Erstes Liegerad... - Kaufhilfe

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nobyna

Salü & Grüsse aus der Schweiz!

bin neu hier im Forum und (hoffentlich bald) neu auf nem Liegerad.
Testgefahren bin 2 Stück schon (ein HP Streetmachine und eine Lighting) - und fühlte mich gleich wohl und ziemlich sicher. Jetzt will ich eines anschaffen - primär für den Arbeitswegs; und wäre dankbar für Tipps, Hinweise, Kaufentscheidungskriterien...

Eckdaten & Einsatzgebiet:
Arbeitsweg, 2x 16 km pro Tag, ca. 130 Höhenmeter sanfte Steigung auf den ersten 5 km, anschliessend fast flach. Untergrund ist Asphalt, Betonplatten (mit einigen knackigen Bodenwellen) und kurze Passagen Kopfstein und Kiesweg. Das Rad sollte schnell sein, aber auch bequem und Bodenunebenheiten nicht direkt an mich weitergeben...
Zuladung wäre nur eine kleine Taschen mit ner Jacke oder lunch-Paket. Bin 180 cm gross und bringe ca. 80 kg auf die Waage.
Gedacht ist das Liegerad zunächst nur für den Arbeitsweg - ob sich mehr ergibt, wird sich zeigen.

Was gefällt mir rein optisch und von den Berichten im Internet?:
- HP Speedmachine
- Flux SMax
- Nazca Fuego oder Gaucho
- M5 26/26

und jetzt?
Probefahren wäre natürlich gut, aber hier sind die Händler eher rar gesät - und daher würde ich gerne eine Vorauswahl treffen und wäre in diesem Zusammenhang dankbar für Tipps.

Sind grosse Räder hinten und vorn (26er oder 28er) für Laufruhe und Geschwindigkeit von Vorteil?
Genügt eine Feder hinten oder ist Feder vorn auch zu empfehlen?
Unterlenker fühlte sich gut an - bei höheren Geschwindigkeiten auch geeignet?

danke für Tipps und Erfahrungsberichte.
 
Salü und Willkommen im Forum,
Schweiz und flach...das war mir neu ;)
Große Räder rollen besser über Hindernisse, deshalb geht der Trend im MTB auch auf die alten 28", was als das neue 29" vermarktet wird.
Wenn Du mittig zwischen den Laufrädern sitzt, und die Reifen breit sind, ist meines Erachtens Federung nicht notwendig. Mit meinem Dalli Shark komme ich gut ohne aus.
Untenlenker bedeutet mehr Luftwiderstand, weil die Arme seitlich neben dem Körper nach unten hängen und wird beim Schieben gerne verflucht...
Gruß, Karsten
 
Ich bin sehr zufrieden mit meinem Challenge Wizard.
Hinten 26 Zoll mit Federung...vorn 20 Zoll ohne.
Lenkung : Oberlenker
Ist nicht langsam , selbst mit den Marathon mit (aber) 5,5 bar...urgemütlich (Gefahr Sekundenschlaf... :ROFLMAO: )...
Kleineres Hinterrad ---denke ich --- ist unkommod. Federung vorne brauchts nicht.
Unterrlenker (kenn ich von meinem Anthrotech..und dort ist er gut) käme mir beim Lieger wohl instabiler vor...ist aber mehr Gefühlssache...

Sanfte Steigung geht...harsche Steigung wird bald zum Gleichgewichts-Waterloo...außer Du hast Oberschenkel wie Godzilla und tritts einfach weiter (obschon Du schon lange nicht mehr kannst).
Challenge baut (denk ich noch)...nicht mehr den Wizard..aber dort umschauen ...lohnt wohl .
 
Sali

Ebenfalls willkommen!

Eine Händlerliste findest Du hier:

http://futurebike.ch/images/2_FB_Haendlerliste.pdf

Der Future Bike CH bietet noch einige Vorteile welche ein Forum nicht bietet, z.B. regelmässige Treffen / Austausche in Bern oder Zürich, erfahrene Mitglieder die dich beraten und vielleicht auch gerade Probefahrtmöglichkeiten anbieten können und im Oktober eine Ausstellung in Luzern mit Probefahrparcours (Nähere Details sollten die nächsten Tage folgen).

Besser wirds nur an der Spezi, dafür ist aber auch warten bis Ende April angesagt.

Gut wäre Du würdest etwas mehr Details mitteilen wie z.B.

Wie war dein Eindruck von Streetmachine / P38, gibt es schon Präferenzen?

Die Streetmachine ist eher Möbelwagen / Komfortkutsche, das P38 ein Klassiker, eher leichter / schneller mit dem Ruf sehr gut am Berg zu sein.

Beides sicher solide Velos.

Wie ist dein Budget? Neu- oder eher gebraucht usw.

Willst Du eher sportlich oder gemütlich unterwegs sein?

Wenn Du etwas genauer angibts wo du Zuhause bist / welche Strecke du fahren willst, dann kann man vielleicht auch etwas organisieren, sei es über Teilnehmer hier im Forum oder via Future Bike CH.

Am Ende musst du aber deine eigenen ErFAHRungen machen, Fahren, Fahren Fahren um rauszufinden was für dich eine passende Lösung ist.

Viel Spass dabei;-)

Gruss, Andi
 
Herzlich willkommen hier im Forum.

Ich hatte 11.000 km eine Speedmachine und bin ein Flux SMax probegefahren - dazu kann ich Dir gerne etwas schreiben.
Die Speedmachine fuhr ich als Alltagsrad, Arbeitsweg, vorne und hinten gefedert. Sie war ein tolles Touren- und Alltagsrad, für Stadtverkehr vielleicht ein wenig tiefer als mir lieb war, aber absolut zuverlässig, zügig zu fahren, wenn auch keine Rakete. Tolle Qualität, und gerade bei Bordsteinkanten an Radwegen oder ähnlichem habe ich die Vorderradfederung genossen.
Die ersten drei Jahre fuhr ich sie mit Untenlenker, das war sehr bequem, dann habe ich auf einen UDK = Um-die-Knie-Lenker/Obenlenker umgestellt. Das machte sie etwas unruhiger, aber deutlich sportiver.
Der einzige Nachteil, den ich finden konnte, war das kleine Vorderrad. Auf Asphalt gar kein Problem, auf Schotter oder Böden mit lockerem Grund war das dann ein - wirklich nur kleiner -Nachteil.
Die Reifen spielen da eine große Rolle: Ich hatte Marathon Racer, dann schmälere Continental irgendwas - für den Alltag fand ich die breiteren Racer oder auch Kojaks angenehmer.

Das S-Max habe ich ausprobiert, weil ich groß bin und neugierig war. Das Rad fährt sich wirklich anders: Es läuft ruhig, fährt geradeaus wie auf Schienen, rollt prima, ist aber m.E. etwas behäbiger als eine Speedmachine, hat dafür noch mehr Komfort - alles subjektiv, versteht sich. Ich hatte den Eindruck: Tolles Tourenrad, wenn man, wie ich, 1,90 oder größer ist. Endlich mal ein Rad, das für große Leute passt und toll läuft. Qualität top.

Inzwischen bin ich, weil ich mehr Lust auf Geschwindigkeit hatte, auf ein ungefedertes Bacchetta Corsa mit zwei 28 Zoll Rädern umgestiegen. Das ist etwa 8 kg leichter als die Speedmachine, und ich freue mich auch noch nach Monaten, wie viel flotter ich fahre, ohne besser trainiert zu sein. Da gibt es abgesehen vom Gewicht zig Gründe, z.B. keine Federung, keine Kettenschutzrohre, kein Nabendynamo ... Von Bacchetta gibt es auch ein ungefedertes Tourenrad, das Giro. Das ist für den Alltag sicher gut nutzbar, wenn man auf eine Federung verzichten mag.

Agiler als eine Speedmachine und dabei alltagstauglich ist sicher auch ein vorderradgetriebenes Zox 26 S. Ich hatte zum Spaß ein Jahr lang die tiefere Variante (26 low light) gebraucht günstig gekriegt und danach wieder verkauft, weil mir die Tretlagerüberhöhung zu groß war.
 
Hi,
ich fahre seit ca. 7000 Km ein Flux S 900 OL (davor über 25 Jahre auf verschiedenen Eigenbauten) und habe zur Arbeit ein im Groben ähnliches Streckenprofil, wie du. Das Rad ist für mich das optimale Rad für solche Strecken:

Gewicht: auch in Tourenkonfiguration relativ leicht, meins wiegt voll ausgerüstet (inkl. 2 Abus Bügelschlössern) ca. 19 kg + Fahrer & Gepäck.

Geschwindigkeit: es ist relativ schnell (deutlich schneller als z.B. eine Streetmachine) aber kein Rennrad. Eben ein schnelles Tourenrad. Und du willst schnell sein - denn wer schnell fahren kann, ist auch viel eher bereit zu bremsen -> man kann sich einen defensiven Fahrstil erlauben ohne das Gefühl langsam zu sein -> man fährt souveräner -> das schafft Sicherheit).

Fahreigenschaften: exzellent. Besonders in kritischen Situationen im Herbst auf rutschigem Untergrund ist es spurtreu und leicht abzufangen, wenn mal das Hinterrad weggeht.
Die ausgewogenen Achslastverteilung sorgt dafür, dass beim scharfen Bremsen zwar das Hinterrad blockieren kann, aber das Rad bricht nicht aus und kippt auch nicht nach vorn über. Das gibt bei Notbremsungen das nötige Vertrauen, die Bremsen voll durchzuziehen. Das Flux ankert dann richtig ein...

Sitz: sehr bequem, auch auf langen Strecken. Der Holzsitz hat große Lüftungslöcher und die Sitzauflage ist klasse. Man schwitzt darauf nur wenig (ich schwitze darauf am Rücken weniger als unter meinem Helm).

Sitzhöhe: Man ist mit Autofahrern auf Augenhöhe. Sehr angenehm im Stadtverkehr, man kann durch die meisten PKW durchschauen. Wenn man anhält, steht man sehr sicher.

Ausstattung: die Standardaustattung von Flux ist sehr gut durchdacht und alltagstauglich. Der Rückspiegel ist obligatorisch, beim OL ist er ideal angebracht. Flux verwendet viele Standardteile, was bei Reparaturen sehr vorteilhaft ist. Der Rack-4 Gepäckträger ist sehr vielseitig.

Lenker: ich fahre den UDK (Obenlenker). Der ist intuitiv zu bedienen, man ist recht flott damit unterwegs und kommt in Sachen Bequemlichkeit direkt nach dem Untenlenker. Das Handling beim Schieben ist sehr gut. Einzig: bei sehr engen Kurven muss man sich erst dran gewöhnen das kurveninnere Bein zu strecken (damit der Lenker über's Knie geht). Das hat man aber nach ein paar Wochen unbewusst drauf und man kann ohne Anhalten auch durch Umlaufsperren fahren.
Das Flux ist mit Obenlenker wendiger als mit Untenlenker.

Noch ein paar allgemeine Anmerkungen zu anderen LRs:
- Achte darauf, dass die Achslast vorne nicht zu hoch ist. Das macht ein nervöses Fahrverhalten und einige Räder neigen auch zum Vorn-überkippen bei scharfen Bremsungen. So ein Verhalten ist nicht mehr zeitgemäß!
- Mach ausführliche Probefahrten und mach dabei auch mal richtig scharfe Vollbremsungen.
- Auch wenn großen Rädern leichtere Laufeigenschaften angedichtet werden - das stimmt bei modernen Reifen so nicht mehr. Zwei gleich große Räder haben den Vorteil, daß man nur eine Sorte Schlauch/Mantel kaufen muss.
- Federung: wenn du es nicht ausgesprochen sportlich haben willst, solltest du zumindest eine Hinterradfederung nehmen. Federgabel vorne hängt stark vom Rahmen ab. Gut gebaute Stahlrahmen z.B. können Stöße gut weg federn, Willst du aber richtig bequem dahingleiten, hilft natürlich eine Federgabel vorne.

Marken, die für dich auch noch in Frage kommen könnten: Optima und Performer. Sehr schöne, hervorragend gebaute Räder.
Nazca Gaucho bin ich auch schon mal Probegefahren, war auch sehr gut, ich fand Flux aber besser - hauptsächlich wegen dem Sitz (Naza verwendet geschlossene CfK-Sitze, da schwitzt man deutlich mehr drauf).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auch noch auf AZUB hinschauen. (www.azub.eu)
Selbst hatte ich keines, was die Leute bauen gefällt mir aber recht gut.

Gruß, Harald
 
Hallo
Finger weg von der Streetmachine und alles was Unterlenker hat denn die Räder sind langsam .

Bei 2x16Km würde ich mir keinen lahmen Gaul holen.

Ich würde auch ein hohes Liegerad bevorzugen.

Schaue mal nach BachettaBikes, Nazca Gaucho, Optima Cougar, Traix Phantom Sport u.ä.

Wenn Komfort gewünscht ist dann ist eine gute Heckfederung ein muss. Ich würde auch 2x26 noch besser 2x28 Laufräder nehmen. Sitzwinkel würde ich nicht unter 25 Grad gehen das kostet sonst Übersicht.

Ich würde auch nach einem Zox26 L ausschsau halten.
Achte unbedingt drauf das sämtliche Reifenbreiten passen. Sobald es glatt wird geht ohne Spikereifen nichts und mit Spikereifen so gut wie alles.

Gruß Patrick
 
Genau, so pauschalisieren würde ich das nicht. Auf 16 km Strecke gewinnst Du da keine Stunde Zeit, die Du durch Einsparung mehr zu Hause bist. Fahre mehrere Liegeräder probe, manchen liegen Unten- und anderen Tiller- oder UDK-Lenker mehr.
 
Off Topic
@flylayer hannover
Dann setze dich mal auf eine richtig schnelle Liege mit Oberlenker dann bist du noch VIEL flotter unterwegs. Selbst einer untrainierten Lusche ist es mit einem schnellen Liegerad möglich auf Überlandstrecken wenn sie flach bis leicht hügelig sind einen 30 er Schnitt hinzulegen auf sagen wir 50 Km ...DAS wird man auf einer Streetmachine NICHT schaffen.
Mit einer sportlichen Liege die 30 Kmh zu halten ist ja nun keine große Hürde.

Deswegen rate ich ja von Unterlenker ab wenn ein Threatstarter nach einem schnellen Rad sucht dann sucht er sicher keine Streetmachine...und auch wenn es nur 16km pro Strecke sind macht sich ein schnelleres Rad deutlich bemerkbar weil man entspannter und flotter vorrankommt.

Ich kann nur jedem Einsteiger raten sich in aller Ruhe schlau zu machen am besten Probefahrt und das mehr als nur mal kurz um den Block...
Das Rad das für den einen das Nonplusultra ist kann für den nächsten garnichts sein.

Es tauchen ja gelegentlich hier Threats auf mit folgenden Inhalt grob sarkastisch überspitzt zusammengefasst : ,, Warum bin ich mit meinem bleischweren vollgefederten untengelenkten Liegerad mit Marathon Plus Breitreifen nicht schneller als mit dem Trekkingrad?!?"

Dann kommen die Antworten das deren Liegerad kein Renner ist und die Enttäuschung ist groß zumindest stellt sich bei den TO's meist Ernüchterung ein...viele denken ein Liegerad ist automatisch schnell weil es ein Liegerad ist.
Man kann ein Liegerad schnell und auch langsam hinkriegen.

Wer grob wissen will was mit einem Liegerad geht der kann ja mit dem Rad Rechner Kreuzotter.de rumspielen...da sieht man das was ich beschreibe.

Je aerodynamischer leichter und steifer das Rad ist desto schneller.

Mal als Hausnummer :
Mein Traix Phantom mir Udk Lenker und Heckfederung Sitzwinkel aktuell 30 Grad und 20 Cm Tretlagerüberhöhung ist in der Ebene schneller als ein Rennrad...ich habe Conti Gp montiert und fahre selbstverständlich mit Klickis und Radklamotten .
Das Rad lässt zu das selbst ein untrainierter wie ich längere Zeit deutlich über 30 Kmh auf gerader Strecke fahren kann...auf 16km leicht hügelig keine Ampeln guter Asphalt würde ich mir durchaus einen Schnitt um 32 Kmh zutrauen ohne hinterher halb tot vom Rad zu steigen.
Mir ner reinen Rennliege ginge noch mehr.

Also ich würde mir 5x überlegen ob ich mir ein lahmes Rad holen würde. Ich würde mir auch die Strecke angucken wenn ich der TO wäre und schauen ob Heckfederung wirklich sein muss ansonsten gleich sportliches Rad bzw Rad mit Lookoutdämpfer .

Aber letztendlich muss jeder selbst wissen was ihm gefällt..deswegen Probefahrt Probefahrt und noch mehr Probefahrten...falls das nicht geht mit einer gebrauchten Liege anfangen von der man meint das sie halbwegs zu einem passen könnte.

Gruß Patrick
 
@Lightningrider , volle Zustimmung! Auf dem täglichen Weg zur Arbeit ist ein schnelles Touren-Liegerad sehr sinnvoll, sonst kommt auch schnell Frust auf und dann bringt es nix.

Die letzten zwei LR-Neulinge aus meiner Gegend, mit denen ich gesprochen hatte, haben witzigerweise zur Streemachine als ersten "Versuch" gegriffen. Beide gaben als einen der Gründe für ihre Kaufentscheidung an, daß sie bei anderen (schnelleren LRs) mit der Verse an den Vordereifen kamen und das hat sie so schockiert, dass sie lieber zur STM gegriffen haben.
Ich war erstaunt, dass dieses Detail ausschlaggebend sein kann. Geübte LR-Fahrer drehen ja ganz unbewusst den Fuß weg, machen ihn spitz oder strecken das kurven-innere Bein, so wie UP-Fahrer ganz intuitiv das kruven-äussere Bein strecken (10cm Normabstand Pedal-Vorderrad).
Klar, beim Umstieg kann man über so ein Detail stolpern. Aber das ist sicher ein Resultat mangelnder Beratung.

Einer der o.g. STM-Fahrer ist nach ca. 1 Jahr wieder vom LR aufs UP umgestiegen. Einzige Begründung: das LR ist zu langsam. :(
Hätte er doch nur gleich was für ihn passenderes gekauft!
 
Was Lightningrider sagen will: mit einem Untenlenker liegen die Arme rechts und links aussen am Körper an und damit hat man mehr Angriffsfläche, einen größeren Windwiderstand. Mit einem UDK-Lenker streckt man die Arme, als Gegenbeispiel gerade nach vorne aus, und mit einem Tiller winkelt man sie vor dem Oberkörper an. Beides ist aerodynamisch günstiger als der Untenlenker.

Lightningrider und oDKo haben vollkommen Recht, dass man mit der falschen Wahl des Rades sich den ganzen Spaß wieder zunichte machen kann. Das kann am hohen Gewicht des Eisenschweines liegen, das kann auch am Windwiderstand liegen, natürlich ebenso an den Reifenprofilen, und in jeglicher Kombination davon. Wenn sich alle Nachteile aufaddieren, tut man sich nicht unbedingt einen Gefallen.

Ich will den Untenlenker jedoch dennoch nicht kategorisch ausschliessen. Gerade Anfänger sagen immer wieder, dass sie mit einem Untenlenker besser zurecht kommen oder sich damit sicherer fühlen. Mag sein, aber das muss jeder selber wissen. Wenn es nicht gute Gründe für Untenlenker geben würde, dann gäbe es es sie nicht, gekauft werden sie ja anscheinend. Wenn nicht, gäbe es irgendwann nur noch mehr oder weniger ein Modell, das leicht und schnell ist, mit glatten, schnellen Reifen, damit das Rad leicht und kraftschonend läuft. Dass ein kraftschonendes Rad erstrebenswert ist, klar, da stimme ich auch zu. Ich finde es jedoch nicht gut, dass wir hier im Forum eine Entscheidung für den Erstkäufer treffen, mit der dieser dann leben und glücklich sein soll, sondern finde es besser, die Vor- und Nachteile darzulegen, zu erklären, Erfahrungen zu schildern, eventuell Probefahrten zu ermöglichen, und dem Hilfesuchenden Entscheidungshilfen zu geben, ein für ihn optimales Rad zu finden. Und da heisst es dann nun einmal auch wieder, wie so oft schon: Probefahrten!
 
@oDKo
Genau DAS meine ich...

Zugegeben Liegerad Anfangszeit ist zäh...man muss das Fahren lernen , Radbeherschung etc. dann kommt noch Muskulaturanpassung die dauert auch etliche Wochen bis wenige Monate...deswegen verkaufen viele ihr ,,Neuwertiges Rad" wieder...ganz zu schweigen von einer unbekannten Anzahl von Liegerädern die womöglich in irgendwelchen Kellern versauern weil sie nicht die Erwartungen erfüllen...

@crummel
Ich stimme mit dir vollkommen überein deshalb schrieb ich auch Probefahrten machen je mehr desto besser und möglichst mehr als nur mal um den Block.
Nur bei einer Sache muss ich dir widersprechen , ich z.B. komme mir Unterlenker garnicht klar und mit Tiller nur bedingt und mit Udk konnte ich sofort losradeln Udk hat schon fast UP Feeling.
Auch alle Leute die sich mal auf mein Traix setzten konnten sofort fahren :).

Also Udk Lenker hat vorallem den Vorteil das man als Anfänger das fahren schneller beherrscht.
Von Unterlenker berichten viele das es chilliger zu fahren ist, man hat lässig die Arme neben dem Körper...größter Nachteil ist das es unaerodynamischer ist als Tiller und Udk.

Zum Tiller :
Entweder man liebt ihn oder hasst ihn...damit ist die Eingewöhnungszeit meist länger aber es sei dazu gesagt das es individuell verschieden ist der eine tut sich leichte der nächste tut sich schwerer..

Deswegen @nobyna am besten alles testen und lese dich schlau und spiele etwas mit dem Geschwindigkeitsrechner Kreuzotter.de rum,
da sieht man sehr gut wie langsam ein Liegerad in Unterlenkerhaltung werden kann wenn man mit Tourenreifen fährt ...dann muss man noch Tempo abziehen wenn man mit Alltagskleidung fährt...Gepäck auf Gepäcktaschen...das alles macht zusätzlich langsam und sind Dinge die der Radrechner nicht mit einrechnen kann weil sie individuell verschieden sind.

Was ich damit sagen will : Wenn sich alle kleinen und größeren Bremsanker addieren braucht man sich nicht wundern wenn man nur mit Anstrengung den aufrechten Trekkingradfahrer mit Brezellenker auf Distanz halten kann wenn überhaupt.

Deswegen warne ich eindringlich und rate zu Probefahrten...das Rad das auf dem Papier passt muss es in der Realität nicht tun ..ich spreche aus Erfahrung.

Gruß Patrick
 
Ich glaube jetzt habt ihr @nobyna totgeredet.

Das wichtigste ist Probefahren. So viele verschiedene Fahrzeuge und so lange wie möglich.
Wenn du aus dem Raum Zürich kommst kannst du mein Toxy ZR auch mal Probefahren.

Gruss Michi
 
Das wichtigste ist Probefahren.
Das zweit-wichtigste ist Probefahren
Das dritt-wichtigste ist Probefahren
Das viert-.......
Wenn es nicht gute Gründe für Untenlenker geben würde, dann gäbe es es sie nicht, gekauft werden sie ja anscheinend
Meine Vermutung: weil diese Sitzpisition gleich am Anfang so bequem aussieht und man sich von einem "uner-fahren-em Eindruck" während einer (immer zu kurzen) Probefahrt nicht frei machen kann.

Gruß

Christoph
 
Meine Vermutung: weil diese Sitzpisition gleich am Anfang so bequem aussieht und man sich von einem "uner-fahren-em Eindruck" während einer (immer zu kurzen) Probefahrt nicht frei machen kann.
Falsch vermutet: weil diese Sitzpisition gleich am Anfang so bequem ist und auch nach 10 Jahren Erfahrung mit dem Untenlenker nicht unbequemer geworden ist.
Zugegeben, schieben ist mit UDK einfacher, aber ich will ja fahren, nicht schieben :p

Gruß
Geli
 
Ich will den Untenlenker jedoch dennoch nicht kategorisch ausschliessen. Gerade Anfänger sagen immer wieder, dass sie mit einem Untenlenker besser zurecht kommen oder sich damit sicherer fühlen. Mag sein, aber das muss jeder selber wissen.
Man darf hinsichtlich der miesen Aerodynamik auch nicht alle Untenlenker über einen Kamm scheren. Schaut mal auf die schmalen Untenlenker bei Radius oder Flux. Bei meinem C-500 war der Untenlenker so eingestellt, dass die Hände in Handshake-Haltung sehr eng neben den Oberschenkeln lagen. Die notwendigen Lenkerausschläge sind bei indirekter Anlenkung halt sehr gering.
Wenn ich mir anschaue, was für chopper-artige Geweihe an einer Vielzahl von Oben-/UDK-Rädern so durch den Wind geschoben werden, glaube ich kaum an einen signifikanten Unterschied. Ein UDK ist auch nur dann, wenn die Arme möglichst gerade, in Schulterhöhe und Schulterbreite nach vorn gehen. Dazu braucht man schon recht schmale Lenker (z.B. an meinem Troytec oder auch am Zox mit schmal-gebogenen, schmalen Flux-UDK.)

Für mich sind Untenlenker immer noch das Sinnbild für eine extrem lässige, lockere Sitz-/Reisehaltung mit Panoramablick auf der eh schon bequemen Liege.
Am einfachsten für Anfänger dürften UDK sein; das Lenkverhalten entspricht ja nahezu 1:1 dem eines Aufrechtrades und man hat das "Gefühl", sich an etwas festhalten zu können. Letzteres Gefühl entfällt beim Untenlenker.

Das "Schiebe-Argument" kann ich auch kaum gelten lassen, denn ich persönlich schiebe meine Räder in 90% aller Fälle hinten am Sitz.

-Andreas
 
@bike_slow

Mit den Shoppermässigen Udk Lenker hast du recht , trotzdem denke ich das die trotzdem noch aerodynamischer als so mancher Unterlenker sind.

Mal als Hausnummer :
Ich habe meinen Udk so eingestellt das er so weit es geht in den Vorbau geschoben ist so das ich ihn am deutlich schmaleren Teil anfassen kann , Brems und Schaltvoreichtungen hab ich weiter nach vorne versetzt so das die Arme nur noch knapp an 48/49cm auseinander liegen statt 57cm. 1 Kmh brachte das locker im 30 Kmh Bereich eher sogar mehr es läuft seit dem spürbar leichter bei gleichem Trainingsstand und Kraftaufwand seit dem Lenkertuning nenne ich es mal.

Richtig Schmale Udk sind natürlich besser aber da geht dann wieder etwas alltagstauglichkeit verloren.

Hier mal ein Foto wie ein recht flottes Alltagsrad in Sommerausstattung aussehen kann. Das Rad läuft in der Ebene spürbar flotter wie ein RR. Reifen Conti GP 28 mm. Rücklicht am Sitz befestigt und Doppellampe am Udk und Leuchtstäbe als Speichenreflektoren :
 

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Werte Forumkollegen

wow - das nenn ich mal ne Ansage...: so viel detaillierte und unterschiedliche Hinweise!
Super - DANKE!

Und ja: ich werde Probe-Fahren, wo ich nur kann.

An Spacballs und und 2Fast: ich wohne in 5620 Bremgarten AG - und nehme Probefahr-Angebote gerne entgegen!
Die Strecke, die ich fahre geht von Bremgarten AG nach Lenzburg.
 
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