Hamburg-Berlin 10.10.15

N'abend,
bin heute auch wieder in 2 Etappen Berlin-Holzminden-Köln heil zurück. Heute früh erreichte mich noch die Kurznachricht, das zu Hause die Waschmaschine kaputt und das Haus kalt sein, naja wärmer als die -1°C an der Weser wird's schon sein ;-).

Da ich schon mehr als ein paar Tage mit einer Erkältung rumgemacht habe, habe ich gerne Peters Angebot angenommen, mich nach Hamburg mitzunehmen. Er am Fretag in kurzer Hose und Hemd und ich Lang/lang und trotzdem den ganzen Tag am frieren. Er hat dann freundlicherweise alle Decken in seinem Wohnmobil und Anhänger zusammengesucht, so dass ich warm pennen konnte.
Die Chance, mit den 3 GroßenJungs starten zu können, wollte ich mir doch nicht nehmen lassen.

Entgegen meinem sonstigen Naturell hatte ich zwar beim Frühstück nicht so Recht Appetit - aber mit den andren Spätstartern stellte sich so langsam HHB Feeling ein, Andrea strahlte wie immer und wie immer hatten einige am Start wieder was vergessen, ihre Startzeit - oder Nummer oder ...
Und ich hab mich schon fast geärgert, entgegen meinem letztjährigen Vorsatz, es Mal mit Haube zu versuchen, sie doch wieder zu Hause gelassen zu haben. Bin halt die letzte Zeit nicht so zum Testfahren gekommen und waren andere Dinge noch zu machen.

Und dann gings plötzlich los im Quartett, Daniel meist vorweg und ich hintendran. Beim Überholen von Autos auf der Elbuferstr hab ich mich meist etwas mehr aufhalten lassen. Aber als es dann auch Mal in aufwärts ging, konnte ich immer wieder aufschließen. Eine weitere Steigung habe ich dann genutzt den Schlauch von meiner Trinkblase zu suchen, die ich ausnahmsweise zu meiner Flasche mitgenommen hatte und mit Zuckerwasser gefüllt hatte. Die Halterung war aber abgerissen und beim Hervorzerren des Schlauchs hab ich mir die Blase aufgeschnitten. In Berlin hab ich dann festgestellt, dass meine 2. Garnitur und lange Hose nass waren ;-)
Aber hat mächtig Spaß gemacht mit den 3en so zw. 50 und 60 durch Morgenlandschaft zu düsen. Einmal ist Ymte angetreten - leider nach ein paar hundert m an einer Abbiegung vorbeigekachelt.
Mein Garmin zeigte leider irgendein Standarddatensatz ohne Wattzahlen an - später gemerkt, dass ich nur in einem anderen Profil gestartet hatte. Ja und den Pulsmesser, den ich Extra eingepackt hatte, fuhr ich mit dem Werkzeug spazieren. Naja, also fahren wie immer nach Gefühl und heute nach Gehör - sprich Pfeifen der Bronchien.

Nach der ersten halben Stunde dachte ich, vielleicht bis Dömitz mitzufahren - aber dann bei einem mit 6% ausgewiesenem Gefälle vor Dannenberg hatte mich ein Pferdeanhänger ausgebremst und ich durfte mir ab km 65 ca. mein Tempo fortan selbst aussuchen ;-)
Kurz drauf tauchte wieder Matzes Flashlight auf - dachte ich und wollte schon nach dem Werkzeug kramen. War aber Petra. In Dömitz hab' ich die Kontrolle diesmal richtigrum angefahren und da noch Butterbrot aus HH dabei nicht ausgestiegen. @Guzzi meinte, die anderen wären grad weg, was mich jetzt aber nicht so gejuckt hat.
Um Dömitz dann schön auf dem Radweg mit wassergebundener Decke ohne Kopfsteinpflaster rum und später. Ebenso vor Lenzen habe ich die Komfortvariante bei Breetz nach Süden und dann durch Lenzen. Hinter Lenzen, als ich Richtung Kärstedt/B5 die Normalroute kreutzte hab' noch geschaut, ob wer kommt, habe René aber nicht wahrgenommen (sieht man wirklich nicht die Liegeradler)

Jo - und dann 100 km B5 oder so. Das ging aber deutlich lockerer als letztes Mal, wo ich stellenweise beißen musste. Vielleicht habe ich heuer rechtzeitig in die Stulle oder einen Riegel gebissen.
Die Baustellenampel in Kyritz war grad rot - also Pause, Deckel auf und nach der kleinen Colaflasche gekramt, die ich vorne noch ins Staufach geworfen hatte. Endlich Nauen und dann durch den Wald vor Falkensee, eine Umleitung wg. Baustelle und temporärer Einbahnstraße in Gegenrichtung wollte ich nicht so wahrhaben und hab's versucht. Nachdem ich mich 5 mal zwischen die Baken gestellt hab um den Gegenverkehr nicht zu behindern, bin ich über den maroden Bürgersteig gepoltert. Ansonsten gings halbwegs gut, 500 m vorm Ziel noch 2 Busse, die sich nicht über die Vorfahrt einigen konnten;-)

5:49h, ist gut & locker gelaufen, bin nicht an die Grenze gegangen und mir war auch nicht mehr so fröstelig wie Tags zuvor. Keine Panne - auch die Erlkönigs sehen gut aus. Da waren die durchgesifften Ersatzklamotten auch fast egal. Durchgewaschen und in den steifen Ostwind gehängt, waren sie am Abend wieder trocken.
Draußen war'S dann arg frisch und drinnen auch was lauter - aber war noch ein schöner Abend.
Vielen vielen Dank an das ganze OrgaTeam um Burkhard. Neben PBP ein Highlight für mich in diesem Jahr.

Leistungsdaten.jpg

Nach dem frühen Frühstück ging's am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein und noch mehr Ostwind wieder westwärts, bei mir bis Holzminden, 360 km teilweise auf Spuren von HBK.
3 abgerissene Brücken mussten umfahren werden - tröstlich, dass es das Brückenproblem nicht nur in Köln gibt. Dafür wieder leckere Birnen an den Obstalleen nördlich des Harzes - braucht noch nicht Mal aussteigen ;-)
Holzminden nach 9,5h im Hellen erreicht, kurz bevor hier die Eiszeit einsetzte, den Milan in der leeren Hotelfahrradtiefgarage geparkt und eine schöne heiße Dusche genommen.

Heute bei -1°C los und zum Aufwärmen auf der anderen Weserseite in die Hügel, teilweise geile sanfte Abfahrten - kaum Verkehr und später als der Hunger kam auch wieder reichlich Fallobst. Um Soest gibt's auch ne ganze Menge Obstbaumalleen.
151012_hinter Höxter.jpg

In der Nähe der Ruhr wirds wieder hügelig, Hagen, die Volme rauf nach Schalksmühle und dann bis rauf nach Halver. Ab hier kann man den Kölner Dom fast riechen - und nach knapp 260km/8h wieder zuHaus (wo die Waschmaschine wieder läuft, heiß Wasser wg. dem schönen Sonnentag reichlich vorhanden ist und den Ofen ordentlich angefeuert es auch wieder warm ist).
Die Leistungsdaten der 2 Rückreisetage liegen beim 170 W (Mittelwert mit Null), bei über alle 3 Tage 0,5l Flüssigkeit/100km während der Fahrt. Das Defizit ließ sich abends immer kompensieren.
Außer einem leichten Sonnenbrand im Gesicht und leichten Blaufärbungen an Schulterblättern und Steiß ist alles heil. Bin den Carbonsitz jetzt Mal ohne meine Abpolsterungen gefahren - was auch funzte. Kopfsteinpflasterpassagen in ein paar Dörfern x-rode nördl. des Harz maträtieren einen da im Zeitraffer.

So, morgen wieder ins Bürro, das die letzten Tage soo weit weg war - bis denne, Hajo
 
Servus Rene,

wieso bist Du denn nicht mit dem Milan SL gefahren?
Wenn ich so eine Kiste hätte, wäre es für mich keine Frage womit ich so eine Strecke gefahren wäre.

Grüße

Chris

Ps: Top Leistung, welchen Schnitt hattest Du?
 
Wieso - war dem denn nicht so? :whistle::D
Die Statistik ist da doch ziemlich gnadenlos:
ACSH schrieb:
Ergebnisse Hamburg-Berlin 2014

29. Heidjer 08:53 RR Günther Brockmann [334] (07:37/16:30)
ACSH schrieb:
Ergebnisse Hamburg-Berlin 2015

40. flußnahe Heidjer 10:03 LR Günther Brockmann [337] (07:32/17:35)

geschockt.gif


War aber, wie gesagt, nicht mein Tag.
 
Die Statistik ist da doch ziemlich gnadenlos:




War aber, wie gesagt, nicht mein Tag.
Nö..das kannst du nicht vergleichen. 2014 war deutlich weniger Gegenwind und deutlich höherer Temperaturen. ...und du bist nicht Allein gefahren. Wenn man alle Faktoren zusammenzählt kann man sogar als sicher annehmen das du mit dem LR eigentlich schneller bist.
 
Nö..das kannst du nicht vergleichen. 2014 war deutlich weniger Gegenwind und deutlich höherer Temperaturen. ...und du bist nicht Allein gefahren. Wenn man alle Faktoren zusammenzählt kann man sogar als sicher annehmen das du mit dem LR eigentlich schneller bist.

Vor allem das Alleinfahren macht langsam!
Ich finde mit dem RR geht Windschattenfahren viel einfacher.
Man setzt sich dahinter und saugt sich einfach fest und tut nix mehr.
Beim Lieger ist man dahinter wohl nicht mehr komplett drin und muss noch ziemlich viel arbeiten.
 
wieso bist Du denn nicht mit dem Milan SL gefahren?
Weil ein Knie irgendwo zwischen Kaputt und NichtOK ist.
Mit dem SL hätte ich wieder zurückfahren müssen und mal eben aufgeben und in die Bahn ist auch nicht.
Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass ich mich irgendwo bei km150 bis km200 in den Zug setzen muss.
 
@jostein : Mit Erkältung rumgeplagt und bei den Temperaturen noch 223W über 6h..?
Sieht man sich im kommenden Jahr auf der Dekra? :p
 
Der Mittelwert der Fahrzeiten der insgesamt 19 Velomobile (07:51) lag niedriger als die schnellste RR-Zeit (Team Connected in 08:25).
Mittelwert LR 11:43, Mittelwert RR 10:53.
Dafür wäre ich bislang nur einmal (2008 war ich richtig fit) freiwillig mit dem LR am Sonntag wieder zurückgefahren. Mit dem VM (2011) hat das sogar richtig Spaß gemacht.
 
Nächstes Jahr gewinnt übrigens Hajo.
Wenn seine Werte stimmen, was aber in etwa mit meiner Einschätzung passen sollte ist er der Stärkste Langstreckenathlet. Hosen gibt's leider für sein neues XlSpezial nicht :D
Dass Hajo dann gewinnt, glaube ich auch. Schließlich ist er mit Erkältung gefahren und bewußt unter seinem Limit geblieben.
Dafür dass er ohne Kopfhaube und ohne schnelle Reifen gefahren ist, hat Hajo recht wenig Leistung gebraucht. Mit schnellen Reifen und Haube hätte er hier im SL auch mit Erkältung gewonnen.
Respekt vor den Leistungen, die Ihr da gebracht habt. Das sind ja schon fast PKW-Schnitte auf der STrecke...
Gruss Jens
 
Dass Hajo dann gewinnt, glaube ich auch. Schließlich ist er mit Erkältung gefahren und bewußt unter seinem Limit geblieben.
Dafür dass er ohne Kopfhaube und ohne schnelle Reifen gefahren ist, hat Hajo recht wenig Leistung gebraucht. Mit schnellen Reifen und Haube hätte er hier im SL auch mit Erkältung gewonnen.
Jetzt ist aber gut ;-)
- vorne hatte ich Contis schnelle Reifen mit Schwalbe SV6A Schläuchen, hinten safe mit Normal GP und dickem Schlauch
- war erkältet aber nicht krank, hat vielleicht für eine bessere Energie Einteilung gesorgt
- nach der faulen Anreise und der Pause zuvor war ich gut ausgeruht.
- für mit Haube fahren muss ich mich auch anpassen und ein Mindestmaß an WohlfühlKlima finden. Sonst fahre ich zwar effizienter aber auch mit weniger Leistung. Da fehlte mir die Zeit.
- bin nicht mehr der Jüngste (Jg 1964) und will den alten Motor auch nicht überdrehen. Mein Puls wird im Schnitt wohl kaum über 130 gekommen sein.
- Vergleiche von Leistungsdaten unterschiedlicher Geräte weisen immer Toleranzen auf. Hier klingen die ersten Indizien plausibel...
Schaun wir mal was 2016 kommt, bin gespannt - Hajo

Noch so'n Kommentar und ich glaub bald dran, nicht mehr trainieren zu brauchen ;-))
 
Zuletzt bearbeitet:
hatte ich Hajo auch schon gefragt, aber er mag ja nicht mit Kopfhaube fahren. Dann wirds schwierig.. Gruss Jens
Moin Jens,
es wird mal Zeit das du @jostein für die 24h bei der Dekra überredest und ihm ein SSL, RSL oder was ihr das zusammengeklebt habt , unter den Hintern setzst...

Es könnte übrigens sein das demnächst 1 oder 2 RRler aus HH bei dir auftauchen und sich mal so ein Velomobil angucken wollen.
Im Zug auf dem Rückweg war einer davon ziemlich angefixt.
 
Beim Lieger ist man dahinter wohl nicht mehr komplett drin und muss noch ziemlich viel arbeiten
Seufz..ja leider.
Ich habe wirklich die ganze Zeit Versucht mal bei einer Gruppe etwas zu saugen, aber trotzdem die auch nicht mehr als 3-4 km/h schneller waren konnte ich es einfach nicht durchhalten. Wäre die Ersparnis 20% oder mehr (Alain hat mal etwas von 60% bei Rennrädern gesagt) hätte ich es bestimmt geschaft.
 
kann man sogar als sicher annehmen
Spekulationen ;). Ich hätte lieber Zahlen sprechen lassen.
Wenn ich so eine Kiste hätte, wäre es für mich keine Frage womit ich so eine Strecke gefahren wäre.
Ich würde mich trotzdem für den Einspurer (RR oder LR) entscheiden. VM und B5 sind, so wie ich das mitbekomme, ja nahezu verheiratet (klar geht das auch anderes, aber nicht wenn man "gewinnen" will). Die B5 bin ich 2013 mal gefahren, das war für mich unendlich öde - die flußnahe Strecke empfinde ich als wesentlich schöner, da komm ich aber nur mit nem Einspurer durch.
Dafür wäre ich bislang nur einmal (2008 war ich richtig fit) freiwillig mit dem LR am Sonntag wieder zurückgefahren.
Und auch die Rückfahrt mit dem Regionalexpress gehört für mich mit zum Ritual: Im Wassersportheim verabreden oder sich auf dem Bahnhof Spandau zu "Schönes Wochenend"-Reisegruppen zusammenfinden, gemeinsam mit der Bahn zurück nach Bergedorf fahren und dabei noch ein bisschen quatschen und den vergangenen Tag Revue passieren lassen. Würde ich nur sehr ungern drauf verzichten.
 
Ich finde mit dem RR geht Windschattenfahren viel einfacher.
Man setzt sich dahinter und saugt sich einfach fest und tut nix mehr.
Der ist natürlich auch gut ;).
Die Sub-9 letztes Jahr sind ehrlicherweise in erster Linie @Shrek geschuldet. Aber insbesondere in den Hügeln vor Hitzacker musste ich mir fast die Lunge aus dem Leib keuchen um dranzubleiben. Trotzdem war ich nicht so kaputt wie dieses Jahr. Ich analysire zwar noch, wieso; aber ich komm nicht drauf. Verpflegungsfehler hatte ich nämlich letztes Jahr auch schon. Wenn auch aus anderem Grund.
Aber nächstes Jahr mach ich alles besser ;).
 
Hi Jens
Eine Erkältung macht bei mir bei Ausdauer nicht langsamer.
Hajo hatte insgesamt bessere Reifen wie ich.
Je langsamer ein Fahrzeug he höher ist die Durchschnittsleistung. Ich bin mehr gerollt als andere wegen bessere Aero dynamik.
Mit einem Sl gewinnt Hajo nicht wenn ich auch topp Reifen ausziehe. Werde ich nächstes Jahr machen.
Der Sl ist schlicht weg langsamer Jens. Vermutlich hat Matthias 2watt mit Null mehr getreten als ich. Er hat aber Reifen gefahren Die in etwa 13watt weniger Leistung benötigten. 9 Minuten habe ich raus gefahren auf 130km.
Logisch nur das meiner Schneller sein kann.

Es freut mich aber das Du das nie zugeben wirst, so spornt mich es an weiter zu machen. Rekorde werden weiter fallen durch kleine leistungsschwache Frauen. :D

Danke für den Kampf um das schnellste Fahrzeug.

Was sagst Du eigentlich dazu das zwei aktuelle Weltrekordhalter mit Ihrem Fahrzeug bei 6h und 12h langsamer bei einer Alltagsstrecke als ein Entwickler ( mit Nulldiplom) seinem Fahrzeug der nur Sprinter ist sich geschlagen geben mussten?
Ich sie schon , für nächstes Jahr muss ich dann doch mal trainieren
 
Leute
ich kann überhaupt nicht verstehen,dass man mit Erkältung auch nur 5 km Rad fährt!
Es ist wohl hinreichend bekannt ,was das fürs Herz bedeutet....
Dafür gibts von mir kein "gefällt".

michel
 
Moin
ihr liebenden Velomobielfahrer

die Aussage von Michel muß ich hier so bestätigen.
Hatte vor 37 Jahren eine kleine Erkältung ohne Fieber, so wie ich glaubte, habe dieses ignoriert, weiter trainiert, dann ist genau das passiert was hätte nicht passieren sollen.
Habe eine schwere Herzmuskelentzündung bekommen, bin damals nur knapp dem Mann mit der Sense entkommen.
Noch heute habe ich Schmerzen, die von diesem Ereigniss mir geblieben. (starke Vernarbung am Herzmuskel)

Also Vorsicht, oft geht das nicht gut!

Gruß
Ludwig der ostfriese

Alles wird Gut
 
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