere Fahr-|Liege-|Drei-|Einrad.
Ich denke, wenn mans kann, ist es ungefährlicher als jedes Rad mit dem Lenker vor dem Körper.; jedenfalls bei der Annahme das ein Sturz oder Zusammenstoß passiert.

Bisher hatte ich keinen starken Seitenwind auf dem Flevo erlebt, gehe da aber davon aus das dann die Unfallgefahr etwas größer ist als bei anderen Liegen.

Gruß Heiko
 
Ich denke, wenn mans kann, ist es genauso gefährlich oder ungefährlich wie jedes andere Fahr-|Liege-|Drei-|Einrad. Auch bei allen anderen Rädern mußt du aktiv etwas tun, damit es dich nicht abwirft (abgesehen vom Trike vielleicht). Im Gegensatz zu Autofahrern werden Fahrradfahrer nicht erst nach einigen Sekunden, sondern sofort damit konfrontiert wenn sie während der Fahrt einschlafen.

Jedes der genannten Dinger hat auch ein paar spezielle Eigenschaften und die muss man halt in seiner Fahrweise berücksichtigen. Dann ist keines der Fahrzeuge per se gefährlicher...

Klassischer Vergleich Liegerad gegenüber UP im Stadtverkehr:
Der Lieger muss bei allen unübersichtlichen Ecken langsamer fahren, da er erst später um die Ecke sieht.
Also auch bei Kreuzungen mehr Schwung verlieren.
Wenn man dies tut, ist er aber nicht gefährlicher als das Up mit der besseren Sicht.

Gruß, Harald
 
Melde dich, wenn du das geschafft hast. Würde mir das Teil gerne mal näher anschauen.

Bist du der, der ich denke, der du bist?

Ich saß gerade wieder eine Stunde auf dem Flevo. Und es gibt ein paar Fortschritte:
- Das Fahren fühlt sich schon viel entspannter an und ich setze die Hände deutlich weniger ein. Ganz ohne geht es aber immer noch nicht.
- Anfahren klappt jetzt eigentlich immer.
- Ich kann in der Kurve anfahren.
- Ich kann relativ sicher Kurven fahren. Mein minimaler Wendekreis liegt derzeit bei ca. 5m Durchmesser.
- Ich habe es mehrfach fast geschafft, freihändig anzufahren. "Fast" heißt, das Anfahren selbst klappte, aber dann mußte ich nach ein bis zwei Metern doch die Hände an den Lenker nehmen. Freihändig Anfahren bringt halt erst mal nichts wenn man nicht freihändig fahren kann.
- Rollen lassen ist jetzt auch ok.

Mein Plan ist, jetzt am Wochenende den Arbeitsweg mal auszutesten. Wochenende deswegen, weil dann praktisch kein Verkehr ist und ich keine Technik (Laptop, Handy) mitschleppen muß.
 
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Vermutlich schon.
Wir sind schon zusammen Einrad gefahren und haben den gleichen Arbeitgeber. Um es noch eindeutiger zu machen: Mein Vorname fängt nicht mit H an.
 
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