Ausrichtung der Spurstangen

der 90°-Winkel ist das Optimum
Hier noch ne kleine Anmerkung: genau hingesehen muss der 90° Winkel nicht zwischen Spurstange und Lenkgeber sondern zwischen Spurstange und der Verbindungslinie Lenkgeberachse -> Spurstangengelenk sein. Fallen die beiden Gelenke nicht in einem Punkt zusammen liegen die Spurstangen bei Erfüllung der 90° Bedingung dann in Geradeausstellung natürlich auch nicht auf einer Geraden - in der von Daniel verlinkten Zeichnung wäre der eingezeichnete Winkel dann kleiner 90°. Der Achsschenkel (genauer: die Verbindungslinie Virtueller Drehpunkt -> äußeres Spurstangengelenk) muss dann zum Ausgleich entsprechen um die Winkeldifferenz zu 90° nach außen verdreht sein um die Ackermannbedingung weiter zu erfüllen. (Natürlich nicht durch wirkliches verdrehen des vorhandenen Achsschenkels, sondern durch Versetzen des Spurstangengelenks nach außen)

Will man da ein bischen Progression drinhaben, dann kann man den Winkel zwischen Spurstange und Verbindungslinie Lenkgeberachse -> Spurstangengelenk natürlich auch kleiner 90° machen (das ist das, was man mit Überkreuzen der Spurstangen erreichen würde). Ginge aber auch, indem man z.B. einen längeren Lenkgeber verwendet, bzw. dessen Achse in Fahrtrichtung nach hinten versetzt. (Der Winkel am äußeren Ende der Spurstange müsste dann natürlich analog zu vorher kompensiert werden). Die Ackermannbedingung ist dann natürlich auch bei korrekter Winkelkompensation nicht mehr exakt erfüllbar, weil sich die Wege der beiden Spurstangenhälften systematisch unterscheiden (kurvenäußeres Rad ein bischen progressiv, kurveninneres Rad ein bischen degressiv).
 
Du hast doch ausgeführt das beide Spurstangen ihre 90 Grad Position an unterschiedlichen Stellen erreichen, da sie eben nicht in einem Punkt am Lenkgeber befestigt sind. Wenn ich jetzt die Spurstangen kreuze und dabei deren Anlenkpunkte noch weiter von einander entferne wird dieser Effekt doch verstärkt. Das müsste dann doch dazu führen dass das kurveninnere Rad zu wenig eingelenkt wird, also der Ackermann nicht mehr stimmt.

Wir sind hier in einem reichlich akademischen Bereich unterwegs ;-)
1. kannst Du die beiden [inneren] Spurstangengelenke ja auf einen Punkt konzentrieren: Du legst sie übereinander.
2. Du willst permanent die 90°-Bedingung erfüllt haben? Nimm ein Lenkgetriebe mit Zahnstange, das arbeitet liniear (wobei sich der äußere Spurstangenkopf ja nach wie vor auf einer Kreisbahn bewegt ... also hier schleicht sich auch wieder ein Mini-Fehler ein ;-)
3. die Ackermann-Bedingung ist eine *Faustregel*! Man sollte sie kennen und berücksichtigen. Sie sklavisch einzuhalten macht aber nicht glücklich.
Ist Dir der Fehler noch nicht aufgefallen, der sich beim Einlenken durch die Spreizung einschleicht? Und der ist unabhängig vom Sturz (nicht damit das gleich als nächstes Argument kommt ...)

BTT:
Ich empfehle z.B. die verlängerten Lenkhebel *hinter* dem Hinterrad sich kreuzen zu lassen.
Warum?
Bei scharf gefahrener Kurve schiebt die Fuhre [in der Regel] über das kurvenäußere Rad (Untersteuern). Bei sklavisch eingehaltener Ackermannbedingung radiert das kurveninnere Rad fröhlich mit :-( Liegt der Lenkhebel-Kreuzungspunkt jedoch etwas hinter dem Hinterrad, vermittelt Dir das sauberer laufende kurveninnere Rad ein besseres Fahrgefühl.

... es gibt aber auch Konstruktionen, wo der Kreuzungspunkt bewußt weiter nach vorne gelegt wird, das kurveninnere Rad also stärker einschlägt ....

Kurz: Ja, bei drehender Anlekung der Spurstange (statt Zahnstangenlenkgetriebe) stimmt der Ackermann recht schnell nicht mehr. Das mußt Du ertragen ;-)

Und ich frag mich halt nach wie vor: Wieso wissen das die Leute vom Räderwerk nicht ? Soll heißen: Die bauen Ihre Lenkung doch nicht ohne Grund so.

Ich kenne die Anlenkung nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass da Humbug abgeliefert wurde.
Kannst Du Fotos oder Zeichnungen / Skizzen liefern? Wäre bestimmt spannend.
Andererseits mußte erst mal Hansi (gewissermaßen Endverbraucher) die Lenkung im Evo K analysieren, um zum Ergebnis zu kommen, dass sie fehlkonstruiert ist. Auf seine Arbeit hin wurde dann nachgebessert.
Billigkopien von Kettcars aus Fernost kommen auch ohne Lenktrapez daher, mit dem Effekt, dass der Reifenverschleiß immens ist. Dabei hätte man die Bremshebelbleche nur etwas weiter innen bohren müssen. Das hätte man wissen müssen. Es wurde nicht verstanden; der Kunde weiß es auch nicht besser ... die Dinger verkaufen sich. Und die Reifen dazu auch prächtig. "Steiles Konzept" aus Sicht der Geschäftsführung ... ;-)

Im Übrigen gilt:
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie.

Amen
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mußt Du ertragen ;-)

Danke für deine Ausführungen. Ich bin gar nicht so pedantisch. Ich möchte das nur gerne verstehen und einordnen welche Effkte relevant sind und welche nicht. Wenn ich alle Fehler vermeide die ich vermeiden kann, bleiben bestimmt noch genug übrig;)

Ich kenne die Anlenkung nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass da Humbug abgeliefert wurde.
Ich mir auch nicht, aber es scheint da ja auch verschiedene Ansätze und Vorlieben zu geben. Ansonsten kann man das in der Bildersuche ganz gut finden.
 
Andererseits mußte erst mal Hansi (gewissermaßen Endverbraucher) die Lenkung im Evo K analysieren, um zum Ergebnis zu kommen, dass sie fehlkonstruiert ist. Auf seine Arbeit hin wurde dann nachgebessert.
Mit zweifelhaftem Ergebnis:
ich habe die geänderten Achsschenkelplatten von Fa. Beyss inzwischen auch eingebaut und über mehrere hundert Kilometer getestet. Das Fahrverhalten hat sich merklich geändert, ist aber schwer zu beschreiben. Bei höheren Geschwindigkeiten regiert die Lenkung irgendwie träger. Bei einer kleinen Lenkkorrektur fährt man Schlangenlinien und braucht noch mehr Straße als früher. Man eiert auf der Straße rum, wie ein Anfänger. Wenn ich absichtlich einseitig bremse ist das Fahrverhalten kritischer als früher. Da ich zudem die alten Spurstangen wieder einbauen musste und damit Probleme eingebaut habe, die ich bereits gelöst hatte (Querstange von linker zu rechter Platte ( Querlenker?), stößt an Brücke an, Fahrzeug kann nicht richtig einfedern), werde ich die alte Lösung wieder einbauen, damit bin ich besser zurecht gekommen.
 
Du machst Witze, oder?!? Die hatte ich gerade gestern bemüht: ohne jeden Erfolg. Die findet noch nicht mal einen einzigen Treffer, wenn ich "Quest" eingebe. Danach habe ich es dann aufgegeben und wieder per google & metager gesucht
 
Mit zweifelhaftem Ergebnis:
Dieses Thema ist doch längst abschließend bearbeitet.... (Suchfunktion....):

- Wer selbst rennfahrtaugliche Fingerchen und Nerven hat, läßt die original Fenn-Panzerlenkung im Evo-K drin

- Wer es etwas gutmütiger mag, baut nur die Längslenker um wie beim KS und teilt die Spurstange

- Wer "Quest im Evo" fahren möchte, wählt Tillerlenkung werksseitig durch Beyss
 
LOL, nicht bei google natürlich! Hier im Forum! Unter Mediensuche hatte ich "Quest" und "Lenkgestänge" oder so eingegeben. Ohne Erfolg. Nach meinem Beitrag eben habe ich es gleich noch mal probiert und bei nur "Quest" wird sogar was gefunden.
Sollte jemand eine Zeichnung für mich haben, die Querlenker und Spurstangen im Lenktunnel des Quest illustrieren .... bitte gerne an mich! TIA :)
Grüße

Urs
 
Dieses Thema ist doch längst abschließend bearbeitet.... (Suchfunktion....):

- Wer selbst rennfahrtaugliche Fingerchen und Nerven hat, läßt die original Fenn-Panzerlenkung im Evo-K drin

- Wer es etwas gutmütiger mag, baut nur die Längslenker um wie beim KS und teilt die Spurstange

- Wer "Quest im Evo" fahren möchte, wählt Tillerlenkung werksseitig durch Beyss
Ohh das stimmt ja gar nicht.
Die Schnellen Vmler fahren damit immer noch schneller. Da ist nix fehl. Warum Fennfahrwerk? Hab ich das allein so gemacht. Dooxi als Beispiel wurde damit Weltmeister, die meisten fahren noch mit dem alten Fahrwerk rum.
Das von Hansi ist nicht korrekt. Das sagen alle die sich damit aus kennen die mit denen ich geredet oder gehört habe.
Das Thema ist nicht durch. Auch Andreas Beyss schwankte mit Hansi Geometrie erheblich zur Fahrt der Spezi. Wir mussten heftig warten so bald es Bergab ging.
Entscheidend sind beim Fahrwerk die ersten 1-2 Grad
 
Hi Daniel,
na dann das passt doch genau:
- Du und Dooxie und Bernhard mit Lenkung Typ Nr. 1
- Maxdruck, ArnoldM und andere mit umgebautem Längslenker (okay, das ist nicht exakt wie unter Typ Nr. 2 beschrieben)
- Mein Evo-KS (und künftige) mit Quest/Milan-/DF-ähnlicher Lenkgeometrie, Typ 3, fanden auch alle Probefahrer sehr gutmütig
 
Also , der Herr Max Druck hat die alten Amlenkplatten.
Den Radlenkhalbdurchmesser kann man auch verändern in dem man die Spur verbreitert, auch das ist bei Maxdruck der Fall.
Also merke keine Pauschalaussagen.
 
Soweit ich es auf Fotos sehen konnte völlige Übereinstimmung mit Dir, deshalb habe ich ja auch nichts über die Lenkplatten alt/neu geschrieben.

Den größeren Lenkrollradius kann man ja nur aus der Nähe vernünftig erkennen und er hat ja den Nachteil (für den Geradeauslauf) eines damit einhergehenden größeren Sturzes. Wie es sich allerdings auf einer mehr oder weniger steilen Rennbahn verhält, dazu fehlt mir die Erfahrung.

Wer sich nicht sicher ist, sollte lieber zur KS-/DF-Tillerlenkung greifen.
 
OK, ich lerne, dass das keineswegs eine "Fehlkonstruktion" war, sondern doch [r]eine Geschmackssache, wie man sein Fahrwerk / Lenkung ausgelegt haben möchte ....

Andererseits mußte erst mal Hansi (gewissermaßen Endverbraucher) die Lenkung im Evo K analysieren, um zum Ergebnis zu kommen, dass sie fehlkonstruiert ist. Auf seine Arbeit hin wurde dann nachgebessert.
Dieses Thema ist doch längst abschließend bearbeitet.... (Suchfunktion....):

- Wer selbst rennfahrtaugliche Fingerchen und Nerven hat, läßt die original Fenn-Panzerlenkung im Evo-K drin

- Wer es etwas gutmütiger mag, baut nur die Längslenker um wie beim KS und teilt die Spurstange

- Wer "Quest im Evo" fahren möchte, wählt Tillerlenkung werksseitig durch Beyss
Ohh das stimmt ja gar nicht.
[...]
Das Thema ist nicht durch. Auch Andreas Beyss schwankte mit Hansi Geometrie erheblich zur Fahrt der Spezi. Wir mussten heftig warten so bald es Bergab ging.
Entscheidend sind beim Fahrwerk die ersten 1-2 Grad

Also sorry @DanielDüsentrieb et alt.
Als Quest-Kauf-Interessent hatte ich seinerzeit als das hier heißt diskutiert wurde (Frühjahr diesen Jahres?) ein paar Beiträge dazu gelesen. Da ich mich in Quest-Themen und nicht in Evo-K-Themen eingelesen habe, habe ich den Forgang nicht weiter verfolgt. Das was ich aber als Zeichnungen und Skizzen gesehen habe, hatte mich überzeugt. Ascheinend war es aber gar nicht *so* allgemeingültig wie es mir erschien.

Damit schließt sich der Kreis aber wunderbar: Es gibt in solchen Fragen eben kein "richtig" und auch kein "falsch".*
Also @berry , mach was draus! ;-)

Grüße in die Runde!

Urs

* So kann ich das nicht stehen lassen: Wenn einer das Thema komplett ignoriert und das Lenktrapez als Rechteck ausführt (wie beim oben erwähnten Billig-Kettcar), dann kann man das wohl als falsch bezeichnen ....
 
Und meine Gripsgymnastik, warum das wohl so ist, hat inzwischen auch Früchte getragen: Wenn ich ein Lenktrapez bauen will, das die Ackermannbedingung erfüllt, komme ich kaum drumherum, die Lenkhebel vom Achsschenkel weg nach hinten zeigen zu lassen. Und an diese greifen ja die Spurstangen an. Das ist bei MacPherson nicht anders.

Jetzt habe ich aber in Erinnerung, auch schon gezogene Lösungen gesehen zu haben. Wie ging das dann? Grrr.... heute Abend noch mal recherchieren, so ich die Zeit finde ....

denkbar einfach: Die Achsschenkel so weit nach innen - also zur Fahrzeugmitte hin - verlängern, dass nach vorne raus der Platz reicht ohne mit dem Rad zu kollidieren. Entsprechend massiver muss der Achsschenkel ausfallen und das erhöht die ungefederten Massen. Ende des Selbstgesprächs ;-)
 
Zurück
Oben Unten