Trittfrequenz

Mit höheren Trittfrequenzen (bei gleicher Geschwindigkeit) komme ich auch nicht aus der Puste, sondern fangen die Knie an zu schmerzen und ich fühle mich gehetzt.
Wenn Du so zufrieden bist und weiter keinen Ehrgeiz hast, ist es doch egal.
Würdest Du schneller werden wollen, müsstest Du schon so lange am System Mensch-Rad rumtunen, bis Du problemlos schneller kurbeln könntest.
 
Das ist relativ, bzw, bezieht sich nur auf eine konkrete Person zu einem konkreten Trainingszustand und lässt sich jederzeit ändern.
Das ist zwar in der Tat relativ, lässt sich aber leider nicht jederzeit ändern. Es kann zwar (fast) jeder schneller werden, aber niemand kann seine 1000 Meter Bestzeit auch im Marathon laufen. Dann wären die 2 Std. schon geknackt.

Würdest Du schneller werden wollen, müsstest Du schon so lange am System Mensch-Rad rumtunen, bis Du problemlos schneller kurbeln könntest.

Ist ja nicht so, dass ich es nie auch mal eilig hab und etwas schneller sein muss, aber dann schalt ich hinten lieber auf ein kleineres Ritzel, als schneller zu treten. Ich denke für Spitzengeschwindigkeiten würde das wohl nicht ausreichen, aber darüber reden/schreiben wir hier wohl auch nicht, oder?

Gruß
Geli
 
@Langhals : Du vergleichst hier gern Äpfel mit Birnen.
Klar ist man auf 1000m schneller als auf 10000m.
Bei einem 1h Kriterium bist du aber bei 60U/min an der Leistungsgrenze langsamer als bei 90U/min...

Gruß,
Patrick
 
Das ist zwar in der Tat relativ, lässt sich aber leider nicht jederzeit ändern. Es kann zwar (fast) jeder schneller werden, aber niemand kann seine 1000 Meter Bestzeit auch im Marathon laufen. Dann wären die 2 Std. schon geknackt.
Klar, austrainiert ist austrainiert, da geht es nur noch um Sekunden. Aber da, wo wir stehen, ginge noch was. Falls wir uns denn motivieren könnten.

Ist ja nicht so, dass ich es nie auch mal eilig hab und etwas schneller sein muss, aber dann schalt ich hinten lieber auf ein kleineres Ritzel, als schneller zu treten. Ich denke für Spitzengeschwindigkeiten würde das wohl nicht ausreichen, aber darüber reden/schreiben wir hier wohl auch nicht, oder?
Ich finde, dass es schon ein wenig so ist wie bei einem Auto: Manchmal muss man einen Gang zurückschalten und schneller drehen um zügig zu beschleunigen.

BTW: Wenn Deine Knie in der Bewegung heiß laufen, stimmt was nicht. Kann Dir mal jemand, der Ahnung davon hat, beim Pedalieren zuschauen?
 
Ich schätze mal, dass Dein Tempo dann einfach nur bummelig ist. Durch die Gegend kullern ohne Schwitzen. So wie all die bummeligen Sonntagsfahrer auf dem Weg zur Eisdiele.
Okeh, mit 17kg Gepäck hinten drauf bin ich nicht wirklich schnell, aber mit einem Campingziel vor Augen, das es noch vor der Dämmerung zu erreichen gilt, bin ich doch schon zügiger unterwegs, als ein bummeliger Sonntagsfahrer auf dem Weg zur Eisdiele. Trotz geringer Trittfrequenz und Seniorenstatus ;)

Gruß
Geli
 
BTW: Wenn Deine Knie in der Bewegung heiß laufen, stimmt was nicht. Kann Dir mal jemand, der Ahnung davon hat, beim Pedalieren zuschauen?
Die Knie hab ich mir vor 30 Jahren beim Kampfsport ruiniert (übermotiviert), ist auch schon reingeguckt worden, aber da Radfahren kein Sport für mich ist, ists für mich okeh mit dem langsamen treten. Zudem die Muskulatur rund ums Knie bei mir ziemlich stark ist.

Aber hier gehts ja nicht hauptsächlich um meine Knie.
Wenn man vergleicht, wie belastend einfaches Gehen für die Knie ist, kann man auch ohne Gefahr ein bisschen mehr Last auf die Kniee bringen, beim Radfahren. Das ist nämlich regelrecht Knieschonend.

Gruß
Geli
 
Hallo zusammen,
meines Wissens nach ist das Problem bei den Muskeln, dass sie nicht durchblutet , also mit "Nahrung" versorgt, werden, wenn sie angespannt sind. Das funktioniert nur wenn sie schlaff sind, also je höher die Trittfrequenz ist, umso häufiger wird der Muskel durchblutet und kann mehr leisten. Außerdem muss der Muskel bei höherer Trittfrequenz weniger Kraft pro Tritt leisten. Frei nach Formel:
Leistung ist Kraft mal Weg. Erhöht man den Weg, sinkt die Kraft.
Bei mir funzt das irgendwie, und bei den meisten Anderen wohl auch;).
Klugscheissmodus aus.
Liebe Grüße, Oliver
 
Damit wirst du nach jeder Kurve nach hinten durchgereicht.
Das wird Leuten wie @Langhals oder @Sil.K nicht passieren - wenn sie überhaupt mitfahren, finden sie sich schon beim Start hinter dem Ende des Feldes wieder.
Warum sollte man die in einen Topf mit Rennfahrern schmeißen?

Vorhin zum Einkaufen bin ich übrigens auch locker und langsam gefahren, wollte schließlich nicht schwitzen. Und siehe da, ich bin bei 25-30 km/h sogar längere Gänge gefahren als sonst bei 35. Das passiert auch, wenn ich mit meinem Sohn unterwegs bin und wir nicht zu langsam werden. Manchmal sackt er auf 8-11 km/h ab, wenn er in der Gegend herumguckt, und da merke ich dann schon, dass die Muskeln zu lange Kraftphasen nicht mögen, und schalte deutlich zurück.
Nur mache ich das ungern für mehrere Wochen, denn danach bin ich die hohen Trittfrequenzen nicht mehr gewöhnt und muss mich in den ersten Tagen wieder herantasten. Wenn ich nach so einer Phase gleich am ersten Tag wieder die gewohnten Geschwindigkeiten fahren will und die sonst üblichen Drehzahlen nicht mehr schaffe, melden sich die Knie deutlich.


Viele Grüße,
Stefan
 
Damit wirst du nach jeder Kurve nach hinten durchgereicht.
Dafür war ich aber komischerweise bei der WM nach jeder Kurve wieder dran.. Und beim knüppelharten JEdermannrennen vor ein paar Wochen, hab ich in den Kurven immer Boden gut gemacht ;)

Wie kommst du also drauf?

@Langhals : Dem menschlichen Körper ist es nicht egal WIE die Leistung erbracht wird.
P=M*w
Somit würde man bei 50U/min bei doppelter Kraft die gleiche Leistung aufbringen wie bei 100U/min.
Der menschliche Körper kommt mit vielen leichten Belastungen erheblich besser klar, als mit wenigen starken. Selbst bei gleicher Ausgangsleistung.
 
Pro Tritt ja, aber nicht insgesamt, weil Du für die gleiche Strecke, öfter treten musst.

Nicht ganz, da darf man Kraftaufwand und Gesamtleistung nicht verwechseln.
Der einzelne Kraftaufwand sinkt, aber die Gesamtleistung bleibt gleich. Ähnlich wie in dem Beispiel von @Jack-Lee weiter oben. Wenn Du 100 Ziegelsteine umschlichten musst, ist es von der Gesamtleistung her egal, ob Du sie einzeln nacheinander oder immer 10 Stück auf einmal umpackst. Allerdings hält man es länger und besser durch, wenn man sie einzeln packt.
Besser kann ich es nicht erklären, der Physik-Unterricht ist irgendwie zu lange her.:whistle:
LG Oliver
 
Der menschliche Körper kommt mit vielen leichten Belastungen erheblich besser klar, als mit wenigen starken. Selbst bei gleicher Ausgangsleistung.
Keine Ahnung, ob das fürs Radfahren so stimmt, aber allgemein stimmt das nicht!
Deshalb gibt es ja z.B. Sprinttypen und Ausdauertypen beim Laufen.
Du 100 Ziegelsteine umschlichten musst, ist es von der Gesamtleistung her egal, ob Du sie einzeln nacheinander oder immer 10 Stück auf einmal umpackst. Allerdings hält man es länger und besser durch, wenn man sie einzeln packt
Auch das stimmt nicht. Ein wendiger Hänfling hält das wahrscheinlich besser durch, ein schwerer, starker Mensch schafft das hundertmal bücken und laufen wahrscheinlich gar nicht und ist mit der zweiten Lösung besser bedient.

Menschen sind keine Maschinen mit 1% Fertigungstoleranz, sondern sehr viel unterschiedlicher.

Gruß
Geli
 
@Langhals : Egal wie dus drehst.
Kein Langstreckenradler fährt mit TF unter 80.. Das wird dann wohl seinen Grund haben ^^
Ok.. einen kenn ich, Melchior. Der fuhr mit einem 63er Blatt seine 12h auf der Dekra mit einer TF von ca. 50.
 
@Langhals Deine Aussagen sind teilweise korrekt.
Die mittlere Schrittlänge eines Gehers ist 1 m. Schritttempo eines Gehers/Wandererers ist 6 km/h. Wir kommen also auf 6000 m/h = 100 m/min. Also 100 Schritte/Tritte pro Minute und schwupps sind wir bei der 50er Kadenz der ganzen Spazierfahrer. Du befindest dich also in guter Gesellschaft, denn ein Spaziergänger wird nicht so viel leisten wie ein Läufer/Jogger.
Die wiederum laufen mit etwa 15 km/h. Das erreicht man nicht nur durch längere Schritte, sondern hauptsächlich durch mehr Schritte in gleicher Zeit. Mit einer Schrittlänge von 1,25 m und 200 Schritten pro Minute landet man bei den genannten 15 km/h. (Entspricht einer 100er Kadenz). Der Mensch ist seit Jahrtausenden auf diese Trittfrequenzen ausgelegt und alles zwischen 50 und 120 U/min ist normal – aber immer abhängig von Ambition und Kraftaufwand. Das erklärt auch, warum jeder seine höchste Trittfrequenz im Sprint erreicht – schau dir mal die Sprinter bei der Leichtathletik-WM an – würden die mit 100 Schritten pro Minute Sprinten, dann müssten sie 16 Meter lange Schritte machen – unmöglich.

Die Beine funktionieren beim Gehen oder Joggen übrigens wie ein Pendel. Ein kurzes Pendel hat eine höhere Eigenfrequenz als ein langes Pendel. Deswegen ist es für Große und Kleine Menschen kein Problem, zusammen die gleiche Geschwindigkeit zu gehen, denn die kurzen Beine schwingen von alleine schneller als die langen Beine.

Wenn ich für mich alleine fahre, Vorwärts kommen will, einen Trainingseffekt brauche und Kraft umsetze, dann trete ich meist um die 100 U/min.
Wenn ich mit anderen fahre lande ich ganz von alleine bei 50-60, denn beim kraftlosen langsamen rumgondeln wären die 100er Kadenzen völlig fehl am Platz.

Früher bin ich übrigens immer auf dem längsten Gang gefahren. Den einzigen Nutzen den ich davon hatte war, dass ich wegen meiner kaputten Knie ausgemustert wurde und auch teils starke Knieschmerzen hatte. Seit ich auf eine 100er Kadenz achte (seit 6 Jahren) hab ich keine Kniebeschwerden mehr. Die Umgewöhnung von 50 auf 100 hat bei mir drei Monate à 700 km gedauert.

Viele Grüße,
der hering
 
Zuletzt bearbeitet:
@hering
leider stimmen die Fakten nicht.
Durchnittliche Schrittlänge beim gehen ist 68 cm. Jogger haben eine durchnittliche Schrittlänge von 150 cm mit einer Frequenz von ca. 160, Spitzensportler/Sprint eine von 240-290 cm mit einer Frequenz von 190 . Gehen ist eine ganz andere Fortbewegungstechnik als Laufen.

Gruß
Geli
 
Wie kommst du also drauf?

Deine Rede war von Straßenkriterien. Die sind mit den derzeitigen Liegeradrennen - wo ein bunter Querschnitt aller Bevölkerungsschichten mit zum teil Eigenbauten gegeneinander antritt - nicht zu vergleichen. Bei den Lizenzrennen gibt es keine Freizeit-oder Alltagsfahrer die mal eben ein Rennen fahren wollen. Dort ist die Leistungsdichte viel höher. Wenn die Spitzenfahrer nach der Kurve antreten, und du gurkst im Feld mit 90 U/min auf einem dicken Gang rum, beschleunigen die Anderen mit 130+ U/min einfach besser als du. Daß du damit bei Liegerennen punkten kannst, nützt dir da wenig.

Das Problem mit der Trittfrequenz ist doch einfach nur, daß sie nicht vom Himmel fällt. Man muß etwas dafür tun. Als Anfänger fällt es einem schwer eine Kadenz von 100 U/min zu treten und über einen längeren Zeitraum zu halten. Es entsteht der subjektive Eindruck, die hohe Kadenz ist anstrengender, insbesondere weil sich die HF erhöht. Folge: man/Frau beläßt es bei der niedrigen Kadenz die sich quasi von selbst einstellt. Auf diese Weise erfährt man/Frau nie am eigenen Leib, daß man/Frau mit der gleichen Leistung aber höherer Kadenz entweder entspannter oder weiter gefahren wäre.

Tatsächlich sind Menschen keine Roboter mit 1 % Fertigungstoleranz, die Körperfuntionen sind aber bei allen gleich. Es ist vollkommen richtig, was @Little Willy weiter oben schrieb: bei zunehmender Muskelkontraktion werden die einzelnen Muskelfasern immer schlechter durchblutet, was den Nachschub an Sauerstoff bis auf Null bringen kann. Die im Muskel selbst eingelagerten Stoffe, die eine "Verbrennung"und damit Leistungsabgabe ohne Beteiligung von Sauerstoff ermöglichen, reichen für maximal 8-10 Sek. Daraus erklären sich übrigens auch die Zeiten im 100 m Sprint und warum im Radsport nur auf den letzten 200 m gesprintet wird (wer zu früh antritt verhungert vor dem Ziel).

@Langhals

Auch ein Muskel bepackter Gewichtheber bringt ein Trainingsgewicht viel öfter hoch, als sein maximales Wettkampfgewicht. Was denkst, warum die das Gewicht nur 1-2 Sek. halten können - die Muskeln sind bei dieser Kraftanstrengung komplett zugeschnürt. Die kurzen Kurbeln die die meisten Velomobilisten fahren, beweisen übrigens was du bezweifelst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir in Holland aufgefallen ist: Es sieht sehr merkwürdig aus, wenn ein Radfahrer mit ordentlich Schräglage (also schnell) aus der Kurve kommt und dann mit <50 Umdrehungen pro Minute aus der Kurve raus beschleunigt. Das waren schnelle E.Bikes. Verleitet ein Motor zu geringeren Trittfrequenzen; evtl. wegen geringer Eigen-Leistung?
Aus der täglichen Beobachtung heraus scheint das für die Standard-von-der-Stange-in-NL-verbreiteten Pedelecs so zu sein, denn das ist für mich eigentlich das Erkennungskriterium für E-Fahrer schlechthin: In Relation zur Geschwindigkeit extrem niedrige Trittfrequenz => E-Antrieb am Rad. In (gefühlt) 9 von 10 Fällen stimmt diese Vorhersage wenn ich sowas unterwegs sehe ... ;)

Cheerio,
Thomas
 
Auf diese Weise erfährt man/Frau nie am eigenen Leib, daß man/Frau mit der gleichen Leistung aber höherer Kadenz entweder entspannter oder weiter gefahren wäre.
Das hättest Du mal Jan Ullrich sagen sollen. Laut Tante Google fuhr der mit 60 - 80 UPM.
Daraus erklären sich übrigens auch die Zeiten im 100 m Sprint
Und woraus erklären sich dann die Zeiten beim 200 m Sprint, bei dem die Durchschnittgeschwindigkeiten fast gleich, oft sogar höher sind als bei 100 m?

Bleibt doch einfach mal bei den Fakten. Wünschenswert wäre auch, wenn hier eigene Erfahrungen nicht als unumstößliches Dogma für den Rest der Welt geltend, dargestellt würden.

Vielleicht verhält es sich auch so, dass Radfahrer die kräftig mit niedriger Kadenz fahren, sich seltener zum Radsport hingezogen fühlen und andere Sportarten bevorzugen. Ist bei mir ja auch so, obwohl ich tägl. Rad fahre seit min. 55 Jahren und zeitweise mit 1300 km per Monat, je nach Entfernung des Arbeitsplatz.

@Langhals : Egal wie dus drehst.
Kein Langstreckenradler fährt mit TF unter 80.. Das wird dann wohl seinen Grund haben ^^

Wenn ich 200km mit 60 UPM fahre gilt das nicht, weil nicht mit Rennrad -liege? weil ohne sportliche Ambitionen? weil das nicht in Dein Weltbild passt?

Gruß
Geli
 
Das Thema Trittfrequenz finde ich aktuell auch sehr interessant. Bei den letzten Fahrten habe ich zunehmend versucht höhere Frequenzen zu fahren, oder gezielt andere Muskelgruppen zu bevorzugen. Dabei habe ich für mich ganz interessante Beobachtungen angestellt:

1. Nur Quadriceps: Treten wie beim Aufrechtrad, Trittfrequenzen zwischen 70 und 85 scheinen für mich optimal zu sein. Trete ich schneller, läuft der Lastwechsel nicht mehr geschmeidig. Man wird nach hinten in den Sitz gedrückt.

2. Hauptsächlich Biceps Femoris zusammen mit den Hüftbeugern: Man wird nach unten/vorne in den Sitz gezogen. Die TF kann mit 90 bis 110 lange und ausdauernd gefahren werden. Interessanterweise geht das auch dann noch, wenn die Quadriceptes leergefahren sind. Diese können sich dann sogar erholen.

3. Bei Befarf werden die Glutaeen mit einbezogen um Steigungen und Beschleunigungen zu bedienen.

Mich würde es interessieren ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt und wie genau ihr hohe Trittfrequenzen fahrt.

Gruß, Sebastian
 
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